Der Phalène – der sensible Vierbeiner eignet sich besonders als Therapiehund

 

Der Kontinentale Zwergspaniel existiert in zwei Varietäten

 


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Der Phalène ist eine der zwei Varietäten des Kontinentalen Zwergspaniels eng mit dem Papillon verwandt und hat hängende statt abstehende Ohren.Der Phalène – Die richtige, offizielle und vollständige Rassenbezeichnung lautet: „Kontinentaler Zwergspaniel“ – oder auch „Epagneul Nain Continental“. Man unterscheidet hierbei zwischen zwei Varietäten: dem Papillon – was übersetzt Schmetterling bedeutet – sowie dem Phalène – französisch für Nachtfalter.

Während der Papillon große, abstehende Ohren hat, die die Form eines Schmetterlings haben, hängen die Ohren des Phalène nach unten. Bei Wettbewerben werden beide Varietäten getrennt voneinander bewertet.

Meist zeigt sich bei der Rasse des Kontinentalen Zwergspaniels erst einige Wochen nach der Geburt, ob sich die Ohren aufrichten oder hängend getragen werden, also ob man nun einen Papillon- oder einen Phalène-Welpen erworben hat.

 
 

Geschichte und Herkunft des Phalène

 

Steckbrief Phalène/Papillon

  • Ursprungsland: Frankreich/Belgien
  • Standardnummer: 77
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): ca. 28 cm
  • Gewicht (von FCI festgelegt): Klasse 1: 1,5 bis 2,5 kg, Klasse 2: 2,5 bis 4,5 kg, Hündinnen dürfen etwas schwerer sein
  • Verwendung: Gesellschaftshund
  • FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
  • Sektion 10: Kontinentale Zwergspaniel. Ohne Arbeitsprüfung.

Man vermutet die Herkunft des Phalènes in Europa, allerdings schließen einige Quellen nicht aus, dass er durchaus auch aus Ostasien stammen könnte, wo viele Zwerghunde herkommen. Dann läge es nahe, dass Marco Polo Ende des 13. Jahrhunderts den kleinen Hund bei seinen Entdeckungsreisen nach Europa mitbrachte. Als gegeben kann jedoch angesehen werden, dass Hunde, die unserem heutigen Phalène ähneln, bereits auf italienischen Ölbildern und Fresken des 13. und 14. Jahrhunderts abgebildet wurden.

Sie sind zumeist zusammen mit Angehörigen des Adels und Kindern dargestellt. Es wird vermutet, dass man sie als Spielgefährten für den Adel aus dem zur Jagd verwendeten Spaniel züchtete. Sowohl am französischen als auch am englischen Hof erfreute sich der Phalène großer Beliebtheit. Dabei blieb das Aussehen der Hunde in Frankreich ihrem Ursprung treu, während sich in England der Englische Toy Spaniel als eigene Rasse herausbildete.

Während die ursprünglichen Zwergspaniel Hängeohren besaßen – wie die heutige Varietät Phalène -, entwickelte sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts langsam ein Rasseschlag mit Stehohren heraus. Nach dem Ende der Französischen Revolution verschwand mit dem Adel auch die Rasse des Zwergspaniels fast gänzlich von der Bildfläche. Erst Ende des 19. Jahrhunderts bemühte man sich in Frankreich und Belgien wieder darum, die Rasse zu erhalten, was den beiden Ländern bei der FCI die Zuordnung als Heimatland einbrachte. Der erste Rassestandard wurde 1905 festgelegt.

 
 

Video zur Rasse des Papillon & Phalène

 
► Papillon & Phalène [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Phalène

 

Der Kontinentale Zwergspaniel – und somit auch die Varietät Phalène – ist eine von der FCI offiziell anerkannte Hunderasse mit der Standardnummer 77. In der Gruppe 9 zählen diese Hunde zu den Gesellschafts- und Begleithunden und werden zudem in die Sektion 9 – Kontinentaler Zwergspaniel – eingeteilt. Als Ursprungsland hat die FCI Frankreich und Belgien festgelegt. Die Widerristhöhe sollte etwa 28 cm betragen.

Beim Gewicht ordnet man die Hunde zwei Kategorien zu: In die Klasse von 1,5 bis 2,5 Kilogramm, und in die Kategorie von 2,5 bis 4,5 Kilogramm. Hündinnen können etwas schwerer sein. Die Zwergspaniel erreichen ein Alter von 12 bis 15 Jahren.

Während die Varietät des Papillons große, abstehende Stehohren hat, die an Flügel eines Schmetterlings erinnern, besitzt der Phalène nach unten hängende, flach anliegende Ohren. Ansonsten haben sowohl der Papillon, als auch der Phalène große, breite und abgerundete Ohren.

Der Phalène besitzt ein volles, seidig glänzendes und zum Teil geringfügig welliges Haarkleid ohne Unterwolle. Vorteilhaft ist, dass das Haar, wenn es nass wird, nicht unangenehm riecht. Während das Haar am Körper eher mittellang ist, ist es auf der Vorderseite der Läufe sowie unterhalb der Sprunggelenke und am Fang kurz. Die Ohren sind befedert. Zudem bildet sich an den Oberschenkeln eine „Hose“. Am Hals ist das Haar so beschaffen, dass eine Art Kragen mit einer über die Brust fließende, gewellte Krause entsteht.

Was die Farbe anbelangt, so sind beim Phalène alle Farben erlaubt, sofern sie auf weißem Grund sind, wobei Weiß an den Gliedmaßen und am Rumpf vorherrschen sollte. Augenlider, Lefzen und Nasenschwamm müssen laut Richtlinien pigmentiert sein. Der kleine Phalène hat einen gleichmäßigen Körperbau, dabei ist der Körper geringfügig länger als hoch.

Sein Kopf ist klein, rundlich und entspricht zusammen mit den dunklen und mandelförmigen einem typischen Kindchenschema  Die fransige und üppig mit Fell besetzte Rute trägt der Phalène gebogen über dem Rücken.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Phalène

 


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Der Kontinentale Zwergspaniel, in der Variante mit hängenden Ohren auch Phalène genannt, hat einen sehr freundlichen und anhänglichen Charakter.Phalènes sind lebhafte, graziös wirkende Zwergspaniel, die aber trotz ihrer geringen Größe robust sind und einen eigenen Stolz haben. Zudem sind sie lebhaft, verspielt und freundlich, aber auch wachsam. Am liebsten verbringt der Phalène viel Zeit mit seinen Lieben, mit denen er den ganzen Tag spielen, toben und schmusen will.

Dabei ist der sehr sensible Hund keineswegs aufdringlich, sondern weiß die Gefühle und Bedürfnisse des Menschen – auch die nach Ruhe – zu deuten und zu akzeptieren. Da er sehr harmoniebedürftig ist, entwickelt er ein gutes Gespür für Zwist in der Familie, was ihn bedrücken und traurig machen kann. Bei Streitigkeiten innerhalb der Familie leidet der Hund mit.

In der Familie bevorzugt der Phalène die Gesellschaft älterer Kinder, die schon Rücksicht auf seinen zarten Körper nehmen können und ihn nicht als Kuscheltier missbrauchen, dass man nach Lust und Laune durch das ganze Haus schleift. Grundsätzlich ist der Phalène leicht zu erziehen und reagiert sehr gut auf positive Verstärkung und Lob.

 
 

Mit anderen Hunden ist der Phalène – vorausgesetzt er genoss im Welpenalter eine entsprechende Sozialisierung und Erziehung – sehr verträglich und selbst beim Spiel mit größeren Rassen absolut nicht zimperlich. Fremde ignoriert er zunächst und braucht eine Zeitlang, um mit ihnen warm zu werden. Keineswegs außer Acht lassen darf man den immer noch vorhandenen Jagdtrieb des kleinen Hundes.

Übrigens ist diese Hunderasse sowohl für die Haltung auf dem Land, als auch in einer Stadtwohnung geeignet. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass der Phalène eine ausgeprägte Bellfreude besitzt, die man ihm aber mit entsprechender Erziehung abgewöhnen kann. Nicht zu empfehlen ist er für Menschen, die ihn aufgrund verschiedener Umstände – wie etwa Arbeit – ständig alleine lassen müssen. Dauerhaftes Alleinbleiben macht den auf Sozialkontakte angewiesenen und sensiblen Hund unglücklich und kann zu psychischen Störungen führen. In diesem Falle wäre zumindest die Haltung eines Zweithundes zu empfehlen.

Ideal ist die Haltung eines Phalène ganz besonders für alleinlebende Menschen und Senioren. Man hat festgestellt, dass der kleine Liebling wegen seiner großen Empathie sowohl die Psyche, als auch die körperliche Konstitution seines Herrchens oder Frauchens positiv beeinflussen kann. Das entspannte und fröhliche Zusammensein mit ihm kann z.B. Depressionen lindern und sogar blutdrucksenkend wirken. All das macht den Phalène auch zu einem ausgezeichneten Therapiehund.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Phalène

 

Der Phalène gilt als eine gesunde Hunderasse. Trotzdem ist es wichtig, einen Züchter auszusuchen, der sich an geltenden Rassestandards hält. Von extra klein gezüchteten Hunden sollte man Abstand nehmen, da hier eine größere Anfälligkeit für Krankheiten nicht auszuschließen ist.

Als bekannte Erkrankungen des Phalène gelten die bei kleinen Hunden üblichen Patellaluxationen, bei denen es zu einer Ausrenkung der Knieschiebe kommt. Zunächst ist dieser körperliche Defekt meist harmlos, kann aber im weiteren Verlauf einen chirurgischen Eingriff notwendig werden lassen. Typisch bei der Rasse sind auch Hautallergien, Zahnfehlstellungen und Augenkrankheiten. 

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Phalène

 

Bezüglich des Auslaufs werden die Phalènes leicht unterschätzt: Sie lieben lange Spaziergänge zu jeder Jahreszeit und bei jeglichem Wetter. Dabei stöbern sie gerne – ganz nach alter Spaniel-Manier – das eine oder andere Kleintier auf. Auch lieben sie das Spiel mit anderen Hunden oder mit dem Menschen. Stöckchen oder Bällchen apportieren genießen sie in vollen Zügen.

Wer meint, ein kleiner Gang ums Haus reiche für die kurzen Beine des Phalènes, der irrt: Zwar würde er sich auch damit begnügen, jedoch sind längere Spaziergänge für die Gesundheit und die Psyche des Hundes – sicherlich auch für die seines Besitzers – gut. Idealerweise sollte er ohne Leine Auslauf bekommen.

Die regelmäßige Fellpflege des seidigen, langen Haares ist unkompliziert. Wege der fehlenden Unterwolle neigen Phalènes nicht zu Verfilzungen. Pfützen, Schmutz und Dreck meiden die feinen Hündchen als ehemalige Begleiter des Adels schon von sich aus, daher sind tägliches Bürsten und Kämmen – was wiederum auch als „Schmusezeit“ erkannt wird – vollkommen ausreichend.

 

Papillon: Charakter, Erziehung, Gesundheit

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Häufig gestellte Fragen zum Phalène

 
Wie viel kostet ein Phalène?

Ein Phalène mit Stammbaum kostet bei einem guten Züchter etwa 1.200 € und 1.500 €. Der Phalène ist eine Varietät des Kontinentalen Zwergspaniels und unterscheidet sich von der anderen Variante, dem Papillon, allein durch die Stellung seiner Ohren. Während der Phalène hängende Ohren besitzt, hat der Papillon Stehohren. 

Ist der Phalène ein Kläffer?

Der Phalène ist ein sehr liebenswerter und sensibler Hund, der leicht erziehbar ist. Bellt ein Phalène übermäßig viel, ist er meist zu sehr verhätschelt worden. Es ist falsch, wenn man meint, den kleinen Hund beschützen zu müssen, indem man ständig auf dem Arm trägt. So werden die Hunde schnell Angstkläffern, da ihnen die Möglichkeit zu einer natürlichen Kontaktaufnahme mit anderen Hunden fehlt.