Der Chow-Chow – ein „Löwenhund“ mit blauer Zunge

 

Einst war der Chow-Chow der Lieblingshund von Queen Victoria

 


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Der Chow Chow galt früher in China als kulinarische Spezialität. So begehrte man neben seinem Fell auch das schmackhafte Fleisch des Hundes.

Der Chow-Chow – dessen chinesischer Name übersetzt „aufgeplusterter Löwenhund“ bedeutet – wird bereits in Quellen aus dem 11. Jahrhundert v. Christus erwähnt. Diese Hunderasse, die ursprünglich als Schutz-, Jagd- und Kriegshund gehalten wurde, kam über die Mongolei nach China, wo sie zum Haus- und Hofhund – leider aber auch zur Delikatesse auf so manchem Speiseplan und zum begehrten Objekt wegen seines Fells – wurde.

Die Bedeutung von „Chow-Chow“ ist dementsprechend auch „essbar“ oder „Misch-Masch“. Man gab ihm aber noch viele weitere Namen. So wird er in seinem Herkunftsland China auch als „Lang Kau“ (Wolfshund) oder als „Hsiung Kou“ (Bärenhund) bezeichnet, was auf sein Äußeres hindeutet. Weitere Namen, die ihm die Chinesen geben, sind „Hek she“ (blaue Zunge) und „Wonk“. Da Rassehunde teuer sind, werden Chow-Chows heute in China zum Glück nicht mehr verspeist.

 

Geschichte und Herkunft des Chow-Chow

 

Steckbrief Chow-Chow

  • Ursprungsland: China
  • Standardnummer: 205
  • Widerristhöhe: Rüden: 48 – 56 cm, Hündinnen: 46 – 51 cm
  • Gewicht: ca. 16 – 41 kg
  • Verwendung: Wachhund, Begleithund
  • FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.

Man nimmt an, dass der Chow-Chow, der zu den urtümlichsten Hunderassen der Welt zählt, über die Mongolei ins chinesische Kaiserreich kam, von wo aus er von den Engländern nach Europa gebracht wurde. Chroniken aus dem 11. Jahrhundert vor Christus sprechen bereits von einem Tatarenhund, der dem heutigen Chow-Chow ähnelt.

In China fand er gleich verschiedene Verwendungen: Er war Schlittenhund, man gebrauchte ihn zur Jagd, hielt ihn am Kaiserhof als „Schmuck“, nutzte seine Fähigkeiten als Hütehund und zweckentfremdete ihn aber auch als Fell- und Fleischlieferant. 1880 kam er nach Europa und sieben Jahre später begannen die Briten mit der planmäßigen Zucht des Chow-Chow. 1894 wurde er dann dort als eigenständige Hunderasse anerkannt und stieg schnell zum Lieblingshund von Queen Victoria auf.

So erfreute sich die Queen an einem Chow-Chow Welpen, den sie überall hin mitnahm. Man sagt, dass Freunde des Königshauses dies missbilligten und eine Schneiderin beauftragten, eine ausgestopfte Version des süßen Welpen herzustellen.

Eine Legende erzählt, dass dieser Welpe auch für die später beliebten Teddybären Modell stand.

 

Video zur Rasse des Chow-Chow

 
► Chow Chow [2021] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Chow Chow, Praxisratgeber

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Aussehen des Chow-Chow

 

Mit der Standard-Nummer 205 gehört der Chow-Chow der FCI Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp – sowie der Sektion 5 – Asiatische Spitze und verwandte Hunderassen – an.

Gemäß FCI Standard sollten die Rüden eine Widerristhöhe von 48 – 56 cm erreichen; Hündinnen dürfen mit 46 – 51 cm etwas kleiner sein. Das Gewicht ist nicht vorgegeben und liegt je nach Geschlecht bei 16 bis 41 Kilogramm. Er erreicht ein Alter von 11 bis 13 Jahren.

Der Chow-Chow ist ein mittelgroßer Hund, der vom Aussehen her eher einem Bären oder Löwen ähnelt. Stolz trägt er seine eingerollte Rute über dem Rücken und auch sonst macht er eine sehr selbstsichere Figur.

Er existiert in zwei Varietäten: So gibt es den allseits bekannten Chow-Chow mit dem langen, flauschigen Fell, sowie den kurzhaarigen „Smooth Chow“.

Das Fell ist in vielen Farben zugelassen: Es gibt ihn, stets nur in unifarben, in den Farben Rot, Blau, Schwarz, Cremefarben und Weiß. Typisch für den Chow-Chow sind seine blaue Zunge, die blauen Lefzen und der blaue Gaumen.

Dies, und das flauschige Fell hat er übrigens auch mit den kleinen Bären Tibets und der Mandschurei gemein. Sein Körperbau ist quadratisch kompakt, der Kopf breit und der Fang kurz. Die charakteristischen Ohren sind klein, dick, stehen aufrecht und sind an den Spitzen leicht gerundet.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Chow Chow

 

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Chow Chows haben einen eher dickköpfigen Charakter und sollten konsequent erzogen werden.Bei diesem Rassehund handelt es sich eher um einen ruhigen, zurückhaltenden Vertreter, der ein extrem treuer Freund seines Besitzers sein kann und Fremden gegenüber distanziert ist. Er ist sehr wachsam. Seine Erziehung ist nicht ganz einfach, was ihn als Anfängerhund eher ausschließt. Man wird wohl nie erleben, dass sich dieser selbstbewusste, stolze Hund aus reinem Gehorsam heraus unterwirft.

Wenn er sich unterordnet, so tut er dies lediglich aus Liebe zu seinem Herrn oder einfach nur, weil ER will. Der Chow-Chow will erobert und überzeugt werden. Und so trainiert er auch nur dann, wenn ER das will. Daher bedarf es schon einiger Anstrengungen und Erfahrungen, um ihn zu erziehen. Ein weiteres Problem ist sein starker Jagdtrieb.

Einige Quellen behaupten gar, diese Hunderasse wäre ihrem Verhalten nach eher eine Katze: ruhig, anhänglich aber auch stur.

Wird er frühzeitig mit Kindern sozialisiert, eignet er sich auch als Familienhund. Er bevorzugt aber eine enge Bindung an eine einzelne Person. Gegenüber anderen Hunden verhält er sich dominant.

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Chow-Chow

 

Sein Bewegungsdrang ist eher mittelmäßig, daher kann er kann auch in einer Stadtwohnung gehalten werden. Er begleitet seinen Besitzer gerne auf ausgedehnten Spaziergängen, auch im Winter bei Schnee und Eis, denn er kann Kälte besonders gut vertragen.

Für einen Hundesport wie Agility begeistert er sich weniger, lieber schnüffelt er genüsslich im Wald umher. Dabei muss man ihn stets gut im Auge behalten, denn wenn erst einmal sein Jagdtrieb erwacht, hat man große Mühe ihn wieder abzurufen.

Der Pflegeaufwand ist relativ hoch. Besonders während des Fellwechsels Im Frühjahr und Herbst verliert er viele Haare. Um Verfilzungen vorzubeugen, bürstet man ihn am besten täglich. Besonders wichtig sind dabei die Stellen an der Halskrause sowie hinter den Ohren.

 

Rassetypische Krankheiten beim Chow-Chow

 

Der Chow-Chow neigt zu Hautekzemen. Ursache ist hier oftmals eine falsche Ernährung, allerdings sucht man hier immer besser einen Tierarzt auf, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Manche Chow-Chows sind von Hüft- sowie Ellbogendysplasie betroffen. Ein verantwortungsvoller Züchter wird entsprechende Tests bei den Elterntieren seiner Zucht vornehmen lassen, um eine Disposition zu HD oder ED ausschließen zu können.

Chow-Chows können am Grünen Star erkranken. Meist handelt es sich hierbei um das sog. Primäre Glaukom. Auch diese Krankheit, die sehr schmerzhaft ist und durch erhöhten Augeninnendruck entsteht, ist erblich bedingt und entwickelt sich in der Regel im fortgeschrittenen Alter. Zunächst ist erst ein Auge betroffen, aber meistens folgt das zweite Auge alsbald. Während das Primäre Glaukom angeboren ist, entsteht das Sekundäre Glaukom durch eine anderweitige vorangegangene Erkrankung.

 
 

Ist der Hund am Grünen Star bzw. dem Glaukom erkrankt, muss unbedingt schnell gehandelt werden, da durch den erhöhten Druck Netzhaut und Sehnerv schwer geschädigt werden können, was schlimmstenfalls sehr kurzfristig zur Erblindung führt. Glücklicherweise kann man das Primäre (also erblich bedingte) Glaukom frühzeitig durch eine Gonioskopie (Untersuchung des Kammerwinkels im Auge) erkennen und gegebenenfalls regelmäßig Augentropfen geben, um den Augeninndruck niedrig zu halten. Doch manchmal reicht auch die Gabe von Tropfen nicht mehr aus und es muss später operiert werden.

Fragen Sie Ihren Chow-Chow Züchter, ob er bei seinen Elterntieren eine Gonioskopie durchgeführt hat, um das Auftreten des erblich bedingten Grünen Stars ausschließen zu können. Typisch für den Chow-Chow ist auch eine Lidfehlstellung am Auge, auch Entropium (Roll-Lid) genannt. Dabei rollt sich Augenlid abnormal nach innen ein. Im Grunde genommen ist dies harmlos, kann aber zu Reizungen der Hornhaut und Augenentzündungen führen.

Auch von Mikrozytose, einer Krankheit, bei der die roten Blutkörperchen stark verkleinert sind, kann diese Rasse betroffen sein. Andere asiatische Hunderassen sind oft ebenfalls von dieser Erkrankung betroffen, deren Ursache meist Eisenmangel im Blut ist. Durch Eisenzufuhr kann die Mikrozytose aber schnell behoben werden. Normalerweise schränkt die Krankheit den Hund auch nicht weiter ein.

Eine insbesondere beim Chow-Chow verbreitete Krankheit ist die hereditäre Myotonie. Ein Symptom dieser genetisch bedingten Muskelerkrankung ist ein „hoppelnd“ anmutender Bewegungsablauf des Hundes, besonders wenn der Hund länger geruht hat und dann aufsteht. Ausgelöst wird dies durch fehlende bzw. zu langsame Entspannung der Muskulatur nach Kontraktion in den Hinterläufen. Schon ein sechs Wochen alter Welpe kann diese Symptome zeigen.

Die Krankheit ist nicht heilbar, kann aber recht gut medikamentös behandelt werden. Auch von einer Patellaluxation, die in der Regel nur bei kleineren Hunderassen auftritt, kann der Chow-Chow betroffen sein. Dabei kommt es zu einem Ausrenken der Kniescheibe aus ihrer Führung.

 
 

Chow-Chow in Not

 

Eine Ursache, warum ein Chow-Chow in Not gerät, kann z.B. sein Jagdtrieb oder seine mitunter schwere Erziehbarkeit sein. Wie bereits oben erwähnt, kommt es vor, dass der Chow-Chow einfach sehr sturköpfig sein kann und sich daher auch schwer abrufen lässt. Verfestigt sich so ein Verhalten, hilft oft nur noch, eine gute Hundeschule aufzusuchen und Einzelstunden mit einem Hundetrainer zu absolvieren.

Dennoch landen auch Hunde dieser Rasse bedauerlicherweise immer wieder in Tierheimen und fristen ein ärmliches und bemitleidenswertes Leben. Manchmal findet man auch süße Mischlingswelpen in einem Tierheim. Ein Welpe hat natürlich immer den Vorteil, dass man ihn mit einer guten und effektiven Welpenerziehung so gut sozialisieren kann, dass man später mit dem erwachsenen Hund keine oder zumindest nur wenige Probleme hat.

 

Häufig gestellte Fragen zum Chow Chow

 
Wie viel kostet ein Chow Chow?

Ein Chow Chow kostet bei einem seriösen Züchter mit Ahnentafel und Papieren zwischen 1.000 € und 1.500 €. Chow Chow Rüden sollten gemäß Rassestandard eine Widerristhöhe von 48 bis 56 cm erreichen, Hündinnen können mit 46 bis 51 cm etwas kleiner sein. Chow Chow bedeutet auf chinesisch so viel wie „essbar“ oder „Misch-Masch“. Früher war der Hund in China nicht nur wegen seines flauschigen Fells begehrt, sondern galt auch als kulinarische Delikatesse. 

Ist der Chow Chow gefährlich?

Nein, der Chow Chow ist nicht gefährlicher als die meisten anderen Rassen. Er muss aber mit Sachverstand und Konsequenz erzogen werden. Besonders Rüden neigen zu dominantem Verhalten. Gehorsam ist nicht unbedingt die Stärke eines Chow Chow, denn er neigt zu Dickköpfigkeit. Wird der Hund schon als Welpe gemeinsam mit Kindern sozialisiert, eignet er sich auch als Familienhund. Grundsätzlich schätzt er aber die enge Bindung an eine Person.