Der Saarloos Wolfhund ist eine Kreuzung zwischen Russischen Wölfen und Deutschem Schäferhund

 

Saarloos Wolfhunde vereinen Eigenschaften des Wolfs und des Deutschen Schäferhundes

 


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Der Saarloos Wolfhund ist eine Kreuzung aus Schäferhund und Wolf.Der Saarloos Wolfhund – offiziell gemäß FCI auch „Saarloos Wolfhond“ genannt – war ursprünglich unter der Bezeichnung „Europäischer Wolfhund“ oder „Europese Wolfhond“ bekannt. Seinen heutigen Namen verdankt er dem Züchter Leendert Saarloos.

Der Niederländer fand den Deutschen Schäferhund zu „vermenschlicht“ und wollte durch gezielte Zucht ein „natürliches“ Wesen wiederherstellen. Daher nahm er die bewusste Kreuzung zwischen dem Deutschen Schäferhund und russischen Wölfen vor. Es stellte sich allerdings bald heraus, dass die Hunde als Gebrauchshunde weniger tauglich waren, da der Anteil an Wolfsgenen zu hoch war und das Wesen des Wolfs stärker zum Tragen kam, als erwünscht.

 
 

Geschichte und Herkunft des Saarloos Wolfhundes

 

Steckbrief Saarloos Wolfhund

  • Ursprungsland: Niederlande
  • Standardnummer: 311
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 65 bis 75 cm, Hündinnen: 60 bis 70 cm
  • Gewicht (von FCI nicht festgelegt): ca. 30 bis 45 kg
  • Verwendung: Gesellschaftshund, Haushund
  • FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 1: Schäferhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Der niederländische Hundezüchter Leendert Saarloos war der Meinung, der Deutsche Schäferhund sei zu degeneriert und müsse auf seine natürlichen Eigenschaften hin zurück gezüchtet werden. 1932 kreuzte er einen Deutschen Schäferhund Rüden namens „Gerard van der Fransenum“ mit einer sibirischen Wölfin. Sein Ziel war es, einen guten Gebrauchshund zu schaffen. Tatsächlich kamen einige der Nachfolger aus seiner Zucht als Blindenhunde zum Einsatz.

Mit der weiteren Zufuhr von Wolfsanteilen zeigte es sich jedoch sehr schnell, dass der Anteil des Wolfsbluts bei diesen Hunden zu hoch war und sie aufgrund ihrer Wesensart – scheu, schwer abzurichten und schreckhaft – als Gebrauchs- bzw. Diensthunde nicht geeignet erschienen. So hatte Saarloos zwar keinen gut tauglichen Gebrauchshund, stattdessen aber einen recht natürlichen und optisch sehr ansprechenden Wolfhund geschaffen, der 1975 als eigene Rasse anerkannt wurde.

Ursprünglich hieß der Hund „Europese Wolfhond“ (europäischer Wolfhund), später nannte man ihn zu Ehren seines niederländischen Vaters in „Saarloos Wolfhond“ um. Inzwischen ist es einige Generationen her, dass letztmalig offiziell ein Wolf beim Saarloos Wolfhund eingekreuzt wurde. In vielen Ländern sind heute Verpaarungen von Wölfen und Hunden illegal, da Wolfsmischlinge mit hohem Wolfsanteil in den Genen oftmals zu einem extrem angstgesteuerten Verhalten und unkontrollierbarer Aggressivität neigen können.

Problematisch ist daher ein in letzter Zeit verstärkter Trend, insbesondere in den USA und Europa, mehr „Wildnis im Haushund“ zuzulassen. So werden von unseriösen Züchtern im Internet, über soziale Netzwerke, und auf dem Schwarzmarkt gehäuft Wolfsmischlinge angeboten, die einen weit höheren Wolfsanteil in ihren Genen tragen und trotzdem als Saarloos Wolfhunde „etikettiert“ werden. Diese Tiere haben mit der Rasse des Saarloos bis auf ihr Erscheinungsbild allerdings nur wenig Gemeinsames. Ihr noch stärker ausgeprägtes Wolfsnaturell kann in der Haltung und Erziehung zu erheblichen Problemen führen. Diese illegalen Wolfhunde werden oft mit bis zu 3.000 € zu völlig überzogenen Preisen gehandelt. 

Daher kann man nur dringend davon abraten, einen derartigen Welpen zu erwerben.

 
 

Video zur Rasse des Saarloos Wolfhundes

 
► Saarloos Wolfhund [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Saarloos Wolfhundes

 

Der Saarloos Wolfhund ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse mit der Standard-Nummer 311. Dabei gehört er zur Gruppe 1 – den Hüte- und Treibhunden – sowie zur Sektion 1 – den Schäferhunden. Als Ursprungsland sind die Niederlande angegeben. Der Rassestandard sieht für den Rüden eine Größe von 65 bis 75 cm vor, während die Hündin eine Widerristhöhe von 60 bis 70 cm erreichen darf. Je nach Geschlecht wiegen die Hunde zwischen 30 und 45 kg. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 12 Jahren.

Das Fell des Saarloos Wolfhundes ist je nach Jahreszeit genauso unterschiedlich wie das des Wolfs: Im Sommer überwiegt stockhaariges Deckhaar, das Winterfell hingegen wird durch üppige Unterwolle dominiert, die dem Hund einen dichten Pelz beschert. Diesen großen Unterschied zwischen Sommer- und Winterfell hat der Saarloos Wolfhund der Einkreuzung des Wolfes zu verdanken. Dabei bildet sich um den Hals ein deutlicher Kragen. Auch die Fellfarbe variiert stark. Das Fell ist sowohl in Wolfsgrau als auch in Braun – oder in den Nuancen helles Crèmeweiß bis Weiß – zu finden.

Waldbraune und wolfsgraue Hunde sollten eine ausdrucksstarke Maske besitzen. Ferner soll die Pigmentierung von Augenrändern, Nase, Lippen und Zehenkrallen sowohl beim crèmeweißen als auch beim waldbraunen Saarloos Wolfhund leberfarben, beim wolfsgrauen und weißen Hund aber Schwarz sein.

Saarloos Wolfhunde ähneln in ihrem Körperbau und der Gangart her dem Wolf. Sie haben eine kräftige, harmonische Statur und besitzen relativ lange Gliedmaßen. Der Kopf erweckt den Eindruck, dass man einen Wolf vor sich hat. Besonders die Augen unterstreichen das wolfsähnliche Aussehen: Sie sind schräg platziert, mandelförmig und bernsteinfarben-gelb.

Die Ohren sind stehend und die am Ansatz breite, dick behaarte Rute wird sichelförmig bis fast gerade getragen. Sie sollte mindestens bis zum Sprunggelenk reichen.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Saarloos Wolfhundes

 


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Saarloos Wolfhunde weisen ein ausgeprägtes Sozialverhalten auf. Sie haben einen Charakter, der dem des Wolfes sehr ähnlich ist.

Der energiegeladene Hund ist von seinem Verhalten her eigenständig, stolz und sensibel. Er vereint viele Wesenseigenschaften des Hundes, aber auch des Wolfs in sich: Vorsicht und schnelles Reaktionsvermögen und Fluchtverhalten in unbekannten Situationen sind Erbgut des Wolfs, Treue und Anhänglichkeit die des Hundes.

Das alles hat zur Folge, dass diese Rasse nur schwer zum absoluten Gehorsam zu erziehen ist. Keinesfalls ist der Saarloos Wolfhund für Anfänger geeignet. Seinem Besitzer gegenüber verhält er sich anhänglich und zuverlässig. Auf Fremde reagiert er sehr misstrauisch und zurückhaltend, wobei sein vom Wolf geerbter Fluchttrieb nicht selten zutage tritt. Hält man ihn als Haushund, können diese Eigenschaften durchaus problematisch sein. 

Der angeborene Fluchttrieb ist dabei so extrem ausgeprägt, dass der Hund selbst lange und mühsam einstudierte Abrufkommandos nicht mehr wahrnimmt. Daher ist eine frühe Sozialisierung, sowohl in Bezug auf andere Menschen, als auch auf andere Tiere hin, bei dieser Rasse ungeheuer wichtig. Saarloos Wolfhunde müssen von frühauf lernen, dass unbekannte Menschen oder neue Situationen für sie keine Gefahr darstellen und dass sie sich zu 100% auf ihren Besitzer verlassen können.

Gelingt diese frühe Sozialisierung mit Erfolg, kann man sich über einen treuen und zuverlässigen Begleiter in allen Lebenslagen freuen und die Hunde werden auch anderen Vierbeinern und unbekanntem Besuch gegenüber aufgeschlossen und mit Zutrauen reagieren.

Wie der Wolf, so zeigt auch der Saarloos Wolfhund ein gutes und sicheres Sozialverhalten. Insbesondere seinem „Leitwolf“, also seinem Herrchen oder Frauchen gegenüber, verhält er sich anhänglich und treu. Den „Kadavergehorsam“ eines Deutschen Schäferhundes wird man von ihm allerdings nicht erwarten können, denn sein angeborenes, eigenständiges und stolzes Wesen wird sich dieser Wolfshund immer bewahren. Kommandos oder Befehle, die für ihn keinen Sinn ergeben, wird er eher nicht befolgen. An stumpfsinnigen Übungen und immergleichen Spielen wird er keine Freude finden. 

Daher gilt es für den Halter eines Saarloos Wolfhundes, zusätzlich zur Bewältigung der Fluchtproblematik, intelligente Herausforderungen zu finden, welche den energiegeladenen Hund adäquat auslasten und befriedigen. In der Regel kann man  ihn auch gut mit anderen Artgenossen halten. Viele Saarloos Wolfhunde besitzen aber einen hochgradigen Jagdinstinkt, dem man nur schwer etwas entgegensetzen kann. Wie schon eingangs erwähnt, sind Saarloos Wolfhunde als Gebrauchshunde weniger geeignet, man kann sie aber gut als Begleit- und Gesellschaftshunde halten.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Saarloos Wolfhundes

 

Generell ist die Rasse gesund. Vereinzelt kann hypophysärer Zwergwuchs auftreten, eine genetisch bedingte Krankheit, die er aufgrund seiner Abstammung dem Deutschen Schäferhund zu verdanken hat, da das Gen nur bei diesen beiden Rassen und dem Tschechoslowakischen Wolfhund vorhanden ist. Auch verschiedene Erkrankungen der Augen und Hüftdysplasie treten auf.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Saarloos Wolfhundes

 

Saarloos Wolfhunde lieben die Bewegung im Freien bei Wind und Wetter und eher kühleren Temperaturen. Ein Haus mit Garten, in dem der Hund ausreichend Bewegung hat, ist ideal. Keinesfalls sollte er in einer Stadtwohnung gehalten werden.

Seine physische wie auch seine psychische Reife erreicht dieser sensible Abkömmling des Wolfes erst mit etwa 3 Jahren. Der Aufwand für die Fellpflege ist groß, denn die Hunde haaren stark und insbesondere während des Fellwechsels ist regelmäßiges Bürsten angesagt. Hält sich der Hund viel im Freien auf, verstehen sich kontinuierliche Untersuchungen auf Parasiten und Wurmbefall von selbst. 

 

Häufig gestellte Fragen zum Saarloos Wolfhund

 
Was kostet ein Saarloos Wolfhund?

Ein Saarloos Wolfhund (offiziell „Saarloos Wolfhond“) Welpe kostet bei einem seriösen Züchter etwa 1.000 € bis 1.200 €. Von unseriösen Angeboten mit erhöhtem Wolfsanteil in den Genen sollte man aber unbedingt Abstand einnehmen. Je nach Geschlecht werden die Hunde zwischen 60 und 75 cm groß und erreichen ein Gewicht von 30 bis 45 kg. Das Fell ist in verschiedenen Farbnuancen von Wolfsgrau, über Braun und Cremeweiß, bis zu reinem Weiß zugelassen. 

Wie alt wird ein Saarloos Wolfhund?

Die Hunde werden etwa 12 Jahre alt. In ihrem Wesen vereinen sie Eigenschaften des Wolfs mit denen des Deutschen Schäferhundes: Ein ausgeprägtes Fluchtverhalten und schnelles Reaktionsvermögen sind typische Charakterzüge des Wolfs, während Treue und Loyalität das Naturell des Schäferhundes kennzeichnen.