Tollwut bei Hunden

 

Hunde können sich über den Fuchs mit Tollwut infizieren

 

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Tollwut beim  Hund wird durch den Fuchs übertragen. In Deutschland ist die Tollwut im Prinzip ausgerottet, dennoch sollte man seinen Hund gegen Tollwut impfen lassen.

Die Tollwut beim Hund wird fast ausschließlich durch einen Biss des Fuchses übertragen.
Die Inkubationszeit liegt bei 2 bis10 Wochen. Der Mensch kann sich über den Hund infizieren. Ausgelegte Fuchsköder, die den Tollwutimpfstoff enthalten, haben das Tollwut Risiko in unseren Breiten weitestgehend minimiert.

Die Tollwut ist in Deutschland heutzutage äußerst selten geworden, sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. Dank intensiver Impfkampagnen, vor allem bei Wildtieren wie Füchsen, sowie strenger Impfvorschriften in Deutschland und der EU für Hunde und andere Haustiere, ist die Verbreitung der Tollwut stark zurückgegangen.

In Deutschland hat man speziell durch das Auslegen von so genannten Fuchsködern, die mit dem Tollwutimpfstoff versehen sind, große Erfolge erzielt. Die letzten dokumentierten Fälle von Tollwut bei Hunden in Deutschland liegen viele Jahre zurück. Seit 2008 wird Deutschland nach den Standards der Weltorganisation für Tiergesundheit (früher OIE) offiziell als tollwutfrei anerkannt.

Im September 2021 wurde in Deutschland erstmals seit vielen Jahren wieder ein Fall von Tollwut bei einem Hundewelpen gemeldet. Der betroffene Welpe wurde allerdings aus dem Ausland nach Deutschland importiert. In der Vergangenheit waren bereits sporadisch Fälle von Tollwut bei illegal importierten Hundewelpen aufgetreten.

Die gefürchtete, aber bei uns nahezu ausgerottete Tollwut ist für alle Säugetiere – so auch für uns Menschen – eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Hierzulande wird das Tollwut-Virus – das Rabiesvirus (wissenschaftlich Rabies Lyssavirus) – auf den Hund fast ausschließlich durch Bisse oder Kratzer infizierter Füchse übertragen. Der Mensch wiederum infiziert sich über den Hund. Die Inkubationszeit kann 2 bis 10 Wochen betragen, wobei sich die Zeit verkürzt, je näher die Eintrittsstelle des Virus’ am Gehirn liegt.

Der Verlauf selber dauert zwischen einem Tag und einer Woche und endet so gut wie immer mit dem Tod. Tollwut gehört zu den meldepflichtigen Seuchen und unterliegt der staatlichen Kontrolle. Bei tollwutkranken oder –verdächtigen Tieren ist eine Behandlung untersagt und die Tötung angeordnet. Dies kann auch gegen den Willen des Hundebesitzers geschehen. Das gilt NICHT für nachweislich tollwutgeimpfte Tiere.

 
 

Tollwutverdächtig ist übrigens bereits ein Tier, welches mit einem infizierten Tier in Berührung gekommen sein könnte. Tollwut ist weltweit verbreitet, auch wenn es in den letzten Jahren schon etliche Länder gibt, die aufgrund von Vorsorgemaßnahmen und Impfkampagnen nahezu tollwutfrei sind. 

Da die Tollwut auch auf den Menschen übertragbar ist, ist es äußerst wichtig, Haustiere regelmäßig impfen zu lassen und im Falle eines Verdachts oder eines Bisses schnell ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. In den meisten Ländern ist die Tollwut aufgrund von Impfprogrammen bei Haustieren und Kontrollmaßnahmen bei wilden Tieren heutzutage weniger verbreitet, aber dennoch sollte man bei Reisen ins Ausland achtsam zu sein. Informieren Sie sich am besten genau über die Verbreitung von Tollwut an Ihrem Reiseziel!

Eine Übertragung der Tollwut kann auf verschiedene Arten erfolgen:

  • Bisse und Kratzer: Am häufigsten übertragen wird Tollwut durch Bisse oder Kratzer von infizierten Tieren, insbesondere von Tieren, die bereits klinische Symptome der Krankheit zeigen.
  • Lecken offener Wunden oder Schleimhäute: Wenn der Speichel eines tollwütigen Tieres in offene Wunden, Kratzer oder auf Schleimhäute (z. B. Mund, Nase, Augen) gelangt, kann das Virus in den Körper eindringen.
  • Kontakt mit Schleimhäuten: Selbst wenn es keine offensichtlichen Wunden gibt, kann der Kontakt von tollwütigem Speichel mit Schleimhäuten eine Übertragung ermöglichen.
  • Tröpfcheninfektion: In sehr seltenen Fällen kann die Tollwut auch durch das Einatmen von infizierten Tröpfchen in der Luft übertragen werden, beispielsweise in Situationen, in denen Beschäftigte in einem Labor mit hohen Konzentrationen des Virus arbeiten.
 
 

Symptome und Krankheitsverlauf

 

Der Tollwut-Virus greift das zentrale Nervensystem an. Die Krankheit beginnt nach einer Inkubationszeit nicht selten mit einer Wesensveränderung. Aggressivität sowie Lähmungserscheinungen sind weitere Symptome. Eine stets wachsende Ruhelosigkeit, Gleichgewichtsstörungen sowie Krämpfe und vielseitige Lähmungen sind weitere Anzeichen. Ausgelöst werden all diese Symptome durch eine akute Gehirnentzündung, da sich das Virus nach der Infektion über die Nervenfasern in die peripheren Nerven bis in das Rückenmark verteilt, bis es schließlich in das ZNS – das Zentrale Nervensystem – gelangt.

Gelangt das Virus direkt in die Blutbahn, ist ein Erreichen des Endzieles – des ZNS – schneller möglich. Generell kann man sagen, dass die Tollwut in vier Phasen abläuft: Zunächst einmal treten nach der Inkubationsphase unspezifische Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit mit Durchfall und Erbrechen sowie evtl. Husten auf. Hierbei schließen die wenigsten Besitzer auf eine Tollwuterkrankung. Wesensänderungen sowie die Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Wind schleichen sich allmählich ein.

In der dritten (wütenden) Phase beginnt das Akutstadium. Hierbei treten die bereits genannten Lähmungen und Muskelzuckungen sowie Unruhen gepaart mit wechselnden Gemütszuständen auf. Die Wahrnehmung von Wasser beispielsweise ruft unnatürliche Reaktionen hervor. In der letzten Phase tritt eine fortschreitende Paralyse mit Lähmungen ein. Der Hund fällt ins Koma und stirbt schließlich aufgrund einer Atemlähmung bzw. eines Herzstillstands.

Die vier Phasen der Tollwuterkrankung beim Hund zusammengefasst:

  • Inkubationsphase: Nach der Infektion erfolgt oft eine lange Inkubationszeit, während der keine sichtbaren Symptome auftreten. Diese Phase kann Wochen bis Monate dauern, abhängig von Faktoren wie der Bissstelle und der Menge des Virus.
  • Prodromalphase: In dieser frühen Phase der Krankheit sind die Symptome meist unspezifisch und Veränderungen im Verhalten des Hundes typisch. Diese Veränderungen umfassen meist Angst, Reizbarkeit, Unruhe, Verwirrung und Appetitlosigkeit. Der Hund kann sich auch verstärkt lecken oder an der Bissstelle kratzen.
  • Wütende Phase: In dieser Phase treten die klassischen aggressiven und hyperaktiven Symptome auf. Der Hund reagiert unerwartet aggressiv, beißt oder schnappt ohne ersichtlichen Grund, und neigt zu vermehrten Speichelfluss. Die Muskelkoordination ist oftmals gestört, was zu unkoordinierten Bewegungen und manchmal sogar zu Krampfanfällen führt. Der Hund hat Schwierigkeiten zu schlucken, was zu Würgen und Speichelausfluss führt.
  • Paralytische Phase: Diese Phase tritt im späteren Krankheitsverlauf auf. Der Hund verliert allmählich an Kraft und Koordination in den Hinterbeinen, was zu Schwierigkeiten beim Stehen und Gehen führt. Lähmungen breiten sich im gesamten Körper aus, einschließlich der Muskeln, die das Kauen und Schlucken steuern. Dies führt zu vermehrtem Speichelfluss und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. In der Regel verendet der Hund schließlich wegen einer Atemlähmung.

Die Tollwut ist letztendlich fast immer tödlich, sobald erste Symptome auftreten. Es gibt keine Heilung, sobald die klinischen Anzeichen erscheinen.

 

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Behandlung und Therapie

 

Leider gibt es keine erfolgreiche Behandlung oder Therapie für einen Hund, der einmal die klinischen Symptome der Tollwut entwickelt hat. Sobald die akuten Symptome auftreten, verläuft die Krankheit fast immer tödlich, da das Rabiesvirus das zentrale Nervensystem angreift, irreversible Schäden verursacht und tödlich endet. Eine Impfung nach einer Tollwutinfektion sowie die Verabreichung eines Antiserums würden keinerlei Wirkung zeigen. Tollwut ist also nicht heilbar.

Aufgrund der Ernsthaftigkeit der Krankheit und des hohen Risikos für die öffentliche Gesundheit wird empfohlen, dass Hunde, die Verdachtsfälle für Tollwut sind oder denen der Kontakt mit einem möglicherweise tollwütigen Tier nachgewiesen wurde, eingeschläfert werden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund mit Tollwut in Kontakt gekommen ist oder Symptome zeigt, sollten Sie sofort einen Tierarzt kontaktieren. Darüber hinaus ist es wichtig, nach einem möglichen Kontakt mit einem tollwütigen Tier unverzüglich selbst ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da eine postexpositionelle Impfung und Behandlung bei Menschen in den frühen Stadien der Krankheit wirksam sein können, bevor die Symptome auftreten.

Hier die wichtigsten Schritte, die Sie befolgen sollten, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund möglicherweise an Tollwut erkrankt sein könnte:

  • Isolieren Sie Ihren Hund: Trennen Sie Ihren Hund von anderen Tieren und Menschen, um eine mögliche Infektion zu verhindern.
  • Konsultieren Sie einen Tierarzt: Kontaktieren Sie sofort Ihren Tierarzt zunächst telefonisch und teilen Sie Ihre Bedenken mit. Der Tierarzt wird Sie darüber informieren, wie Sie weiter vorgehen sollten. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes und bringen Sie Ihren Hund zur Untersuchung unter Einhaltung der von Ihrem Tierarzt angeordneten Schutzvorschriften für Sie und alle Beteiligten in die Tierarztpraxis. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um den Verdacht auf Tollwut zu bestätigen oder auszuschließen.
  • Schützen Sie sich selbst: Falls Sie Kontakt mit dem Speichel Ihres Hundes hatten oder gebissen oder gekratzt worden sind, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um geeignete postexpositionelle Impfungen und Behandlungen zu erhalten, um eine mögliche Tollwutinfektion zu verhindern.

Ein Verdacht auf Tollwut sollte immer sehr ernst genommen werden, da sie sowohl für Tiere als auch für Menschen tödlich sein kann!

 

Vorbeugung und Impfschutz

 

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Der Impfschutz gegen Tollwut sollte im Impfpass eingetragen werden. Es gibt Kombinationsimpfstoffe gegen Tollwut, die z.B. auch gegen Parvovirose schützen.

Heute gibt es für den Hund Mehrjahresimpfungen gegen Tollwut. Wichtig ist, dass der Tollwut-Impfschutz im Impfpass, dem EU-Heimtierausweis eingetragen wird, damit problemlose Reisen ins Ausland möglich sind.

Die effektivste Methode zur Bekämpfung der Tollwut besteht darin, regelmäßig zu impfen. Die Tollwutimpfung für Hunde ist weit verbreitet und in den meisten Ländern vorgeschrieben. Durch Impfungen wird der Hund immunisiert und erhält einen wirksamen Schutz vor der Krankheit.

Tollwut-Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsbemühungen, um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Wurde Ihr Hund tatsächlich einmal von einem Fuchs gebissen oder gekratzt, sollten Sie den Biss sorgfältig säubern und auswaschen.

Aber Achtung! Um nicht Gefahr zu laufen, sich selbst zu infizieren, sollten Sie mit äußerster Vorsicht vorgehen, dazu Schutzhandschuhe tragen und die Wunden mit einem geeigneten Desinfektionsmittel desinfizieren. In jedem Fall ist die schnelle Aufsuche eines Tierarztes geboten!.

Während man lange Zeit jährlich gegen Tollwut geimpft hat, hat eine Änderung der deutschen Tollwutverordnung nunmehr eine Drei- oder sogar Vierjahresimpfung zugelassen. Den erlangten Tollwut Impschutz sollte der Tierarzt unbedingt in den EU-Heimtierpass eintragen, um einer – wie oben beschriebenen – unnötigen Tötung des Tieres im Verdachtsfall vorzubeugen. Wer seinen Hund mit ins Urlaubsland nehmen will, der muss auf jeden Fall eine Tollwutimpfung vorweisen.

Es gibt verschiedene Impfstoffe gegen Tollwut für Hunde. Diese Impfstoffe sind darauf ausgerichtet, eine starke Immunität gegen das Rabiesvirus zu erzeugen und den Hund vor der Krankheit zu schützen.

 
 

Welche Impfstoffe gegen Tollwut beim Hund gibt es?

  • Inaktivierte Virusimpfstoffe: Dies ist der häufigste Typ von Tollwutimpfstoffen für Hunde. Diese Impfstoffe enthalten abgetötete oder inaktivierte Rabiesviren, die das Immunsystem stimulieren, eine schützende Immunantwort zu entwickeln. Inaktivierte Impfstoffe sind sicher und wirksam.
  • Rekombinante Impfstoffe: Diese Impfstoffe verwenden genetisch veränderte Organismen, um ein Protein des Rabiesvirus zu produzieren. Der Hund reagiert auf dieses Protein mit einer Immunantwort, die Schutz vor der Krankheit bietet. Rekombinante Impfstoffe sind eine alternative Option, insbesondere wenn inaktivierte Impfstoffe aus irgendeinem Grund nicht geeignet sind.
  • Kombinationsimpfstoffe: Manchmal werden Impfstoffe gegen Tollwut mit anderen Impfstoffen, die gegen andere Krankheiten schützen, kombiniert. Zum Beispiel können Impfstoffe gegen Tollwut mit Impfstoffen gegen Parvovirose, Staupe oder andere Krankheiten kombiniert werden. Dies kann praktisch sein, um mehrere Impfungen in einem einzigen Besuch zu verabreichen.

Hunde sollten gemäß den Empfehlungen ihres Tierarztes geimpft werden. Normalerweise erhalten Welpen ihre erste Tollwutimpfung im Alter von etwa 12 Wochen. Die Impfung wird dann in Abständen von 1 bis 3 Jahren aufgefrischt, je nach den gesetzlichen Bestimmungen und den Empfehlungen des Tierarztes.

Die Tollwutimpfung erzeugt eine schützende Immunantwort im Körper des Hundes. Wenn der Hund später mit dem Rabiesvirus in Kontakt kommt, ist sein Immunsystem in der Lage, das Virus abzuwehren und eine Infektion zu verhindern oder die Krankheitssymptome abzuschwächen. Ein genauer Impfplan gegen Tollwut wird von Ihrem Tierarzt individuell festgelegt, basierend auf Faktoren wie dem Alter Ihres Hundes, dem Gesundheitszustand, Ihrem Wohnort und den gesetzlichen Vorschriften in Ihrer Region.

Wie sieht ein konkreter Impfplan für Ihren Hund aus?

  • Erstimpfung: Die erste Tollwutimpfung wird beim Welpen in der Regel im Alter von etwa 12 Wochen durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt nimmt der Einfluss der mütterlichen Antikörper allmählich ab, was eine effektive Immunantwort auf die Impfung ermöglicht.
  • Auffrischungsimpfung: Etwa vier Wochen nach der ersten Impfung wird eine Auffrischungsimpfung empfohlen, um die Immunität zu verstärken. Dies geschieht normalerweise im Alter von etwa 16 Wochen.
  • Erste Erwachsenenimpfung: Die nächste Auffrischungsimpfung erfolgt etwa ein Jahr nach der letzten Impfung im Welpenalter. Diese Impfung dient dazu, die Immunität aufrechtzuerhalten und den Schutz zu festigen.
  • Folgeimpfungen: In den folgenden Jahren werden regelmäßige Auffrischungsimpfungen empfohlen, normalerweise alle 1 bis 3 Jahre. Diese Zeiträume können je nach den Empfehlungen Ihres Tierarztes und den gesetzlichen Bestimmungen in Ihrer Region variieren.
 

Video – kann ein Hundebiss Tollwut übertragen?

 
Hundebiss: Überträgt das Tier Tollwut? | Auf Streife - Die Spezialisten | SAT1. TV
 

Wie macht sich Tollwut beim Hund bemerkbar?

Tollwut beim Hund äußert sich zunächst durch Verhaltensänderungen wie Aggressivität, gesteigertem Speichelfluss, Unruhe, Schwäche, Lähmungen und endet oft tödlich durch Atemstillstand. 

Wie infiziert sich ein Hund mit Tollwut?

Ein Hund infiziert sich mit Tollwut durch den Kontakt mit dem Speichel eines tollwütigen Tieres (z.B. Fuchs), meistens durch Bisse oder Kratzer.