Der Rottweiler – das Kraftpaket ist nur für den verantwortungsvollen Hundebesitzer geeignet

 

Stark und dominant: der Rottweiler braucht unbedingt eine konsequente Erziehung

 


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Früher nannte man den Rottweiler auch "Metzgerhund".  Die Hunderasse gilt als besonders robust und stark.

Der Rottweiler zählt zu den großen und stämmigen Hunden und war schon früher als Viehtreiber und Wachhund im Einsatz. Er ist selbstsicher, aufmerksam und prinzipiell ein friedlicher Vierbeiner.

Bei nicht vorhandener oder falscher Sozialisierung und Haltung kann vom Rottweiler jedoch eine erhebliche Gefährdung ausgehen. Dies hat dazu geführt, dass er in einigen Bundesländern als „Listenhund“ geführt wird.

Listenhunde gelten als rasse- oder zuchtbedingt aggressiv, bzw. wird ihnen eine latente Gefährlichkeit zugesprochen. Für einen erfahrenen und verantwortungsvollen Hundebesitzer, der ihm seinen Platz in der Rangordnung aufzeigt, ist der Rottweiler aber ein treuer Kamerad.

Hunde dieser Rasse sollten früh mit anderen Hunden in Kontakt kommen. Da der Rottweiler ein ausgezeichneter Wachhund mit feiner Nase ist, ist er bei Besitzern von großen Anwesen, bei der Polizei, und als Schutzhund besonders beliebt.

Prominente Besitzer eines Rottweilers sind und waren die Schauspieler Jonny Depp, Will Smith oder auch der Musiker Dieter Bohlen, dessen Rottweiler „Dickie“ aber nach einer Bissattacke auf sein Herrchen eingeschläfert wurde.

 
 

Geschichte und Herkunft des Rottweilers

 

Steckbrief Rottweiler

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 147
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 61 bis 68 cm, Hündinnen 56 bis 63 cm
  • Gewicht (von FCI festgelegt): Rüden ca. 50 kg, Hündinnen ca. 42 kg
  • Verwendung: Wachhund, Diensthund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.1: Molossoide, Doggenartige Hunde. Mit Arbeitsprüfung.

Die deutsche Reichsstadt Rottweil in Schwaben ist Herkunftsort und Namensgeberin dieser sehr alten Hunderasse. Man nimmt an, dass er vom massiven Hundetypus der Molosser abstammt, den die Römer mit über die Alpen brachten. Die unerschrockenen und robusten Hunde begleiteten und beschützen die Viehherden, die von römischen Legionären zu den Viehhandelszentren des Römischen Reichs, so auch nach Rottweil, gebracht wurden.

Aus den Kreuzungen mit einheimischen Hunden gingen die ersten Vorfahren des heutigen Rottweilers hervor. Die Ähnlichkeit mit den Schweizer Sennenhunden lässt vermuten, dass auch diese beim Entstehen der Rasse des Rottweilers beteiligt waren. Im späteren Mittelalter schließlich verbreitete sich der Rottweiler vom Viehhandelsplatz Rottweil in weitere Gegenden Deutschlands. 

Bis zum 19. Jahrhundert setzte man den Rottweiler als Treib-, Hüte-, und Wachhund für große Viehherden ein. Da der Viehhandel zu dieser Zeit hauptsächlich von lokalen Metzgern betrieben wurde, nannte man ihn auch „Metzgerhund“. So waren es auch zunächst die Metzger, die den hohen Gebrauchswert der Rasse erkannten und mit der systematischen Zucht begannen.

Eine Anekdote besagt, dass er die Geldbörse seines Herrn während dessen Viehhandel-Geschäften um den Hals trug, um Diebe abzuschrecken. 

Mit dem Einsatz anderer Transportmittel, wie z.B. der Eisenbahn, wurde der Viehtransport beschleunigt und der Rottweiler verlor zunehmend seine Aufgabe als Treibhund für Viehherden. Dennoch starb die Rasse nicht aus und seit Beginn des 20. Jahrhunderts begann man, den Rottweiler für Polizei und Militär auszubilden. Schon 1910 erkannte man den Rottweiler offiziell als Diensthunderasse an.

Leider entstand in den Medien zunehmend ein negatives Image der Rasse. Manche Züchter und Halter haben dazu beigetragen, eine erhöhte Aggressivität und Schärfe zu fördern, obwohl der Rassestandard dies ausdrücklich ablehnt.

 

Video zur Rasse des Rottweilers

 
► Rottweiler [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Rottweilers

 

Der von der FCI 1955 offiziell anerkannte Rottweiler besitzt die Standard-Nr. 147 und gehört hier zur Gruppe 2, den Molossoiden und doggenartigen Hunden, Pinschern und Schnauzern, sowie der Sektion 2.1, Molossoide und doggenartige Hunde.

Laut FCI darf der Rüde eine Widerristhöhe zwischen 61 und 68 Zentimeter besitzen, während die Hündin mit 56 bis 63 Zentimeter etwas kleiner sein sollte. Je nach Geschlecht ist das Gewicht mit 42 bis 50 Kilogramm festgelegt. Manche sehr große Rüden können sogar ein Gewicht bis zu 80 kg aufweisen. Die Lebenserwartung des Rottweilers liegt zwischen 8 und 10 Jahren.

Mit seiner urwüchsigen Erscheinung verfügt der schwere und stämmige Hund über enorme Kraft, Ausdauer und Wendigkeit. Das kurze, schwarze Fell mit Unterwolle weist an Schnauze, Lefzen, Augenbrauen, Brust und Läufen rotbraune Abzeichen auf. Der Rottweiler besitzt einen breiten molossertypischen Schädel mit einem äußerst kräftigen Gebiss.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Rottweilers

 


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Der Rottweiler braucht unbedingt eine besonders konsequente Erziehung. Er hat einen wachsamen Charakter und gilt in mehreren Bundesländern als gefährliche Hunderasse.

Der Rottweiler ist von sehr selbstsicherem, aufmerksamem Wesen und besitzt prinzipiell eine friedliche Grundstimmung. Auch wenn er auf viele Menschen zunächst einen bedrohlichen Eindruck macht, ist er im Prinzip ein intelligenter und starker Hund, der mit einem verantwortungsvollen Halter auch die notwendige Disziplin lernen kann.

Durch sein Erbe als Wach- und Schutzhund reagiert er mit einem starken Beschützerinstinkt gegenüber seinem Besitzer und bewacht Haus, Grund und Eigentum entschlossen und mit höchster Verteidigungsbereitschaft.

Die Haltung ist in einigen Ländern strikt reglementiert. So müssen Regeln, wie z.B. Leinen- oder Maulkorbzwang, oder die sichere Einzäunung des Grundstücks eingehalten werden. In Deutschland kann nur ein sogenannter „Wesenstest“ den Besitzer im Ausnahmefall von diesen Auflagen befreien.

Ein im Jahr 2002 veröffentlichtes Schweizer Gutachten zu medizinisch versorgten Hundebissverletzungen belegt, dass Rottweiler, verglichen mit ihrer Häufigkeit in der Hundepopulation, überdurchschnittlich oft zubeißen.

Die Erziehung des „Rotties“ erfordert daher viel Erfahrung, Geduld und Disziplin und muss unbedingt bereits im Welpenalter beginnen. Für seine Familie kann er, gut sozialisiert und ausreichend beschäftigt, jedoch ein zuverlässiger und auch kinderlieber Hund sein. Dennoch schätzt er es nicht unbedingt, wenn ihn Fremde oder unbekannte Kinder unbedacht und spontan berühren oder streicheln. Einige Halter, die ihre Rottweiler frei auf dem Grundstück laufen lassen, raten daher Besuchern, sich vorher anzumelden.

Der Rottweiler ist vielseitig einsetzbar und arbeitet gerne. Aufgrund seiner Gene als ehemaliger Treibhund bevorzugt er es, selbstständig zu handeln. Insbesondere Rüden zeigen oft ein dominantes Verhalten. Seine Umgebung nimmt er sehr aufmerksam wahr. Er besitzt die Fähigkeit des Lauerns und kann auf Kommando angreifen. Daher findet der Rottweiler bei Polizei, Wachdiensten und dem Zoll Verwendung. Aber auch als Katastrophen- und Lawinenhund hat er seine Eignung bewiesen.

 

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Typische Rassekrankheiten des Rottweilers

 

Der Rottie ist eine recht gesunde Rasse. Er kann aber, wie alle großen Rassen, an Hüftdysplasie und Ellenbogendysplasie erkranken. Der Allgemeine Deutscher Rottweiler-Klub eV (ADRK)  verlangt daher im Rahmen der Zuchtzulassung eine Röntgenuntersuchung, bei der festgestellt wird, ob die Zuchttiere eine genetische Veranlagung für HD oder ED vorhanden ist.

Bei zu schnellem Wachstum der Junghunde kann Osteochondritis dissecans auftreten, eine Erkrankung, bei der die Schultergelenke betroffen sind.Es besteht im Vergleich zu anderen Rassen auch eine erhöhte Anfälligkeit für die Infektionskrankheit Parvovirose. Auch das Herz der Hunde war in den letzten Jahren vermehr durch Herzverengungen betroffen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Rottweilers

 

Ein Rottweiler ist mit Sicherheit DER perfekte Wachhund. Er liebt es, ein großes, Anwesen und sein menschliches Rudel zuverlässig zu beschützen. Für die Wohnungshaltung eignet er sich nicht allzu sehr. Ideal ist ein großes, eingezäuntes Anwesen mit einer Hundehütte. Gerne nimmt er auch am Hundesport teil und kann sich für Agility begeistern.

Der Futterbedarf des Rottweilers ist hoch: Rotties sind stets sehr hungrig und neigen zu Übergewicht: Am besten achtet man auf ein gut dosiertes und an Mineralien und Vitaminen reiches Futter, um krankheitsbedingte Folgen wie Arthritis, Diabetes oder Herzbeschwerden zu vermeiden.

Die Fellpflege erfordert wenig Aufwand. Ausreichend ist gelegentliches Bürsten und das Abtrocknen mit dem Handtuch nach dem Schwimmen oder einem Aufenthalt im Regen.

 
 

Rottweiler in Not

 

Wie schon oben erwähnt, handelt es sich beim Rottweiler um einen sehr anspruchsvollen Hund, der gerade für Hundeanfänger nicht geeignet ist. Einer der Gründe, warum ein Rottweiler in Not gerät, liegt immer wieder in einer schlechten Frühsozialisierung des Hundes, bzw. in einer schlechten oder nicht vorhandenen Erziehung des Hundes im Allgemeinen.

In der Folge kann sich der erwachsene Hund zu einem Problemhund entwickeln, der von seinem Halter nicht mehr beherrschbar ist. Es ist daher sehr wichtig, bereits im Welpenalter mit der richtigen Erziehung zu beginnen. Idealerweise besucht man dazu mit dem jungen Hund eine Hundeschule, hier lernt der Rottweiler Welpe das friedliche und spielerische Miteinander mit anderen Hunden und Menschen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Rottweiler

 
Wie viel kostet ein Rottweiler Welpe?

Ein Rottweiler Welpe mit Stammbaum und offiziellen Papieren kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 800 € und 1.200 €. Die robusten und kraftvollen Hunde erreichen je nach Geschlecht eine Widerristhöhe von 56 bis 68 cm und wiegen zwischen 42 und 50 kg. Sie haben ein kurzes, glattes und schwarzes Fell mit braunen Abzeichen an Brust, Läufen, Lefzen, Brauen und Schnauze. 

Ist ein Rottweiler für Anfänger geeignet?

Keinesfalls. Rottweiler benötigen eine sehr konsequente Erziehung und eine gute Sozialisation vom Welpenalter an. Die Hunde sind sehr wachsam und bergen bei mangelhafter Erziehung ein durchaus nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial. Daher werden sie in den Bundesländern Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen als „gefährliche“ Hunde geführt. Ein bestandener Wesenstest des Hundes kann die Haltung des Hundes aber erlauben.