Der Samojede – ein Langestreckenläufer mit viel Kondition

 

Die intelligenten Samojeden werden gerne mit dem Spitz verwechselt und sind gute Familienhunde

 

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Der Samojede ist ein großer Ausdauerläufer unter den Hunderassen

Der Samojede ist verwandt mit dem Spitz und wird auch oft mit diesem verwechselt. Der aus Westsibirien stammende Hund wurde ursprünglich als Schlittenhund eingesetzt und hat eine große Ausdauer. Er kann, ohne zu fressen, bis zu 95 km am Stück zurücklegen.

Der Samojede – Beim Samojeden, auch bekannt unter der Bezeichnung Samojedenhund, Samoiedskaïa Sabaka oder Samojedenspitz, handelt es sich um einen mittelgroßen Hund aus dem hohen Norden Westsibiriens. Verwandt ist er mit dem Spitz, und nicht selten wird er auch mit dem weißen Wolfs- oder Großspitz verwechselt.

Häufig hält man ihn auch für einen Siberian Husky, obwohl sich der Husky deutlich durch sein graues, schwarz-weißes oder rötliches Fell und die oft blauen Augen vom Samojeden unterscheidet.

Der Samojede, oft liebevoll als „Sammie“ bezeichnet, ist eine uralte Hunderasse, die eine lange Geschichte als Schlittenhund und Begleiter der Nomaden hat, die in den eisigen Weiten des Nordens lebten.

 
 

Geschichte und Herkunft des Samojeden

 

Steckbrief Samojede

  • Ursprungsland: Russland
  • Standardnummer: 212
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 54 bis 60 cm, Hündinnen 50 bis 56 cm
  • Gewicht (von FCI nicht festgelegt): je nach Geschlecht zwischen 16 und 30 kg
  • Verwendung: Schlittenhund, Begleithund
  • FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Sektion 1: Nordische Schlittenhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Ursprünglich wurden die Hunde in West-Sibirien vom indigenen Volksstamm der namensgebenden Samojeden, auch unter dem Namen Nenzen bekannt, als Schlitten- und Arbeitshunde gehalten. In den kalten Weiten Sibiriens dienten sie den dortigen Nomaden als zuverlässige Helfer, in dem sie große Rentierherden hüteten und diese mutig gegen das Eindringen von Bären und Wölfen verteidigten.

Während der eisigen und langen dunklen Nächte nördlich des Polarkreises wärmten sie die Schlaflager der Familien und kuschelten sich an die schlafenden Kinder. Bereits 1894 war in den Berichten der Nordpol-Expedition Fridtjof Nansens die Rede von dieser Hunderasse, denn auch amerikanische und europäische Polarforscher setzten die Hunde in der Arktis gerne als Schlittenhunde ein.

Die ersten Samojeden brachte der Zoologe Kilburn-Scott Ende des 19. Jahrhunderts nach England mit und begann dort mit der Zucht. Zunächst sah Kilburn-Scott zwei Varietäten des Samojeden vor, von denen die eine ein eher hochbeiniges Aussehen hatte, während die andere eher an die untersetzte Statur eines kleinen Eisbären erinnerte. 1909 kam in England der erste einheitliche Rassestandard zustande und 1911 nahm sogar der Forscher Roald Amundsen Samojeden auf seine Südpol Expedition mit.

Bereits 1904 fanden erste Exemplare der Hunderasse ihren Weg über den großen Teich in die Vereinigten Staaten und 1923 gründete man dort den ersten Zuchtverein, den Samoyed Club of America.  International begann die fortlaufende Zucht aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren.

Heute ist der Samojede auch außerhalb Deutschlands weit verbreitet. Länder wie Finnland, die Niederlande, Irland, Schweden, Norwegen, Italien und sogar Neuseeland und Australien züchten Samojeden. Seit Kurzem wird der pelzige Vierbeiner auch in Spanien gezüchtet. Selbst in Simbabwe gibt es inzwischen Samojeden Züchter. All das zeigt, dass sich diese Hunderasse den unterschiedlichen Klimaverhältnissen gut anpassen kann. In Deutschland ist der Deutsche Club nordischer Hunderassen für die Einhaltung der Standards dieser Rasse zuständig.

Heute wird der Samojede vor allem als Familienhund und Begleiter geschätzt. Ihr freundliches Wesen, ihr dichtes weißes Fell und ihre Liebe zu Menschen machen sie zu besonders beliebten Haustieren. Als reine Schlittenhunde setzt man die Samojeden hingegen nur noch selten ein, hier haben ihnen die wesentlich kräftigeren Alaskan Malmutes und die schnelleren Siberian Huskies den Rang abgelaufen.

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Video zur Rasse des Samojeden

 
► Samojede [2020] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Samojeden

 

Der Samojede gehört mit der FCI-Standardnummer 212 und der Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp – sowie der Sektion 1 – Nordische Schlittenhunde – zu den mittelgroßen Hunden aus Russland. Der Rassestandard gibt eine Widerristhöhe von 54 bis 60 cm beim Rüden und 50 bis 56 cm bei der Hündin vor. Samojeden haben je nach Geschlecht ein nicht festgelegtes Gewicht von 16 bis 30 kg. Ihre Lebenserwartung liegt bei 12 bis 13 Jahren.

Das Fell hat eine weiche, kurze Unterwolle und ist lang, abstehend und üppig. Es ist in Reinweiß oder Weiß mit creme- oder beigefarbenen Flecken erlaubt. Samojeden sind muskulös und haben eine kräftige, kompakte Statur. Der Schädel ist breit und hat einen mäßigen Stop. Die kleinen, dreieckigen, weit auseinanderliegenden Stehohren sind an der Spitze abgerundet. Die hoch angesetzte Rute trägt der Samojede über dem Rücken oder seitlich gebogen.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Samojeden

 

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Samojeden sind als Wachhunde weniger geeignet. Sie besitzen einen kinderlieben Charakter. Ihre Erziehung ist vergleichsweise einfach.

Braucht Beschäftigung: Samojeden lassen sich auch gut zu Gebrauchshunden ( z.B. als Rettungshund ) ausbilden.

Schon für die Nomaden Sibiriens war der Samojede ein vollwertiges Familienmitglied, das mit den Menschen gemeinsam im Zelt schlief und während der eisigen sibirischen Nächte für einen vorgewärmten Schlafplatz sorgte.

Typisch für den Samojeden ist sein ungewöhnlicher Gesichtsausdruck, der wie ein Lächeln erscheint. Daher nennt man ihn auch gerne „Smiley“. Er hat ein freundliches, lebhaftes und offenes Wesen. Samojeden lieben Gesellschaft, sind verträglich mit anderen Hunden, intelligent, und so gut wie nie scheu oder aggressiv.

Der sehr ausdauernde Hund ist von seiner Art und seinem Ursprung her mehr ein Arbeitshund, wird heute aber meistens als Familienhund gehalten.

Am liebsten begleitet der Samojede seine Familie auf Schritt und Tritt. Er ist sehr kinderlieb. Sein Hütetrieb ist ihm bis heute erhalten geblieben. Dies zeigt sich besonders im Spiel mit Kindern, wo er bestrebt ist, die kleinen Rudelmitglieder liebevoll in eine bestimmte Richtung zu stupsen.

Die Erziehung des Samojeden ist relativ einfach, man sagt dem stolzen Hund lediglich manchmal ein wenig Sturheit nach. Einen blinden Gehorsam wird man von ihm allerdings nicht erwarten können, doch mit liebevoller Konsequenz und positiver Verstärkung wird der Samojede seinem Herrchen oder Frauchen bereitwillig folgen. Allerdings sind Samojeden dafür bekannt, auch zu verstärktem Gebell zu neigen, um auf etwas aufmerksam zu machen, was die Haltung in einer reinen Stadtwohnung erschwert.

Auch ein Rest an Jagdtrieb, der sich manchmal in freier Wildbahn zeigt, ist meist vorhanden. Als Schutzhund ist er nicht geeignet. Zwar ist der Samojede wachsam und meldet Fremde zuverlässig, allerdings freundet er sich mit dem eventuell unerwünschten Besuch auch schnell und schwanzwedelnd an, da er sehr neugierig ist.

Gut ausbilden lässt sich er sich auch zum Rettungs-, Begleit- und Hütehund. Eine Haltung im Zwinger kommt für den menschenbezogenen und sensiblen Hund überhaupt nicht infrage.

 

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Typische Rassekrankheiten des Samojeden

 

Leider können Samojeden unter manchen rassespezifischen Erbkrankheiten wie z.B. Diabetes mellitus, Nierenentzündungen, Fehlbildungen der Augen, Taubheit oder auch Hüftgelenksdysplasie leiden. Auch Pulmonalstenose, bei der die Hunde an Kurzatmigkeit und Herzrhythmusstörungen leiden, tritt gehäuft auf.

Manchen Samojeden sind von der Progressiven Retinaatrophie (PRA), bei der es zu einem Absterben der Sehzellen in der Netzhaut und im fortgeschrittenen Stadium zur Erblindung kommt, betroffen. Symptome einer beginnenden PRA sind eine zunehmende Nachtblindheit bzw. ein nachlassender Visus in Dämmerungssituationen.

Des Weiteren sind gelegentlicher Zwergwuchs, der in Verbindung mit Fehlbildungen der Augen auftritt, und genetisch bedingte Nierenentzündungen zu nennen. Daher ist es wichtig, bei einem seriösen Züchter nachzufragen, ob Gentests bzw. Gesundheitschecks, z.B. im Form von Röntgenuntersuchungen bzgl. HD, vorgenommen wurden, die eine Unbedenklichkeit hinsichtlich genetischer Erkrankungen der Elterntiere bestätigen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Samojeden

 

Sein hohes Temperament und der Hunger nach ausgiebiger Bewegung sowie neuen Erlebnissen machen den Samojeden zu einem sehr geeigneten Partner für den sportlich aktiven Hundehalter. Die Vierbeiner gelten als sehr ausdauernd und können, ohne zu fressen, bis zu 95 Kilometer am Stück zurücklegen.

Dabei sind sie aber weniger schnell als z.B. der Siberian Husky und werden seltener als Schlittenhunde eingesetzt. Samojeden brauchen stets Beschäftigung, wobei sich ein Hundesport wie z.B. Agility besonders eignet.

Die Fellpflege des menschenbezogenen Hundes ist einfach: Regelmäßige Streicheleinheiten in Form von Kämmen oder Bürsten wird er seinem Rudelführer stets mit großer Liebe danken. Während des Haarwechsels zweimal jährlich ist der Aufwand etwas größer: Idealerweise bürstet man den Hund jetzt täglich um abgestorbene Unterwolle aus dem Haarkleid zu entfernen.

Damit das Fell seine weiche und buschige Konsistenz erhält, sollte auch immer auf das richtige Futter geachtet werden. Ein Bad kommt für den Vierbeiner mit dem dichten Pelz nur dann infrage, wenn es partout nicht anders geht, denn Seife oder Shampoo zerstören das von der Haut produzierte Wollfett und vermindern den Schutz vor Kälte sowie Nässe. 

 

Samojede in Not

 

Wer sich einen Samojeden anschaffen möchte, muss bedenken, dass Hunde dieser Rasse ähnlich anspruchsvoll wie auch Huskies sind. Eine Haltung in einer Stadtwohnung empfiehlt sich daher nur bedingt. Von der Erziehung her ist der Samojede weniger anspruchsvoll und kann daher auch gut von einem Hundeanfänger gehalten werden. Dass ein Samojede in Not gerät, liegt also eher daran, dass Herrchen oder Frauchen dem Hund zu wenig Zeit für eine ausreichende Beschäftigung und genügend Auslauf widmen können.

Doch dies muss kein Grund sein, sich gleich von dem Hund zu trennen und ihn in einem Tierheim abzugeben. Inzwischen gibt es jeder Menge Hundesitter, die professionell arbeiten und meistens mit mehreren „Kundenhunden“ täglich einige Stunden weitläufig Gassi gehen, oder auch mit dem Rad unterwegs sind, um die Hunde körperlich stärker zu fordern.

Leider ereilt manchen Samojeden auch das Schicksal, im Tierheim abgegeben zu werden, wenn Herrchen oder Frauchen den Urlaub unüberlegt planen und dann feststellen, dass der Hund ja zu Hause bleiben muss. Auch hier gibt es Abhilfe, denn inzwischen gibt es viele gute Hundepensionen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Samojeden

 
Wie groß wird ein Samojede?

Samojeden werden je nach Geschlecht zwischen 50 und 60 cm groß. Dabei bringen die Hunde etwa 16 bis 30 kg auf die Waage. Das Haarkleid des Samojeden ist von weißer Farbe und kann beige- oder cremefarbene Flecken aufweisen.

Sind Samojeden Familienhunde?

Der Samojede ist sehr gut als Familienhund geeignet. Die Hunde waren schon früher als Begleiter der indigenen Völker Sibiriens daran gewöhnt, Kinder zu hüten. Sie haben ein leicht erziehbares Wesen und freuen sich, ihr „menschliches Rudel“ auf Schritt und Tritt begleiten zu können.