Der Australian Cattle Dog ist ein intelligenter und hart gesottener Arbeitshund

 

Cattle Dogs sind ausgeprochene Charakterköpfe mit ausgeprägten Hüteinstinkt

 


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Australian Cattle Dogs sind robuste, unermüdliche und zuverlässige Hüte- und Treibhunde.

Der Australian Cattle Dog hatte in früheren Zeiten gleich mehrere Namen: So hieß er Red Heeler, Blue Heeler, Queensland Heeler und Speckled Heeler. In Fachkreisen findet man heute zudem die Abkürzung ACD. Er ist ein recht robuster, flinker und kompakter Hund, dessen Erziehung nicht allzu schwierig ist, wenn er mit der gegebenen Konsequenz erzogen wird.

Die Entstehung der Rasse des Australian Cattle Dogs begann im frühen 19. Jahrhundert, als europäische Einwanderer anfingen, Rinder in großer Zahl zu züchten. Diese Viehzüchter benötigten Hunde, die robust genug waren, um mit den oft wilden und temperamentvollen Rindern umzugehen und sie hüten und zu treiben. Die damals in Australien vorhandenen Hunderassen erwiesen sich meist als wenig geeignet für diese anspruchsvollen  Hüteaufgaben.

 
 

Geschichte und Herkunft Australian Cattle Dogs

 

Steckbrief Australian Cattle Dog

  • Ursprungsland: Australien
  • Standardnummer: 287
  • Widerristhöhe: Rüden: 46 bis 51 cm, Hündinnen: 43 bis 48 cm
  • Gewicht: 14 bis 22 kg
  • Verwendung: Hütehund
  • FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 2: Treibhunde(ausgenommen Schweizer Sennenhunde). Ohne Arbeitsprüfung.

Frühe Siedler Australiens begannen einst, geeignete Hunde für das Treiben großer Rinderherden zu züchten. Man nimmt an, dass die ersten, aus England exportierten Hunde, den Vorfahren des Old English Sheepdogs (Bobtails) ähnelten. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Hunde für das dortige Klima völlig ungeeignet waren.

Im Jahre 1830 wurde ein blaugetupfter Drover Dog – eine Art Collie – aus Nordengland nach Australien eingeführt. Diesen Hund kreuzte der australische Viehzüchter Thomas Hall mit den dortigen Dingos. Ziel war es, einen für die Hütearbeit äußerst robusten und widerstandsfähigen Hund zu züchten. Rund 10 Jahre später entstand daraus die Rasse der Hall’s Heeler. Die Bezeichnung „Heeler“ bedeutet übrigens, dass es sich hierbei um Hunde handelt, die das ihnen anvertraute Vieh treiben, indem sie den Tieren gezielt in die Fersen beißen. 

Hunde dieser neu entstandenen Arbeitshunderasse waren in der Lage, halb wilde Rinderherden unter den harten klimatischen und landschaftlichen Bedingungen Australiens über Hunderte von Kilometer zu treiben. Es gilt als sicher, dass auch der Australian Kelpie mit eingezüchtet wurde, während spätere Berichte, dass auch Dalmatiner und Bullterrier eingekreuzt wurden, eher ins Reich der Anekdoten gehören.

Fakt ist, dass bei der Zucht auf Arbeitsleistung und weniger auf Schönheit geachtet wurde. 1903 wurde der 1. Standard für den Australischen Cattle Dog verfasst. Darin hieß es, dass er ein kleiner, untersetzter blauer Dingo sei. Zwei Mal wurde der Standard noch abgeändert, bis der aktuelle FCI-Standard feststand.

 
 

Video zur Rasse Australian Cattle Dogs

 
► Australian Cattle Dog [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Australian Cattle Dogs

 

Der Australian Cattle Dog trägt die FCI-Standard-Nummer 287. Er gehört zur Gruppe 1 – Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) – sowie zur Sektion 2 – Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde).

Die FCI legt eine Widerristhöhe von 46 bis 51 Zentimeter beim Rüden und 43 bis 48 Zentimeter bei der Hündin fest. Der Cattle Dog bringt je nach Geschlecht zwischen 14 und 22 Kilogramm auf die Waage. Seine mittlere Lebenserwartung liegt bei 10 Jahren.

Diesen Hund gibt es in verschiedenen Fellfärbungen. So findet man ihn rot oder blaugrau gesprenkelt, aber auch einfarbig blaugrau vor; ebenso kann er blaugrau getüpfelt sein. Typisch sind seine lohfarbenen bis weißen Abzeichen. Das wetterfeste Fell, das durch eine dichte Unterwolle quasi ein doppeltes Haarkleid darstellt, ist hart, kurz, dicht und anliegend.

 

Wesen, Charakter und Erziehung Australian Cattle Dogs

 


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Australian Cattle Dogs haben eine ausgeglichenen Charakter, wenn sie genügend ausgelastet und beschäftigt werden..Es ist nicht ganz einfach, diese Rasse zu beschreiben, da der Cattle Dog von seinem Naturell her sehr unterschiedlich sein kann. Generell ist er aber ein unermüdlicher, intelligenter und hart gesottener Arbeitshund. Auch heute noch wird er in seiner Heimat Australien zum Hüten und Treiben großer Rinderherden eingesetzt. Sein auch heute noch ausgeprägter Hüteinstinkt zeichnet ihn als einen zuverlässigen und strebsamen Arbeiter aus. Die ihm zugeteilten Aufgaben bewältigt der durchsetzungsstarke Cattle Dog mit viel Mut und Ausdauer.

Seiner Familie gegenüber ist er sehr liebenswürdig und zugewandt. Manch Australian Cattle Dog entpuppt sich nach getaner Arbeit als richtiges Schmusetier. Rüden können allerdings sehr rangbewusst und dominant sein, was auch zu Problemen mit Artgenossen führen kann. Fremden gegenüber gibt sich der Heeler eher zurückhaltend. Er ist ein hervorragender Wachhund und zeigt insbesondere als Rüde anderen Rüden gegenüber ein starkes Dominanzverhalten.

Wer ihn als reinen Familienhund halten möchte, der sollte unbedingt darauf achten, dass der Australian Cattle Dog neben den üblichen Spaziergängen auch noch anderweitig beschäftigt wird, denn Eintönigkeit und Langeweile lassen ihn schnell ungebärdig und nervös werden.

Seine Gene als Hütehund bewirken, dass der ausgesprochene Charakterkopf selbstständig denkt und handelt. So ist es schwierig bis unmöglich, ihn zum absoluten Gehorsam zu erziehen. Vieles macht er aus Liebe zu seinem Besitzer, erwartet dafür aber nach getaner „Arbeit“ Bestätigung. Typisch für ihn ist, dass er sich besonders stark auf seinen seinen „Rudelführer“ fixiert, sich diesem gerne unterwirft und ein großes Maß an Loyalität und Treue zeigt. Unsicherheiten in seiner Erziehung nutzt er schnell zu seinem Vorteil aus, daher ist der kompetente und souveräne Umgang seines Herrchens oder Frauchens mit ihm essentiell. Mit lauten Worten und sinnlosen Befehlen nach Gutsherrenart wird man bei seinem charakterstarken Wesen wenig erreichen.

Eine gute Unterstützung in seiner Erziehung ist stets der Besuch einer kompetenten Hundeschule, wo er in gemeinsamen Spielstunden mit anderen Welpen zeitig sozialisiert wird.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Australian Cattle Dogs

 

Manche Linien des Australian Cattle Dog bringen eine genetische Disposition für bestimmte Krankheiten mit. Am besten ist es daher, seinen Welpen von einem verantwortungsbewussten Züchter zu erwerben. So kann der Hund z.B. von der progressive Retinaatrophie (PRA) betroffen sein, bei der die Photorezeptoren in der Netzhaut einer Degeneration unterworfen sind. Die Symptome sind zunächst Nachtblindheit und im weiteren Verlauf eine komplette Erblindung. Ob ein Elterntier von der PRA betroffen ist, lässt sich durch einen speziellen Gentest schnell feststellen.

Auch Linsenluxationen, bei denen sich die Augenlinse nach vorne verschiebt, sind ein bekanntes Krankheitsbild bei dieser Rasse. Die Folge ist ein erhöhter Augeninnendruck, auch Glaukom bzw. Grüner Star genannt. Unbehandelt lässt eine Linsenluxation den Hund irreversibel erblinden. 

Welpen werden übrigens weiß geboren. Tiere mit bleibender weißer Färbung sind leider sehr häufig von Taubheit betroffen. Gewissheit, ob der Hund davon betroffen ist, kann der Züchter aber durch einen audiometrischen Hörtest feststellen. Grundsätzlich sind Hunde, die kein reinweißes Fell, sondern viele dunkle Abzeichen und größere Gesichtsmasken besitzen, weniger anfällig für das Auftreten von Taubheit.

Auch vererbbare Erkrankungen der Wirbelsäule sind beim Australian Cattle Dog bekannt: So kann der Hund von der sog. Spondylose, bei der die Wirbelsäule einem atypischen Verschleiß unterliegt, erkranken. Daneben können Hunde von der diffusen idiopathische skelettale Hyperostose (DISH) betroffen sein. Diese degenerative Skeletterkrankung führt zu Knochenfehlbildungen und Verkalkungen an der Wirbelsäule; die Folge sind Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Ja nach Indikation kann die Gabe von Analgetika oder Antiphlogistika das Krankheitsbild lindern. 

Die Spondylose muss allerdings nicht immer erblich bedingt sein. Gut ist es trotzdem, wenn ein Züchter Ergebnisse aus Röntgenuntersuchungen der Elterntiere vorweisen kann, da so auch eine erblich bedingte Hüftdysplasie ausgeschlossen werden kann.

 

Auslauf, Pflege und Haltung Australian Cattle Dogs

 

Das Wesen des Australian Cattle Dog ist geprägt von seinem unermüdlichen Drang zu arbeiten und zu hüten. Erhält er genügend Auslauf und Beschäftigung, ist er ein sehr ausgeglichener Hund.Viel Bewegung und geistige Arbeit sind für Hunde dieser Rasse ein Muss! Tägliche Spaziergänge reichen ihm nicht aus. Er muss gefordert und gefördert werden. Hundesportarten wie Obedience, Discdogging und Agility sind ideale Betätigungen für ihn, wenn er nicht nur zum Hütern eingesetzt wird. Er liebt das Nebenherlaufen bei Reitausflügen, dem Joggen oder Radfahren.

Auch die Ausbildung zum Rettungshund ist für den intelligenten Vierbeiner keinerlei Problem. Das beste Hundefutter für den Australian Cattle Dog sollte aus einer ausgewogenen Mischung hinsichtlich Nährstoffen, Vitaminen und kohlenhydratereicher Kost (bei stärkerer Betätigung im Hundesport) bestehen.

Regelmäßiges Bürsten seines Fells und die Kontrolle von Augen, Ohren und Pfoten dankt der urwüchsige und agile Vierbeiner mit einer ansonsten robusten Gesundheit.

 
 

Australian Cattle Dogs in Not

 

Immer wieder kommt es vor, dass ein Australian Cattle Dog in Not kommt, da der Besitzer mit der Erziehung oder dem Temperament überfordert ist und den Hund dann in ein Tierheim abgibt. Um dem vorzubeugen, sollte eine Welpenerziehung frühzeitig beginnen. Hier kann der Besuch einer Hundeschule sehr sinnvoll sein.

In Tierheimen findet man auch des Öfteren Mischlingswelpen, die sehnsüchtig auf einen liebevollen neuen Besitzer warten. Also: Bevor man einen Züchter aufsucht, einfach mal in ein paar Tierheimen vorbeischauen!

 

Häufig gestellte Fragen zum Australian Cattle Dog

 
Was war die ursprüngliche Aufgabe des Australian Cattle Dogs?

Früher wurden die Australian Cattle Dogs zum Treiben und Hüten großer Rinderherden eingesetzt. Die Cattle Dogs entstanden ursprünglich aus dem „Drover Dog“, der um 1830 von England nach Australien exportiert und dort mit dem Dingo gekreuzt wurde. Im Gegensatz zu dem, was manche Leute vermuten, gibt es keinen Unterschied zwischen dem „Blue Heeler“ und dem Australian Cattle Dog. Zunächst war der Australian Cattle Dog als „Australian Heeler“ bekannt, heute wird er auch „Blue- oder Queensland Heeler“ genannt. 

Wie viel kostet ein Australian Cattle Dog?

Die Preise für einen Australian Cattle Dog Welpen beginnen mit ordnungsgemäßen Papieren bei ca. 1.000 €. Je nach Stammbaum sind aber auch deutlich höhere Preise möglich. Die FCI sieht eine Widerristhöhe von 46 bis 51 Zentimeter für den Rüden vor, während die Hündin 43 bis 48 Zentimeter groß sein darf. Es gibt den Hund in verschiedenen Fellfarben. So kann das Haarkleid blaugrau oder rot gesprenkelt sein, auch ein einfarbig blaugraues Fell kommt vor. Manche Hunde haben auch eine blaugraue Tüpfelung. Oft haben die Hunde lohfarbene bis weiße Abzeichen.