Der Toypudel – der Kleinste unter den vier Pudelarten
Inhaltsverzeichnis
Wie alle Pudel ist auch der Toypudel ein kinderlieber Familienhund
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Geschichte und Herkunft des Toypudels
Steckbrief Toypudel
- Ursprungsland: Frankreich
- Standardnummer: 172
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): 24 bis 28 cm (Idealgröße 25 cm)
- Gewicht (von FCI nicht festgelegt): 2 bis 3 kg
- Verwendung: Gesellschaftshund, Begleithund
- FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
- Sektion 2: Pudel. ohne Arbeitsprüfung.
Lange Zeit sprach man allgemein nur von DEM „Pudel“ und meinte damit erster Linie den Kleinpudel (Standardpudel) und den Großpudel (auch „Königspudel“ genannt). Der kleinere Zwergpudel wurde erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges gezüchtet und die offizielle Zulassung des Toypudels fand sogar erst 1985 statt. Heute unterscheiden sich alle vier Varietäten lediglich durch ihre Größe und zum Teil durch ihre gemäß Rassestandard zugelassenen Fellfarben, werden aber gemeinsam einer einzigen Rasse (der des Pudels) zugeordnet.
Pudel stammen von Wasserhunden, wie z.B. dem französischen Barbet, ab. Man setzte die Hunde früher hauptsächlich zur Jagd auf Wasser- und Sumpfvögel ein. Im Laufe der Jahre wandelte sich das Leben des Pudels, und er wurde vom Jagd- zum Gesellschaftshund. Dabei war sein Zuhause in erster Linie in Adelshäusern zu finden. Besonders am französischen Königshof fand der Pudel großes Interesse: Er wurde verehrt und geliebt; er wurde parfümiert, gepudert und frisiert.
Weiße Pudel waren besonders begehrt. Speziell die letzte Königin von Frankreich, Marie Antoinette, soll sich etliche Pudel gehalten und für die Verfeinerung der „Löwenschur“ begeistert haben. Auch zahlreiche Maler fanden Gefallen am Pudel, wobei nicht immer ganz klar ist, ob sie einen kleinen weißen Pudel oder aber einen Bichon Frisé auf ihren Bildern abgebildet haben. Auch zu Zeiten Napoleons fand der Pudel beim Adel besonderen Anklang. Seine Blütezeit erreichte im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand die Rasse schließlich Einzug in die bürgerliche Welt.
Man fing mit der geplanten Züchtung an, wobei nach wie vor zunächst nur eine Größe existierte: Diejenige, die in etwa dem heutigen Kleinpudel entspricht. 1896 kam es zur Gründung des ersten Pudelclubs; das war in München. Und somit galt Deutschland – bis 1945 – als Heimatland dieser Rasse.
Was versteht man unter der Löwenschur?
Wegen der besseren Beweglichkeit im Wasser verabreichte man Pudeln, die zur Wasserjagd eingesetzt wurden, die noch heute bekannte „Löwenschur“. Um den Hunden an den Hinterläufen eine maximale Beinfreiheit beim Schwimmen im Wasser zu gewähren, schor man sie beginnend von der Rückenmitte, einschließlich der Hinterläufe. Der vordere Teil des Körpers mit Bauch und Brust blieb ungeschoren, um Herz und Lunge vor dem kalten Wasser zu schützen.
Als der Pudel nur noch selten zur Jagd auf Wasservögel eingesetzt wurde, war die Schur eigentlich überflüssig. Dennoch behielt man sie bei und verfeinerte sie variantenreich in den immer populärer werdenden Hundesalons. Die inzwischen wenig artgerechte Pudelschur nahm sogar solche Ausmaße an, dass man ungeschorene Pudel zur Zeit des Dritten Reichs als „undeutsch“ ablehnte. Das Reichsministerium verwehrte ungeschorenen Hunden den Anspruch auf offizielle Papiere oder Fleischmarken.
Wer seinen Toypudel zu einer Ausstellung anmelden möchte, der sollte wissen, dass ungeschorene Pudel laut FCI-Vorgabe auch heute kein Anrecht auf einen Titel haben. Die von der FCI anerkannten Schuren für Ausstellungen sind neben der klassischen Löwenschur der English Saddle Clip, die Puppy Schur, der Schnürenpudel und die Neue Schur (Modeschur). Von der FCI nicht anerkannt sind folgende Schuren: Utility Clip, Lamb Clip, Bikini Clip, Kennel Clip sowie Town- and Country Clip.
Der FCI-Rassestandard lehnt heute aber eine Überbewertung der Schur eindeutig ab: „Die Beurteilung eines Pudels bei einer Ausstellung ist auf keinen Fall eine Wettbewerbsbeurteilung der Schur. Es sollte nicht zu einer übertriebenen Schur ermutigt werden.„
Video zur Rasse des Pudels
Aussehen des Toypudels
Die FCI hat den Pudel – französisch „Caniche“ – als eigene Hunderasse anerkannt und ihr die Standard-Nummer 172 gegeben. Er ist in 4 Größen unterteilt: Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel. Pudel zählen zur Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde – mit der Nummer 9 – sowie zur Sektion 2, den Pudeln. Als Ursprungsland gilt mittlerweile Frankreich. Ein Toypudel kann sehr alt werden; die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 15 bis 17 Jahren.
Der Toypudel sollte laut Rassestandard eine Widerristhöhe von 24 bis 28 cm aufweisen, wobei 25 cm als ideal erachtet werden. Dabei darf er zwischen 2 und 3 kg wiegen. Dieses kleine Fellknäuel besitzt schon aufgrund seiner Größe sowie seines „niedlichen“ Blicks das Aussehen eines Spielzeughundes. Er hat – wie alle anderen Pudel auch – ein feines, dicht gekräuseltes Fell, das nicht haart und keinem Jahreszeitenwechsel unterliegt. Damit ist er der ideale Hund für Tierhaarallergiker. Der Toypudel ist in den Farben Weiß, Schwarz, Braun, Silbergrau sowie Apricot zugelassen.
Von seiner Körperform her ist er beinahe quadratisch zu nennen. Sowohl mit seiner Körperhaltung als auch mit seinem tänzelnden Gang demonstriert er Würde und Eleganz. Der Kopf ist wohl geformt und besitzt einen nur schwach ausgeprägten Stop. Bei schwarzen, weißen sowie silbergrauen Toy Pudeln ist die Nase schwarz.
Braune Hunde haben eine braune Nase, und bei apricotfarbenen Pudeln liegen die Nuancen zwischen dunkelbraun und schwarz. Ferner besitzt die Rasse leicht schräg liegende Mandelaugen, die in der Regel dunkel sind, beim braunen Hund jedoch auch bernsteinfarben sein dürfen. Die Ohren des kleinen Toys sind – vergleichsweise mit der Körpergröße – lang und hängend. Dabei sind sie mit welligem Haar überzogen. Auch beim Toypudel weist die Rute, wie bei allen anderen Pudeln, nach oben oder wird über dem Rücken getragen.
Wesen, Charakter und Erziehung des Toypudels
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Dem empathischen und zärtlichen Hund sind Empfindungen wie Freude aber auch Trauer oder Eifersucht keineswegs fremd. Bisweilen ist das kleine, temperamentvolle Fellknäuel sehr besitzergreifend, was nicht selten in einer divenhaften Launenhaftigkeit ausartet.
Hunde dieser Rasse sind sehr verspielt und kinderlieb, dabei sollte man aber Kinder – vor allem Kleinkinder – unbedingt auf den richtigen Umgang mit dem kleinen Kerl hinweisen. Teils sind Toypudel recht geräuschempfindlich, was sich vor allem auf unbekannte Geräusche bezieht.
Als Resultat neigen sie dazu, einer Alarmanlage gleich, ohne Unterlass zu bellen. Man könnte sie daher gut als Wachhund einsetzen, jedoch würde sich ein Eindringling wohl kaum von dem kleinen Fellknäuel beeindrucken lassen. Bei der Erziehung sollte man Liebe aber auch Konsequenz walten lassen. Oft sieht der Toypudel das Bett oder auch Herrchens/Frauchens Schoß als sein Territorium an, welches er nur ungern verlässt. Da sind schon ein wenig Strenge und Einfühlungsvermögen gefragt. Fehlt den Hunden jegliche Orientierung und Erziehung, neigen sie zur Nervosität.
Auslauf, Pflege und Haltung des Toypudels
Ein Toy ist, aufgrund seiner Ausdauer, seines Temperaments und seiner hohen Intelligenz, gut für einen Hundesport – wie etwa Agility – geeignet. Auch als Begleiter auf Wanderungen sowie beim Joggen lässt er sich gerne mitnehmen, denn trotz seiner geringen Größe und seinem spielzeugartigen Aussehen ist der Toypudel ein ausdauernder und kerniger Kerl, der bei einem mehrstündigen Fußmarsch locker mithalten kann. Allein schon wegen seiner Größe kann man einen Toy durchaus in einer kleinen Stadtwohnung halten, dabei darf man aber nicht vergessen, dass er sehr viel und regelmäßig Auslauf benötigt.
Man sollte allerdings Einiges zu beachten, wenn man mit einem Toy Pudel zusammenlebt: Wie bei einem kleinen Kind sollten offene Treppen oder Gitterstäbe an Balkonen abgesichert werden, denn schnell ist der kleine Kerl mal hindurchgeschlüpft oder gar durchgefallen. Auch Giftköder beispielsweise für Schnecken oder Unkrautvernichter im Garten sind tabu, wenn der Toy sich in diesem aufhält und herumschnüffelt.
Durch eine verantwortungsvolle Zucht konnte das Auftreten bestimmter Erbkrankheiten heute glücklicherweise minimiert werden. Dennoch können einige Krankheiten gehäuft vorkommen: Harnsteinbildung, Gehörgangentzündungen, Bandscheibenerkrankungen, Zahnfleischentzündungen, epilepsieähnliche Krämpfe, zu kleine Augäpfel, Fehlen des Tränennasenkanals, Herz- und Gefäßmissbildungen sowie Linsentrübung (Katarakt), Progressive Retinaatrophie (PRA) und Kniescheibenluxationen.
Das Haar eines Pudels wächst im Monat durchschnittlich um 1 cm und fällt nicht von alleine aus. Auch ein Toypudel haart also nicht und wechselt auch nicht zweimal jährlich sein Haarkleid. Das ist zum einen für Allergiker von besonderem Vorteil, zum anderen bedeutet es jedoch eine intensivere Fellpflege. Mehrmals pro Woche sollte der Toy gebürstet und gekämmt werden, um einer Verfilzung entgegenzuwirken. Zu den notwendigen Utensilien gehört neben verschiedenen Kämmen und Bürsten auch ein Fön, um das dichte, wellige Haar nach einem Bad möglichst schnell zu trocknen. Das regelmäßige Trimmen aber überlässt man am besten dem Profi im Hundesalon.
Häufig gestellte Fragen zum Toypudel
Ein Toypudel Welpe mit offiziellem Stammbaum kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 1.000 € und 1.500 €. Die kleinen Hunde sind sehr intelligent und zeigen von ihrem Verhalten her einen starken „will to please“, d.h. sie möchten gerne gefallen. Toypudel sind kinderlieb und gelten als leicht erziehbare Hunde.
Der Toypudel darf gemäß FCI-Rassestandard eine Widerristhöhe von 24 cm bis höchstens 28 cm erreichen. Er ist die kleinste Varietät der Pudelrasse und wiegt etwa 2 bis 3 kg. Toypudel sollten gemäß FCI-Rassestandard von der Fellfarbe her Schwarz, Braun, Apricot, Silbergrau oder Weiß sein.