Der Kaukasische Owtscharka – ein unbestechlicher und mutiger Wachhund  

 

Kaukasische Schäferhunde sind Herdenschutzhunde mit großem Durchsetzungsvermögen

 

Anzeige
Der Kaukasische Schäferhund gehört unbedingt in erfahrene Hände. Die Rasse gehört zu den Herdenschutzhunden und arbeitet selbständig.

Der „Kaukase“ oder auch „Russischer Schäferhund“ genannte Kaukasische Owtscharka ist eine sehr alte Hunderasse . Er ist kein Anfängerhund.

Der Kaukasische Owtscharka – auch Südrussischer Owtscharka, oder Kaukasischer Schäferhund genannt – ist eine sehr alte und ursprüngliche Hunderasse, über deren genaue Herkunft man verschiedene Theorien kennt.

Heute ist der – russisch – Kawkaskaja Owtscharka eine von der FCI anerkannte Hunderasse, der man die ehemalige UdSSR als Heimat und Russland als Patronat zuerkannte. Der äußerst dominante Hund sollte auf keinen Fall in die Hände unerfahrener Hundehalter gelangen.

 
 

Geschichte und Herkunft des Kaukasischen Owtscharkas

 

Steckbrief Kaukasischer Owtscharka

  • Ursprungsland: Russland
  • Standardnummer: 328
  • Widerristhöhe: Rüden: min. 68 cm, Hündinnen: min. 64 cm
  • Gewicht: Rüden min. 50 kg, Hündinnen min.  45 kg
  • Verwendung: Herdenschutzhund, Schutzhund, Wachhund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.2: Molosser, Berghunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Es ließ sich nachweisen, dass es schon seit mehr als 600 Jahren Hunde gibt, die dem Kaukasischen Owtscharka ähneln. Allerdings nimmt man in Fachkreisen an, dass der Kaukase schon weitaus länger existiert. Er ist hauptsächlich in der vom Kaukasus getrennten Landenge zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer beheimatet. Dabei reicht sein Verbreitungsgebiet bis an die Grenzen der Türkei und des Irans.

Früher setzte man den mutigen Herdenschutzhund zum Bewachen großer Schaf- oder Rinderherden ein. Er verteidigte die ihm anvertrauten Tiere sogar vor Bären und Wölfen. Später dienten sie ab Mitte der 1950er Jahre als furchtlose Wachhunde in der Roten Armee und dem Militär in weiteren Ostblockländern. Auch in der ehemaligen DDR galten sie als zuverlässige und unbestechliche Wachhunde. Einen ersten Rassestandrad erstellte man bereits in Russland und 1984 erkannte die FCI den Kaukasischen Schäferhund offiziell an.

In Westeuropa und den USA ist der Kaukase immer noch sehr unbekannt, während man sie in Dagestan, Aserbaidschan, Armenien und im nördlichen Kaukasus häufig antrifft. 

 

 
 

Aussehen des Kaukasischen Owtscharkas

 

Der Kaukasische Owtscharka wird unter der FCI-Standardnummer 328 geführt. Er gehört zur Gruppe 2 – Pinscher, Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde – sowie zur Sektion 2 – Molossoide – und zur Untersektion 2.2 – Berghunde. Laut Rassestandard müssen Rüden mindestens 68 cm groß sein und Hündinnen minimal 64 cm Widerristhöhe erreichen. Als ideal wird von der FCI aber eine Größe von 72 bis 75 cm beim Rüden, und 67 bis 70 cm bei der Hündin angesehen. Die FCI fordert ein Gewicht von mindestens 50 kg beim Rüden bzw. 45 kg bei der Hündin. Die Hunde haben eine Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren. Bezüglich des Fells unterscheidet man drei zugelassene Varianten:

  • den langhaarigen Kaukasischen Owtscharka mit verlängertem Deckhaar, der dadurch am Hals eine Art „Mähne“ trägt, stark befederte Hinterläufe sowie einen buschigen, dicken Schwanz hat.
  • die kurzhaarige Variante mit dichtem Fell.
  • den Kaukasischen Owtscharka mit verlängertem Haar aber ohne Mähne und Befederung.

Bei allen drei Typen ist das Fell von harter Struktur und besitzt eine stark entwickelte hellere Unterwolle. Dabei herrschen unterschiedliche Farben wie grau, weiß, rostfarben, strohgelb, erdfarben, gestreift, gescheckt oder getupft vor. Vom Körperbau her sind die großen Hunde sehr kräftig und muskulös.

Dabei kann man feststellen, dass sich die Kaukasischen Schäferhunde auch bezüglich des Körperbaus gut ihrer Umgebung anpassen: Während sie in den Transkaukasischen Gegenden eher massiv sind, findet man in Steppengebieten leichtere, hochbeinigere und nicht selten kurzhaarigere Kaukasische Owtscharkas.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Kaukasischen Owtscharkas

 

Anzeige
Der kaukasische Owtscharka zeichnet sich auch durch seine Widerstandfähigkeit gegenüber Kälte und sommerlichen Temperaturen aus. Sein Charakter ist gekennzeichnet durch einen starken Schutztrieb und besondere Wachsamkeit, was seine Erziehung nicht ganz einfach macht.

Frühe Sozialisierung und eine konsequente Hundeerziehung sind beim Kaukasen unbedingt geboten: Er gilt zwar als kinderlieb, sollte dennoch nicht mit kleinen Kindern alleine gelassen werden.

Prinzipiell sind die Kaukasen ausgeglichene und ruhige Hunde, allerdings machen ihr Hang zum selbstständigen Handeln und ihr signifikanter Schutztrieb sie zu Tieren, deren Erziehung nicht einfach ist. Auch wird ihnen, zu Recht, Misstrauen und besondere Schärfe Fremden gegenüber nachgesagt. Aus all den genannten Gründen sollten Kaukasische Owtscharkas nur in Hände erfahrener Hundehalter gelangen.

Besitzer müssen für eine äußerst konsequente Hundeerziehung mit Geduld sowie Durchsetzungsvermögen sorgen und zeigen, wer der Rudelführer ist. Nicht selten ist es ziemlich schwierig, diesen unabhängigen Hund zum Gehorsam zu erziehen. Eine frühe Sozialisierung mit entsprechender Welpenerziehung, sowie ein früher und enger Kontakt zur Familie sind von großem Vorteil.

Der Kaukasische Owtscharka zeichnet sich durch eine große Ausdauer und enorme Anpassungsfähigkeit bezüglich unterschiedlicher Witterungsverhältnisse aus. Und so findet man ihn auch in den verschiedensten Klimazonen Russlands bzw. des Kaukasus. Die Aufgabe des Hundes ist seit jeher, Herden selbstständig zu hüten und zu schützen.

Neben dem Herdenschutz kann man diese Rasse ebenso gut als zuverlässigen Wachhund einsetzen. Eine direkte Ausbildung zum Personenschutz ist nicht zu empfehlen, da der Kaukasische Owtscharka nur zu gerne seinen angeborenen Schutzinstinkt auslebt und dadurch unberechenbar, beziehungsweise gefährlich werden kann. Allerdings entwickelt sich sein Wach- und Schutzinstinkt erst mit zunehmendem Alter. Keineswegs sollten Kaukasische Schäferhunde aber im Zwinger oder an der Kette gehalten werden.

Übrigens gilt der Kaukase trotzdem als kinderlieb, sensibel und anhänglich, man sollte ihn jedoch – schon aufgrund seiner Größe – nie mit kleinen Kindern alleine lassen. Neben den Bundesländern Hamburg und Hessen steht der Hund auch im Schweizer Kanton Tessin auf der Liste der gefährlichen Hunderassen, was bedeutet, dass seine Haltung einer Genehmigung bedarf, bzw. ein Wesenstest bestanden werden muss.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Kaukasischen Owtscharka

 

In jüngster Zeit stehen neben einem gefestigten Charakter und der Einhaltung der Rassestandards besonders die Gesundheit der Hunde im Zentrum der Zuchtbemühungen. Grundsätzlich gilt die Rasse als gesund und robust, doch wie bei anderen großen Hunderassen treten auch beim Kaukasen gelegentlich Gelenkprobleme wie Hüft- und Ellenbogendysplasie auf. Auch Probleme mit den Kniegelenken sind bei der Rasse im höheren Alter bekannt.

Wer einen Welpen erwerben möchte, sollte daher beim Züchter nach entsprechenden Gen-Tests fragen, die in dieser Hinsicht eine Unbedenklichkeit bescheinigen. Hundemutter und Vater sollten auch frei von erblich bedingten Augenerkrankungen wie dem Ektropium und dem Entropium sein. Beim Ektropium steht das Augenlid (meistens das Unterlid) nach außen gerollt vom Augapfel ab, während es beim Entropium nach innen gerollt ist und so die Wimpern zu Hornhautreizungen führen können.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Kaukasischen Owtscharka

 

Der Kaukasische Owtscharka benötigt viel Auslauf. Für einen Hundesport wie z.B. Agility eignet sich der Kaukasische Owtscharka allerdings kaum, da er wenig Gefallen daran finden wird, seinem Besitzer zu imponieren, indem er über Hürden springt oder Hindernisse umläuft. Auch Apportierspiele und Ähnliches wird ein Kaukase eher in die Kategorie „kindisch“ oder „lächerlich“ einordnen. Was der große Hund besonders schätzt, ist ein ausgedehntes Grundstück, das er ernsthaft bewachen kann. Er ist definitiv kein Hund für die Haltung in der Stadt. Der Kaukase hält sich gerne im Freien auf und weder sommerliche Hitze, noch eisige Kälte im Winter können ihm etwas anhaben.

Eine wind- und wettergeschützte Behausung sollte man ihm dennoch zukommen lassen. Lässt man ihn so in „seinem Königreich“ gewähren, kommt man dem Wesen des selbstbewussten Hundes sehr entgegen. Zum Schutz anderer muss das Grundstück jedoch unbedingt eine sichere Einzäunung besitzen, und es sollte sichergestellt sein, dass Fremde keinen direkten Zutritt haben.

Keineswegs sollte man den Hund auf einen Spaziergang mit Kindern oder körperlich schwächeren Menschen schicken, da der Kaukase allein aufgrund seiner Größe und Kraft nicht immer leicht an der Leine zu führen ist.

Die Fellpflege bei langhaarigen Kaukasischen Owtscharkas ist – wie bei den meisten Langhaarhunden – recht pflegeintensiv, während die kurzhaarige Variante wenig Pflege braucht. Zweimaliges Bürsten pro Woche, um abgestorbene Haare und Schmutz zu entfernen, genügt in der Regel. Wichtig ist auch das Nachschneiden der Krallen, besonders wenn der Hund schon älter ist und sich nicht mehr soviel bewegt. Auch Zähne und Ohren und Zähne bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle und Pflege. Am besten gewöhnt man den Kaukasen schon im Welpenalter an all diese Pflegerituale.

 
 

Kaukasischer Owtscharka in Not

 

Hunde dieser eher seltenen Rasse geraten zumeist in Not, weil ein Hundehalter einfach zu wenig Erfahrung mit einer konsequenten Erziehung hat. Wenn ein Kaukase in ein Tierheim kommt, hat es meist bereits an einer frühzeitigen Sozialisierung im Welpenalter gemangelt. Etwaige Erziehungsdefizite lassen sich manchmal noch in einer Hundeschule ausgleichen, doch den einen oder anderen Hundebesitzer verlässt leider der Mut und er gibt den Hund ab.

 

Häufig gestellte Fragen zum Kaukasischen Owtscharka

 
Wie groß wird ein Kaukase?

Laut Rassestandard sollten Kaukasen Rüden eine Widerristhöhe von mindestens 68 cm erreichen, während Hündinnen minimal 64 cm Größe erreichen müssen. Die Hunde gibt es in drei Varianten: als langhaarige Varietät, als langhaarige Varietät ohne Mähne, und als kurzhaarige Variante. Das Fell des kaukasischen Schäferhundes ist in vielen Farben, außer reinem Schwarz oder Leberbraun, zugelassen. Dabei kann das Haarkleid auch gescheckt oder getüpfelt sein. Oft haben die Hunde eine schwarze Maske. 

Sind Kaukasische Schäferhunde gefährlich?

Der Kaukasische Schäferhund wird in Hamburg und Hessen auf der Liste der „gefährlichen“ Hunde geführt. In Hamburg kann der Besitzer mit einem positiven Wesenstest die Gefährlichkeit des Hundes widerlegen. Die Hunde haben einen starken Wach- und Schutztrieb. Ihre Haltung erfordert eine besonders konsequente Erziehung.