Der Parson Russell Terrier – Klein, quirlig & lebhaft
Inhaltsverzeichnis
Mutig, intelligent und selbstbewusst – der Parson Russell Terrier ist auch ein leidenschaftlicher Jäger
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Der Parson Russell Terrier – Die ursprüngliche Aufgabe des aus England stammenden Parson Russell Terriers war die Jagd auf den Fuchs. Dabei stellte er sich in der Regel so geschickt an, dass weder er, noch der Fuchs verletzt wurden. Heute wird der flinke Vierbeiner hauptsächlich als Familienhund gehalten und seine Verbreitung nimmt stetig zu.
Geschichte und Herkunft des Parson Russell Terriers
Steckbrief Parson Russell Terrier
- Ursprungsland: Großbritannien
- Standardnummer: 339
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden ca. 36 cm, Hündinnen: ca. 33 cm
- Gewicht (von FCI nicht festgelegt): ca. 6 – 8kg
- Verwendung: Robuster Arbeitsterrier
- FCI-Gruppe 3: Terrier
- Sektion 1: Hochläufige Terrier. Mit Arbeitsprüfung.
Die Ahnen dieser Rasse waren vermutlich die inzwischen ausgestorbenen Old White English Terrier und Old English Black and Tan Terrier. Als Vater des Parson Russell Terriers gilt der Jäger, Hundezüchter und Pfarrer John Russell, damals auch bekannt unter dem Spitznamen „Jack, the sporting Parson“.
Um 1850 begann Russell diesen Hund, der zunächst „Parson Jack Russell Terrier“ genannt wurde, aus den damaligen Foxterriern zu züchten. Im Laufe der Jahre entstanden sowohl eine niederläufige Variante des Hundes, der heutige Jack Russell Terrier, als auch eine hochläufige Varietät.
Bis 1999 führte die FCI Jack Russell Terrier und Parson Russell Terrier als eine Rasse. Danach registrierte der englische Kennel Club den hochläufigen Typ unter dem Namen Parson Russell Terrier als eigene Rasse. Die Anerkennung durch die FCI fand 2001 statt.
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Video zur Rasse des Parson Russell Terriers
Aussehen des Parson Russell Terriers
Mit der FCI-Standardnummer 339 gehört der Parson Russell Terrier der Gruppe 3 – Terrier – sowie der Sektion 1 – Hochläufige Terrier – an. Die laut Rassestandard gewünschte Widerristhöhe beträgt beim Rüden etwa 36 Zentimeter. Hündinnen dürfen eine Größe von ca. 33 Zentimeter erreichen. Damit zählt er zu den kleineren Hunden. Das Gewicht ist nicht festgelegt; es liegt in der Regel bei 6 bis 8 Kilogramm. Der Parson Russell Terrier erreicht ein Lebensalter von 14 bis 15 Jahren.
Bei dieser Hunderasse sollte der eher kräftige Körperbau so aussehen, dass die Körperlänge nur geringfügig größer ist als die Widerristhöhe. Da man ihn ursprünglich dafür züchtete, problemlos in den Fuchsbau zu robben, hat sich ein eher schmaler Brustkorb durchgesetzt.
Der mäßig breite Schädel des Tieres hat einen flachen Stop. Die seitlich angesetzten Ohren sind V-förmig; die Rute ist gerade und wird meist nach oben getragen.
Das Haarkleid des Parson Russell Terriers besteht aus kurzem und harten Deckhaar und einer dichten Unterwolle. Dabei ist das Fell wasserabweisend.
Es existieren die Varianten glatt-, rau- und stockhaarig. Was die Fellfarbe anbelangt, so ist der typische Parson Russell Terrier entweder einfarbig Weiß oder aber Weiß mit gelben, schwarzen oder lohfarbigen Abzeichen.
Wesen, Charakter und Erziehung des Parson Russell Terriers
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Der quirlige Parson ist ein sehr intelligenter, mutiger, selbstbewusster und arbeitsfreudiger Vierbeiner, der Menschen, Artgenossen und anderen Tieren gegenüber freundlich gesinnt ist. Er ist sehr anpassungsfähig, kann manchmal aber auch etwas stur sein. Nachtragend ist er keinesfalls.
Wenn man sein Temperament berücksichtigt, ihn genügend auslastet, klare Regeln aufstellt und einhält, ist seine Erziehung nicht besonders schwierig. Der pfiffige Geselle weiß allerdings stets, was er will und fordert dies auch ein. Gerne treibt er auch den einen oder anderen Unsinn. Wird er aber unterfordert, kann es zu einem unausgeglichenen bis hin zu aggressiven Verhalten kommen.
Ideal ist es, ihn im Spiel zu erziehen, wobei man unbedingt bedenken sollte, dass inkonsequentes Handeln seines „Rudelführers“ unschöne Folgen haben kann, denn ein Parson Russell Terrier vergisst nie und wird jede Schwäche in seiner Erziehung zu seinem Vorteil nutzen. Macht man ihm hingegen konsequent klar, wer der „Herr im Haus“ ist, wird man sich an einem sehr sanften und lieben Haushund erfreuen können. Er möchte vertrauen können und sich in sicheren Händen wissen, und das kann nur passieren, wenn Sie ihm mit Geduld, Einfühlungsvermögen und ohne übertrieben laute Worte zeigen und beweisen, dass Sie Rudelführer sind.
Nicht zuletzt ist der Parson Russell Terrier immer noch ein hervorragender Jagdhund, der sich in der Bau- und der Drückjagd bewährt hat. Neben Füchsen treibt er auch Dachse geschickt aus ihrem Bau. Auch Rehe und Wildschweine stöbert er mit Hingabe auf. Aufgrund seiner extrem guten Nase, kann er zudem für die Nachsuche verwendet werden, denn auch beim Aufspüren verletzter oder toter Tiere arbeitet er höchst professionell. So setzt man ihn gerne auf ausgedehnteren Treibjagden, z.B. beim Einkesseln von Wildschweinrotten, ein. Dabei kehrt er immer wieder zu seinem Jäger zurück, um sich ein angebrachtes Lob abzuholen. Eine Ausbildung zum Apportieren, z.B. von Enten, ist ebenfalls möglich, da diese Hunderasse sehr bringfreudig ist und den Kontakt zum Wasser liebt.
Der zugewandte und freundliche Charakter des Parson Russell Terriers macht ihn auch zu einem exzellenten Familienhund. Er liebt das ausgelassene Spiel, selbst mit kleineren Kindern, und tobt sowie apportiert Bälle und Stöckchen dabei mit nahezu grenzenloser Leidenschaft. Auch Fang- und Versteckspiele schätzt er genauso wie die kleinen Zweibeiner.
Typische Rassekrankheiten des Parson Russell Terriers
Prinzipiell handelt es sich beim Parson Russell Terrier um eine recht robuste Hunderasse, dennoch treten im Laufe der Jahre seiner Zucht vermehrt rassespezifische Probleme und Erkrankungen auf. Dazu zählen der Graue Star, die Linsenluxation, bei der die Linse des Auges nicht mehr in dessen Mitte gehalten wird. Wird die Linsenluxation nicht operativ behandelt, kann sich ein Glaukom (Grüner Star) entwickeln und der Hund erblindet.
Auch die erblich bedingte Progressive Retina Atrophie (PRA) ist eine Rassekrankheit, die die kleinen Terrier betreffen kann. Hier führt das Absterben der Sehzellen in der Netzhaut zu einer fortschreitenden Erblindung. Von Taubheit, sowie erblich bedingte Verschiebungen der Kniescheibe (Patellaluxationen) kann die Rasse ebenfalls betroffen sein.
Wenn Sie einen Parson Russell Terrier Welpen erwerben wollen, sollten Sie sich am besten bei einem seriösen Züchter genauer über mögliche rassetypische Hundekrankheiten erkundigen.
Auslauf, Pflege und Haltung des Parson Russell Terriers
Aufgrund seiner Lebhaftigkeit und seiner ursprünglichen Bestimmung als Jagdhund braucht der Parson Russell Terrier viel Auslauf. Dabei zeigt er Ausdauer, Spring- und Lauffreude, sowie Schnelligkeit. Als temperamentvoller Gebrauchshund, der es liebt zu arbeiten, erfreut er sich an nahezu jeder Aufgabe, die ihm sein Besitzer zuteil werden lässt.
Hundesportarten wie Obedience, Agility oder Turnierhundesport sind ideale Freizeitbeschäftigungen für das kleine Temperamentbündel. Das Apportieren aus dem Wasser liebt er ganz besonders, kein See oder Tümpel kann ihm kalt oder schmutzig genug sein.
Der Parson Russell Terrier ist neugierig, an seiner Umwelt interessiert und daher auch ein idealer Begleiter beim Joggen, Reiten und Wandern. Da sein Jagdinstinkt stark ausgeprägt ist, führt man ihn dabei am besten an der Leine, bevor man ihm nicht eine zuverlässige Abrufbarkeit beigebracht hat. Er gehört daher auch weniger in eine Stadtwohnung, dafür um so mehr in die Hände von sportlichen Besitzern.
Die Fellpflege des kleinen Frechdachs ist einfach: Der glatthaarige Parson Russell Terrier muss nur von Zeit zu Zeit, etwa zwei Mal die Woche, gebürstet werden, während rauhaarige und stockhaarige Hunde etwas mehr Fellpflege bedürfen. Hier muss man öfters zu Kamm und Bürste greifen und wenn der Fellwechsel ansteht, ist es wichtig, die Unterwolle mittels einer geeigneten Drahtbürste auszukämmen und das lose Deckhaar auszuzupfen.
Parson Russell Terrier in Not
Eigentlich verwundert es sehr, dass sogar Hunde dieser recht einfach zu haltenden Hunderasse in Not kommen. Doch wie in allen Fällen hat in der Regel der Mensch Schuld, wenn ein Parson Russell Terrier in Not gerät. Es gibt viele Menschen, die davon träumen, einen eigenen Hund als kleinen Begleiter zu haben. Bevor man diesen Traum jedoch Wirklichkeit werden lässt, ist es notwendig, sich mit den Anforderungen und Konsequenzen einer Hundehaltung ernsthaft auseinanderzusetzen.
Zudem macht es Sinn, vor dem Kauf eines Welpen einige Tierheime aufzusuchen, oder auch im Internet nach Hunden in Not zu suchen. Vielleicht findet man nicht gerade einen reinrassigen Parson Russell Terrier aus dem Tierheim, der sich nach einem neuen Zuhause sehnt, aber evtl. wächst einem ja auch einer der vielen Mischlingswelpen ans Herz; So kann dann durchaus auch mal eine aparte Kreuzung zwischen einem Parson Russel Terrier und einer anderen Rasse dabei sein. Ein Tierheimbesuch lohnt sich also!
Häufig gestellte Fragen zum Parson Russell Terrier
Der Parson Russel Terrier unterscheidet sich vom Jack Russel Terrier nur durch seine Größe. Während der Parson Russel je nach Geschlecht 33 bis 36 cm Widerristhöhe erreicht, ist der kurzläufigere Jack Russell mit 25 bis 30 cm etwas kleiner. Bis 1999 wurden beide Rassen von der FCI als eine Rasse geführt.
Der Parson Russel Terrier eignet sich sehr gut als Familienhund, denn er liebt Kinder über alles. Er hat ein besonders quirliges Temperament, ist verspielt und möchte ständig mit Aufgaben wie z.B. Apportieren beschäftigt werden. Seine Erziehung ist nicht besonders schwer, dennoch sollte man sich vom Welpenalter an um Konsequenz in der Erziehung bemühen, da der kleine Racker inkonsequentes Handeln schnell zu seinem Vorteil ausnutzt.