Wuschelkopf mit Charme – der Bichon Frisé erobert schnell die Herzen aller Hundeliebhaber
Inhaltsverzeichnis
Bichon Frisés haben ein frohes und lebendiges Wesen
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Das Hündchen zählt zu einer sehr alten Familie von Gesellschaftshunden, die man unter dem Namen „Bichons“ zusammenfasst. Weitere als „Bichon“ bezeichnete Rassen sind der Bologneser, der Havaneser und der Malteser, die alle von der FCI anerkannt sind. Daneben gibt es den Coton de Tuléar und das Löwchen, die als „verwandte“ Rassen gelten. (Ebenfalls FCI zugelassen)
Auch die Rassen Bolonka Franzuska und Bolonka Zwetna gelten als Bichon-Rassen, sind aber derzeit nicht von der FCI anerkannt.
Geschichte und Herkunft des Bichon Frisé
Steckbrief Bichon Frisé
- Ursprungsland: Frankreich / Belgien
- Standardnummer: 215
- Widerristhöhe: 25-29 cm, Rüden auch bis zu 1 cm größer und Hündinnen bis zu 2 cm kleiner erlaubt.
- Gewicht: Ca. 5 kg
- Verwendung: Gesellschaftshund
- FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
- Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.
Bereits in der Antike gab es im gesamten Mittelmeerraum und Nordafrika Hunde, die dem Bichon Frisé im Aussehen ähnelten. Man nimmt an, dass der Bichon Frisé ursprünglich von den Kanarischen Inseln stammt. Da er insbesondere auf Teneriffa anzutreffen war, nannte man ihn auch „Teneriffahündchen“. Im 14. Jahrhundert brachten ihn italienische Seefahrer auf das europäische Festland.
Bis heute ist nicht klar, welche Rassen bei der Entstehung des Bichon Frisé beteiligt waren. Manche vermuten, dass die Vorfahren bei den französischen Wasserhunden, den Barbets, zu finden sind, andere nehmen an, dass der Zwergpudel zur Entstehung der Rasse beigetragen habe.
Die Ähnlichkeit mit einem kleinem Barbet führte auch zunächst zu dem Namen „Barbichon“, woraus später der Name „Bichon“ wurde.
In Frankreich gewann die Rasse Anfang des 16. Jahrhunderts zunehmend an Beliebtheit und die kleinen Wuschelköpfe waren dort ganz besonders bei den feinen Damen der französischen Königshäuser als Schoßhündchen angesagt.
Man parfümierte und schmückte sie sogar. Übersetzt aus dem Französischen bedeutet Bichon Frisé so viel wie „gekräuselter Schoßhund“. Auf vielen Gemälden aus der Zeit des 17. Und 18. Jahrhundert findet man die kleinen Schoßhündchen verewigt.
In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden sie zunehmend auch bei den bürgerlichen Schichten Belgiens und Frankreichs populär. In Duisburg präsentierte man sie erstmals 1928 unter dem Namen „gelockter Seidenpudel“ der breiten Öffentlichkeit und 1933 wurde der erste Rassestandard festgestellt.
Ab Mitte der 50er Jahre begann man in Deutschland den possierlichen Vierbeiner kontinuierlich zu züchten und 1959 erfolgte die offizielle Anerkennung durch die FCI. Noch im selben Jahr folgte der Export der kleinen Hündchen über den großen Teich in die USA, wo sie heute ganz besonders beliebt sind.
Video zur Rasse des Bichon Frisé
Aussehen des Bichon Frisé
Die FCI gibt eine Widerristhöhe von 25 bis 29 cm vor. Rüden können auch 1 cm größer sein, während die Hündin bis zu 2 cm kleiner sein darf. Das Gewicht sollte, abhängig von der Größe bei etwa 5 kg liegen. Die Hündchen erreichen ein Alter von 12 bis 15 Jahren.
Als Fellfarbe ist ausschließlich reines Weiß erlaubt. Im Alter bis zu einem Jahr kann die Farbe des Haarkleids auch von leicht beigen bis zu champagnerfarbigen Nuancen reichen. Das üppige Fell mit den charmanten Korkenzieherlocken verleiht dem wuscheligen Hund ein ganz besonders liebenswertes Aussehen.
Seinen Locken hat der kleine Hund auch seinen zweiten Namen „Frisé“ zu verdanken, was übersetzt so viel wie „gekräuselt“ bedeutet. Und ja, der possierliche Herzensbrecher sieht meist auch so aus, als hätte er gerade eine Dauerwelle beim Friseur erhalten.
Das Fell sollte nicht glatt, sein bzw. keine wollartige oder verfilzte Konsistenz aufweisen. Bichon Frisés haben einen Körper mit einer tiefen Brust, leicht gewölbten, muskulösen Lenden und einem breiten Becken. Der Schädel erscheint durch das volle Haar rund, ist aber eher flach und hat einen ausgeprägten Stop.
Die eng am Kopf anliegenden und hängenden Ohren werden von fein gekräuseltem und langem Haar bedeckt. Seine Rute trägt der kleine Hund über dem Rücken gebogen, aber nicht eingerollt.
Wesen, Charakter und Erziehung des Bichon Frisé
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Typisch für den Bichon Frisé ist sein unwiderstehlicher Charme mit dem er fast jeden schnell „um die Pfote wickelt“. Mit seinem frohen und offenen Wesen sorgt er überall für gute Laune und genießt gerne die Liebkosungen seiner Bezugsperson, bevorzugt auf deren Schoß.
Er liebt Kinder, ist ein ausdauernder Spielgefährte und kann auch gut zusammen mit anderen Haustieren gehalten werden. Am besten gewöhnt man ihn schon im Welpenalter an andere Mitbewohner. Mit anderen Hunden verträgt sich der kleine Wuschelkopf gut und gewinnt zu Fremden recht schnell Zutrauen. Die größte Gefahr in seiner Erziehung besteht darin, dass man ihn zu sehr verhätschelt.
Auch wenn der Bichon Frisé gerne schmust, sollte man ihn nicht ständig nur auf dem Arm halten, sondern auch frei oder an der Leine laufen lassen, damit er auf natürliche Weise Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen kann.
Wenn er selbständig die Welt erkunden kann, wird er auch nicht zu einem ängstlichen und nervenden Kläffer werden. Seine große Empathie und das warmherzige Wesen machen ihn auch als Therapiehund sehr geeignet. Für Hundeanfänger ist der kleine Lockenkopf sehr zu empfehlen.
Auslauf, Pflege und Haltung des Bichon Frisé
Natürlich eignen sich die kleinen Hündchen auch gut für ein Leben in einer Stadtwohnung. Trotzdem ist für ihn angemessener Auslauf mit ausgiebigen Spaziergängen wichtig. Ein Jagdtrieb ist so gut wie nicht vorhanden und so lässt er sich, gute Erziehung vorausgesetzt, in der Regel gut abrufen.
Für die längere Begleitung neben dem Fahrrad, beim Joggen oder Reiten ist der Wattebausch auf vier Beinen natürlich zu klein. Beim Radfahren bietet sich ein spezieller Fahrradkorb für Hunde an, um ausgedehntere Touren zu unternehmen.
Da er sehr klug und gelehrig ist, kann man ihn auch gut mit Apportierspielen beschäftigen oder ihm kleine Kunststückchen beibringen. Auch für einen Hundesport wie Agility kann er sich begeistern.
Wegen des langen Fells um die Augen kommt es häufiger zu Entzündungen letzterer, daher achtet man besten darauf, dass der kleine Lockenkopf zumindest halbwegs „freie Sicht“ hat. Auch insgesamt tut es dem kleinen Kerlchen gut, wenn er von Zeit zu Zeit fachmännisch getrimmt wird.
Ist der Bichon Frisé für Allergiker geeignet?
Da der Bichon Frisé nicht haart, kann er auch eine gute Option für einen Allergiker sein. Grundsätzlich aber gilt, dass das Fell (bzw. die Hautschuppen) aller Hunde das Protein Can f1, welches als Allergen wirkt, enthält.
(Es sind also nicht die Haare, die eine allergische Reaktion auslösen, sondern die Hautschuppen, die an den Haaren anhaften.) Langhaarige und insbesondere gelockte Hunde verlieren aber so gut wie kein Haar, so dass man im Haushalt auch nicht auf Hundehaare (z.B. auf dem Sofa oder im Bett) stößt.
Einmal pro Woche sollte das Haarkleid gebürstet werden. Gerade hier muss ein Allergiker aber vorsichtig sein, denn durch das Bürsten gelangen Hautschuppen an die Oberfläche, die dann für eine allergische Reaktion sorgen können.
Wer wirklich sicher gehen will, nicht allergisch auf den Hund bzw. den Welpen zu reagieren, sucht am besten einen Züchter auf und beschäftigt sich längere Zeit mit dem Welpen. Dabei muss man darauf achten, dass sich im Züchterhaushalt aber keine anderen Tiere (Meerschweinchen, Katzen usw.) oder Hunde anderer Rassen befinden, welche ebenfalls die Allergie auslösen können und das Ergebnis dann verfälschen.
Typische Rassekrankheiten beim Bichon Frisé
Generell sind die kleinen Wollknäuel recht gesund und neigen kaum zu rassetypischen Krankheiten. Wie bei allen kleinen Hunden, kann die Erbkrankheit Patellaluxation auftreten. Dabei verlagert sich die Kniescheibe und springt seitlich aus ihrer Führung. Hunde können mit dem betroffenen Bein nicht mehr ohne Schmerzen auftreten.
Fragen Sie beim Züchter an, ob beide Elternteile frei von Patellaluxation sind. Es gibt entsprechende Tests dazu. Manchmal sind die Augen von Reizungen betroffen, was zu einem verstärkten Tränenfluss führen kann. Daher ist es besonders wichtig, dem Hund regelmäßig die Hare um die Augen herum zu kürzen. Auch vom Grauen Star (Katarakt) können manche Hunde betroffen sein. Ansonsten sind die kleinen Kerlchen nur für Entzündungen der Atemwege und Atemorgane etwas anfälliger.
Häufig gestellte Fragen zum Bichon Frisé
Bichons haaren nicht und sind daher auch gut für den Allergiker geeignet. Da der kleine Wuschelkopf dem französischen Wasserhund, dem Barbet, etwas ähnelt, nannte man ihn erst „Barbichon“, woraus später der Name „Bichon“ entstand. Frisé bedeutet übersetzt aus dem Französischen „gekräuselt“, was die Struktur des Fells des kleinen Hundes gut beschreibt.
Ein Bichon mit Stammbaum kostet etwa 800 € bis 1.500 €, wobei die Preise je nach Region und Züchter variieren. Bichon Frisé werden 12 bis 15 Jahre alt. Der Bichon freut sich über gemütliche aber regelmäßige Spaziergänge und kann gut in der Stadt gehalten werden. Er hat kaum Jagdtrieb und lässt sich meist gut abrufen.