Der Lhasa Apso – ein kleiner „Löwe“ als Botschafter des Friedens und Glücks

 

Heiliger Hund: Lhasa Apsos galten in Tibet einst als Reinkarnationen der Lamas

 

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Die Hunderasse Lhasa Apso ist bereits über 2000 Jahre alt.

Verwandt mit dem Shih-Tzu und dem Tibet Terrier: Der Lhasa Apso begleitete die Mönche in Tibet.

Der Lhasa Apso – Schon vor über 2000 Jahren lebten die kleinen Lhasa Apsos bei den Mönchen in den Klöstern Tibets. Man sah in ihnen Reinkarnationen der Lamas und Gesandte von Frieden und Glück. Als Bewacher der Schätze Buddhas galten sie mit ihrem Aussehen, dass durchaus an einen kleinen Löwen erinnert, als heilige Hunde.

 
 

Geschichte und Herkunft des Lhasa Apsos

 

Steckbrief Lhasa Apso

  • Ursprungsland: Tibet (China)
  • Standardnummer: 227
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): ca. 25 cm
  • Gewicht (von FCI nicht festgelegt): 5 bis 8 kg
  • Verwendung: Begleithund
  • FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
  • Sektion 5: Tibetanische Hunderassen. Ohne Arbeitsprüfung.

Das Zuchtbuch der rund 2000 Jahre alten Rasse wird zwar in Großbritannien geführt, aber ihr Ursprung liegt in Tibet, wo die kleinen Hunde einst von den dortigen Mönchen gezüchtet wurden. Die Hunderasse ist eng verwandt mit dem Shih-Tzu, der sich in erster Linie durch eine verkürzte Schnauze vom Lhasa Apso unterscheidet. Aus den größeren Exemplaren des Lhasa Apsos entstand später übrigens der Tibet Terrier. In Tibet wurden die kleinen, auch „Löwenhunde“ genannten Vierbeiner, nie verkauft, sondern als Zeichen ihres besonderen Wertes als Glücksbringer nur verschenkt. So hielt der Lhasa Apso alsbald auch Einzug in den Hof des Kaisers von China. Dort gab man ihm den Namen „Shi-tzu-kou“, was soviel bedeutet, wie „der Hund, der aus Tibet kommt“.

In den Klöstern der abgelegenen Bergregionen Tibets diente der Lhasa Apso nicht nur als edler Begleithund, sondern erfüllte zudem seine Aufgabe als zuverlässiger Wachhund mit Bravour. Zu dieser Zeit war auch der Glaube verbreitet, dass Mönche, die sich nicht zuverlässig an die Regeln des klösterlichen Lebens gehalten hatten, in ihrer nächsten Inkarnation als kleine Löwenhunde wiedergeboren werden.

Der Name „Lhasa Apso“ leitet sich zum einen von der tibetischen Hauptstadt Lhasa und zum anderen von der Bezeichnung „Rapso“, was eine zottige, langhaarige Bergziege benennt, ab. Die harten Winter mit eisigen Winden und klirrendkalten Nächten sorgten dafür, dass sich beim Lhasa Apso im Laufe der Jahrhunderte ein besonders wetterfestes Fell mit einer dichten und wärmenden Unterwolle ausbildete. Man sagt, dass die Bewohner des kargen und ärmlichen Tibet die Unterwolle des kleinen Hundes sogar zur Herstellung ihrer Kleidung verwendeten.

Britische Soldaten, die von ihrem Einsatz auf dem indischen Subkontinent zurückkehrten, brachten  erste Lhasa Apsos um 1901 nach England mit. So verbreitete sich die Rasse schnell in ganz Europa und die Hunde fanden viele begeisterte Anhänger, insbesondere in der „besseren“ Gesellschaft. 1933 gründete man den ersten Lhasa Apso Rasseclub. Bereits 1934 bekamen sie einen Zuchtstandard zuerkannt, doch eine planmäßige Zucht, insbesondere in den USA und Großbritannien, begann man erst im Laufe der 1950er Jahre. 1960 schließlich erfolgte die Anerkennung durch die FCI.

In Deutschland begann man erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit der Zucht dieser possierlichen Rasse, die sich heute zunehmend zu einer Art „Luxushund“ entwickelt hat. Dennoch ist der Lhasa Apso hierzulande wenig verbreitet: Nur 50 bis 130 Welpen werden im Zuchtbuch des VDH pro Jahr registriert.

 

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Video zur Rasse des Lhasa Apsos

 
► Lhasa Apso [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Lhasa Apsos

 

Der Lhasa Apso wird mit der FCI-Standardnummer 227 in der Gruppe 9 – Gesellschafts- und Begleithunde – sowie der Sektion 5 – Tibetanische Hunderassen – geführt. Der Rassestandard sieht eine ideale Schulterhöhe von ca. 25 Zentimeter vor; Hündinnen dürfen etwas kleiner sein. Das nicht festgelegte Gewicht liegt bei nur 5 bis 8 Kilogramm. Damit zählt er zu den kleinen Hunden. Er erreicht ein Alter von 12 bis 14 Jahren.

Der Lhasa Apso ist in vielen verschiedenen Farben zu finden. Dazu gehören sowohl weiß als auch grau, braun, schwarz oder golden; selbst zwei- oder dreifarbige Hunde sind erlaubt.

Dabei soll das gerade und recht harte Deckhaar gemäß Rassestandard lang und keineswegs seidig oder gar wollig sein. Unterwolle ist vorhanden. Typisch für den Lhasa Apso ist sein Kopf mit den kess und lustig dreinblickenden Augen. Er hat stark behaarte, hängende Ohren und eine hoch angesetzte Rute, die am Ende mit einem Knick versehen ist und über dem Rücken gebogen getragen wird.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Lhasa Apsos

 

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Der Lhasa Apso hat einen eigenwilligen und selbstbewussten Charakter..

Der Lhasa Apso ist sehr anhänglich und bestens als Familienhund geeignet. Trotz seines „luxuriös“ anmutenden Aussehens ist er sehr robust.

Man sagt dem kleinen Hund viel Selbstbewusstsein und einen starken Willen nach. Zudem ist er sehr lebhaft, temperamentvoll, liebevoll, sehr aufmerksam sowie wachsam, treu und lustig. Der intelligente Vierbeiner lernt sehr schnell und handelt dabei meist relativ selbstständig. Trotz seines eher edlen Aussehens ist er ein recht robuster Hund.

Der Lhasa Apso ist gesellig und als Familienhund sehr anhänglich. Dabei sucht er stets den Kontakt zu „seinen“ Menschen und verträgt ein längeres Alleinsein weniger gut. Mit Kleinkindern kann er allerdings recht wenig anfangen; er bevorzugt ältere Kinder, die auch sein Bedürfnis, sich gelegentlich an „seinen“ Platz zurückzuziehen, bereitwillig akzeptieren und ihm seine Ruhe gönnen.

Fremden gegenüber ist er zunächst eher zurückhaltend. Neben der Verwendung als Familienhund findet diese Rasse ihren Einsatz auch als Begleit- und Wachhund. Leider kommt ihm heute immer häufiger die Aufgabe eines „Luxushundes“ zu und er wird gerne als modisches Accessoire missbraucht, was gar nicht seinem Naturell entspricht.

Hundekenntnis ist für seine Erziehung von großem Vorteil, denn er schafft es sehr schnell, Herrchen oder Frauchen mit seinem Charme „um die Pfote“ zu wickeln. Daher sind eine gewisse Konsequenz und Strenge angesagt. Es ist nie verkehrt, mit dem kleinen Kerlchen frühzeitig eine Hundeschule aufzusuchen und ihn in geeigneten Welpenspielstunden mit Artgenossen zu sozialisieren. 

 

Typische Rassekrankheiten des Lhasa Apsos

 

Die generell gesunden Hunde leiden manchmal an Sebadenitis, einer Hautkrankheit, die sonst vor allem bei Pudeln auftritt. Auch für die Augenerkrankung Progressive Retinaatrophie (PRA), bei der die Sehzellen der Netzhaut zerstört werden, ist die Rasse anfällig. Kälte verträgt der Lhasa ausgesprochen gut, während man ihn vor hohen sommerlichen Temperaturen schützen sollte, denn die kurznasigen Hunde können vom Brachycephalensyndrom betroffen sein, wenngleich sie (z.B. im Gegensatz zum Shih Tzu) nicht direkt zu den brachycephalen Rassen zählen.

Atemprobleme treten besonders bei Exemplaren mit sehr kurzer Nase auf. Vermeiden Sie daher unbedingt, einen Lhasa Apso Welpen zu erwerben, dessen Nase auf extreme Kürze hin gezüchtet wurde, denn verengte Nasenlöcher, ein verdicktes und verlängertes Gaumensegel sowie eine Luftröhre mit zu geringem Durchmesser sind die Folge und führen neben den Schwierigkeiten beim Atmen zu einer insgesamt schlechteren Lebensqualität.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Lhasa Apsos

 

Der kleine Hund liebt ausgiebige Spaziergänge; auch extreme Witterungsverhältnisse machen ihm nichts aus. Bei genügend Bewegung kann er auch gut in einer Stadtwohnung gehalten werden. Dennoch: Ein Lhasa Apso ist kein Schoßhündchen, sondern ein sehr resilienter Kleinhund, der in seiner Robustheit so manch große Hunderasse übertrifft und auch dementsprechend gefordert werden will. Für einen Hundesport wie z.B. Agility oder Dog Dancing ist er auch geeignet, auch wenn man ihm nachsagt, nicht allzu verspielt zu sein.

Wenn Sie einen Lhasa Apso Welpen erwerben, dann achten Sie auch besonders auf das Fell der Elterntiere: Es sollte sich idealerweise glatt sowie etwas rau anfühlen und keinesfalls von watteweicher Struktur sein. Das üppige Haarkleid benötigt etwa zweimal pro Woche Pflege in Form von gründlichem Bürsten. Liegt der Hund bei der Fellpflege auf der Seite, so arbeitet man sich dabei in Querscheiteln an der Unterwolle beginnend durch das Fell.

Ein spezielles Grooming-Spray erleichtert die Fellpflege ungemein und verhindert, dass die Haare zu schnell wegbrechen. Ein Bad mit einem schonenden Hundeshampoo sollte nur dann erfolgen, wenn sich tief sitzende Verschmutzungen anders nicht mehr lösen lassen. Daher ist es besser, nach jedem Spaziergang den angetrockneten Schmutz einfach auszubürsten und beginnende Verfilzungen zu entwirren.

Wichtig ist auch die Kontrolle von Ohren und Augen: Das Haar um die Augen schneidet man am besten etwas zurück, damit die kleine Fellnase freie Sicht hat. Die Schlappohren sind anfällig für Entzündungen sowie Parasitenbefall und müssen deswegen regelmäßig gereinigt werden. Ältere Hunde, die sich nicht mehr so viel im Freien bewegen, bedürfen auch einer regelmäßigen Pflege der Krallen, indem man letztere mit einer speziellen Krallenschere kürzt.

 
 

Lhasa Apso in Not

 

Dass ein Lhasa Apso in Not gerät, kommt zwar relativ selten vor, doch auch Hunde dieser Rasse sind vor einem Tierheimaufenthalt nicht gefeit, wenn sich einschneidende Veränderungen im Leben eines Hundebesitzers ergeben. Manchmal besteht bei dieser Rasse allerdings auch die Gefahr, dass sich ein Mensch einen solchen Hund ausschließlich und unüberlegt wegen seines vermeintlichen „Luxusimage“ zulegt.

Dazu kann man grundsätzlich nur sagen, dass sich Menschen, die sich einen Hund aus Gründen der Imagepflege zulegen, doch lieber den nächsten Gucci oder
Louis Vuitton Laden aufsuchen oder einen Termin beim Porschehändler vereinbaren sollten. Ein Hund ist ein beseeltes Lebewesen und will daher auch mit dem entsprechenden Respekt behandelt werden.

Sind die Gründe eher anders gelagert, z.B. dass ein Hundehalter aus beruflichen Gründen zu wenig Zeit für den Hund aufbringen kann, kann vielleicht ein Hundesitter helfen, der sich untertags ein paar Stunden mit dem Hund beschäftigt und ihn gemeinsam mit anderen Hunden Gassi führt. Hierfür sollte der Lhasa Apso aber ausreichend gut sozialisiert sein, daher ist auch bei diesem Hund eine frühzeitige Welpenerziehung geboten.

 

Häufig gestellte Fragen zum Lhasa Apso

 
Wie viel kostet ein Lhasa Apso Welpe?

Ein Lhasa Apso Welpe mit Stammbaum kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 1.400 € und 1.800 €. Die Hunde werden nur 25 cm groß und wiegen dabei zwischen 5 und 8 kg. Sie haben ein langes, hartes Fell, das in vielen Farben erlaubt ist. 

Was bedeutet Lhasa Apso?

Der Name Lhasa Apso rührt zum einen von der Hauptstadt Tibets, Lhasa, zum Anderen benannte man den Hund wegen seines langen Fells nach einer langhaarigen, zotteligen Bergziege, die in Tibet den Namen „Rapso“ trägt.