Der Bobtail – ein Fellknäuel mit starker Persönlichkeit

 

Der Old English Sheepdog ist ein verspielter und treuer Gefährte

 

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Der Bobtail, auch Old English Sheepdog genannt, ist ein sehr lernfähiger Hund und auch für Hundesportarten wie Agility geeignet.

Der Bobtail – Wenn das zottige Fell des lebhaften Bobtails beim Laufen im Wind fliegt, sind nicht nur Kinder von dieser schönen Hunderasse angetan. Ursprünglich war der Bobtail mit seiner Abstammung von den kontinental-europäischen Hirtenhunden ein reines Arbeitstier, während er in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einer Art Modehund wurde. „Bobtail“ bedeutet übersetzt soviel wie „Stummelschwanz“.

Die gelegentlich auftauchende sehr kurze, stummelige Rute des Bobtails resultiert allerdings aus einem Gendefekt: In den Genen dieser Rasse ist eine Mutation verankert, die immer wieder einmal einen kurzen Stummelschwanz erzeugt. Diese Mutation kann allerdings auch weitere schwere gesundheitliche Folgen haben. Der Stummelschwanz des Hundes, dessen offizieller Name „Old English Sheepdog“ ist, stand fortan jedoch für die „Marke“ des Bobtails.

Erzeugte die Natur keinen Stummelschwanz, bzw. den entsprechenden Gendefekt, kupierte man die Rute kurzerhand, um eine Anerkennung als Arbeitshund zu erhalten, womit die Hunde von der Steuer befreit wurden. Das Kupieren ist heute in den meisten Ländern verboten. 

Eine Werbeaktion des Farbenhersteller Dulux in Australien machte in der 60er Jahren die frisierte Variante des Bobtails weltweit bekannt und beliebt. Diese Werbekampagne war so erfolgreich, dass der Bobtail fortan wurde zum Maskottchen des Farbenherstellers wurde.

Auch die Beatles-Ikone Paul McCartney hielt sich bereits in den 1960er Jahren mit „Martha“ eine Bobtailhündin, die er auch in dem Song Song „Martha My Dear“ verewigte. In Hollywood entstanden u.A. Filme und Fernsehserien wie „The Shaggy Dog“ (1959) und „Please Don’t Eat the Daisies“ (1960) mit Doris Day.

 

Der Bobtail - Old English Sheepdog: Aufzucht, Haltung und Pflege

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Geschichte und Herkunft des Bobtails

 

Steckbrief Bobtail

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 16
  • Widerristhöhe: Rüden: 61 – 65 cm , Hündinnen: 56 – 61 cm.
  • Gewicht: 27 – 45 Kg
  • Verwendung: ursprünglich Treib-, Hüte- und Herdenschutzhund
  • FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 1: Schäferhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Der Bobtail hat eine arbeitsreiche Vergangenheit als Hirtenhund und Viehtreiber. Er stammt von früheren Hütehunden aus England ab. Manche Kynologen vermuten aber auch, dass der Bobtail aus Kreuzungen des Kaukasischen Owtscharkas mit Bergamasker Hirtenhunden und den ursprünglichen britischen Schäferhunden, die vor Ort lebten,  entstanden sein könnte.

Walisische Farmer begannen im 18.Jahrhundert mit der kontinuierlichen Züchtung dieser Hunderasse, wobei sein Aussehen zunächst herzlich egal war: Im Vordergrund standen zunächst seine charakterlichen Qualitäten als Hütehund und eine robuste Gesundheit, die den Widrigkeiten des regnerischen Wetters trotzen sollte. Als der Bobtail im 19.Jahrhundert seine Arbeit als Hirtenhund zusehends verlor, wurde er auch immer öfter als reiner Familienhund gehalten.

Die Rassezucht bewahrte den Bobtail zwar vor dem Aussterben, brachte aber für den ursprünglichen Hund zunächst Nachteile, wie ein zum Teil aggressives und schüchternes Wesen mit sich. Schon seit Längerem wird in der Zucht allerdings wieder auf die Ausprägung eines ausgeglichenen und wesensfesten Charakters geachtet.

1873 konnte man erste Ahnen des heutigen Bobtails auf Hundeausstellungen bewundern und 1875 wurden die ersten beiden Vertreter der neuen Rasse mit dem Namen „Short Tailed English Sheepdog“ ins Zuchtbuch eingetragen. 1885 stellte man den ersten Rassestandard fest und im Jahr 1890 wurde der Bobtail vom United Kennel Club (UKC) anerkannt. Seither wird die Rasse unter dem heutigen offiziellen Namen „Old English Sheepdog“ geführt.

Wer sich einen Bobtail zulegen möchte und noch nach einem Namen sucht, könnte dem liebenswerten Fellknäuel ja einen englischen oder sogar keltischen Hundenamen geben, da die Rasse ja ursprünglich aus Wales stammt.

 

Video zur Rasse des Bobtails

 
► Bobtail - Old English Sheepdog [2021] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Bobtails

 

Die aus Großbritannien stammende Hunderasse besitzt die FCI-Standard-Nr. 16 und gehört zur Gruppe 1 (Hütehunde und Treibunde – ausgenommen Schweizer Sennenhunde); Sektion 1 (Schäferhunde).

Gemäß FCI sollte die Schulterhöhe beim Rüden mindestens 61 Zentimeter betragen. Bei Hündinnen wird ein Mindestmaß von 56 Zentimeter gefordert. Das nicht festgelegte Gewicht liegt je nach Geschlecht zwischen 27 und 45 Kilogramm. Bobtails werden etwa 10 bis 12 Jahre alt.

Der kraftvolle und mittelgroße Hund mit dem beeindruckenden Haarkleid hat einen wiegenden Gang, der in seinem Bewegungsablauf an einen Bären erinnert.

Das wetterfeste Fell besitzt alle Nuancen von Grau- und Blautönen mit zum Teil weißen Abzeichen. Die Unterwolle bildet einen wasserdichten Flor. Seine Haare fallen dem Bobtail über die Augen und auch seine recht kleinen Pfoten sind üppig mit Fell bewachsen.

 
 

Wesen, Charakter und Erziehung des Bobtails

 

Der Bobtail ist intelligent, manchmal aber auch durchaus eigensinnig. In der Regel hat er ein fröhliches und ausgeglichenes Naturell. Mitunter ist er kühn, jedoch ohne Aggressivität. Von Haus aus ist der Bobtail Menschen und anderen Hunden gegenüber gegenüber sehr verträglich und ohne Nervosität. Charakteristisch ist die eigenartige, etwas scheppernde Tonlage seines Gebells.

Auffallend ist zudem das liebevolle Verhalten Kindern gegenüber. Hier tritt auch oftmals sein angeborener Hütetrieb zutage, wenn er auf gemeinsamen Spaziergängen mit seinem familiären Rudel versucht, die Kinder durch behutsame Stupser zusammenzuhalten. Da er sehr gelehrig ist, wird er auch gerne als Fährten- und Rettungshund eingesetzt. Eine enge Bindung an seinen Besitzer bzw. an die Familie ist dem empathischen Hund sehr wichtig.

Erhält der Bobtail seine Portion Zeit, Auslauf und Beschäftigung ist er ein sehr sympathischer und leicht erziehbarer vierbeiniger Geselle. Mit seinem Erbe als Treib- und Hütehund ist der unternehmungslustige und freundliche Vierbeiner dennoch wachsam und territorial veranlagt. Bei drohender Gefahr weiß er sein menschliches Rudel durchaus zu beschützen. Manchmal kann der Bobtail einen freundlich gesonnenen Besucher allerdings richtig erschrecken, indem er ihm gerne in ungestümer Zuneigung die Vorderpfoten auf die Schulter legt.

Sein intelligenter und kesser Blick verrät, dass er seine eigenen Ideen entwickeln kann. Selten kommt mit einem Bobtail Langeweile auf, denn er wickelt seinen Besitzer gerne mit schauspielerischem Talent und clownesken Charme um den Finger. 

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Bobtails

 

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Bobtails haben einen sehr gutmütigen Charakter und eignen sich perfekt als Familienhunde. Menschen, bei denen nicht Bequemlichkeit und Sauberkeit des Haushaltes an erster Stelle stehen, finden im Bobtail einen verspielten und aktiven Partner. Eine Stadtwohnung ist nicht das Richtige für einen den Hund, schon gar nicht ein kleines Appartement.

Er benötigt viel Auslauf, egal wie das Wetter ist. Ein Haus mit Garten bzw. ein größeres Areal ist ideal. Seine hohe Intelligenz und Geschicklichkeit prädestinieren den Bobtail auch für Hundesportarten wie Agility. Auch zum Rettungs- oder Therapiehund lässt sich gelehrige Charmeur gut ausbilden.

Lange Spaziergänge mit gemütlichem Herumschnüffeln halten ihn bei Laune. Dabei kann es sein, dass er von seinem Ausflug in seinem wetterfesten Fell eine Portion Stöckchen, Sand und Blätter mit nach Hause bringt. Das schöne Haarkleid des Bobtails pflegt man am besten täglich mit Kamm und Bürste. 

Bereits Welpen sollten an die intensive Fellpflege gewöhnt werden. Ein Zurückschneiden der Haare wäre zwar praktischer, ist aber nicht mehr so authentisch. Auch ein Bad ist ab und an anzuraten. Dabei sollte man ein rückfettendes Shampoo verwenden, da sonst die Haut austrocknen kann.

 

Rassetypische Krankheiten beim Bobtail

 

Glücklicherweise ist der Bobtail ein robuster Hund. Manche Hunde sind vom MDR1-Defekt betroffen, was sich in einer Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln äußert. Auch angeborene Taubheit, grauer Star und Erkrankungen der Atemwege und Lunge können auftreten. Der Bobtail kann von vereinzelt auch von Ellbogen- und Hüftgelenksdysplasie betroffen sein. 

Ein guter Züchter sollte auch die Augen seiner Elterntiere untersuchen lassen, denn die Rasse kann auch an erblich bedingtem Grauen Star erkranken.

 
 

Bobtail in Not

 

Da der Bobtail gerade auch bei Kindern sehr beliebt ist, erfolgt der Erwerb eines Hundes nicht selten ohne die vorher unbedingt notwendigen Überlegungen hinsichtlich der Folgen einer Hundehaltung (Stichwort: Welpen unter dem Weihnachtsbaum).

So kommt es bedauerlicherweise auch vor, dass ein Bobtail in Not gerät und im Tierheim landet, weil die Hundehalter-Familie vielleicht zu spontan dem Wunsch des Kindes gefolgt ist und nun feststellt, dass niemand genügend Zeit für den Hund aufbringen kann. Mitunter finden sich in den Tierheimen auch Bobtail Mischlingswelpen, die auf eine neue liebe Familie warten.

 

Häufig gestellte Fragen zum Bobtail

 
Wie stark haaren Bobtails?

Bobtails haaren kaum. Da der Bobtail ein langes Fell besitzt und langhaarige Hunde grundsätzlich weniger haaren, verliert auch der Bobtail wenig Haar. Das macht ihn auch für den Allergiker besser geeignet als viele andere Hunderassen. Bobtails haben ein zottiges und wetterbeständiges Fell mit einer wasserfesten Unterwolle. Das Haarkleid darf laut FCI alle Schattierungen von grau bis hin zu graublau besitzen. Das Fell des Körpers und der Hinterläufe sollte stets einfarbig sein, sogenannte “weiße Socken“, sind erlaubt. Weiteres Weiß und auch Tendenzen zu brauner Fellfarbe im Fell sind unerwünscht. Bobtail Rüden sollten laut Standard mindestens 61 cm groß werden; bei Hündinnen fordert die FCI eine Mindestgröße von 56 cm. Die Hunde erreichen ein Alter von 10 bis 12 Jahren. 

Ist der Bobtail ein Hütehund?

Ja, der Bobtail, dessen offizieller Name „Old English Sheepdog“ ist, ist ursprünglich ein Hütehund, der zum Bewachen von Schafen in England eingesetzt wurde. Seinen Namen „Bobtail“ ( zu deutsch: Stummelschwanz) erhielt er, weil einige Welpen auf natürlichem Weg mit einer verkürzten Rute geboren werden. Früher kupierte man sogar Welpen mit einer normal langen Rute, um dem Hund sein typisches Aussehen zu geben. Dies ist heute in den meisten Ländern verboten. 

Wie teuer ist ein Bobtail?

Die Preise für einen reinrassigen Bobtail Welpen mit Ahnentafel liegen bei einem seriösen Züchter bei 1.000 € bis 1.500 €.