Der Deutsch Langhaar – ein sanfter und kinderlieber Jäger

 

In der Ruhe liegt die Kraft – der Deutsch Langhaar ist ein Jagdhund mit besten „Allround“ Eigenschaften

 

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Der Deutsch Langhaar ist ein hervorragender "Stöberhund". Er sollte bevorzugt jagdlich gehalten werden.

Die direkten Vorfahren des Deutsch Langhaar waren schon bei den Kelten als Jagdhunde beliebt. Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch Gordon Setter und Irish Setter mit eingekreuzt und trugen somit zum endgültigen Status der Hunderasse bei.

Der Deutsch Langhaar ist auch unter den Bezeichnungen German Longhaired Pointer oder Deutscher Langhaariger Vorstehhund bekannt. Es handelt sich bei dieser Rasse um einen der begabtesten und vielseitigsten Vorstehhunde, die bei den unterschiedlichsten Jagden eingesetzt werden können.

Gerne wird der begnadete Stöberhund heute auch als Familienhund gehalten. Allerdings sollte die Jagd bei seiner Haltung immer im Mittelpunkt stehen. Wer einen familienfreundlichen und äußerst attraktiven Jagdhund sucht, sollte sich mit dieser Rasse einmal etwas intensiver befassen.

 
 

Geschichte und Herkunft des Deutsch Langhaar

 

Steckbrief Deutsch Langhaar

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 117
  • Widerristhöhe: Rüden: 63 bis 66 cm, Hündinnen: 60 bis 63 cm
  • Gewicht: 27 bis etwa 35 kg
  • Verwendung: Jagdgebrauchshund
  • FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 1.2: Kontinentale Vorstehhunde, Typ Spaniel. Mit Arbeitsprüfung.

Der Deutsch Langhaar hat eine recht lange Ahnengeschichte: Er gilt als einer der Nachfahren der ältesten Jagdhunde, der Bracken, die bereits den Kelten als zuverlässige Jäger dienten. Weitere Vorfahren sind die aus dem Mittelalter stammenden Wachtel- und Habichtshunde, die man mit dem französischen Epagneul (Spaniel) kreuzte. Der Epagneul selbst kam erstmals im 16. Jahrhundert nach Deutschland, wo er sich hauptsächlich im Norden des Landes verbreitete.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann man mit der Reinzucht des Deutsch Langhaar und englische Jagdhunde wie der Gordon Setter, sowie der Irish Setter trugen ihren genetischen Anteil zu der Entstehung der Rasse bei. Man legte Rassestandards fest, wobei die einstigen Vertreter des Deutsch Langhaar wesentlich stärker und robuster waren als die heute gezüchteten Hunde. Es besteht zudem eine enge Verwandtschaft zum schwarz-weißen Großen Münsterländer, der zunächst als eine Variante der Rasse des Deutsch Langhaar galt.  

Da man sich bezüglich der Farbgebung nicht einigen konnte, teilte man im Jahr 1908 die beiden Varietäten, die sich lediglich in der Fellfarbe unterschieden, in zwei unterschiedliche Rassen auf, was gleichzeitig die Geburtsstunde des Großen Münsterländers als eigenständige Rasse bedeutete. Hierzulande wird der Deutsch Langhaar ausschließlich auf Leistung und jagdlichen Gebrauch hin gezüchtet. Ein Züchter bekommt erst dann eine Zulassung für seine Hunde, wenn diese die Prüfung des Jagdgebrauchshundeverbandes bestanden haben.

Die besonders gründlich und ausdauernd arbeitenden Vorstehhunde lassen sich sehr vielseitig einsetzen: Als „Vorsteher“, also für die Arbeit vor dem Schuss, verharrt er in der für Vorstehhunde typischen Haltung mit angehobenem Vorderlauf und weist so dem Jäger mit seiner Spürnase die Richtung des gewitterten Wildes. Nach dem Schuss übernimmt er die „Schweißarbeit“, indem er die Fährte des angeschossenen Wildes aufnimmt und verfolgt. 

Zu guter Letzt apportiert er das getötete Kleinwild, wie z.B. Enten oder Kaninchen aus dem Wasser oder zu Lande. Der Jäger spricht hier auch vom sog. „Verlorenbringen“.

 

Der Deutsch-Langhaar

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Aussehen des Deutsch Langhaar

 

Der Deutsch Langhaar bekam die FCI-Standardnummer 117 zuerkannt und wird in der Gruppe 7 – Vorstehhunde – sowie der Sektion 1 – Kontinentale Vorstehhunde – und der Untersektion 1.2 – Typ „Spaniel“ – geführt. Er hat eine Widerristhöhe von 60 bis 70 cm und ein Gewicht von 27 bis 35 kg. Diese Hunderasse erreicht ein durchschnittliches Lebensalter von 12 bis 14 Jahren.

Das robuste Haarkleid des Deutsch Langhaar ist glatt oder leicht gewellt und fest. Es liegt eng an und ist dicht und verfügt über eine ausgeprägte Unterwolle. Dabei gibt es den Deutsch Langhaar in den Fellfarben einfarbig Braun und Braun mit geschimmelten oder weißen Abzeichen, Dunkel-, Hell- oder Forellenschimmel sowie Braun-Weiß. Der Körperbau ist kräftig, dennoch wirkt dieser große Hund in seinen Bewegungsabläufen sehr elegant.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Deutsch Langhaar

 

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Der Deutsch Langhaar eignet sich besonders für die Jagd auf Niederwild. Er hat einen gutmütigen Charakter und seine Erziehung ist vergleichsweise einfach.

Der Deutsch Langhaar ist neben seinen guten Eigenschaften als Jagdhund auch von sanftmütigem Charakter. Als Familienhund ist er geeignet, sollte aber genügend Auslauf und Betätigung bekommen.

Vom Wesen her ist der Deutsch Langhaar ein eher sanftmütiger Hund, der nach dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“ lebt und handelt. Er ist ein „Allround-Talent“, was das Jagen anbelangt. Gerne wird er als Stöber- aber auch als Vorsteh- oder Schweißhund eingesetzt. Niederwild kann er hervorragend apportieren. Bei der Arbeit ist er stets mit voller Konzentration dabei. Der Deutsch Langhaar ist ausdauernd, beharrlich und genau.

Keineswegs lässt er sich entmutigen. Weder dichtes Unterholz noch Wasser machen ihm etwas aus. Ferner sei seine Schnelligkeit löblich zu erwähnen. Nicht umsonst wird die Rasse auch unter dem Begriff „Jagdgebrauchshund“ geführt, denn der Deutsch-Langhaar-Verband (DLV) gibt diese Hunde nur an Berufs- oder Freizeitjäger ab. Dort werden die aus Jägersicht als „leichtführig“ geltenden Hunde in speziellen Hundeschulen ausgebildet, sozialisiert und begleiten ihren Besitzer auch in ihrer häuslichen Umgebung.

Wenn dem Hund genügend Kontakt zum Menschen bzw. Familienanschluss gegeben wird, kann er auch in einem entsprechenden Zwinger gehalten werden. Eine Haltung im Haus ist dennoch stets zu bevorzugen, denn der sensible Jagdhund baut speziell zu seinem „Rudelführer“ eine intensive Bindung auf. Bei seiner Zulassung zur Zucht spielt auch ein möglichst angstfreies Wesen eine wichtige Rolle: So darf sich der Hund von Schüssen nicht verunsichern lassen und auch ein beispielsweise aufziehendes Gewitter sollte ihn nicht verängstigen.

Mit Kindern versteht er sich gut, bei Haustieren ist aber etwas Vorsicht geboten, denn hier kann schnell sein Jagdinstinkt in ihm erwachen. Das Zusammenleben mit Katzen ist möglich, wenn der Deutsch Langhaar schon im Welpenalter an sie gewöhnt wurde. Mit anderen Kleintieren wie Hasen, Meerschweinchen usw. lässt man den Hund aber besser nie alleine, sofern sie nicht in ihrem eigenen Käfig gesichert sind. 

Ein aggressives Verhalten zeigt der Deutsch Langhaar so gut wie nie. Fremden Menschen begegnet er zunächst etwas schüchtern. Ein reiner Familienhund ist der Deutsch Langhaar allerdings keineswegs und eine Haltung in einer Stadtwohnung kommt für ihn gewiss nicht infrage. Im Übrigen ist der Vorstehhund ein sehr wachsamer Vierbeiner, dem auch eine gewisse Bellfreude nachgesagt wird.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Deutsch Langhaar

 

In der Regel ist der Deutsch Langhaar eine sehr widerstandsfähige und gesunde Rasse. Da er aber ein recht großer Hund ist, kann er, wie alle großen Hunde, eine stärkere Anfälligkeit für Hüftgelenksdysplasie (HD) besitzen. Ein guter Züchter wird Ihnen dazu entsprechende Tests (z.B. in Form von Röntgenuntersuchungen) vorlegen können, die belegen, dass die Hundeeltern frei von HD sind.

Um die Gesundheit der Rasse zu garantieren, hat der Deutsch Langhaar Verband (DLV) in seinen Statuten verfügt, dass auch die besten Deckrüden maximal 12 Mal zum Decken benutzt werden dürfen. Somit wird eine Vielfalt des Genpools garantiert und die Gefahr rassetypischer Krankheiten minimiert.

Die langen Schlappohren können von Entzündungen betroffen sein, deshalb sollten sie regelmäßig inspiziert und gereinigt werden. Besonders wenn der Hund aus dem Wasser apportiert hat, bedürfen die Ohren einer gründlichen Reinigung, am besten mit einem speziellen Ohrreiniger.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Deutsch Langhaar

 

Einem Deutsch Langhaar liegt die Jagd im Blut und so sollte man ihn auch unbedingt als Jagdhund verwenden. Eine entsprechende Ausbildung zum Jagdhund ist also immer angesagt, denn Raubwild- und Raubzeugschärfe sind ein wesentlicher Bestandteil seines Charakters. Es ist selbstverständlich, dass der ambitionierte Jäger genügend Auslauf und ausreichend Beschäftigung braucht, gerade auch dann, wenn man ihn nicht ständig zur Jagd einsetzt.

Damit das Fell schön glänzt, bedarf es der kontinuierlichen Pflege. Dennoch ist das Haarkleid weniger pflegeintensiv als bei vielen anderen langhaarigen Hunden. Regelmäßiges Bürsten, wobei Knoten, lose Haare und Verschmutzungen entfernt werden, genügt. Ist der Hund nass, so trocknet man ihn am besten sofort ab, damit er sich nicht erkältet. Aus dem trockenen Fell lässt sich der angetrocknete Schmutz auch leichter entfernen. Dies bewerkstelligt man idealerweise mit einem geeigneten Metallkamm.

Besonders wichtig sind neben den oben erwähnten regelmäßigen Kontrollen der Ohren, auch die Inspektion der Pfoten und Augen, um Parasiten oder Verletzungen festzustellen. Ist der Hund viel im Wald und auf Wiesen unterwegs und lebt man in Landstrichen mit hohem FSME-Risiko, sollte das Fell nach ausgedehnten Touren immer auf möglichen Zeckenbefall hin untersucht werden. Der arbeitende Vierbeiner benötigt zudem ein hochwertiges Hundefutter. Bei älteren, nicht mehr so aktiven Hunden sollte man nicht zu viel füttern und auf eine ausgewogene Ernährung achten, da sie ansonsten zum Dickwerden neigen.

 
 

Deutsch Langhaar in Not

 

Da der Deutsch Langhaar Zuchtverband normalerweise Deutsch Langhaar Hunde nur an Berufs- und Freizeitjäger abgibt, ist weitestgehend garantiert, dass ein solcher Hund seiner ursprünglichen Bestimmung nachkommen kann. Am glücklichsten ist der Deutsch Langhaar, wenn er auf die Jagd mitgenommen wird. Zwar ist es so, dass der Hund auch bei einem Nichtjäger mit genügend Auslauf und Beschäftigung glücklich sein kann, dann sollte man ihm aber vom Welpenalter an Beschäftigungen anbieten, die ein adäquater Ersatz für die Jagd sind. 

Wichtig ist es eben, die Anforderungen dieser Hunderasse genau zu kennen und sich zu überlegen, ob man diesen Anforderungen gerecht wird. Ansonsten kann es nur allzu schnell passieren, dass ein Deutsch Langhaar in Not gerät, weil der Hundebesitzer diesem sehr aktiven Hund zu wenig Zeit und die richtige Beschäftigung bieten kann. Ein Einsatz als Jagdhund sollte immer absolute Priorität haben.

Deutsch Langhaar Mischlingswelpen findet man in Tierheimen wohl eher selten. Je nachdem, welche Rasse eingekreuzt wurde, kann es sich bei dem Mischling dann um einen Hund handeln, dessen spezifische Jagdeigenschaften weniger ausgeprägt sind und er dahingehend auch nicht so gefordert werden muss, aber rein optisch vielleicht eine große Ähnlichkeit mit einem Deutsch Langhaar hat.

 

Häufig gestellte Fragen zum Deutsch Langhaar

 
Was kostet ein Deutsch Langhaar?

Ein Deutsch Langhaar Welpe mit Stammbaum kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 1.000 € und 1.500 €. Speziell für die Jagd ausgebildete Junghunde können dagegen mit 2.000 € bis 3.000 € teurer sein. Die Hunde werden meist bevorzugt an Jäger abgegeben. Deutsch Langhaar Hunde sind sanftmütige Hunde. Wenn der Deutsch Langhaar jagdlich genügend ausgelastet wird, ist er auch ein sehr guter und kinderlieber Familienhund. 

Wie alt wird ein Deutsch Langhaar?

Der Deutsch Langhaar kann 12 bis 14 Jahre alt werden. Die FCI gibt für den Deutsch Langhaar Rüden eine Widerristhöhe von 63 bis 66 cm vor, die Hündin sollte 60 bis 63 cm groß sein. Ein Deutsch Langhaar wiegt je nach Geschlecht zwischen 27 und 35 kg.