Der Foxterrier – ein kleiner, selbstbewusster Charmeur mit ausgeprägtem Jagdtrieb
Inhaltsverzeichnis
Den „Individualisten“ unter den Terriern gibt es als Drahthaar Fox und als Glatthaar Fox
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Der Foxterrier ist ein kleiner, sehr selbstbewusster, manchmal auch eigensinniger Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Es gibt ihn als Glatthaar- oder Drahthaarfox. Wurde dieser – aus England stammende – Hund ursprünglich für die Jagd genutzt, so hält man ihn heute gerne als Familienhund.
Auch Jazzlegende Louis Armstrong war einst Besitzer eines Drahthaar Foxterriers. Die energiegeladenen und lebhaften Hunde sind für ihre Intelligenz, ihren Mut und ihre Ausdauer bekannt.
Geschichte und Herkunft des Foxterriers
Steckbrief Foxterrier
- Ursprungsland: Großbritannien
- Standardnummer: 169 (Drahthaar Foxterrier), 12 (Glatthaar Foxterrier)
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt) Drahthaar und Glatthaar Rüden 39 cm, Hündinnen etwas kleiner
- Gewicht (von FCI festgelegt): Drahthaar Fox Rüden 8,25 kg, Drahthaar Fox Hündinnen etwas leichter, Glatthaar Fox Rüden 7,5 kg bis 8 kg, Glatthaar Fox Hündinnen 7 kg bis 7,5 kg
- Verwendung: Terrier
- FCI-Gruppe 3: Terrier
- Sektion 1: Hochläufige Terrier Arbeitsprüfung nach Wahl
Man vermutet, dass der Foxterrier in der heutigen Form im 19. Jahrhundert aus Kreuzungen verschiedener Hunderassen entstanden ist. Dabei soll der White English Terrier mit dem Beagle oder auch dem Bullterrier gekreuzt worden sein, wobei Quellen hierzu unterschiedliche Angaben machen und noch weitere Rassen beteiligt gewesen sein können.
Sicher ist nur, dass die Ahnen des Foxterriers schon früh zur in Großbritannien beliebten Fuchsjagd eingesetzt wurden, was Darstellungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert belegen. 1862 wurde der Foxterrier erstmals in Birmingham ausgestellt und 14 Jahre später wurde der Zuchtstandard festgesetzt.
Während die heutigen Foxterrier meist zwei- oder auch dreifarbig sind, hatten die ersten Vertreter der Rasse meist ein reinweißes Fell. Jäger bevorzugten das weiße Fell, da sich die Hunde so von ihrer Jagdbeute, dem rotbraunen Fuchs, farblich besonders gut absetzen konnten. Der schlanke Körperbau der kleinen und wendigen Terrier half, Füchse bei der Jagd in ihrem Bau zu stellen, bzw. zu töten. Übrigens beschreibt der Name der Rasse schon eindeutig die angedachte Tätigkeit der kleinen, quirligen Vierbeiner: „Fox“ bedeutet übersetzt „Fuchs“ und „Terrier“ entstammt dem lateinischen Begriff „Terra“, der so die Aufgabe der Hunde beschreibt, nämlich, „in oder unter die Erde“ zu kriechen oder zu graben, um seine Beute aufzustöbern.
Sowohl der Kennel-Club als auch die FCI dividieren den Foxterrier in zwei Hunderassen: in den Drahthaar- und in den Glatthaar-Foxterrier. Beide haben wahrscheinlich die gleichen Ahnen, jedoch scheint der Drahthaar-Foxterrier aus einer Kreuzung zwischen Glatthaarfox und dem drahthaarigen Englischen Terrier entstanden zu sein.
Erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts kam der Foxterrier nach Deutschland, wo er vom Prinzen zu Solms-Braunfels weiter gezüchtet wurde. Auch wenn sich der Glatthaarfox und der Drahthaarfox sehr ähnlich sind, waren die beiden Varietäten lange unterschiedlich verbreitet: Bei Jägern war der glatthaarige Foxterrier zunächst sehr viel beliebter. Mitte der 1920er Jahre avancierte der Drahthaar-Foxterrier hingegen immer mehr zu einem Begleithund „feiner Damen“ und Ende der 1940er Jahre galt der Drahthaarfox sogar als DER englische Terrier schlechthin.
1949 gab es etwa 10.000 eingetragene Welpen des Drahthaar Foxterriers in Großbritannien, eine Zahl, die seither nie mehr erreicht wurde.
Video zur Rasse des Foxterriers
Aussehen des Foxterriers
Der Drahthaar Foxterrier erhielt von der FCI die Standard-Nummer 169, während man dem Glatthaarfox die Standardnummer 12 zuteilte. Beide Varietäten bzw. Rassen werden der Gruppe 3 – Terrier – mit der Sektion 1 – hochläufige Terrier – zugeordnet.
Laut Rassestandard darf die Widerristhöhe bei beiden Varietäten 39 cm nicht überschreiten, wobei die Hündin etwas kleiner sein sollte. Gemäß FCI hat der Drahthaarfox Rüde ein Idealgewicht von etwa 8,25 kg, während der Glatthaar-Foxterrier Rüde mit 7 bis 8 kg etwas leichter sein darf. Hündinnen beider Varietäten dürfen jeweils etwa 0,5 kg leichter sein. Die robusten Hunde erreichen ein hohes durchschnittliches Alter von 15 Jahren.
Foxterrier haben einen relativ langen Kopf mit flachem Schädel. Die kleinen Ohren sind V-förmig und abgeknickt. Sie fallen nach vorne. Je nach Varietät unterscheidet sich das Fell:
Das etwas längere Fell des Drahthaars ist – wie der Name bereits verrät – hart und liegt über einer weichen, dichten Unterwolle. Der Glatthaarfox hingegen hat kürzeres, eng anliegendes Haar. Beide sind in der Grundfarbe Weiß, die mit rotbraunen oder schwarzen Abzeichen aufgelockert wird, zugelassen.
Wesen, Charakter und Erziehung des Foxterriers
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Ein Foxterrier weiß mit seinem kindlich-ungestümen Charme sehr genau, wie er seinen Besitzer „um die Pfote wickelt“, daher ist eine durchaus strenge und konsequente Erziehung unumgänglich. Ansonsten lernt der pfiffige Hund äußerst schnell, Schwächen auszunutzen und sich in der Rolle des Rudelführers, der seine Lieben dominiert, wohlzufühlen.
Beginnen Sie am besten möglichst früh mit einem effektiven Gehorsamkeitstraining. Lehren Sie grundlegende Gehorsamskommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Komm“ und „Bleib“ schon im Welpenalter. Diese Befehle sind wichtig, um den Fox auch später sicher führen zu können.
Obwohl er ein Jagdhund ist, und als solcher heute noch zum Einsatz kommt, eignet er sich auch hervorragend zum Begleit- und Familienhund. Er ist sehr lernfähig, arbeitsfreudig, flink und spielt sehr gerne, was seine Erziehung wesentlich erleichtert. Kommt man seinem ausgeprägten Spieltrieb entgegen, kann man den kleinen Racker auf eine recht angenehme Weise auslasten und erhält so einen ausgeglichenen und friedlichen Vierbeiner. Seinem Besitzer gegenüber ist er treu ergeben. Während er im freien Feld Hasen nachjagt, lässt er die familieneigenen Nager zuhause normalerweise in Ruhe.
Mit Kindern verträgt er sich in der Regel gut und gemeinsame Ball- sowie Apportierspiele festigen eine innige Beziehung. Das gemeinsame Toben hat schon manchen Eltern geholfen, abends nicht nur einen ausgepowerten Hund, sondern auch müde und entspannte Kinder zu haben, die schnell einschlafen. Mit anderen Hunden kann es aufgrund seiner stark ausgeprägten Individualität manchmal zu Schwierigkeiten kommen.
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Typische Rassekrankheiten des Foxterriers
Ein Foxterrier wird glücklicherweise selten den Tierarzt aufsuchen müssen, denn die Rasse ist in der Regel sehr gesund. Der Glatthaarfox kann verstärkt an Grauem Star erkranken. Beide Varietäten sind anfällig für unterschiedliche Allergien. Laut einer Umfrage des United Kennel Clubs ist bei 32 % der Todesfälle allein das hohe Alter die Ursache, während rund 23 % an Krebs sterben.
Vereinzelt können Foxterrier von Knochenerkrankungen, Kropfbildung und Taubheit betroffen sein. Die beste Versicherung gegen Krankheiten ist aber immer, den Welpen bei einem seriösen Züchter zu erwerben, der vorbelastete Tiere gar nicht erst zur Zucht zulässt. Auch regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt garantieren für ein langes Foxterrier-Leben.
Auslauf, Pflege und Haltung des Foxterriers
Da der Foxterrier sehr temperamentvoll ist, eignet sich die Haltung in einem Haus mit Garten weitaus besser als in einer Stadtwohnung. Hat er genügend Auslauf und Bewegung, so besitzt man einen ausgeglichenen Hund. Ist dies nicht der Fall, so kann er sich zu einem anstrengenden und nervigen Vierbeiner entwickeln. Rundherum glücklich ist der Foxterrier, wenn man ihn auf den Hundesportplatz zum Agility mitnimmt. Beachten muss man auch den starken Jagdtrieb des kleinen Wirbelwinds, wenn man den Hund einmal von der Leine lassen will.
Trainieren Sie Ihren Foxterrier also frühzeitig in einer guten Leinenführigkeit, da die kleinen Temperamentbündel ansonsten dazu neigen, stark an der Leine zu ziehen.
Für „Couchpotatoes“ als Besitzer, die lieber den ganzen Tag auf dem Sofa chillen, ist ein Foxterrier gewiss nicht der richtige Hund. Er ist ein sehr sportlicher Zeitgenosse, der seine Lieben z.B. auch gerne beim Joggen, Radfahren oder Reiten begleitet. Sogar für eine Ausbildung und den Einsatz zum Rettungshund ist der kleine und quirlige Charmeur geeignet.
Auch wenn Jagdhunde gerne in Zwingern gehalten werden, ist beim Foxterrier von einer solchen Haltung abzuraten. In jedem Fall braucht der Vierbeiner bei einer Zwingerhaltung regelmäßigen, intensiven Auslauf und einen engen Bezug zu seiner Familie.
Die Fellpflege des Foxterriers ist einfach, wobei die Pflege des Drahthaarfox ein wenig aufwändiger ist. Bürsten und – beim Glatthaar – Abreiben mit einem feuchten Tuch stehen mit auf dem Pflegeprogramm. Beide wechseln zweimal jährlich das Fell. Dabei vollzieht der Glatthaarfox diesen Fellwechsel selbstständig, während der Drahthaarfox artgerecht getrimmt werden sollte. Das Trimmen nimmt dabei am besten ein Fachmann vor.
Foxterrier in Not
Da der Foxterrier, wie oben erwähnt, einen starken Jagdtrieb besitzt, kann es vorkommen, dass der Hund bei einer schlechten Erziehung kaum noch abrufbar ist, was seinen Besitzer vor große Probleme stellen kann. Daher sollte schon im Welpenalter mit einer konsequenten Welpenerziehung, am besten in der Hundeschule, begonnen werden.
Mancher Hundehalter kommt später mit seinem Foxterrier nicht mehr klar und daher geraten auch Foxterrier in Not. Ein Besuch im Tierheim sollte auf alle Fälle anstehen, bevor man zu einem Züchter geht, denn vielleicht sucht gerade hier ein Foxterrier ein glückliches neues Heim.
Häufig gestellte Fragen zum Foxterrier
Nein, der Foxterrier ist kein Kampfhund. Er wird in keinem Bundesland auf der Liste der „gefährliche Hunde“ geführt. Allerdings haben Foxterrier (wie alle Terrier) ein mutiges und selbstbewusstes Wesen und zeichnen sich durch eine große Wehrhaftigkeit aus. Der Jagdtrieb des Foxterriers ist stark ausgeprägt.
Die kleinen Hunde sind sehr lebendig und durchsetzungsstark. Sie haben eine große Kinderliebe und sind gute Familienhunde. Dabei sind sie sehr wachsam und verfügen über einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Wichtig ist es, den Foxterrier vom Welpenalter mit großer Konsequenz zu erziehen.