Staupe beim Hund

 

Staupe ist hochansteckend und kann unbehandelt schwere Schäden verursachen und sogar zum Tod führen

 

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Hat sich ein Hund mit Staupe infiziert, können Antibiotika helfen, eine Sekundärinfektion wegen eines geschwächten Immunsystems zu verhindern. Die Krankheit muss immer tierärztlich behandelt werden, da sich sonst bleibende Schäden entwickeln können.

Ein an Staupe erkrankter Hund sollte unbedingt von einem erfahrenen Tierarzt behandelt werden.

Die Hundestaupe – in Fachkreisen auch Canine distemper genannt – zählt zu den gefürchtetsten, häufig auch tödlich endenden Viruserkrankungen beim Hund. Sie tritt weltweit, und das nicht nur bei Hunden, auf. Staupe wird durch das Canine Distemper Virus (CDV) verursacht, das zur Familie der Paramyxoviren gehört.

Die hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Hunde betrifft, wurde erstmalig im 18. Jahrhundert entdeckt. Lange jedoch war sie hierzulande nahezu ausgerottet, bis seit jüngerer Zeit wieder vermehrt Fälle auftraten. Staupe kann auch andere Tiere wie Füchse, Wölfe, Marder und Frettchen infizieren. Hauskatzen können sich übrigens zwar mit dem Virus infizieren, bleiben aber symptomlos.

Über die Ursache der Rückkehr der Virusinfektion ist man geteilter Meinung: Die einen behaupten, es käme durch den vermehrten Import von Hunden aus Osteuropa sowie dem Mittelmeerraum, die anderen sagen, es läge an der Impfmüdigkeit, und wieder andere sind der Meinung, dass es an der Veränderung der Virusstämme läge.

Die Krankheit wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Sekreten (z. B. Nasen- und Augenausfluss) übertragen. In der Umwelt, außerhalb eines Wirts, können Staupeviren nur sehr kurz selbstständig überleben. Da zahlreiche Waldbewohner Virusträger sind, können Übertragungen auf den Hund auch auf normalen Spaziergängen stattfinden. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt in der Regel 1 bis 2 Wochen.

 
 

Symptome und Krankheitsverlauf

 

Die Symptome und der Krankheitsverlauf einer Staupe können je nach individuellem Fall variieren, da das Virus verschiedene Organe betreffen kann. Man unterscheidet zwischen vier Krankheitsverläufen: der gastrointestinalen Form, der respiratorischen Form, der nervösen Form sowie der Hartballenform. Mischformen sind möglich. Bei der gastrointestinalen Form handelt es sich um einen Krankheitsverlauf, der den Magendarmtrakt befällt. Hier beginnt der Infekt mit Erbrechen sowie schleimigem, wässrigem Durchfall.

Die Gefahr des Austrocknens durch Wasser- und Nährstoffverlust besteht. Die respiratorische Form befällt die Atemwege. Eitriger Nasenausfluss mit Verkrustungen um Nase und Ohren sind anfängliche Symptome. Es folgt trockener Husten mit späterem eitrigen oder gar blutigem Auswurf. Das Atmen fällt schwer, der Widerstand gegen die Erkrankung wird immer schwächer und endet meist mit einer Lungenentzündung.

Die Empfindlichkeit der Augen nimmt zu, eine Erblindung kann die Folge sein. Letztendlich bricht der Kreislauf zusammen und das Tier stirbt. Bei der nervösen Form – die in den meisten Fällen sogar erst Monate später nach einer der beiden zuvor erwähnten Formen eintritt – versucht sich das Virus im Gehirn zu manifestieren. Es kommt zu einer Entzündung des Gehirns sowie der Nerven.

Epilepsie, Lähmungen, Ticks, Verblödung oder gar der Tod sind die Folgen. Da sämtliche Folgen bei solch einem Krankheitsverlauf das Tier nur quälen, ist ein Einschläfern ratsam. Im Anschluss an eine überstandene gastrointestinale Form schließt sich manchmal die Hartballenform – auch Hard pad disease genannt – an. Es bildet sich hierbei eine übermäßige Verhornung, eine Hyperkeratose, an Nase und Zehenballen. Hinzu kommen gelegentlich nervöse Symptome, was ein Zeichen dafür ist, dass ein hohes Sterblichkeitsrisiko besteht.

 
 

Zusammengefasst treten bei einer Staupe folgende Symptome auf:

Gastrointestinale Form:

  • Erbrechen: Wiederholtes Erbrechen kann auftreten und zu Dehydrierung führen.
  • Durchfall: Der Durchfall ist oft wässrig oder schleimig und führt zu Flüssigkeitsverlust und Elektrolytstörungen.
  • Appetitlosigkeit: Der Hund lehnt sein Futter ab und isst weniger.
  • Gewichtsverlust: Aufgrund von Erbrechen und Durchfall kann der Hund an Gewicht verlieren.
  • Bauchschmerzen: Der Hund zeigt Anzeichen von Unbehagen oder Schmerzen im Bauchbereich.
  • Dehydrierung: Durch Erbrechen und Durchfall verliert der Hund viel Flüssigkeit, was zu Dehydrierung führen kann. Anzeichen von Dehydrierung sind trockene Schleimhäute, vermehrter Durst, ein träges Verhalten und eingefallene Augen.
  • Fieber: Auch eine erhöhte Körpertemperatur ist ein typisches Symptom.

Respiratorische Form:

  • Niesen: Häufiges und wiederholtes Niesen.
  • Nasenausfluss: Tränende und laufende Nase.
  • Augenausfluss: Tränende oder eitrige Augen.
  • Husten: Trockener oder schleimiger Husten.
  • Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen und schnelle Atmung.
  • Fieber: Erhöhte Körpertemperatur.
  • Appetitverlust: Verminderter oder fehlender Appetit.
  • Lethargie: Erschöpfung und allgemeine Schwäche.
  • Geschwächtes Immunsystem: Anfälligkeit für Sekundärinfektionen aufgrund geschwächter Abwehrkräfte.

Nervöse Form:

  • Krämpfe: Unkontrollierte Muskelkontraktionen und Krampfanfälle.
  • Zittern und Zucken: Muskelzuckungen und Zittern im Körper.
  • Lähmungen: Verlust der Bewegungsfähigkeit in bestimmten Körperteilen.
  • Koordinationsverlust: Schwierigkeiten beim Gehen, Stehen und Koordinieren der Bewegungen.
  • Verhaltensänderungen: Abnormes Verhalten, Desorientierung und Verwirrung.
  • Augenveränderungen: Bewegungen der Augen in untypischer Weise.
  • Kopfschiefhaltung: Halten des Kopfes in einer schrägen Position.
  • Fieber: Erhöhte Körpertemperatur.
  • Verlust des Schreckreflexes: Der Hund reagiert nicht mehr auf laute Geräusche oder Schreckreize.
  • Depressives Verhalten: Niedergeschlagenheit und mangelnde Reaktion auf Umgebung.

Hartballenform: (tritt seltener und meist ca. 14 Tage nach der gastrointestinalen Form auf)

  • Hornhautdefekte: Die Hornhaut weist tiefe Risse sowie Furchen auf und wird brüchig.
  • Verhornung des Nasenspiegels: Die Nasenspitze zeigt Verhornungserscheinungen.
  • Verhornung der Zehenballen: Die Ballen der Zehen zeigen Verhornungserscheinungen.

Der Krankheitsverlauf kann je nach individuellem Immunsystem des Hundes unterschiedlich ausfallen. Einige Hunde zeigen nur milde Symptome zeigen und erholen sich innerhalb von Wochen, während andere einen schwereren Verlauf haben können, der zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führt.

 

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Behandlung und Therapie

 

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Gegen Staupe beim Hund kann eine Vorsorgeimpfung helfen. Geimpft werden sollte bereits im Welpenalter. In der Regel wird eine Kombinationsimpfstoff verwendet.

Der Welpe sollte im Alter von 8 Wochen am besten mit einem Kombinationsimpfstoff geimpft werden

Die Diagnose der Staupe basiert auf einer Kombination von klinischen Symptomen, Blutuntersuchungen und virologischen Tests. Leider gibt es keine spezifische antivirale Behandlung für die Staupe. Die Therapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, den Allgemeinzustand des Hundes zu stabilisieren und sekundäre Infektionen zu verhindern.

Die Behandlung eines an Staupe erkrankten Hundes gehört grundsätzlich in die Hand eines erfahrenen Tierarztes. Er wird nach eingehenden Untersuchungen die Symptome mithilfe von Tropfinfusionen, Antibiotika sowie weiteren notwenigen Medikamenten behandeln.

Wird die Infektion rechtzeitig erkannt, so setzt der Veterinär gezielt Abwehrstoffe und Interferone ein. Ein antivirales Medikament zur Bekämpfung der Hundestaupe existiert nicht. Der Ausgang der Krankheit richtet sich nach Krankheitsverlauf, Früherkennung sowie Gesamtzustand des Tieres. Bei schweren neurologischen Schäden kann die Genesung allerdings schwierig sein und bleibende Schäden hinterlassen.

 
 

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien, die bei einer Staupe-Infektion beim Hund eingesetzt werden:

  • Unterstützende Pflege: Die Betreuung des Hundes umfasst die Bereitstellung einer angemessenen Ernährung, Flüssigkeitszufuhr und Ruhe. Bei Appetitlosigkeit wird dem Hund Nahrung in leicht verdaulicher Form angeboten, um Dehydrierung und Unterernährung vorzubeugen.
  • Flüssigkeits- und Elektrolyttherapie: Intravenöse Flüssigkeitszufuhr kann erforderlich sein, um Dehydrierung zu verhindern und den Elektrolythaushalt des Hundes aufrechtzuerhalten.
  • Antibiotika: Da Staupe das Immunsystem schwächt, ist der Hund anfälliger für sekundäre bakterielle Infektionen. Bei Bedarf werden Antibiotika verschrieben, um solche Infektionen zu behandeln.
  • Antiemetika: Bei Erbrechen werden Antiemetika verabreicht, um Übelkeit und Erbrechen zu reduzieren.
  • Fieberkontrolle: Bei hohem Fieber werden fiebersenkende Medikamente gegeben, um das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.
  • Behandlung von Atemwegssymptomen: Bei schweren Atemwegssymptomen kann der Tierarzt bronchodilatierende Medikamente oder Schleimlöser verschreiben.
  • Neurologische Unterstützung: Für Hunde mit schweren neurologischen Symptomen werden Antikonvulsiva verabreicht, um Krämpfe zu kontrollieren.
  • Isolierung: Infizierte Hunde sollten isoliert gehalten werden, um die Ausbreitung der Krankheit auf andere Tiere zu verhindern.
  • Intensivpflege: Bei schweren Fällen von Staupe, insbesondere bei neurologischen Symptomen, kann eine stationäre Aufnahme mit intensiver Pflege erforderlich sein.
  • Immunstärkung: Der Tierarzt wird Maßnahmen empfehlen, um das geschwächte Immunsystem des Hundes zu unterstützen, wie beispielsweise die Verabreichung von Immunglobulinen.
 

Vorbeugung und Impfschutz

 

Der einzige Schutz vor der gefürchteten Hundestaupe ist die Vorbeugung durch regelmäßiges Impfen mit einem attenuiertem Lebendimpfstoff. Idealerweise wird der Welpe im Lebensalter von 6 bis 8 Wochen mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose sowie eventuell Leptospirose und Parainfluenza geimpft.

Welpen erhalten normalerweise eine Maternale Antikörper (MDA)-Passivimmunität von ihrer Mutter. Diese Antikörper können jedoch die Wirkung der Impfung beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die erste Impfung zu wählen, um sicherzustellen, dass der Welpenimmunschutz nachlässt und die Impfung erfolgreich ist.

Bei besonderer Gefährdung kann eine Grundimmunisierung bereits in der 4. Woche beginnen. In der 12. bis 16. Lebenswoche sollte dann eine Wiederholung gepaart mit einer Tollwutimpfung erfolgen. Ein Jahr später sollte die erste Auffrischung erfolgen. Die Dreifachimpfung ist anschließend im Rhythmus von 3 Jahren zu wiederholen, um einen effektiven Rundumschutz gewährleisten zu können.

Bei einer Staupeimpfung für Ihren Hund sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:

  • Impfzeitplan: Befolgen Sie den empfohlenen Impfzeitplan für Welpen und Auffrischungsimpfungen gemäß den Anweisungen des Tierarztes.
  • Kombinationsimpfungen: Die Staupeimpfung wird oft mit anderen wichtigen Impfungen kombiniert, wie z. B. gegen Parvovirose, Hepatitis und Tollwut.
  • Gesundheitscheck: Lassen Sie den Hund vor der Impfung von einem Tierarzt auf gesundheitliche Probleme untersuchen.
  • Erstimpfung im Welpenalter: Die erste Staupeimpfung erfolgt normalerweise im Welpenalter ab der 6. bis 8. Lebenswoche.
  • Auffrischungsimpfungen: Regelmäßige Auffrischungsimpfungen sind wichtig, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Die Häufigkeit kann je nach Impfstoff variieren.
  • Mögliche Nebenwirkungen beachten: Informieren Sie sich über mögliche Nebenwirkungen der Impfung und fragen Sie Ihren Tierarzt nach Ratschlägen.
  • Impfpass nicht vergessen: Halten Sie den Impfpass für Ihren Hund stets auf dem neuesten Stand und bringen Sie ihn zum Tierarzt mit.
 

Video – Die Hundestaupe breitet sich derzeit weiter aus

 
Hundestaupe im Vormarsch ORF konkret
 
Wie macht sich die Staupe beim Hund bemerkbar?

Die Staupe beim Hund kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, abhängig von der betroffenen Form der Krankheit: So gibt es die respiratorische Form mit Husten, Niesen, Nasen- und Augenausfluss, Atemnot und Fieber. Die gastrointestinale Form wirkt sich mit Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust, Bauchschmerzen, Dehydrierung und Fieber aus, während sich die nervöse Form in Krämpfen, Zittern, Lähmungen, Koordinationsverlust, Verhaltensänderungen sowie Augenveränderungen und Fieber äußert. 

Wie gefährlich ist die Staupe für den Hund?

Die Staupe ist eine hochansteckende und potenziell lebensbedrohliche Viruserkrankung für Hunde, die verschiedene Organe beeinträchtigen kann. Unbehandelt kann sie schwere Schäden hinterlassen und sogar zum Tod führen.  und Therapie