Der Basset Hound – bekannt auch als der „Dog“ aus „Columbo“

 

Der Basset ist ein Hund für Individualisten

 


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Der Basset Hound ist ein Hund für den Individualisten. In den 1970er Jahren galt er als Modehund.

Der Basset Hound – auch lediglich als Basset bezeichnet – ist den meisten Menschen wohl als „Hush Puppy“, dem Markenzeichen der gleichnamigen Schuhmarke, bekannt. Auch aus der Fernsehserie „Columbo“ her kennen ihn viele Zuschauer, wo er als Haustier Columbos – namens „Dog“ – auftrat. Literaturliebhaber wissen, dass die berühmteste Beschreibung eines Bassets bereits in Shakespears „Sommernachtstraum“ zu finden ist.

Dieser kurzbeinige, aber dafür umso längere Hund ist optisch gesehen sicherlich eine Frage des Geschmacks. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

 
 

Geschichte und Herkunft des Basset Hounds

 

Steckbrief Basset Hound

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 163
  • Widerristhöhe: (von FCI festgelegt) 33 bis 38 cm
  • Gewicht: (nicht von FCI festgelegt) 20 bis 29 kg
  • Verwendung: Laufhund
  • FCI-Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
  • Sektion 1.3: Kleine Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung.

Unterschiedliche Quellen nennen sowohl Frankreich als auch Großbritannien als Ursprungsland. Man vermutet, dass er vom französischen „Basset d’Artois“ (heute: Basset Artésien Normand) abstammt, somit sind die Hunde, die von der FCI als britische Rasse geführt werden, eigentlich französischen Ursprungs. Bereits 1963 erlangte die Rasse auf einer Hundeausstellung in Paris erste Bekanntheit. 

1866 stellte man die erste Jagdmeute in Frankreich zusammen und begann mit der systematischen Zucht. Ursprünglich wurde der Basset zum Aufstöbern von Hasen und ähnlichen Kleintieren eingesetzt. Der niederläufige Hund erhielt seinen Namen übrigens durch das französische Wort „bas“, was soviel wie „niedrig“ bedeutet.

1874 exportierte Frankreich die erste Zucht nach England, wo man die Hunde zunächst mit dem Beagle und später auch mit dem Bloodhound kreuzte. So bekam der Basset Hound sein heute bekanntes, typisches Aussehen. 1880 schließlich wurde der Basset  durch den britischen Kennel Club anerkannt.

Ganze 9 Jahre später fand der Basset seinen Weg über den Großen Teich nach Amerika, wo er noch bis 1916 als „fremde Hunderasse“ eingestuft wurde. 1936 gründete man in den USA den amerikanischen Basset Hound Club. Während des 2. Weltkriegs nahm die Verbreitung des Bassets in Europa stark ab und es standen nur noch wenige Zuchtexemplare zur Verfügung.

Der gesunde Fortbestand der Rasse in Europa ist insbesondere der britischen Züchterin Peggy Keevil zu verdanken, die den Basset Hound mit dem französischen Bassets Artésien Normand (von dem er ja ursprünglich abstammte) kreuzte und so für eine Auffrischung des Genpools sorgte. 

Hierzulande fand die erste – offiziell anerkannte – Basset-Hound-Wurf-Registrierung erst 1957 statt. Seither erfreut er sich bei uns, wie auch in den USA und England, großer Beliebtheit. In den 1970er Jahren galt er zeitweise als Modehund, was teilweise zu Inzuchten führte, da manche Züchter ein groteskes Aussehen mit einem extrem langen Körper und besonders langen Schlappohren bevorzugten. Natürlich hat dies der Gesundheit der Rasse nicht gut getan und ein verstärktes Auftreten von Rückenproblemen und Bandscheibenvorfällen sowie Entzündungen der Ohren gefördert.

 
 

Video zur Rasse des Basset Hounds

 
► Basset Hound [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Basset Hounds

 

Der Basset Hound trägt die FCI-Standard-Nummer 163 und ist der Gruppe 6 – Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Hunderassen – sowie der Sektion 1.3 – kleine Laufhunde – zuzuordnen. Unabhängig vom Geschlecht wünscht die FCI eine Widerristhöhe von rund 33 bis 38 Zentimeter. Mit einem nicht festgelegten Gewicht von 20 bis 29 Kilogramm ist der Basset ein recht korpulenter, massiger Hund, der eine Lebenserwartung von 10 bis 14 Jahren hat.

Sein kurzes, glattes Fell ist zwei- oder gar dreifarbig. Er ist in der Färbung weiß mit schwarzen und/oder rotbraunen und/oder sandfarbenen Flecken zu finden. Typisch für diesen – dem klassischen Schönheitsideal keineswegs entsprechenden, dafür umso liebenswürdigeren Hund – sind die kurzen Beine sowie die hängenden, langen Ohren ebenso wie die hängenden Lefzen und Augenlider, die dem Hund den Anschein eines traurigen Blickes verleihen.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Basset Hounds

 


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Basset Hounds haben zuweilen einen dickköpfigen bis sturen Charakter. Seine kurzen Beinchen lassen es schon erahnen: Ein flinker Läufer ist der Basset gewiss nicht. Dafür eignet sich der Hund insbesondere als Schweißhund, der in schwer zugänglichem Gestrüpp angeschossenes Wild aufspürt. Wurde er früher zur Hasen- und Kaninchenjagd in der Meute eingesetzt, so dient er heute mehr als vierbeiniger Begleiter in der Familie. Geblieben ist jedoch sein hervorragender Geruchssinn, der es ihm ermöglicht, selbst alte Spuren erfolgreich zu verfolgen und sein Jagdtrieb. 

Über die Jahre hat sich der Basset Hound zu einem gutmütigen, treuen und kinderlieben Hund entwickelt, der sich so auch bestens als Familienhund eignet. Mit kleinen Kindern sollte man allerdings aufpassen: Auch wenn der Basset wegen seiner geringen Schulterhöhe zunächst klein wirkt, ist er ein vergleichsweise schwerer Hund, der im ungestümen Spiel ein Kleinkind auch mal derb umschubsen kann. Fremden gegenüber ist er eher abweisend und zeigt dies mit geflissentlichem Desinteresse. Mit anderen Hunden kommt er besonders gut aus, was auch durch seinen früheren Einsatz als Meutehund begründet ist. 

Eine gewisse Wachsamkeit ist vorhanden und so kommt es vor, dass der Briefträger oder andere unbekannte Personen, die sich einem Anwesen nähern, durchaus verbellt werden. Allerdings wird ein Basset nie aggressiv reagieren oder gar zubeißen.

Der Basset ist trotz seiner Gutmütigkeit ein sehr eigensinniger, um nicht zu sagen sturer Hund, was seine Erziehung erschwert. Mit Drill im Kasernenhofton kommt man bei ihm nicht sehr weit, eher sollte man seine Verspieltheit und Intelligenz ausnutzen, um ihn zu erziehen. Am besten kann man diesem lernfähigen, aber auch sehr gefräßigen Hund über die Verlockung mit Leckerlis beikommen. Auch wenn Bassets mit überschwänglicher Zuneigung eher geizen und recht „cool“ wirken, sind sie sehr gesellige Hunde und lieben das Zusammensein mit „ihrer“ Familie, daher liegt ihnen das Alleinsein gar nicht. 

 

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Typische Rassekrankheiten des Basset Hounds

 

Basset Hounds, die gemäß der geltenden Rassestandards gezüchtet wurde, gelten als robuste und gesunde Hunde. Dennoch neigen viele Bassets wegen ihres langen Rückens, der kurzen Beine sowie dem häufigen Übergewicht zu Bandscheibenproblemen. Insbesondere sog. „Showzuchten“, deren Zuchtziel ein noch längerer Rücken, kürzere Beine und übergroße Schlappohren sind, haben der Gesundheit der Rasse sehr geschadet. Die durch den langen Rücken versursachten starken Belastungen der Bandscheiben können im Extremfall auch zu dauerhaften Lähmungen führen. Auch Ellbogengelenksdysplasien sind keine Seltenheit bei dieser Hunderasse.

Chronische Erkrankungen der Ohren sind für die Rasse ebenso typisch wie eine oftmals faltige und schlaffe Haut. Die Augenlider des Basset Hounds sind oft vom sog. Ektropium betroffen. Dabei dreht sich der Lidrand des unteren Augenlids nach außen und das Lid hängt scheinbar herab. In der Regel ist das Hängelid genetisch bedingt. Symptomatisch für ein Ektropium sind gerötete und häufig stark gereizte, juckende  und tränende Augen, da die Bindehaut ungeschützt freiliegt. Dabei entsteht oft eitriger Ausfluss. In der Folge kann es auch zu Hornhauterkrankungen kommen. 

Ein nur wenig stark ausgeprägtes Ektropium, das keine weiteren Symptome verursacht, muss nicht behandelt werden. Treten allerdings die o.g. Symptome auf, sollte man einen kleinen chirurgischen Eingriff beim Tierarzt in Erwägung ziehen um die Lidfehlstellung zu korrigieren. Bei der Auswahl des richtigen Züchters sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Rassestandards eingehalten werden und nicht auf Extreme, wie z.B. ein besonders langer Rücken oder viel zu lange, am Boden schleifende Schlappohren, hin gezüchtet wird. 

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Basset Hounds

 

Das Wesen des Basset Hounds kann definitv nicht als sportlich bezeichnet werden. Er bevorzugt gemütliche Spaziergänge und genüssliches Schnüffeln.Schnell ist dieser Hund mit Sicherheit nicht, dennoch sollte man beim täglichen Auslauf nicht vergessen, dass der Basset ein Jagdhund ist. Seine Sache sind lange, eher gemütliche Spaziergänge, bei denen er nach Lust und Laune herumschnüffeln kann. Aufgrund seines Körperbaus ist er als Sportbegleithund oder für Hundesport keinesfalls geeignet.

An heißen Hochsommertagen lässt man es mit dem Basset lieber gemütlich angehen und verlegt die Zeiten des Auslaufs besser in die kühleren Morgen- und Abendstunden, denn hohe Temperaturen verträgt der gemütliche Vierbeiner weniger. Um dem Hund die Strapazen großer Hitze etwas zu erleichtern, ist es gut immer etwas Wasser zum Trinken und zum Abkühlen der langen Schlappohren mitzuführen.

Vorsicht sollte man aber auch im Winter beim Wandern durch den Schnee walten lassen: Basset Rüden können wegen ihrer kurzen Beine im Winter von Erfrierungen an Vorhaut und Hodensack betroffen sein. 

Die Fellpflege beim Basset Hound ist völlig unproblematisch. Gelegentliches Bürsten ist ausreichend. Allerdings müssen die empfindlichen, herunterhängenden Ohren regelmäßig kontrolliert werden, um Ohrenentzündungen zu vermeiden. Die stämmigen Hunde neigen zu Übergewicht und Magendrehungen, weshalb man auf ein besonders hochwertiges und ausgewogenes Futter achten sollte und am besten mehrmals täglich kleinere Portionen füttert.

Ansonsten ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Basset gerade während der Wachstumsphase als Welpe so wenig wie möglich Treppen steigt. Basset Welpen sollten daher unbedingt ebenerdig gehalten werden. Auch ein geeignetes Welpenfutter mit der richtigen Kalziumdosierung hilft, ein unregelmäßiges Knochenwachstum des knuffigen Vierbeiners zu vermeiden.

 

Basset in Not

 

Mancher Hundehalter berücksichtigt nicht, dass ein Basset nicht unbedingt in der Wohnung im dritten Stock gehalten werden sollte, da dem Hund das Treppensteigen ab einem bestimmten Alter besonders schwerfällt. So kommt es leider immer wieder vor, dass ein Basset in Not kommt und in ein Tierheim abgeschoben wird.

 

Häufig gestellte Fragen zum Basset

 
Wie viel kostet ein Basset Welpe?

Für einen Basset Welpen mit Stammbaum sollte man bei einem seriösen Züchter mindestens zwischen 1.200 € und 1.500 € einkalkulieren. Der Basset Hound hat ein zwei- oder dreifarbiges Fell. Er ist in der zweifarbigen Variante meist weiß mit brauen Abzeichen und Ohren. Bei der dreifarbigen Variante kommen noch größere schwarze Flächen (meist an Rücken und Sattel) hinzu. Er hat besonders lange Schlappohren und sollte laut Rassestandard eine maximale Schulterhöhe von 38 cm erreichen. Die Hunde können dabei aber eine stattliche Körperlänge von über einem Meter aufweisen. Bei der Geburt ist ein Basset nur 10 cm hoch. Nach etwa 10 Monaten sind die jungen Hunde meist bereits ausgewachsen. Bassets werden etwa 10 bis 14 Jahre alt. 

Ist der Basset ein Jagdhund?

Ja, der Basset ist ein Jagdhund und wir bevorzugt in der Meute eingesetzt. Man verwendete die Hunde insbesondere zum Aufstöbern von Kleinwild wie z.B. Hasen und Kaninchen.