Das Löwchen – der kleine Franzose ist auch für Allergiker geeignet
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Die gelehrigen Löwchen, auch „petit chien lion“ genannt, lassen sich leicht erziehen
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Löwchen, auch Petit Chien Lion genannt, sind kleine Gesellschaftshunde, die besonders durch ihren hocherhobenen Kopf und ihren forschen Gang auffallen. Ihren Namen gab man ihnen wegen ihrer auffälligen Mähne, die oftmals noch dadurch betont wird, dass man den Hund entsprechend trimmt.
Als Heimat des Löwchens wird heute offiziell Frankreich genannt, obwohl eine Belgierin und ein Deutscher für den Fortbestand der Rasse sorgten. Die größte Verbreitung dieser kleinen Hündchen findet man derzeit in Großbritannien.
Löwchen haben einen relativ geringen Bedarf an Bewegung, sind leicht zu erziehen, bedürfen aber wegen ihres Haarkleids eines höheren Pflegeaufwands. Auch wenn sie wie reine Schoßhündchen erscheinen, sind sie doch charmante und vielseitige Begleiter, die auch wie „richtige“ Hunde behandelt werden wollen.
Über seine optische „Schönheit“ infolge besonders ausgefallener und manchmal auch gesundheitlich bedenklicher Frisuren und Schuren gehen die Meinungen allerdings zu Recht auseinander. Übrigens: Löwchen haaren nicht und sind daher besonders für Allergiker geeignet.
Geschichte und Herkunft des Löwchens
Steckbrief Löwchen
- Ursprungsland: Frankreich
- Standardnummer: 233
- Widerristhöhe: 26 bis 32 cm (+/- 1 cm erlaubt)
- Gewicht: ca. 6 kg
- Verwendung: Gesellschaftshund
- FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
- Sektion 1.3: Bichons und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.
Löwchen gab es im Mittelmeerraum bereits im 13. Jahrhundert. Erstaunlicherweise hat sich seither diese Rasse in ihrer Art und in ihrem Aussehen auch kaum verändert. Schon damals wurden diese Hunde ausschließlich als schmückende und unterhaltsame Begleiter des Menschen gezüchtet und gehalten. Sie waren typische Modehunde des damaligen weiblichen Adels.
So berichtete beispielsweise ein Schriftsteller aus dem 14. Jahrhundert von seinem Besuch in der berühmten Kathedrale von Amiens, dass er dort unter einem Grabmal eine Steinplatte mit dem Abbild zweier Löwenhündchen, sogar mit der heute so beliebten Löwenschur, entdeckt habe. Rund 100 Jahre später malte Lucas Cranach d. Ä. einen kleinen „Löwen“ in seinem Bildnis der Katharina von Mecklenburg. Weitere bekannte Künstler wie etwa David Teniers d. J., Jan van der Heyden, Jan Brueghel d. Ä. oder auch der Bildhauer Abraham Bosse verewigten diesen kleinen Hund in ihren Werken.
Allerdings ist es nicht immer ganz eindeutig, ob es sich wirklich um das heutige Löwchen oder aber um einen ähnlich geschorenen, anderen Bichon oder Pudel handelte.
Mit dem Beginn der Französischen Revolution und dem Zerfall des Adels brachen für die kleinen Hunde schwierige Zeiten an. Zur Mitte des 20. Jahrhunderts geriet die Rasse fast vollständig in Vergessenheit. Erst das beachtliche Engagement einiger Freunde der Rasse bewirkte, dass man erneut eine Zuchtbasis aufbaute und die Rasse so vor dem Aussterben bewahrte. Bereits 1961 erkannte die FCI das Löwchen mit einem ersten Standard als eigene Rasse an und 1976 erhielt der kleine Löwenhund seine Anerkennung auch durch den British Kennel Club.
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Aussehen des Löwchens
Löwchen sind eine von der FCI anerkannte kleine Hunderasse, die die Standard-Nummer 233 trägt. Sie gehören der Gruppe 9 – Gesellschafts- und Begleithunde – sowie der Sektion 1 – Bichons – an und zählen hier zu den Petit Chiens Lion. „Bichon“ bedeutet übersetzt so viel wie „flauschiger Hund“. Damit steht das Löwchen in enger Verwandtschaft zum Bichon Frisé, zum Malteser, zum Havaneser und einigen anderen kleinen, flauschigen Hündchen.
Der „Kleine Löwenhund“ hat eine Schulterhöhe von lediglich 26 bis 32 cm (eine Abweichung der Größe von einem cm nach unten oder oben ist erlaubt), und sollte gemäß Rassestandrad etwa 6 kg auf die Waage bringen. Dabei liegt seine Lebenserwartung bei etwa 12 bis 14 Jahren. Das Fell des Hundes ist lang, gewellt, seidig, dicht und ohne Unterwolle. Sein typisches Aussehen erhält er durch die entsprechende Schur. Was die Farben anbelangt, so sind nahezu alle Farben erlaubt, und es ist gleichgültig, ob der Hund unifarben oder gefleckt ist.
Trotz seiner geringen Größe und seinem eher zerbrechlichen Aussehen hat dieses Hündchen einen robusten Knochenbau und eine relativ robuste Gesundheit. Das Löwchen hat einen kurzen, wohl proportionierten Körper, trägt den recht breiten Kopf hoch und bewegt sich recht forsch und selbstsicher. Die großen, dunklen Augen verleihen dem Tierchen einen intelligenten Gesichtsausdruck. Die langen, befransten Ohren hängen herab, und die mittellange Rute, die für Ausstellungen bis auf eine Quaste geschoren wird, wird auf dem Rücken gebogen getragen.
Wesen, Charakter und Erziehung des Löwchens
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Ein Löwchen sorgt stets für gute Laune. Mit anderen Hunden, Haustieren und Zweibeinern kommt der kleine und verschmuste Hund bestens zurecht. Hauptsache ist für ihn, dass er bei „seiner“ Bezugsperson bzw. seinem menschlichen Rudel ist. Er ist sehr anhänglich, treu und loyal, während er sich Fremden gegenüber eher reserviert verhält, allerdings ohne dabei in irgendeiner Form ein aggressives Verhalten an den Tag zu legen.
Ein Löwchen lässt sich gerne verwöhnen und liebkosen. Trotzdem mag der quirlige und temperamentvolle Hund nicht nur ein Dasein als Schoßhund fristen, sondern wie ein großer und erwachsener Hund behandelt werden, denn er verfügt auch über ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und besitzt für seine Größe erstaunlich viel Mut.
Die Erziehung des Löwchens ist recht einfach, aber die Hunde neigen dazu, mit ihrem Charme den Menschen gerne „um ihre Pfote zu wickeln“, was schon ein Mindestmaß an konsequenter Erziehung fordert.
Sie sollten also vorsichtig damit sein, dem kleinen Charmeur den Aufenthalt an Orten, wie z.B. dem Bett oder auf dem Sofa zu erlauben, wenn dies nicht dauerhaft von Ihnen erwünscht ist. Denn hat sich der kleine Herzensbrecher an diese Freiheiten erst einmal gewöhnt, braucht es sehr viel Erziehungsarbeit, um ihm das wieder abzugewöhnen.
Wichtig ist dabei auch, dass alle Mitglieder in der Familie eine gemeinsame Linie verfolgen und das Löwchen nicht bei dem einen darf, was beim anderen verboten ist.
Da die Hündchen gerne spielen und sehr gelehrig sind, kann man ihnen sehr leicht kleine Kunststückchen oder intelligente Apportierspiele beibringen. Solche Beschäftigungen goutiert das Löwchen mit sichtlichem Vergnügen, möchte dafür aber auch stets ein Lob erhalten. Seine hohe Intelligenz und der ausgeprägte Spieltrieb erfordern regelmäßige Kopfarbeit.
Ferner ist ein Löwchen sehr wachsam, liebt Kinder und eignet sich daher auch gut als Familienhund. Die Hunde sind sehr neugierig und neuen Erkundungen jeder Art gegenüber freudig aufgeschlossen. Am liebsten geht er mit Herrchen oder Frauchen auf gemeinsame Entdeckungstor in der Natur.
Der kleine Hund eignet sich gut für den Hundeanfänger und fühlt sich sowohl in der Stadt als auch auf dem Land wohl. Mit Artgenossen verträgt sich ein Löwchen normalerweise sehr gut, so dass er auch gut als Zweithund gehalten werden kann. Eine frühzeitige Sozialisierung mit Welpen anderer Rassen, im Rahmen von Welpenspielstunden in einer Hundeschule, fördern seine positiven Charaktereigenschaften diesbezüglich noch. Idealerweise kann man ihn auch wegen seiner geringen Größe – beinahe – überall mit hinnehmen. Aber vergessen Sie nicht: Ein Löwchen ist kein Hund für die Handtasche!
Typische Rassekrankheiten des Löwchens
Löwchen gelten als eine genetisch sehr gesunde Hunderasse, die nur selten von Krankheiten betroffen ist. Wie bei vielen anderen kleinen Hunden, kann in seltenen Fällen Patellaluxation auftreten.
Auslauf, Pflege und Haltung des Löwchens
Entgegen der landläufigen Meinung und dem äußeren Erscheinungsbild benötigt auch ein Löwchen genügend Auslauf, gepaart mit mentalen Aufgaben. Das müssen keineswegs kilometerweite Wanderungen sein, jedoch sollte man ihm auf regelmäßigen Spaziergängen ausreichend Zeit und Platz zum Erkunden und Schnüffeln geben, um die angeborene Neugier dieses kleinen Kerlchens zu befriedigen. Apportieren oder ein Hundesport wie Agility werden dem klugen Löwchen immer gefallen. Als Begleitung beim Joggen, Reiten bzw. Radfahren ist er aber wegen seiner kurzen Beinchen weniger geeignet.
Erhält er genügend Bewegung und spielt man mit ihm häufig, so kann er durchaus auch in einer kleineren Stadtwohnung gehalten werden. Die Fellpflege hingegen ist da schon wesentlich aufwändiger und zeitraubender, vor allem dann, wenn man ihm sein typisches Aussehen in Form der typischen Löwenschur angedeihen lassen will. Möchte man mit seinem Liebling nicht unbedingt an Hundeausstellungen teilnehmen, sollte man von der wenig artgerechten Löwenschur allerdings absehen, da sich die kleinen Hündchen gerade im Winter unnötige Unterkühlungen zuziehen können.
Für die typische Löwchen-Schur wird das Hinterteil inklusive der Rute geschoren. Wenn das unbedingt sein muss, sollte man dies zumindest einem Fachmann überlassen. Damit das Fell des Hündchens schön seidig glänzend bleibt, sollte er dennoch häufig gebürstet und/oder gekämmt werden, um ein Verfilzen zu vermeiden. Beachten Sie hier besonders die Stellen hinter den Ohren, am Po (sofern der Hund nicht eine Löwenschur erhalten hat) und unter den Achseln, da es hier besonders schnell zu einer Knötchenbildung kommt.
Gerade bei winterlichen Spaziergängen sollte man auch die Haare um die Ballen der Pfoten zurückschneiden, das sich hier ansonsten schnell Schmutz, Eisklumpen und Streusalz sammeln, was zu Rissen und Entzündungen an den Fußballen führen kann. Kontrollieren Sie dabei auch die Länge der Krallen und kürzen Sie diese bei Bedarf mit einer geeigneten Krallenzange. Besonders bei älteren Hunden, die sich nicht mehr soviel bewegen, werden die Krallen oftmals zu lang und sorgen für ein erhöhtes Verletzungsrisiko.
Häufig gestellte Fragen zum Löwchen
Die kleinen Löwchen werden nur 26 bis 32 groß. Sie wiegen ca. 6 kg und können etwa 12 bis 14 Jahre alt werden. Das Fell ist in allen Farben erlaubt und lang, seidig sowie gewellt. Es hat keine Unterwolle. Daher kann ein Löwchen auch für einen Allergiker besser geeignet sein, als viele andere Hunderassen.
Ein Löwchen Welpe kostet bei einem seriösen Züchter mit Ahnentafel zwischen 1.500 € und 2.000 €. Die Hündchen haben ein sehr verschmustes Wesen und sind ideale Begleithunde. Trotz ihrer geringen Größe wollen sie aber wie „große“ Hunde und nicht wie Plüschtiere behandelt werden oder ihr Leben in Handtaschen und auf dem Arm verbringen.