Der Dobermann – elegant, muskulös und kraftvoll

 

Bei richtiger Sozialisierung ist der Dobermann auch ein guter Familienhund

 


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Der Dobermann wird gelegentlich mit dem Rottweiler verwechselt. Die Haltung der Hunderasse verlangt viel Erfahrung in der Erziehung von Hunden.Der Dobermann, welcher als einzige deutsche Hunderasse den Namen seines ersten bekannten Hundezüchters führt, ist ein sehr eleganter und muskulöser Hund. Prominente wie Mariah Carey, Sky DuMont, Silvester Stallone oder auch der amerikanische Präsident JFK sind oder waren Besitzer dieses eleganten, muskulöser Hundes, der gerne mit dem Rottweiler verwechselt wird.

Er ist eher ein Einmann oder Einefrau-Hund, der grundsätzlich nur einen Menschen als Leitperson anerkennt. Im Bundesland Brandenburg gehört der Dobermann zu den Listenhunden.

 
 

Geschichte und Herkunft des Dobermanns

 

Steckbrief Dobermann

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 143
  • Widerristhöhe: Rüden: 68 bis 72 cm, Hündinnen: 63 bis 68 cm
  • Gewicht: Rüden: ca. 40 bis 45 kg, Hündinnen: ca. 32 bis 35 kg
  • Verwendung: Begleithund, Schutzhund, Gebrauchshund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 1: Pinscher und Schnauzer Mit Arbeitsprüfung.

Der Überlieferung nach paarte im vorletzten Jahrhundert der deutsche Steuereintreiber, Abdeckereiverwalter und städtische Hundefänger Friedrich Louis Dobermann besonders scharfe Hunde aus seinem Revier, um einen wachsamen, tapferen und scharfen vierbeinigen Mitarbeiter für seine gefahrenreichen Aufgaben zu erhalten.

Als Zuchtbasis für den heutigen auch „Dobermann Pinscher“ genannten Hund werden die damals so genannten „Fleischerhunde“ angesehen. Diese Hunde waren Vorfahren des Rottweilers, welche mit Schäferhunden, Pinschern und verschiedenen Jagdhunden gekreuzt wurden. Belegt ist, dass später Greyhounds und Manchester Terrier eingekreuzt wurden, was dem Dobermann schließlich seine schlanke und elegante Linie verlieh.

Somit entstand ein Gebrauchs-, Arbeits- und Wachhund, der schon früh als Polizeihund seine Verwendung fand, denn er lässt sich weder von Lärm noch von Gewalt beeindrucken und bleibt stets wehrhaft. Daher bekam er auch schnell den Beinamen „Gendarmenhund“. Bei der Jagd wurde er für die Bekämpfung von Raubwild benötigt, und in den beiden Weltkriegen setzte man ihn erfolgreich als Melde-, Sanitäts- sowie Minensuchhund im deutschen Heer ein.

Heute wird er zwar noch häufig als Schutz-, Begleit- und Wachhund eingesetzt, dennoch wird er immer häufiger auch als Familienhund gehalten.

 

Video zur Rasse des Dobermanns

 
► Dobermann [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 
 

Aussehen des Dobermanns

 

Der Dobermann ist eine unter der Standardnummer 143 anerkannte deutsche Hunderasse, die laut FCI der Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde – und hier den Pinscher und Schnauzern – Sektion 1 – zuzuordnen ist. Die FCI legt eine Widerristhöhe von 68 – 72 cm für den Rüden und 63 – 68 cm für die Hündin fest, womit der „Dobi“ zu den großen Hunden zählt. Das Gewicht darf je nach Geschlecht zwischen 32 und 45 kg betragen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 9 -12 Jahren.

Der elegant wirkende Hund hat ein kurzes, hartes, dichtes und glänzendes Fell, das glatt und eng anliegend ist und über keine Unterwolle verfügt.

Der Dobermann ist in den Farben schwarz oder dunkelbraun zugelassen. Dabei sollte er rotbraune Abzeichen am Maul, den Backen, oberhalb der Augen, an der Kehle und auf der Brust sowie an weiteren Körperstellen besitzen. Die Ohren des Dobermanns sind pinschertypisch mittelgroß, hängend und abgerundet.

Das Kupieren von Schwanz und Ohren ist mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern verboten.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Dobermanns

 


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Der Dobermann hat einen friedlichen Charakter, wenn er aus einer wesensfesten Zucht kommt und bereits als Welpe gut sozialisiert wurde.Der stattliche Dobermann ist ein sehr selbstsicherer, mutiger sowie durchsetzungsfähiger Hund mit einem ausgeprägten Territorialdenken. Er zählt zu den intelligentesten Hunderassen überhaupt. Von Grund auf ist er ein sehr friedlicher, treuer und kinderlieber Hund, der allerdings einer konsequenten und erfahrenen Hundeerziehung bedarf. Daher sucht man am besten baldmöglichst eine Hundeschule auf, wenn der kleine Welpe zuhause eingezogen ist.

Dobermänner sind besonders territorial veranlagt und verteidigen „ihr“ Revier unerschrocken und mutig. Als Schutzhund ist der „Dobi“ ebenfalls bestens geeignet. Allerdings fordert der Rassestandard grundsätzlich ein friedfertiges Verhalten und lediglich ein „mittleres Temperament und eine mittlere Schärfe“.

Die Art und Weise, wie ein Dobermann aufwächst und erzogen wird, hat einen großen Einfluss auf sein Verhalten. Frühzeitige Sozialisation, bei der der Hund positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen, Tieren und Umgebungen sammeln kann, ist entscheidend, um ein späteres aggressives Verhalten zu unterbinden.

Erzieht man den sensiblen Dobermann mit Fachkenntnis, Kompetenz und Souveränität, wird er sich nur von seiner besten Seite zeigen und auch in der Familie ein verschmuster Begleiter sein.

Fremden gegenüber verhält er sich zunächst misstrauisch, was ja bei einem Einsatz als Wachhund durchaus erwünscht ist. Mit männlichen Artgenossen kann es häufig zu Problemen kommen. Andere Haustiere sollten idealerweise gemeinsam mit ihm aufwachsen, ansonsten akzeptiert er diese in der Regel nur nach fachmännischer, sanfter Hinführung.

Als Fährtenhund, Polizei- oder Zollhund ist er ebenso einsetzbar, wie als Rettungs- und Blindenhund. Auch wenn man sich heute in der Zucht bemüht, ein aggressives Wesen zu unterdrücken, bleibt der Dobermann ein dominanter Hund, der eine professionelle Ausbildung erhalten und nur in erfahrene Hände gelangen sollte.

 

 

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Auslauf, Pflege und Haltung des Dobermanns

 

Ein Dobermann benötigt viel Bewegung und Auslauf, daher ist er nicht unbedingt für die Haltung in einer Stadtwohnung geeignet. Auch eine Zwingerhaltung sollte man dem menschenbezogenen Hund nicht antun. Aufgrund seines Temperaments, seiner Intelligenz und seiner Ausdauer eignet er sich für viele Hundesportarten wie beispielsweise Agility.

Die Körperpflege dieses Hundes ist recht einfach, gelegentliches Bürsten reicht aus. Normale Untersuchungen beim Tierarzt inklusive der obligatorischen Impfungen sollten selbstverständlich sein.

 

Rassetypische Krankheiten beim Dobermann

 

Viele Hunde erkranken an der Dilatativen Kardiomyopathie (DCM), einer Krankheit, die durch eine Herzinsuffizienz zu einem plötzlichen Herztod führen kann. Nahezu 90% der betroffenen Hunde sterben bereits im ersten Jahr nachdem die Diagnose gestellt wurde. Der Dobermann kann von der erblich bedingten (autosomal-dominanter Erbgang) Herzkrankheit in jedem Alter betroffen sein.  Bis zu einem Alter von acht Jahren betrifft die Erkrankung fast jeden zweiten Dobermann.

Experten empfehlen bei Zuchttieren daher jährliche Ultraschalluntersuchungen, um Veränderungen des Herzens rechtzeitig erkennen zu können. Auch erblich bedingte Erkrankungen des Innenohrs, die zu Gleichgewichtsstörungen und Taubheit führen, können auftreten. Hierfür verantwortlich ist das sog. kongenitale Vestibulärsyndrom.

Auch von Hüftgelenksdysplasie und dem „Wobbler-Syndrom“ können die Hunde betroffen sein. Beim Wobbler-Syndrom wird das Rückenmark im hinteren Halswirbelbereich eingeengt. Verursacht wird diese Kompression des Rückenmarks durch eine Deformation und/oder Instabilität der Halswirbel. Symptomatisch ist zunächst das Auftreten der Erkrankung an den Hinterläufen. Betroffene Hunde zeigen einen torkelnden, wie „betrunken“ wirkenden Bewegungsablauf und verspüren bei der Berührung der Halswirbelsäule Schmerzen.

Typisch dabei ist auch die leicht gesenkte Haltung des Kopfes, da das Anheben des Kopfes für den Hund schmerzhaft ist. Ist die Erkrankung fortgeschritten, können auch die Vorderläufe betroffen sein. Im Endstadium kann eine vollständige Lähmung aller Gliedmaßen eintreten. Indem man das eingeengte Rückenmark durch einen chirurgischen Eingriff entlastet, kann die Funktion des Rückenmarks wiederhergestellt werden und der Hund so, bei rechtzeitiger Diagnose, geheilt werden.

Manchmal ist der Dobermann auch von einer Blutgerinnungsstörung (Willebrand Krankheit) betroffen. Glücklicherweise kann man diese Krankheit mit einem Gentest aber ausschließen. Zu guter Letzt gibt es noch die „Dancing Doberman Disease“, eine Erkrankung, die neurologisch bedingt ist und nur bei Pinschern und dem Dobermann auftritt. Symptomatisch hierfür ist ein leicht tänzelnder Gang. Auch hier kann es im weiteren Verlauf kann es zur Lähmung der Hinterbeine kommen.

 
 

Dobermann in Not

 

Da der Dobermann eine sehr konsequente Erziehung benötigt, sollte bereits im Alter von 2 Monaten mit der Welpenerziehung begonnen werden. Wird beim Dobermann nicht auf eine gute und frühzeitige Sozialisierung geachtet, kann dem Hundehalter die Erziehung dieses selbstbewussten Hundes schnell über den Kopf wachsen. Mancher Hundehalter ist mit dem erwachsen werdenden Dobermann dann schnell überfordert und gibt den Hund in einem Tierheim ab.

So passiert es leider häufiger, dass ein Dobermann in Not gerät. Es sei hier noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Dobermann kein Anfängerhund ist. Im Familienrudel müssen daher hinsichtlich der Rangordnung absolut klare Strukturen bestehen. Ein seriöser Züchter wird daher auch genau prüfen, wieviel Hundeerfahrung ein potentieller Kaufinteressent hat, bevor er ihm einen seiner Schützlinge anvertraut.

 

Häufig gestellte Fragen zum Dobermann

 
Wie gefährlich ist der Dobermann?

Der Dobermann ist ein selbstbewusster und sehr mutiger Hund. Er ist wachsam und verteidigt sein Territorium mit Entschlossenheit und ohne Rücksicht auf Verluste. Im Bundesland Brandenburg wird er auf der Liste der Hunde geführt, deren Gefährlichkeit vermutet wird. Ein Wesenstest kann die Gefährlichkeit aber widerlegen. Der Dobermann ist definitiv kein Anfängerhund. Er braucht vom Welpenalter an eine konsequente und erfahrene Erziehung. Selbst Hundehalter mit ausreichender Kenntnis sollten mit dem Dobermann auf jeden Fall eine Hundeschule besuchen. 

Ist ein Dobermann als Familienhund geeignet?

Ein Dobermann kann, sofern er aus einer wesensfesten Zucht kommt friedlich, treu und kinderlieb sein. Grundlage für ein gutes und friedvolles Zusammenleben sollte aber immer eine frühzeitige Sozialisierung der Welpen gemeinsam mit den Kindern sein. Es ist sicher besser, einen Dobermann Welpen in eine bestehende Familie zu integrieren, als umgekehrt einen Dobermann mit frischem Nachwuchs in der Familie zu konfrontieren. 

Für wen eignet sich ein Dobermann?

Dobermänner werden bevorzugt als Wachhunde, aber auch bei der Polizei, beim Zoll oder als Rettungshunde eingesetzt. Generell setzt die Haltung des Dobermanns viel Erfahrung in der Hundehaltung voraus.

Was muss man beim Dobermann beachten?

Wer sich einen Dobermann zulegen möchte, sollte neben den hohen Anforderungen bezüglich der Erziehung berücksichtigen, dass viele Hunde an der Dilatativen Kardiomyopathie erkranken können, die zu einem sofortigen Herztod führen kann.