Der Shar Pei ist ein intelligenter und selbstsicherer Molosser
Inhaltsverzeichnis
Chinesische Faltenhunde wollen konsequent erzogen werden
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Der Shar Pei – auch als Chinesischer Faltenhund bekannt – hat seinen Ursprung in den Provinzen am Südchinesischen Meer. Die Rasse ist rund 2000 Jahre alt und gehörte noch vor ein paar Jahren zu den seltensten Hunderassen der Welt. Bekannt ist die Hunderasse für ihre charakteristischen Falten, die genetisch bedingt sind. Sogar Hundekämpfe wurden mit dem Shar Pei bestritten.
In ihrer blumigen Sprache beschreiben die Chinesen den Shar Pei wie folgt: „Er hat ein Großmuttergesicht, einen großen Kopf wie eine Melone, Ohren wie Muscheln, den Hals eines Nilpferds, das Hinterteil eines Pferds und Beine wie ein Drachen“.
Geschichte und Herkunft des Shar Peis
Steckbrief Shar Pei
- Ursprungsland: China
- Standardnummer: 309
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): 44 bis 51 cm
- Gewicht (von FCI nicht festgelegt): Rüden ca. 23 bis 30 kg, Hündinnen ca. 18 bis 25 kg
- Verwendung: Jagd- und Wachhund
- FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
- Sektion 2.1: Molosser, doggenartige Hunde. Ohne Arbeitsprüfung.
Vor rund 2000 Jahren war er ein „Underdog“ der armen Bauern und Fischer. Man setze den Shar Pei als Hüte- und Wachhund ein. Auch zur Jagd auf Ratten, Kleinwild und Bären brauchte man ihn. Als Ursprungsort der seit Jahrhunderten in den Provinzen entlang des Südchinesischen Meeres lebenden Hunde nennt man die Stadt Dialak in der Provinz Kwun Tung.
Ursprünglich wurden Shar Peis traditionell für Hundekämpfe gezüchtet, bei denen es die lockere, faltige Haut dem Gegner erschwerte, den Hund zu packen. Die Falten erfüllten auch die Funktion, Verletzungen zu verringern, indem sie die empfindliche Haut des Hundes schwerer zugänglich machten.
Als die Engländer Ende des 18. Jahrhunderts China besetzten, brachten sie ihre eigenen Hunde mit, und ließen diese, um Macht und Überlegenheit zu demonstrieren, gegen den Shar Pei antreten. Daher rührt auch der Name „Chinesischer Kampfhund“. Mit dem Aufkommen des Kommunismus begann der Untergang der Hunde. Man verleumdete sie sogar als nutzlose Fresser und die Steuern für ihre Haltung schnellten derartig in die Höhe, dass eine Haltung nicht mehr tragbar war.
So verschwanden in den 1950er Jahren beinahe alle Shar Peis. Mit der Bitte um Unterstützung beim Kampf um den Erhalt der Rasse wandte sich der chinesische Züchter Matgo Law zu Beginn der 1970er an eine amerikanische Fachzeitschrift. Dies hatte einen derart einschlagenden Erfolg, dass so die ersten – und eventuell auch letzten – Exemplare aus China in die USA exportiert wurden. 1976 galt der Shar Pei noch als die seltenste Hunderasse weltweit. Es gab ganze 145 Hunde, wovon allein 96 in den USA lebten. So begann man, den Shar Pei zunächst in den USA erneut zu züchten. Seit 1979 gibt es die Hunde auch in Deutschland.
Video zur Rasse des Shar Peis
Aussehen des Shar Peis
Der mit der Standard-Nummer 309 versehene heutige Shar Pei hat einen größeren Kopf und ist insgesamt massiger und kleiner als der Urtyp. Er zählt zur FCI-Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde und verwandte Hunderassen – sowie zur Sektion 1 – Molosser, doggenartige Hunde. Die Widerristhöhe des Hundes sollte laut FCI zwischen 44 und 51 Zentimeter liegen; dabei erreicht er ein je nach Geschlecht nicht festgelegtes Gewicht von etwa 18 bis 30 Kilogramm. Ein Shar Pei kann 11 bis 12 Jahre alt werden.
Das Fell ist kurz und hart und besitzt keine Unterwolle. Der Shar Pei ist einfarbig in allen Farben zugelassen, wobei eine dunklere Schattierung entlang des Rückens und an den Ohren erlaubt ist. Weiß ist laut Standard nicht zulässig. Typisch für ihn sind die auffälligen Hautlappen an Kopf, Schwanzansatz und Widerrist. Ebenso bemerkenswert sind die sehr kleinen, anliegenden Ohren, die blaue bis blauschwarze Zunge sowie das Zahnfleisch und der Gaumen in gleicher Farbe.
Die gerollte Rute wird über dem Rücken oder an der Seite getragen. Die Faltenbildung findet zwischen der 2. und der 16. Lebenswoche statt, und der Hund wächst sozusagen in seine Falten hinein. Beim erwachsenen Shar Pei ist eine übermäßige Faltenbildung unerwünscht. Falten sollten nur im Kopf- und Schulterbereich vorhanden sein.
Wesen, Charakter und Erziehung des Shar Peis
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Als typischer Molosser strahlt der Shar Pei Gelassenheit und Ruhe aus. Er ist intelligent und sehr selbstsicher, was seine Erziehung nicht immer einfach macht. Dieser Individualist unter den Hunden ist ein freundlicher, friedlicher und sehr anhänglicher Typ, der die unbedingte Nähe seines Menschen braucht. Manchmal zeigt er auch ein lustiges und schelmisches Wesen.
Eigentlich ist er ein Hund, der sich auf EINEN Menschen konzentriert, dennoch ist er der ideale Familienhund, da er sehr kinderlieb ist. Eine Zwingerhaltung kommt für den Shar Pei überhaupt nicht infrage, da der sensible Hund sich ansonsten ausgegrenzt fühlt und Verhaltensweisen entwickeln kann, die seinem Besitzer nicht unbedingt gefallen werden.
Fremden gegenüber ist er eher abwartend und zurückhaltend. Anderen Hunden gegenüber zeigt sich der Shar Pei wenig nachsichtig und neigt zur Dominanz, was gelegentlich weniger schöne Folgen haben kann.
Daher ist eine frühe und ausgiebige Sozialisation wichtig und eine besonders konsequente Erziehung angebracht. So lernt der stolze Hund zeitig Selbstbeherrschung und lässt sich nicht von anderen Hunden provozieren. Ideal ist daher ein frühzeitiger Besuch einer Hundeschule. In gemeinsamen Welpenspielstunden mit Artgenossen lernt der originelle Vierbeiner so schnell und zuverlässig ein gesundes Sozialverhalten. Shar Peis sind auch hervorragende Wachhunde, die ihr „menschliches Rudel“ im Ernstfall immer entschlossen und zuverlässig beschützen werden.
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Typische Rassekrankheiten des Shar Peis
Nach wie vor gibt es in Europe nur wenige Shar Pei Hundezüchter. Damit rassebedingte Erkrankungen ausgeschlossen werden können, sollten Sie einen Züchter aufsuchen, der verantwortungsvoll züchtet und sich an die von Rasseverbänden und Vereinen vorgegebenen Rassestandards hält.
Der Shar Pei neigt zu Respiratorischer Sinusarrhythmie. Dabei erhöht sich die Herzfrequenz bei Einatmung, während sie beim Ausatmen wieder sinkt. Genetisch bedingt ist das Shar Pei Fieber (FSF), das rund 23 % aller Hunde betreffen kann und sich durch Fieberschübe und Gelenksentzündungen äußert. Symptomatisch sind daneben geschwollene Gelenke oder auch eine verdickte Schnauze. Die Folge ist das Entstehen einer sog. Amyloidose, die zu einem Nierenversagen führen kann, was letztlich den Tod des Tieres bedeutet.
Auch Hauterkrankungen kommen vor. So ist der Shar Pei anfällig für die Idiopathische Muzinose, eine Hautkrankheit, deren Herkunft bislang ungeklärt ist. Man nimmt an, dass die Krankheit, bei der es zu verstärkten Ablagerungen Glykosaminoglykanen in der Lederhaut kommt, genetisch bedingt ist. Symptome sind eine teigige Haut, Haarausfall, Hautrötungen, Pusteln und starker Juckreiz.
Neben diesen für den Shar Pei typischen Erkrankungen, können die Hunde auch von der bei vielen großen Rassen auftretenden Hüftgelenksdysplasie (HD), bzw. Ellenbogendysplasie (ED) betroffen sein. Auch Patellaluxationen kommen gelegentlich vor. Sprechen Sie Ihren Züchter daher unbedingt auf entsprechende Gentests bzw. Vorsorgeuntersuchungen der Elterntiere an, die dokumentieren, dass der Welpe gesund ist und nicht von den o.g. Krankheiten betroffen sein kann. Normalerweise prüft auch ein neutraler Zuchtwart des entsprechenden Rasseverbands die Gesundheit eines Wurfs.
Auslauf, Pflege und Haltung des Shar Peis
Wegen seines eher massigen Körpers hat der knuffige Molosser einen mäßig ausgeprägten Bewegungsdrang. Gemütliches Rumschnüffeln und die Gegend erkunden, das kommt seinem Naturell sehr entgegen. Für den Hundesport ist er überhaupt nicht geeignet. Dennoch sollte sich auch ein Shar Pei genügend bewegen, denn die Rasse neigt zu Übergewicht. Lange Spaziergänge sind dem ruhigen Vierbeiner durchaus genehm, sofern es nicht zu kalt ist oder in Strömen regnet, denn bei „schlechtem“ Wetter verbringt der Shar Pei seine Zeit lieber zu Hause auf dem Sofa.
Die Fellpflege des Shar Peis ist wenig aufwändig. So hat das raue, kurze Fell quasi einen „Selbstreinigungseffekt“, gelegentliches Abreiben mit einer Bürste oder einem speziellen Tuch reicht aus. Entgegen vieler Behauptungen sammeln sich in den Falten auch weder Schmutz noch Ungeziefer, sofern die Ausbildung der typischen Falten und Hautlappen nicht zu stark ausgeprägt ist, so wie es auch der Rassestandard fordert.
Anders sieht es bei überzüchteten Exemplaren aus, die übermäßig stark ausgebildete Hautlappen besitzen: Um Entzündungen der Haut zu vermeiden, muss hier für regelmäßige Säuberungen und Kontrollen der Partien unter den Falten und Hautlappen gesorgt werden.
Shar Pei in Not
Immer wieder kommen Shar Peis in Not, weil ein Kauf nicht mit allen dazu gehörenden Überlegungen geplant wurde. Es soll sogar Hundebesitzer geben, die sich einen Shar Pei aus Imagegründen zulegen, einfach weil sie den Hund „irgendwie cool“ finden. Wer so geartet ist, sollte generell die Finger von einer Hundehaltung lassen, denn die traurige Konsequenz ist, dass dann der Hund nach einer kurzen Begeisterungsphase für das Tier im Tierheim abgegeben wird.
Manchmal gerät ein Shar Pei aber auch in Not, weil die Urlaubsplanung und der Umstand, dass da auch ein Hund ist, der versorgt oder mit in den Urlaub genommen werden will, miteinander kollidieren. Dabei gibt es heute sehr viele Reiseangebote für den Urlaub mit Hund. Ansonsten ist es eine gute Alternative, den Hund vorübergehend in einer guten und seriösen Hundepension unterzubringen.
Häufig gestellte Fragen zum Shar Pei
Der Shar Pei wurde im 19. Jhd. in China tatsächlich als Kampfhund eingesetzt. Heute aber ist der Shar Pei ein gemütlicher und kinderlieber Familienhund, von dem keine besondere Gefährlichkeit ausgeht. So wird der Hund in Deutschland auch auf keiner Rasseliste der „gefährlichen Hunde“ geführt. Er braucht allerdings eine konsequente Erziehung, da er selbstsicher ist und zur Dominanz neigen kann.
Für einen Shar Pei Welpen mit offiziellen Papieren muss man bei einem seriösen Züchter um die 2.000 € bezahlen. Shar Peis werden etwa 44 bis 51 cm groß und haben ein kurzes, dichtes Fell ohne Unterwolle. Das Haarkleid ist von der FCI in allen Farben außer Weiß erlaubt. Ein typisches Merkmal seines Aussehens sind die Hautlappen, die sich am Kopf, dem Schwanzansatz und dem Widerrist befinden.