Der Šarplaninac ist ein urwüchsiger Herdenschutzhund vom Balkan

 

Šarplaninacs sind mutige und besonders eigenständige Hunde

 


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Der Šarplaninac ist ein eigenständig handelnder und selbstsicherer Herdenschutzhund.Šarplaninacs sind ebenfalls unter der Bezeichnung Jugoslawischer Hirtenhund, Sar Planina oder Illyrian Sheepdog bekannt. Mancherorts werden sie auch nur kurz und liebevoll Sarpla genannt. Bis 1957 nannte man diese Rasse offiziell Illyrischer Schäferhund.

Die Herdenschutzhunde stammen aus dem Grenzgebiet Mazedoniens und Serbiens. Sie breiteten sich erst in den 1970er Jahren allmählich im weiteren Europa aus. Es sind besonders mutige Vierbeiner, die ihre Herde effektiv gegen große Raubtiere, wie z.B. Wölfe, schützen und verteidigen können.

 

 
 

Geschichte und Herkunft des Šarplaninacs

 

Steckbrief Šarplaninac

  • Ursprungsland: Serbien
  • Standardnummer: 41
  • Widerristhöhe: (von FCI festgelegt) Rüden: ca. 62 cm, Hündinnen ca. 58 cm (Rüden müssen als Zuchttiere min. 56 cm, und Hündinnen min. 54 cm erreichen)
  • Gewicht: (von FCI festgelegt) Rüden: 35 bis 45 kg, Hündinnen 30 bis 40 kg
  • Verwendung: früher: Hirtenhund (Herdenschutzhund), heute: Wach-, Schutz- und Polizeihund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.2: Berghunde. Ohne Arbeitsprüfung

Bereits vor vielen Jahrhunderten lebten Herdenschutzhunde unterschiedlichster Abstammung in weiten Teilen Europas, einige davon waren die Vorfahren des heutigen Šarplaninacs, der die Hirten auf dem gebirgigen Balkan begleitete und sie bei ihrer harten Hütearbeit unterstützte.

Der Šarplaninac war nachweislich bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert im Šar-Planina, einem Gebirgszug an der Grenze Mazedoniens und Serbiens, beheimatet, wo er auf einem Plateau in einer Höhe von rund 2600 Metern seinen anspruchsvollen Hüteaufgaben bei widrigsten Witterungsbedingungen nachkam. Weitere Quellen behaupten allerdings, dass die Vorfahren des Šarplaninacs bereits von Mongolen mitgebracht wurden.

Ob die Wurzeln des mutigen Herdenschutzhundes nun bei Schäferhunden europäischer Abstammung liegen, oder ob seine Ahnen aus Asien stammen, ist bis heute umstritten.

Gleich wie, sicher jedenfalls scheint zu sein, dass der Šarplaninac aus einem urtümlichen Schäferhund entstanden ist, welcher sich der bergigen Region und dem rauen Klima perfekt anpasste.

Ende des 19. Jahrhunderts berichtete ein österreichischer Kynologe erstmals von einem „Istrischen Schäferhund“ und 1939 schuf die FCI einen neuen Rassestandard mit dem Namen „Illyrischer Schäferhund“, der die Rassen des heutigen Šarplaninacs und des Karstschäferhundes (Kraški Ovcar) vereinte. Erst 1957 erhielt der Šarplaninac von der FCI seinen eigenen Standard mit eigenem Namen.

Waren Šarplaninacs zunächst dafür zuständig, Menschen und deren Viehherden vor Raubtieren, wie z.B. Wölfen, und vor Diebstahl zu schützen, so war es ihre spätere Aufgabe, die jugoslawische Armee und den Zoll in ihrer Arbeit zu unterstützen. Ihre extreme Bereitschaft, sich bis zum Tod zu verteidigen und zu kämpfen, machten die Hunde für den Dienst bei Militär und Polizei besonders geeignet.

Ein besonders prominenter Besitzer eines Šarplaninacs war Marschall Tito, der ehemalige Präsident Jugoslawiens. Sein Hund Lux war stets sein treuer Begleiter und rettete ihm einst sogar das Leben: Er entdeckte nämlich ein eigenartiges Päckchen in Titos Büro, nahm dieses selbstständig handelnd ins Maul und schleppte es nach draußen. Spätere Untersuchungen ergaben, dass der Inhalt eine Bombe war. 

Dass die Verbreitung dieser Rasse nur schleppend vor sich ging, liegt wohl mit daran, dass bis zum Jahr 1970 deren Ausfuhr aus dem damaligen Jugoslawien verboten war. In der Schweiz stehen Šarplaninacs im Kanton Tessin auf der Rasseliste der potentiell gefährlichen Hunderassen, was bedeutet, dass deren Haltung einer Extra-Bewilligung bedarf. In Dänemark sind sowohl Haltung, als auch Import und Zucht dieser Hunde verboten.

 

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Aussehen des Šarplaninacs

 

Der Šarplaninac ist ein von der FCI anerkannter Rassehund mit der Standard-Nummer 41. Er gehört zur Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde – sowie zur Sektion 2 – Molossoide – und zur Unterkategorie 2.2. – Berghunde. Seine Heimatländer sind Mazedonien und Serbien. Rüden sollten gemäß Rassestandard eine Widerristhöhe von etwa 62 cm haben, Hündinnen dürfen mit 58 cm hingegen etwas kleiner sein.

Werden die Hunde für die Zucht eingesetzt, müssen Rüden mindestens 56 cm, und Hündinnen mindestens 54 erreichen. Ihr ebenfalls von der FCI festgelegtes Gewicht liegt bei 35 bis 45 kg (Rüden) beziehungsweise bei 30 bis 40 kg (Hündinnen). Die Hunde erreichen ein Alter von 11 bis 13 Jahren.

Der Šarplaninac hat ein doppeltes Haarkleid, das dicht, lang und gerade ist. Damit hält er den extremen Witterungseinflüssen, die in den großen Höhen seiner Heimat allgegenwärtig sind, perfekt stand. Am Hals, an der Rute, sowie auf dem Rücken ist sein Fell etwas länger. Auch die üppige Unterwolle ist dicht, wobei sie von der Struktur her fein ist und den Hund perfekt vor winterlicher Kälte schützt.

Während der warmen Jahreszeiten verliert der Šarplaninac seine Unterwolle. Von der Fellfarbe her sind diese Hunde generell einfarbig. Dabei sind beinahe alle Farben, von Reinweiß über Grau und Braun bis hin zu Schwarz, vertreten und erlaubt. Hunden mit Eisen- und Dunkelgrau gewolktem Fell werden vom Rassestandard her bevorzugt.

Der Šarplaninac ist ein recht großer und vor allem kräftiger Hund, der von seinem Äußeren an den populären Leonberger oder auch an den weniger bekannten Kaukasischen Owtscharka erinnert und eine deutliche Autorität ausstrahlt. Er besitzt einen schweren, breiten Kopf mit einem geraden Fang sowie einer breiten, schwarzen Nase und mandelförmigen, dunklen Augen.

Die am Kopf anliegenden Hängeohren haben ein V-förmiges Aussehen und sind mit dichtem, kurzem Haar bewachsen. Typisch ist der breite, muskulöse sowie ebenfalls üppig behaarte Hals. Die Rute des Šarplaninacs ist lang und reicht mindestens bis zum Sprunggelenk.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Šarplaninacs

 


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Der Šarplaninac braucht eine konsequente Erziehung. Die Hunde haben einen sehr selbständigen Charakter mit einem starken Schutztrieb.Šarplaninacs sind typische Hirten- bzw. Herdenschutzhunde: Sie sind sehr mutig, handeln selbstständig und verhalten sich gelegentlich eigensinnig. Ferner kann man ihnen Treue und eine besondere Arbeitsfreude nachsagen. Sie verfügen über einen extrem ausgeprägten angeborenen Schutztrieb.

Das ist historisch bedingt, denn über viele Jahrhunderte hinweg musste dieser Herdenschutzhund sowohl das Leben seiner Besitzer, aber auch das der Herdentiere beschützen und manchmal sogar retten.

Bei diesen Rettungsaktionen ging es nicht selten um Leben und Tod, und der Šarplaninac ließ sich lieber selbst im Kampf töten, statt den Rückzug anzutreten. Heute gibt es für diese Hunde kaum noch Herden zu hüten, vielmehr kommt ihnen eher die Aufgabe eines Wachhundes zu. Šarplaninacs sind sehr territorial veranlagt.

Die große Aufmerksamkeit und das wachsame Wesen sind diesen Hunden bis heute erhalten geblieben und in verdächtigen Situationen zeigt ein knurrender und furchterregender Šarplaninac mit sich sträubendem Fell gerne seine Autorität. Seinem Gegenüber jedoch lässt er meist genügend Zeit, sich zurückzuziehen.

Šarplaninacs brauchen eine fachmännische, strenge und feste Hand, die sie zu psychisch gesunden Hunden heranwachsen lässt. Das gilt in erster Linie dann, wenn der Hund als Familienhund gehalten werden soll. Ein gesunder Šarplaninac, der eine entsprechende Erziehung sowie Sozialisierung genossen hat, ist ein freundlicher und sogar sanfter Hund, der seiner Familie treu ergeben und selbst Kindern gegenüber ein guter, sanfter Freund ist, der die Seinen mit Hingabe bewacht und behütet.

Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Kinder den Hund respektieren und nicht als „Kuscheltier“ oder „Spielzeug“ ansehen. Fremden gegenüber verhält er sich normalerweise besonders reserviert und wachsam. Neben der reinen Haltung in der Familie wird der Šarplaninac auch gerne als Wach- und Schutzhund bei Militär oder Polizei eingesetzt.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Šarplaninacs

 

Der Šarplaninac ist eine besonders robuste Hunderasse. Nur Hüftgelenks- oder Ellbogendysplasien können gelegentlich auftreten. Lassen Sie sich daher entsprechende Testergebnisse beim Züchter zeigen, die belegen, dass die Hundeeltern nicht von HD oder ED betroffen sind.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Šarplaninacs

 

Ideal ist für den Šarplaninac die Haltung auf einem Bauernhof oder einem Anwesen mit Garten, das er hingebungsvoll bewachen und beschützen kann. Kälte, Eis und Schnee machen ihm überhaupt nichts aus, denn er hält sich bevorzugt bei jedem Wetter im Freien auf und begleitet seinen Besitzer z.B. gerne beim Wandern in den Bergen, dort, wo er auch ursprünglich herkommt. Keinesfalls gehört der Šarplaninac in eine Stadtwohnung.

Die Fellpflege kann während des Fellwechsels etwas aufwändiger sein: Normalerweise reicht gelegentliches Bürsten aus, wechselt der Hund aber im Frühjahr und Herbst sein Haarkleid, sollte man ihn täglich kämmen, um so die toten Haare zu entfernen. Die Unterwolle kämmt man dabei am besten mit einem groben Kamm aus, während man für das Deckhaar besser eine spezielle Bürste verwendet.

Um die natürliche Haut- und Haarstruktur zu erhalten, sollte man den Šarplaninac möglichst selten baden. Besser ist es, angetrockneten Schmutz einfach auszubürsten. Geht es gar nicht anders, verzichtet man lieber auf ein Shampoo, bzw. verwendet mindestens ein spezielles Hundeshampoo, das rückfettend wirkt.

 

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Häufig gestellte Fragen zum Šarplaninac

 
Wie alt wird ein Šarplaninac?

Šarplaninacs erreichen ein Alter von 11 bis 13 Jahren. Die Hunde können je nach Geschlecht etwa 54 bis 62 cm groß werden und wiegen zwischen 30 und 45 kg. Sie haben ein besonders wetterfestes Fell, das von der FCI in nahezu allen Farben von Weiß über Grau und Braun bis hin zu Schwarz zugelassen ist. 

Was ist die Aufgabe eines Šarplaninac?

Der Šarplaninac ist ein Herdenschutzhund, der eigenständiges Arbeiten und entschlossenes Handeln gewohnt ist. Seinen Einsatz fand er im Hüten und Treiben großer Viehherden im Šar Planina Gebirge, das an der Grenze zwischen dem Kosovo und Mazedonien liegt. Die Hunde brauchen eine besonders konsequente Erziehung und sind nicht für Anfänger geeignet.