Babesiose beim Hund

 

Die Hundemalaria wird durch Zeckenbisse übertragen

 

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Die Babesiose wird durch Zecken übertragen. Die Hundemalaria kann unbehandelt im schlimmsten Fall tödlich enden.

Die Babesiose – auch als Piroplasmose oder Hundemalaria bekannt – wird durch Zecken übertragen. Ursprünglich trat sie im europäischen Mittelmeerraum und den östlichen Ländern Europas auf, heute ist sie zudem gehäuft in Süddeutschland zu finden. Die Hundemalaria wird wie auch die Borreliose und die Rickettsiose durch Zecken übertragen.

Sie wird durch bestimmte Arten von einzelligen Parasiten der Gattung Babesia verursacht, die die roten Blutkörperchen infizieren. Hierbei befallen Parasiten – die Babesien – die roten Blutkörperchen und es kommt zu deren Zerstörung. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 10 Tagen und 3 Wochen.

Die Hundemalaria tritt in verschiedenen Regionen der Welt auf, aber sie ist vor allem in Gebieten verbreitet, in denen bestimmte Zeckenarten leben, die als Vektoren für den Übertragungsprozess verantwortlich sind. Diese Zecken infizieren den Hund, indem sie den Babesia-Parasiten während des Blutsaugens übertragen.

Da die Babesiose durch Zecken übertragen wird, ist sie also nur indirekt ansteckend. Hunde können sich infizieren, wenn sie von infizierten Zecken gebissen werden. Die Übertragung von Hund zu Hund erfolgt jedoch normalerweise nicht direkt.

Bestimmte Hunderassen, insbesondere solche mit einer genetischen Prädisposition für eine geringere Toleranz gegenüber der Infektion, können anfälliger für schwere Fälle von Babesiose sein. Dies hängt auch von der Art des Babesia-Parasiten ab, der die Infektion verursacht. Grundsätzlich kann aber jeder Hund, unabhängig von seiner Rasse, anfällig für eine Infektion sein, wenn er in einem von Zecken bevölkerten Gebiet lebt oder in eine derartige Region reist.

 
 

Im Allgemeinen sind Hunde jeden Alters empfänglich, jedoch gelten geschwächte Hunde bezüglich eines schweren Krankheitsverlaufes als besonders anfällig. In Gegenden, in denen die Babesiose gehäuft vorkommt, kann man davon ausgehen, dass die dort lebenden Hunde nur latent betroffen sind. Ein subklinischer Verlauf ist hier vorrangig. Im Falle einer subklinischen Infektion kann der Körper des betroffenen Hundes die Erreger bekämpfen oder unter Kontrolle halten, ohne dass es zu deutlichen Symptomen kommt. Es ist jedoch möglich, dass der Erreger weiterhin im Körper vorhanden ist und möglicherweise ansteckend sein kann, selbst wenn keine offensichtlichen Krankheitsanzeichen erkennbar sind.

Bei nicht-immunen Hunden aus anderen Landstrichen und Ländern – wie etwa Urlauberhunden – nimmt die Babesiose bei Befall zumeist einen schweren Verlauf und sollte bei Verdacht auf eine Infektion sofort tierärztlich behandelt werden. Die Behandlung hängt von der Schwere der Infektion ab und kann verschiedene medizinische Maßnahmen umfassen, darunter die Verabreichung von Medikamenten, um den Parasiten zu bekämpfen und die Symptome zu lindern. Vorbeugende Maßnahmen wie Zeckenkontrolle und -prävention sind besonders wichtig, um das Risiko einer Hundemalaria zu reduzieren.

 

Symptome und Krankheitsverlauf

 

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Die Hundemalaria wird durch Zecken übertragen, dabei gelangen Parasiten ins Blut des Hundes und zerstören die roten Blutkörperchen.

Wer hier seinen Hund streunen lässt, sollte seinem Liebling vorher unbedingt ein Zeckenhalsband anlegen und danach das Fell auf Zeckenbefall untersuchen.

Die Hundemalaria kann verschiedene Symptome und einen unterschiedlichen Krankheitsverlauf aufweisen, je nach Schwere der Infektion und der Hunderasse. Eine Babesiose ist mit der Malaria zu vergleichen, die den Menschen befallen kann, daher rührt auch der Name Hundemalaria. Sie äußert sich symptomatisch in Übelkeit, allgemeiner Schwäche sowie späterem hohem Fieber und dunklem Urin.

Durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen kommt es zur Anämie und Gelbsucht. Für eine Gesundung des Hundes ist es absolut notwendig, die Babesiose rechtzeitig zu erkennen, was bei den anfänglichen Symptomen für einen Laien gar nicht so einfach ist.

In einigen Fällen kann der Hund nur leichte Symptome zeigen und sich innerhalb weniger Tage erholen. In schwereren Fällen kann die Babesiose jedoch lebensbedrohlich sein. Wenn die Infektion nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann sie zu multiplem Organversagen und damit sogar zum Tod des Hundes führen.

Einige Hunderassen sind anfälliger für schwere Verläufe der Babesiose. Dazu gehören beispielsweise Greyhounds und andere Windhundrassen. Symptome der Hundemalaria äußern sich u.A. folgendermaßen:

 
 
  • Fieber: Erhöhte Körpertemperatur ist ein häufiges Symptom der Infektion.
  • Appetitlosigkeit: Der Hund kann den Appetit verlieren und weniger Interesse an Nahrung haben.
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit: Betroffene Hunde zeigen ein lethargisches und schwaches Verhalten.
  • Gelbsucht: Babesiose kann zu einer Schädigung der roten Blutkörperchen führen, was zu einer Gelbfärbung der Schleimhäute und Augen (Ikterus) führt.
  • Dunkel gefärbter Urin: Infizierte Hunde können dunklen Urin ausscheiden, da die zerstörten roten Blutkörperchen Hämoglobin freisetzen.
  • Vergrößerte Lymphknoten: Die Lymphknoten können anschwellen, was auf eine Immunantwort des Körpers hinweist.
  • Blutarmut: Die Zerstörung der roten Blutkörperchen führt zu einer Anämie (Blutarmut), die Schwäche und Müdigkeit verstärken kann.
 

Behandlung und Therapie

 

Die Diagnose der Hundemalaria erfolgt durch eine körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen und durch den Nachweis des Babesia-Parasiten in den roten Blutkörperchen des Hundes. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit spezifischen Medikamenten, die darauf abzielen, den Parasiten zu bekämpfen, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu reduzieren.

Dabei hängt die Therapie der Babesiose bei Hunden von der Schwere der Infektion ab und sollte immer von einem Tierarzt durchgeführt werden. Die Aussichten auf eine Heilung bei Babesiose sind bei einer rechtzeitigen Behandlung sehr gut. Zunächst einmal wird der Tierarzt dem erkrankten Hund Injektionen mit einem Antiparasitikum verabreichen, um so die Parasiten im Körper abzutöten.

Die am häufigsten verwendeten Medikamente zur Behandlung von Babesiose bei Hunden sind:

  • Imidocarb Dipropionat: Dies ist eines der wirksamsten Medikamente gegen Babesiose. Es wird normalerweise in einer Injektionsform, also als Spritze,  verabreicht und hilft, die Parasiten abzutöten.
  • Atovaquon und Azithromycin: In einigen Fällen kann eine Kombination dieser Medikamente verschrieben werden, um die Babesien zu bekämpfen.
  • Diminazene Aceturate: Dieses Medikament wird in einigen Ländern verwendet und hat sich ebenso als wirksam bei der Behandlung von Babesiose erwiesen.

Die genaue Behandlungsdauer und Dosierung hängen neben der Schwere der Infektion, auch vom spezifischen Babesia-Parasiten-Typ und dem Gesundheitszustand des betroffenen Hundes ab. Dabei sollte die Verabreichung der verschriebenen Medikamente genau gemäß den Anweisungen des Tierarztes erfolgen.

Darüber hinaus können unterstützende Maßnahmen, wie Flüssigkeitszufuhr zur Bekämpfung von Dehydrierung und Bluttransfusionen zur Behandlung von Anämie, erforderlich sein, insbesondere bei schweren Fällen von Babesiose.

Die Behandlung von Babesiose kann anspruchsvoll sein und erfordert eine gründliche Überwachung und Betreuung des Hundes während der gesamten Behandlungsphase. Ein frühzeitiges Erkennen der Symptome und eine rasche tierärztliche Intervention sind entscheidend, um die besten Chancen auf eine erfolgreiche Genesung zu gewährleisten.

 

Vorbeugung und Impfschutz

 

Da Babesiose in einigen Regionen der Welt weit verbreitet ist, sollte man vor der Reise mit dem Hund vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Dazu gehört die regelmäßige Zeckenkontrolle und die Verwendung von Zeckenpräventivmitteln für Hunde.

Als erste Vorsorgemaßnahme gegen Babesiose sollte in jedem Fall der Hund gegen Zeckenbisse geschützt sein. Dies kann entweder mittels eines speziellen Halsbandes oder aber kleinerer Ampullen sein, deren Inhalt in den Nacken des Tieres geträufelt wird.

Die Babesiose-Impfung gehört nicht zu den Standardimpfungen für Hunde. Sie wird empfohlen, wenn Hunde in einer Region leben oder ein Land bereisen, in dem ein erhöhtes Risiko für Babesiose besteht, das heißt, wo viele Zecken den gefährlichen Blutparasiten in sich tragen.

 
 

In den Nachbarländern Frankreich und der Schweiz wird bereits seit 1988 mit guter Wirkung gegen Babesien geimpft. Hier ist für Hunde eine Vakzine von der Firma Intervet Deutschland GmbH mit EU-Zulassung verfügbar. Dieser Impfstoff wird derzeit allerdings offiziell nur in Frankreich und der Schweiz vertrieben. Die Impfung schützt den Hund aber nicht vor einer Infektion, kann jedoch dazu beitragen, die Intensität einer akuten Hundemalaria und damit korrelierende Anämien zu verringern.

Da die o.g. Impfung bei der parasitär bedingten Babesiose keinen vollständigen Schutz gegen die Krankheit bieten kann, ist die beste Vorbeugung gegen Hundemalaria die Vermeidung von Zeckenbissen und eine effektive Zeckenkontrolle. Hier sind einige Maßnahmen, die neben der o.g. Impfung dazu beitragen können, das Risiko einer Babesiose-Infektion bei Hunden zu reduzieren:

 

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  • Verwendung von Zeckenschutzmitteln: Es gibt verschiedene Zeckenpräventivmittel, wie Spot-on-Präparate, Halsbänder und Sprays, die dabei helfen können, Zeckenbefall zu verhindern. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt, um das für Ihren Hund am besten geeignete Mittel auszuwählen.
  • Regelmäßige Zeckenkontrolle: Überprüfen Sie Ihren Hund regelmäßig auf Zecken, besonders nach Spaziergängen im Freien oder in zeckenreichen Gebieten. Entfernen Sie gefundene Zecken so schnell wie möglich, um das Risiko einer Übertragung von Babesia-Parasiten zu verringern.
  • Vermeiden von Risikogebieten: Wenn möglich, vermeiden Sie Spaziergänge oder Aktivitäten in Gebieten, die für Zecken bekannt sind, insbesondere in Zeiten mit erhöhter Zeckenaktivität.
  • Pflegen Sie Ihren Garten: Halten Sie den Garten sauber und gepflegt, um das Zeckenvorkommen zu reduzieren. Regelmäßiges Mähen des Grases und Entfernen von Laub und Gestrüpp können dabei helfen.
  • Zeckenabweisende Kleidung: In einigen Fällen können auch spezielle Zeckenabwehrkleidung für Hunde nützlich sein, insbesondere wenn sie in Risikogebieten unterwegs sind.

Trotz entsprechender Vorbeugemaßnahmen kann eine Infektion nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, da keine Methode hundertprozentig wirksam ist. Deshalb ist es entscheidend, Ihren Hund regelmäßig auf Anzeichen einer Infektion zu untersuchen und bei Verdacht auf eine Babesiose sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung erhöhen die Chancen auf eine erfolgreiche Genesung erheblich.

 

Video – so „arbeiten“ Zecken

 
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Was sind die Symptome bei einer Babesiose bzw. Hundemalaria?

Die typischen Symptome einer Hundemalaria sind u.A. : Fieber, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Gelbsucht (gelbe Verfärbung der Schleimhäute und Augen), Dunkel gefärbter Urin (Hämoglobinurie), vergrößerte Lymphknoten und Blutarmut. 

Wie kann man eine Hundemalaria behandeln?

Hat der Tierarzt eine Babesiose diagnostiziert, so wird er die Krankheit mit speziellen Medikamenten behandeln. Wird die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert, bestehen gute Heilungschancen.