Vegetarisches Hundefutter – eine mögliche Alternative?
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Vegetarisches Futter für den Hund – Trocken- und Nassfutter für Hunde gibt es als Fertigfutter auch in der vegetarischen Form. Viele Hundebesitzer werden sich die Frage stellen, ob eine Hundeernährung auf rein vegetarischer Basis für einen „Fleischfresser“ nicht unnatürlich ist. Der moderne Hund hat sich jedoch schon weitgehend an die menschliche Ernährung angepasst und wurde auch in früheren Zeiten, in denen weniger Fleisch verzehrt wurde, mit großem fleischlosen Anteil ernährt.
Müssen Hunde Fleisch essen?
Immer wieder wird die Frage gestellt, welche Ernährung für den Hund die richtige ist. Die Trends reichen von Barf, hypoallergenem Futter bis hin zu veganem Futter für den Hund. Doch welche Fütterung ist überhaupt artgerecht und müssen Hunde Fleisch essen?
Sind Hunde Fleischfresser?
Die Vorfahren des Hundes sind in den europäischen Breitengraden Wölfe. Deren Beute- und Jagdverhalten zielt ganz klar auf Rehe, Kaninchen und andere Tiere ab. Vor rund 40.000 Jahren hat der Mensch den Wolf domestiziert. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Wolf zum Hund und war fortan auf den Menschen angewiesen.
Die Inobhutnahme durch den Menschen hatte zur Folge, dass sich die Ernährung des Hundes zwangsläufig änderte. Fleisch war teuer, schwer zu bekommen und in erster Linie dem Menschen vorbehalten. Hunde mussten sich mit Essensresten und Abfällen begnügen, die nur selten ausschließlich tierischen Ursprungs waren.
Das hatte Folgen: Forscher konnten nachweisen, dass sich der Verdauungsapparat des Hundes über die Jahrtausende hinweg verändert hat. Hunde sind im Gegensatz zu Wölfen daher viel besser in der Lage, pflanzliche Stärke abzubauen und zu verwerten. Ein Umstand, der den Hund aber noch lange nicht zum Herbivoren macht.
Carnivor, Herbivor oder Omnivor?
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Die Erkenntnis, dass der Hund in der Lage ist, aus pflanzlichen Lebensmitteln Nährstoffe zu ziehen, öffnet der veganen und vegetarischen Hundeernährung nicht Tür und Tor. Der Hund ist weder ein Carnivor noch ein Herbivor, glaubt man Studien. Bei der Fütterung ausschließlich auf Fleisch zu setzen, ist folglich ebenso ungesund.
Das verstärkte Auftreten von Futtermittelunverträglichkeiten in den letzten Jahren ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Hunde ein Überangebot an tierischen Proteinen nicht verwerten können. Hier gilt es tatsächlich die richtige Balance zu finden und zu verstehen: der Hund ist ein Omnivor – ein Allesfresser, dessen Tendenz deutlich in die Richtung des Carnivors geht und nicht in die des Herbivoren.
Eine ausgewogene Hundenahrung stellt daher ein gutes Gleichgewicht zwischen leicht verdaulichen Kohlenhydraten, Obst, Gemüse und zum größten Teil Fleisch dar.
Was gegen vegane und vegetarische Ernährung beim Hund spricht
Die Frage, ob durch die Fähigkeit pflanzliche Stärke zu verwerten, die Notwendigkeit Fleisch zu füttern überhaupt noch besteht, kann folglich nicht ohne weiteres verneint werden. Zwar hat der Hund sich über viele Jahre darauf eingestellt, neben Fleisch einen Großteil an Getreide, Obst und Gemüse zu verwerten, der Verdauungstrakt ist aber nach wie vor nicht für eine ausschließliche Ernährung damit vorgesehen.
Diese Nahrungsmittel fallen für den Verdauungsapparat in die Kategorie „schwer verdaulich“. Einfach gesagt: es gelingt ihm, sie zu verdauen und zu verwerten, es kostet ihn aber viel Mühe. Allein die Länge des Verdauungstrakts weist auf diesen Umstand hin: Pflanzenfresser haben einen langen Verdauungstrakt, um ihre Nahrung optimal verwerten zu können.
Der Verdauungstrakt von Hunden hingegen ist sehr kurz, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er für die Verwertung von Fleisch prädestiniert ist. Wer bei der Hundefütterung überwiegend auf Fleisch setzt, beziehungsweise ein Hundefutter wählt, dessen Hersteller viel Fleisch verarbeitet, kommt dem natürlichen Bedürfnis des Hundes am nächsten.
Fleischloses Hundefutter : meist religiöse, ethische oder wirtschaftliche Gründe
In etlichen Ländern, so z.B. Marokko und Indien werden Hunde rein vegetarisch ernährt. Meistens ist diese Tatsache religiöser oder auch ganz einfach wirtschaftlicher Natur, da eine vegetarische Ernährung oftmals günstiger ist. Dies hat auch in Europa einen Diskussion um Sinn und Nutzen einer rein vegetarisch basierten Ernährung für den Hund entstehen lassen.
Da es insgesamt seit den 1980er Jahren in der Ernährung des Menschen sich ein Trend hin zur rein vegetarischen Ernährung entwickelt hat, hat sich dies natürlich auch auf Hundenahrung ausgewirkt. Inzwischen steht fest, dass sich ein Hund, der vegetarisch ernährt wird, genauso gut entwickelt, wie ein Vierbeiner, dem Fleisch verfüttert wird.
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Nährstoffergänzung im Futter ist wichtig
Das heutige vegetarische Hundefutter ist so hergestellt, dass es alle wichtigen Nährstoffe enthält, die auch vom Hundekörper aufgenommen werden können. Aber auch beim vegetarischen Hundefutter ist ein Ernährungsmix sinnvoll. Mischt man das vegetarische Hundefutter für seinen Liebling selbst zusammen, sollte man auf die richtige Nährstoffzufuhr achten, also auf die Nährstoffe, die sonst nur im Fleisch enthalten sind, wie Proteine und Kalzium beigeben.
Hier kann man auch seinen Tierarzt konsultieren, der einem die richtigen Tipps zur Nahrungsergänzung geben wird. Vegetarisches Hundefutter kann auch mit fleischhaltiger Bionahrung ergänzt werden. Generell erobert sich auch das Biofutter zunehmend Marktanteile.