Der Weimaraner – ein „Försterhund“ mit feiner Nase

 

Das „Schnüffeln“ ist des Weimaraners Lust

 


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Der Weimaraner ist ein typischer Jagdhund und sollte daher bevorzugt jagdlich gehalten werden.

Der Weimaraner – der früher auch gerne Försterhund genannt wurde – ist ein sehr auffälliger großer und schwerer Hund. Es ist die älteste deutsche Vorsteherrasse, die seit etwa 100 Jahren ohne Einkreuzungen gezüchtet wird.

Ursprünglich war der Weimaraner zunächst dem Adel und der königlichen Jagd vorbehalten, aber im Laufe der Jahre wurde er auch bei  Jägern aus dem „gemeinen Volk“ immer populärer.

Die Rasse zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Fähigkeiten als Jagdhund aus. Der Weimaraner wurde aufgrund seines hervorragenden Geruchssinns, seiner Ausdauer und seiner Fähigkeit, sowohl auf dem Land als auch im Wasser zu arbeiten, geschätzt.

Es gibt den Weimaraner, der keineswegs ein Hund für Anfänger ist, als lang- und kurzhaarige Varietät. Hierzulande wird er hauptsächlich zu jagdlichen Zwecken, inzwischen aber auch vermehrt als Familienhund, gehalten. 

 
 

Geschichte und Herkunft des Weimaraners

 

Steckbrief Weimaraner

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 99
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 59 bis 70 cm, Hündinnen 57 bis 65 cm
  • Gewicht (von FCI festgelegt): Rüden ca. 30 bis 40 kg, Hündinnen ca. 25 bis 35 kg
  • Verwendung: Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund
  • FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 1.1: Kontinentale Vorstehhunde, Typ « Braque ». Mit Arbeitsprüfung.

Ganz eindeutig ist die Entstehung des Weimaraners nicht. Man vermutet, dass der auffällige Vierbeiner von den französischen „Chien Gris“ Hunden oder auch vom St. Hubertus Hound, dessen Nachfahre der Bloodhound ist, abstammt.

Seinen Namen verdankt der Weimaraner der Tatsache, dass er zu Beginn des 19. Jahrhunderts am Hofe zu Weimar von Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach als Jagdhund gehalten wurde. Auch bei Jägern und Förstern in der näheren Umgebung war er sehr beliebt. Mit der planmäßigen Zucht begann man etwa 1890.

1897 wurde der „Verein zur Reinzucht des silbergrauen Weimaraner-Vorstehhundes“ gegründet. Dessen heutiger Nachfolger ist der Weimaraner Klub e.V. Früher jagte man mit ihm Rotwild, Bären und Wildschweine, während man ihn heute zur Jagd auf Kaninchen, Füchse oder Wasservögel einsetzt.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Weimaraner von einem reinen Jagdhund zu einem vielseitigen Begleithund entwickelt. Heute ist der agile Hund bekannt für seine Intelligenz, Energie und Bindungsfähigkeit zu seiner Familie. Immer noch gilt, dass man den Weimaraner am besten jagdlich halten sollte. Er eignet sich aber auch gut für Familien, die seine körperlichen und geistigen Bedürfnisse ernst nehmen und ihn mit Aufgaben beschäftigen, die seine Jagdleidenschaft gut zu kompensieren vermögen, wie z.B. dem Mantrailing oder der Dummyarbeit.

 

Weimaraner: Geschichte, Haltung, Ausbildung, Beschäftigung

Preis: 36,00 €

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Video zur Rasse des Weimaraners

 
► Weimaraner [2020] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Weimaraners

 

Der Anblick dieses edlen Hundes fasziniert nicht nur den professionellen Jäger. Insbesondere das silbrige Fell in Kombination mit den bernsteinfarbigen Augen zieht nahezu jeden Hundeliebhaber in seinen Bann.

Der Weimaraner, der die FCI-Standard-Nummer 99 trägt, gehört mit der Gruppe 7 zu den Vorstehhunden und der Sektion 1.1 zu den Kontinentalen Vorstehhunden vom Typ Braque. Der Rassestandard sieht eine Widerristhöhe von 59 bis 70 cm beim Rüden und 57 bis 65 cm bei der Hündin vor. Das Gewicht ist, je nach Geschlecht, mit 25 bis 40 kg festgelegt. Die Lebenserwartung liegt bei 11 bis 14 Jahren.

Sein schlanker und kraftvoll-muskulöser Körperbau verleiht dem Weimaraner ein besonders edles Aussehen. Der Hund existiert in einer kurzhaarigen und einer eher seltenen langhaarigen Variante.

Der kurzhaarige Weimaraner hat dichtes und glatt anliegendes Deckhaar mit wenig oder gar keiner Unterwolle. Ist der Hund gesund, sollte es wie geölt glänzen. Das Deckhaar der langhaarigen Varietät ist weich, glatt oder leicht gewellt. Als Fellfarben sind alle Grauschattierungen, also von silbergrau über mausgrau bis hin zu rehgrau, erlaubt, wobei Kopf und Behänge etwas heller sein können. An Pfoten und Brust sind weiße Abzeichen zulässig, allerdings findet man sie sehr selten vor.

Bernsteinbraune Augen, die im Welpenalter noch blau sind, sowie hoch angesetzte, breite und lange, nach unten spitz abgerundete Schlappohren runden das auffällige Erscheinungsbild des Weimaraners ab.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Weimaraners

 


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Der Weimaraner benötigt eine konsequente Erziehung und sollte unbedingt gut von früh auf sozialisiert werden.  Er hat den Charakter eines typischen Jagdhundes und braucht dahingehend auch die entsprechende Auslastung.

Der energiegeladene und ausdauernde Vierbeiner ist gewiss kein Anfängerhund. Er will gefordert und gefördert werden. Als selbstbewusster und intelligenter Jagdhund muss er unbedingt ausreichend geistige, wie auch körperliche Aufgaben bekommen. Dabei möchte er konsequent und liebevoll erzogen werden. Bei falscher Erziehung und mangelnder Auslastung kann sein ausgeprägter Jagdtrieb durchaus Probleme bereiten. Das geschieht vor allem dann, wenn er seinen Besitzer nicht als Rudelführer anerkennt.

Generell kann man sagen, dass der Hund umso ausgeglichener und ruhiger ist, je mehr sein Besitzer ebenfalls Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt und ihn idealerweise jagdlich beschäftigt. Keinesfalls darf eine „strenge“ Hand in der Erziehung Gewalt oder laute Worte bedeuten. Stimmen die Voraussetzungen, so kann der Weimaraner durchaus auch als Familienhund gehalten werden.

Auch wenn der Weimaraner in einer Familie lebt, baut er eine besonders starke Bindung zu einer festen Bezugsperson auf und ist ungern alleine. Trennungsängste können bei dieser Rasse stärker ausgeprägt sein und zu zerstörerischem Verhalten führen. Weimaraner gelten als wahre Ausbruchkünstler und lernen schnell, wie sich Türen öffnen, oder Zäune überwinden lassen.

Als leidenschaftlicher Jagdgebrauchshund verfügt der Weimaraner über eine sehr feine Nase. Ideal ist es natürlich, wenn er auch entsprechend seiner „Berufung“ zur Jagd verwandt wird. Dabei ist er besonders zuverlässig im Vorstehen und übernimmt die Arbeit „nach dem Schuss“. Zu Land und im Wasser spürt er angeschossenes Wild auf und apportiert es.

Weimaraner gelten als sehr gute Wachhunde und haben ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Ist er hinreichend (am besten jagdlich) ausgelastet, so verträgt er sich auch mit anderen Hunden, ansonsten kann es vorkommen, dass er seinen Artgenossen gegenüber schon mal aggressiv reagiert.

Auch sein Schutztrieb ist gut entwickelt. In Deutschland geben die meisten Züchter Hunde nur an Jäger ab, während man sie in anderen Ländern neben der Verwendung als Jagdhund auch gerne als Rettungshund, Therapiehund sowie als Polizei- und Drogenspürhund einsetzt.

 

 
 

Typische Rassekrankheiten beim Weimaraner

 

Generell ist der Weimaraner eine gesunde Rasse. Dennoch sollte man einen Welpen stets bei einem seriösen Züchter erwerben, der offizielle Papiere vorlegen kann. 

An Hüftdysplasie erkranken die Hunde eher selten. Laut einer Untersuchung der Orthopedic Foundation for Animals belegt er den 102. Platz bei insgesamt 153 untersuchten Rassen. Bestehen Sie beim Züchter Ihres Vertrauens trotzdem auf Belege entsprechender Untersuchungen, dass die Elterntiere HD und ED frei sind. Öfters auftreten können Magendrehungen oder Hautallergien.

Verbreitet sind auch Augenerkrankungen, wie z.B. das Entropium, bei dem sich meist das untere Augenlid einrollt. Dabei geraten Haare und Wimpern in das Auge und führen zu Reizungen der Hornhaut. Auch Ohrenentzündungen treten wegen der empfindlichen und langen Schlappohren öfters aus. Gelegentlich ist der Weimaraner auch von Epilepsie betroffen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Weimaraners

 

Die Meinungen, wie man einen Weimaraner denn nun am besten halten sollte, sind zumeist sehr unterschiedlich: Die einen sagen, dass man ihn nur an Jäger abgeben dürfe, während andere behaupten, dass eine Haltung in der Familie ohne den Einsatz zur Jagd durchaus möglich sei. Egal, welche Ansicht man nun überzeugender findet, Fakt ist, dass der Weimaraner, wie jeder andere Jagdhund auch, am liebsten die meiste Zeit seines Lebens draußen herumschnüffeln möchte.

Kann man mit ihm nicht oder nur selten jagen, sollte man ihm unbedingt sehr viel Bewegung und Aufgaben wie Mantrailing oder andere Suchspiele bieten. Ideal sind auch Beschäftigungen wie Dummyarbeit oder Fährtensuche. Wichtig dabei ist, dass man den Hund dazu idealerweise täglich bzw. regelmäßig beschäftigt und man auf eine gute Kombination mentaler und physischer Aufgaben achtet.

Bekommt der Weimaraner die Herausforderungen, die er braucht, wird er dies seinem Herrchen oder Frauchen durch ein ausgeglichenes und anhängliches Wesen sowie großer Treue danken. Gerne begleitet er seinen Besitzer auch beim Joggen, Radfahren oder Reiten, wobei man immer seinen Jagdtrieb im Auge behalten muss, und ihn daher lieber an der Leine laufen lässt. Ein Leben allein in einer Stadtwohnung kommt auf keinen Fall infrage.

Während der Zeitaufwand für Auslauf und Beschäftigung eher hoch ist, ist der für die Pflege besonders niedrig. Das kurze Fell der Kurzhaarvarietät bedarf keines besonderen Aufwandes. Regelmäßiges Bürsten, Pfoten-, Augen- und Ohrenkontrolle sowie –pflege sollten selbstverständlich sein. Auch bezüglich des Hundefutters gibt es nichts Spezielles zu beachten.

 
 

Weimaraner in Not

 

Wie bereits oben erwähnt, ist der Weimaraner ein Hund, der seinem Besitzer durchaus Einiges abverlangt. Wenn Weimaraner in Not kommen, hängt dies oft auch damit zusammen, dass Menschen, die diesen Hund erwerben, die Anforderungen unterschätzen. Dabei sollte der starke Jagdtrieb des Weimaraners unbedingt berücksichtigt werden und dem Hund eine entsprechende Beschäftigung angeboten werden.

Wer die Zeit für eine individuelle Beschäftigung mit dem Weimaraner nicht aufbringen kann, wird auch nur bedingt einen Hundesitter einsetzen können, denn der Jagdtrieb und die damit unter Umständen schwierige Abrufbarkeit des Hundes lassen sich auch oft mit der Arbeit eines Hundesitters, der gleich mehrere Hunde auf einmal zu betreuen hat, schwer vereinen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Weimaraner

 
Ist der Weimaraner ein Familienhund?

Der Weimaraner ist auch als Familienhund geeignet, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Wichtig ist eine gute (idealerweise jagdliche Auslastung) des Hundes. Mancher ist sogar der Meinung, dass der Hund ausschließlich jagdlich gehalten werden sollte. Generell bauen Weimaraner eher zu einer Bezugsperson eine starke Beziehung auf und möchten nicht gerne alleine gelassen werden. Die Erziehung des Hundes erfordert schon einige Erfahrung und sollte nicht absoluten Hundeanfängern überlassen werden. 

Wie viel kostet ein Weimaraner Welpe?

Ein Weimaraner Welpe mit offiziellem Stammbaum kostet etwa 1.400 € bis 1.800 €. Wenn man allerdings einen Junghund erwerben will, der schon eine jagdliche Ausbildung hat, lieget der Preis deutlich höher. Weimaraner werden, je nach Geschlecht, zwischen 57 und 70 cm groß. Es gibt die Hunde in einer kurzhaarigen und in einer langhaarigen Variante. Das Fell kann in allen möglichen Grauschattierungen vorkommen.