Der Kleine Münsterländer ist der kleinste deutsche Vorstehhund

 

Kleine Münsterländer sind passionierte Jagdhunde und eignen sich auch gut als Rettungshunde

 

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Der Kleine Münsterländer ist ein Jagdhund, der auch gut in der Familie gehaltenwerden kann.

Der Kleine Münsterländer unterscheidet sich von seinem großen Bruder, dem Großen Münsterländer, nicht nur in der Größe, er besitzt auch immer ein braun-weißes Fell (statt schwarz-weiß wie beim Großen Münsterländer).  Er ist der kleinste deutsche Vorstehhund. Dieser vielseitige Jagdgebrauchshund ist mit dem französischen Epagneul Breton verwandt und hat Vieles mit ihm gemeinsam.

Die alternative Bezeichnung, die man mancherorts hört, ist „Heidewachtel“. Während er bei uns nicht allzu häufig anzutreffen ist, erfreut er sich besonders in Frankreich, Norwegen, Schweden und in jüngster Zeit insbesondere in Großbritannien größter Beliebtheit. Hier wird er vorwiegend zur Jagd im Wald und zum Apportieren bei der Entenjagd eingesetzt. Auch für die Jagd in der Meute eignet sich der kleine Jäger ausgezeichnet.

Der Kleine Münsterländer ist keineswegs ein Anfängerhund und bedarf einer konsequenten und verständnisvollen  Führung. Auch als reiner Familienhund sollte er nicht unbedingt gehalten werden. Ideal ist es, wenn er zur Jagd eingesetzt wird. 

 
 

Geschichte und Herkunft des Kleinen Münsterländers

 

Steckbrief Kleiner Münsterländer

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 102
  • Widerristhöhe: Rüden: ca. 54 cm, Hündinnen: ca. 52 cm (+/- 2 cm Abweichung erlaubt)
  • Gewicht: 17 bis 25 kg
  • Verwendung: Jagdgebrauchshund
  • FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 1.2: Kontinentale Vorstehhunde. Typ Langhaarig (Epagneul). Mit Arbeitsprüfung.

Seinen Namen erhielt der Kleine Münsterländer von der Region, aus der er ursprünglich stammt: dem Münsterland, bzw. der Gegend um die in Nordrhein-Westfalen gelegene Stadt Münster. Verschiedene Quellen belegen, dass Wachtelhunde, also die Vorfahren des Kleinen Münsterländers, bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in den weitläufigen Heidelandschaften rund um Münster anzutreffen waren. Die Bezeichnung „Wachtelhund“ bekam er aufgrund seines ausgeprägten Gespürs für die Jagd auf die gleichnamigen Vögel.

Ein gewisser Edmund Löns, seines Zeichens Kynologe und Förster, begann schließlich ab dem Jahr 1902 mit der planmäßigen Zucht des Kleinen Münsterländers. Der neu entstandenen Rasse gab er den klangvollen Namen „Heidewachtel“. Später kreuzte Löns seine Hunde mit Jagdhunden der Linie „Dorstener Stamm“ aus dem nahegelegenen Coesfeld. 1921 wurde ein erster Rassestandard festgelegt und 1955 erkannte die FCI die Rasse endgültig an.

Interessanter Fakt: Der Kleine Münsterländer ist mit dem Großen Münsterländer nicht verwandt! Der Große Münsterländer hat seine Wurzeln zwar auch im Münsterland, ist aber lediglich eine Variante des Deutsch Langhaar, die sich in erster Linie in den Fellfarben vom Deutsch Langhaar unterscheidet.

 

 

Der Kleine Münsterländer

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Video zur Rasse des Kleinen Münsterländers

 
Kleiner Münsterländer: Informationen zur Rasse
 

Aussehen des Kleinen Münsterländers

 

Der Kleine Münsterländer erhielt die FCI-Standard-Nummer 102. Er ist der Gruppe 7 – Vorstehhunde – sowie der Sektion 1 – Kontinentale Vorstehhunde – und dem Typ 1.2 – Spaniel – zugeordnet worden. Der Rüde erreicht eine Widerristhöhe von etwa 54 cm, die Hündin rund 52 cm. Zwei Zentimeter Abweichung nach oben oder unten werden von der FCI toleriert. Er bringt ungefähr 17 bis 25 kg auf die Waage. Ein gesunder Kleiner Münsterländer erreicht ein Alter von 15 Jahren. Das glänzende, dichte, mittellange Haar ist glatt oder geringfügig gewellt.

Das Fell liegt fest an und ist wasserabweisend. Kleine Münsterländer sind immer weiß oder schimmelfarben mit braunen Abzeichen, Tupfern oder einem braunen „Mantel“. Die Bewegungen des mittelgroßen Hundes sind stets harmonisch und voller Anmut. Überhaupt weist er einen eleganten, beinahe edel zu nennenden Körperbau auf. Vorder- und Hinterläufe sind zum Teil befedert, d.h. das Fell ist an diesen Stellen langhaariger. Auch die Rute ist üppiger behaart (Der Hundeprofi spricht dabei von einer sog. „Fahne“) und wird zumeist flach getragen. 

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Kleinen Münsterländers

 

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Der Kleine Münsterländer hat einen ausgeglichen Charakter und kann seinen Jagdtrieb anderen Haustieren gegenüber unterdrücken.

Peggy und Pia vom großen Torfmoor

Durch gezielte Zuchten hat man es geschafft, den Kleinen Münsterländer zu einem fröhlichen, unbekümmerten Arbeits- und Spielhund werden zu lassen, der gut abzurichten ist, eine große Apportierlust vorweist, und als einer der wenigen Jagdgebrauchshunde unter bestimmten Bedingungen auch gut als Familienhund gehalten werden kann.

Das possierliche Äußere des Kleinen Münsterländers verleitet viele Menschen dazu, in dem Hund allerdings einen reinen Begleithund zu sehen. Dennoch ist er in erster Linie immer noch ein Jagdhund.

Kleine Münsterländer sind begabt und lernen schnell. Trotzdem ist seine Erziehung nicht unbedingt einfach: Inkonsequenz in der Erziehung nutzt der intelligente Vierbeiner schnell zu seinem Vorteil aus: Es muss also ganz klar sein, wie die Hierarchie in der Familie zu sein hat, und der Hund sollte sich nie zum Rudelführer oder Alphatier auserkoren sehen. Ebenso wenig aber darf er sich vernachlässigt fühlen.

Der Kleine Münsterländer ist erstaunlich tolerant gegenüber anderen Haustieren und weiß scheinbar, wann er seinen Jagdtrieb unterdrücken sollte. Die Vierbeiner sind sehr ausgeglichen und nervenstark. Zudem sind sie temperamentvolle Hunde, die sehr aufmerksam und menschenfreundlich sind. Sie bauen eine starke emotionale Bindung zu ihrem Besitzer auf. Wird der Kleine Münsterländer artgerecht ausgelastet, ist er zuhause ein ausgeglichener Hund, der sich auch bestens mit anderen Hunden verträgt.

 

Typische Rassekrankheiten des Kleinen Münsterländers

 

Wer einen Kleinen Münsterländer aus einer gesunden Zucht erwirbt, wird in der Regel keine größeren gesundheitlichen Probleme mit dem Hund bekommen. Insgesamt handelt es sich um eine robuste Rasse, allerdings kann im Einzelfall eine Veranlagung zu bestimmten Erkrankungen bestehen.

Um dies zu vermeiden, sollten Züchter immer viel Wert auf eine gute Gesundheitsvorsorge und eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere legen. Zu den gesundheitlichen Problemen, die den Kleinen Münsterländer betreffen können, zählt unter anderem die atopische Dermatitis (allergische Hautreaktion). Manchmal leiden die Hunde auch unter Gelenkproblemen wie beispielsweise Hüft- und Ellbogendysplasie.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Kleinen Münsterländers

 

Dieser passionierte Jagdhund benötigt viel Auslauf und entsprechende Beschäftigung. Er sollte unbedingt geistig wie auch körperlich gefordert und auch gefördert werden. Daher kommt man seinem Naturell am meisten entgegen, wenn man ihn professionell zu einem Jagdhund ausbildet.

In den ersten beiden Lebensjahren ist so eine Ausbildung allerdings recht zeitintensiv. Der kleine Jagdhund liebt das Suchen und Stöbern, sowie das Apportieren aus dem Wasser. Daher ist er auch für die Entenjagd besonders geeignet. Der hervorragende Schwimmer jagt nervenstark, ausdauernd und mit hoher Konzentration. Seinen Arbeitseifer kennzeichnet auch eine ständige Raubwildschärfe (Darunter versteht man die Fähigkeit des Hundes, Wild sicher und schnell zur Strecke zu bringen bzw. das Wild zu verbellen, damit der Jäger zum Schuss kommt).

Neben der Jagd, die natürlich das ideale Beschäftigungsfeld für den Kleinen Münsterländer ist, bieten sich tägliche Spaziergänge und verschiedene Hundesportarten wie z.B. Agility an. Auch als Rettungshund und zum Mantrailing lässt er sich gut einsetzen. Die Haltung in einer Stadtwohnung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Von einer reinen Zwingerhaltung ist unbedingt abzuraten. Was die Fellpflege anbelangt, so ist der Kleine Münsterländer sehr pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten mehrmals die Woche ist ausreichend. Nur während des Fellwechsels sollte das Haarkleid täglich gebürstet werden. Wird der Hund zur Jagd im Wald und dichtem Gestrüpp eingesetzt, bleibt Einiges in seinem Fell hängen.

Daher untersucht man den Hund nach einem Ausflug oder Jagdeinsatz am besten auf Kletten, Zecken und weitere Mitbringsel. Sehr wichtig ist die Kontrolle der empfindlichen Schlappohren des Kleinen Münsterländers: Hier können sich durch Verunreinigungen schnell Entzündungen entwickeln. Idealerweise reinigt man die Ohren regelmäßig und sucht bei Entzündungen sofort den Tierarzt auf.

Hunde, die oft im Wald unterwegs sind, neigen wegen des weichen Waldbodens zu längeren Krallen, die das Risiko für schmerzhafte Verletzungen erhöhen. Hier ist es angebracht, die Krallen von Zeit zu Zeit mit einer geeigneten Krallenschere zu kürzen.

 
 

Münsterländer in Not

 

Es kann etliche Gründe geben, warum ein Münsterländer in Not kommt, grundsätzlich sollte berücksichtigt werden, dass es ich bei dem Kleinen Münsterländer um einen Jagdhund handelt, der entsprechende Beschäftigung und Auslauf braucht. Einer der häufigsten Gründe dafür, dass Hunde in Tierheimen abgegeben werden, sind aber familiäre oder auch berufliche Veränderungen, Umzüge und dergleichen.

Leider lässt sich für viele Menschen das Leben, gerade auch aufgrund einer beruflich verlangten Flexibilität, oft nicht so genau vorausplanen und dann kommt manchmal der Punkt im Leben eines Menschen, an dem er sich von seinem lieb gewonnenen Hund trennen muss. Daher kann man nicht oft genug wiederholen, dass eine gründliche Überlegung eines Hundekaufs unumgänglich ist, auch wenn eine Zukunft nie hundertprozentig planbar ist.

 

Häufig gestellte Fragen zum Kleinen Münsterländer

 
Wie alt werden Kleine Münsterländer?

Kleine Münsterländer erreichen ein Alter bis zu 15 Jahren. Rüden werden etwa 54 cm groß, während Hündinnen rund 52 cm Widerristhöhe erreichen. Das Gewicht liegt bei etwa 17 bis 25 kg. Das Fell ist braun-weiß, dabei ist die weiße Grundfarbe meist von braunen Platten oder Abzeichen durchsetzt. Es gibt auch Hunde mit schimmelfarbener Zeichnung. Der Kopf des Hundes ist meist braun. 

Ist ein Kleiner Münsterländer ein Jagdhund?

Der Kleine Münsterländer ist ein waschechter Jagdhund, was oftmals wegen seines possierlichen Aussehens vergessen wird. Die Hunde zeichnen sich durch eine hohe Intelligenz und viel Temperament aus und sind hervorragende Apportierhunde. Eine konsequente Erziehung des nervenstarken Hundes ist wichtig.