Leptospirose wird hauptsächlich durch infizierten Urin übertragen

 

An Leptospirose kann neben dem Hund und vielen weiteren Tieren auch der Mensch erkranken

 

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Leptospirose Erreger gelangen durch den Urin eines infizierten Hundes bzw. Tieres in die Umgebung. Auch der Mensch kann sich infizieren.

Ist ein Hund infiziert, werden die Leptospirose-Erreger mit dem Urin ausgeschieden. Die Krankheit ist auch auf den Menschen übertragbar.

Die Leptospirose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die bei Hunden, vielen anderen Tieren und auch beim Menschen vorkommen kann. Sie wird durch Bakterien der Gattung Leptospira verursacht. Diese Bakterien können in verschiedenen Umgebungen wie Wasser, nassem Boden und Schlamm überleben und werden meist durch den Kontakt mit infiziertem Urin übertragen.

So sind mit dem Leptospirose-Erreger verseuchte Teiche, Wassergräben oder Pfützen häufige Ansteckungsquellen. Bei den Erregern der Leptospirose handelt es sich um bewegliche, fadenförmige, spiral gewundene Bakterien mit hakenförmigen Enden, die nicht nur dem Hund, sondern auch uns Menschen gefährlich werden können. Die Bakterien sind in der Lage, sich auch außerhalb eines Wirtes fortzubewegen und zu verbreiten.

Der infizierte Hund scheidet die Bakterien durch den Urin aus, und die Ansteckung eines anderen Hundes oder auch des Menschen kann bei direktem Kontakt mit dem Urin des infizierten Hundes oder auch durch kontaminiertes Wasser geschehen. Es gibt auch Fälle, in denen eine Übertragung durch direkten Kontakt mit infiziertem Gewebe oder über Bisse und Hautverletzungen von infizierten Tieren passiert.

Auch bei der Paarung eines infizierten Tieres mit einem gesunden kann Leptospirose übertragen werden. Die Krankheit wurde 1852 erstmalig bei einem Hund diagnostiziert, ehe man die menschliche Leptospirose erkannte. Man nannte die canine Leptospirose zunächst auch Hundetyphus. Anlässlich einer Beschreibung auf einer Stuttgarter Hundeausstellung bekam sie dann 46 Jahre später den Namen Stuttgarter Hundeseuche.

 
 

Symptome und Krankheitsverlauf

 

Der Krankheitsverlauf der Leptospirose beim Hund kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Schwere der Infektion, dem beteiligten Leptospira-Stamm und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes.

Abhängig vom Alter des Hundes sowie seiner Fähigkeit, entsprechende Antikörper zu bilden, können die Symptome der Erkrankung ganz unterschiedlichen Schweregrades sein. Sind sie in geschwächter sowie unspezifischer Form vorhanden, so treten beispielsweise oft nur Lethargie und Teilnahmslosigkeit auf, was beim Hund nicht immer einfach zu erkennen ist. Schwerere Formen verursachen Schmerzen sowie Organschäden.

Die Ansteckung geschieht in der Regel über die Haut oder den Nasen-Rachen-Raum, wodurch die Bakterien in die Blutbahn und somit in die Leber, die Milz, die Augen und die Geschlechtsorgane sowie ins Zentrale Nervensystem gelangen. Nicht selten beginnt die Krankheit mit auffallender Müdigkeit sowie einem schwankenden Gang. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu Appetitlosigkeit, Schwäche, Erbrechen, Durchfall, erschwertem Atmen und Fieber, ehe sich eine Schädigung der Nieren und der Leber entwickelt.

Weitere klinische Symptome können eine Gelbsucht, Blutungen, Muskelzittern, Defekte der Maulschleimhäute sowie blutiger Stuhl sein. Die wohl gefährlichste und häufigste Folge ist ein Nierenversagen. Nicht alle Leptospirose-Infektionen müssen mit klinischen Symptomen einhergehen. Unerkannt infizierte Tiere stellen jedoch insofern eine Gefahr dar, als dass sie weiterhin Erreger ausscheiden, durch die sich wiederum andere Individuen anstecken können. Speziell für nicht geimpfte Hunde kann die Leptospirose auch einen tödlichen Ausgang haben.

 
 

Typische Symptome einer Leptospirose sind:

Frühe Phase:

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Schwäche
  • Erbrechen
  • Muskelschmerzen
  • Teilnahmslosigkeit
  • Dehydratation
  • Steifer Gang oder Lahmheit

Spätere Phase:

  • Gelbsucht (gelbliche Verfärbung der Schleimhäute und der Haut)
  • Blutungen (z.B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten)
  • Nierenprobleme (z.B. vermehrtes Trinken und Urinieren, Urin kann dunkel oder blutig sein)
  • Blut im Urin
  • Leberprobleme
  • Atemprobleme

In einigen Fällen ist die Infektion nur mild ausgeprägt und die Symptome können somit leicht übersehen werden. In anderen Fällen kann die Krankheit jedoch schwerwiegend sein und zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Nierenversagen, Leberversagen, Lungenentzündung oder Blutungsstörungen führen. Sollte Ihr Hund Symptome zeigen, die auf eine Leptospirose hinweisen könnten, ist es ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.

 

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Behandlung und Therapie

 

Die Diagnose der Leptospirose erfordert in der Regel Bluttests, um spezifische Antikörper gegen die Leptospiren nachzuweisen. Zur Behandlung der Krankheit wird von Tiermedizinern häufig eine hochdosierte Antibiotika-Behandlung mit Penicillin G oder anderen gleichwertigen Medikamenten verordnet.

In schweren Fällen kann eine stationäre Behandlung erforderlich werden, um die Nieren- und Leberfunktion zu unterstützen. Die Heilungschancen sind – sofern wird die Krankheit rechtzeitig erkannt wird – recht gut.

Einzelne Behandlungsmöglichkeiten und Therapien sehen folgendermaßen aus:

  • Gabe von Antibiotika: Die Verabreichung von Antibiotika ist eine Schlüsselkomponente der Behandlung. Die am häufigsten verwendeten Antibiotika zur Bekämpfung von Leptospiren sind Doxycyclin oder Penicillin-basierte Antibiotika. Der Tierarzt wird das geeignete Antibiotikum basierend auf der spezifischen Situation des Hundes verschreiben. Die Behandlungsdauer kann mehrere Wochen betragen, um sicherzustellen, dass alle Bakterien abgetötet werden.
  • Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie: Hunde, die an Leptospirose leiden, leiden oft unter Flüssigkeitsverlust aufgrund von Erbrechen, Durchfall und vermehrtem Urinieren. Eine intravenöse Flüssigkeitsgabe hilft, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auszugleichen und Dehydratation zu verhindern.
  • Nieren- und Leberunterstützung: Da die Nieren und die Leber oft von der Infektion betroffen sind, können spezielle Medikamente und eine diätetische Unterstützung erforderlich sein, um diese Organe zu unterstützen und ihre Funktion wiederherzustellen.
  • Symptomatische Behandlung: Je nach den Symptomen des Hundes können weitere Medikamente verabreicht werden, um Fieber, Erbrechen, Durchfall und andere Begleitsymptome zu behandeln.
  • Isolation: Da die Leptospirose ansteckend ist und auf andere Tiere und sogar auf den Menschen übertragen werden kann, ist die Isolierung des erkrankten Hundes wichtig, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Hygienemaßnahmen sind ebenfalls entscheidend, um die Verbreitung der Bakterien einzuschränken.
  • Follow-up und Überwachung: Nach der Entlassung aus der Tierarztpraxis oder Tierklinik sollte der Hund regelmäßig überwacht werden, um sicherzugehen, dass die Infektion erfolgreich behandelt wurde und keine Rückfälle auftreten.
 

Vorbeugung und Impfschutz

 

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Die beste vorbeugende Maßnahme gegen Leptospirose ist eine Impfung, die auch immer wieder aufgefrischt werden sollte.

Da die Leptospirose Erreger vielerorten anzutreffen sind, ist vorbeugen schwierig. Eine wirkungsvolle Impfung gegen Leptospirose wird auch als Mehrfachimpfung angeboten.

Eine Vorbeugung gegen die Leptospirose ist insofern sehr schwierig, als dass die Erreger vielerorts zu finden sind. In erster Linie kann man mit einer entsprechenden Hygiene für ein geringeres Risiko sorgen. Die beste Methode zur Vermeidung von Leptospirose ist allerdings die Impfung. Es gibt verschiedene Stämme von Leptospiren, und die Impfung deckt normalerweise die häufigsten Stämme ab.

Die Impfung sollte je nach Empfehlung des Tierarztes regelmäßig aufgefrischt werden. Eine wirkungsvolle Impfung gegen Leptospirose – die auch im Paket einer Mehrfachimpfung angeboten wird – gehört mit zu den Pflichtimpfungen zu einem umfassenden Impfschutz für den Hund und sollte nach der Grundimmunisierung jährlich aufgefrischt werden. Aufgrund der Vielfältigkeit der Bakterienstämme kann die Impfung jedoch keinen Rundumschutz bieten.

 
 

Vorbeugende Maßnahmen gegen eine Infektion mit Leptospirose sind unter Anderem: 

  • Impfung: Die Leptospirose-Impfung ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung. Die Impfung schützt vor den häufigsten Stämmen von Leptospiren. Sie muss in der Regel jährlich aufgefrischt werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten. In Gebieten mit einem erhöhten Infektionsrisiko wird der Tierarzt möglicherweise eine häufigere Impfung empfehlen.
  • Hygiene: Vermeiden Sie den Kontakt Ihres Hundes mit stehendem Wasser, Schlamm oder anderen potenziell kontaminierten Umgebungen. Wenn Ihr Hund in der Nähe von Gewässern oder potenziell infiziertem Material spielt, waschen Sie ihn gründlich danach.
  • Sauberes Trinkwasser: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund Zugang zu sauberem und hygienischem Trinkwasser hat, um das Risiko einer oralen Aufnahme von Leptospiren zu minimieren.
  • Wirksamer Zeckenschutz: Auch Zecken können Träger von Leptospiren sein. Ein wirksamer Zeckenschutz kann das Risiko einer Infektion verringern.
  • Auf Hygiene achten: Nagetiere wie Ratten sind häufige Überträger von Leptospiren. Reduzieren Sie das Risiko, indem Sie den Kontakt Ihres Hundes mit Nagetieren oder deren Kot verhindern.
  • Follow-up und Überwachung: Achten Sie auf persönliche Hygiene, insbesondere wenn Sie mit Ihrem Hund in potenziell infizierten Bereichen waren. Waschen Sie Ihre Hände gründlich, nachdem Sie mit Ihrem Hund in Kontakt gekommen sind.

Leider gibt es keine vorbeugenden Maßnahmen, die zu 100% vor einer Leptospirose schützen, aber die Kombination aus Impfung, Hygiene und Aufmerksamkeit verringert das Risiko erheblich. Nach wie vor ist dennoch die Impfung eine der wirksamsten Methoden, um die Schwere der Krankheit zu reduzieren und potenziell lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.

 

Video – Leptospirose – was kann man tun?

 
Leptospirose beim Hund | Symptome, Ursachen & Behandlung
 

Was sind die Symptome einer Leptospirose beim Hund?

Häufige Symptome einer Leptospirose beim Hund sind: Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Muskelschmerzen und ein steifer Gang oder Lahmheit. Im weiteren Verlauf der Krankheit
kann es zu einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, vermehrtem Trinken und Urinieren sowie Blutungen (z.B. Nasenbluten oder Zahnfleischbluten) kommen. Ist der Krankheitsverlauf besonders schwer, werden auch Atemprobleme, Nierenprobleme und Leberprobleme beobachtet. 

Wie oft sollte man seinen Hund gegen Leptospirose impfen?

Die Leptospirose-Impfung für Hunde wird in der Regel jährlich durchgeführt, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Der genaue Impfzeitplan kann jedoch je nach individuellem Infektionsrisiko, Lebensumgebung des Hundes und regionaler Verbreitung variieren.