Der Magyar Vizsla – ein ungarischer Jagdhund mit viel Sensibilität

 

Vizslas bauen eine enge Beziehung zum Menschen auf und wollen gefordert werden

 


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Der Magyar Vizsla ist ein Jagdhund, der aus Ungarn stammt. Der drahthaarige Magyar Vizsla ist mit dem Deutsch Drahthaar verwandt.Der Magyar Vizsla – Noch bis vor rund 10 Jahren war der Vizsla hierzulande kaum bekannt, während er in seinem Heimatland Ungarn schon seit vielen Jahren als Gebrauchs- und Jagdhund gezüchtet wird. Inzwischen wird diese Rasse auch oft als Familienhund gehalten.

Magyar Vizslas zählen zu den anhänglichsten Hunden überhaupt, was sie für eine enge Beziehung zwischen Mensch und Tier in einer Familie prädestiniert. Es gibt die Hunde in zwei Varietäten: Als kurzhaarigen Magyar Vizsla und als drahthaarigen Magyar Vizsla.

 

Magyar Vizsla: Geschichte, Haltung, Ausbildung, Zucht

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Geschichte und Herkunft des Magyar Vizslas

 

Steckbrief Magyar Vizsla

  • Ursprungsland: Ungarn
  • Standardnummer: 57 (Kurzhaar), 239 (Drahthaar)
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 58 bis 64 cm, Hündinnen 54 bis 60 cm
  • Gewicht (von FCI nicht festgelegt): je nach Geschlecht zwischen 18 und 30 kg
  • Verwendung: Jagdgebrauchshund
  • FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde. Mit Arbeitsprüfung (Feld- und Wasserprüfung).

Bereits im 9. und 10. Jahrhundert brachten die Magyaren einen dem heutigen Magyar Vizsla ähnlichen Hundetyp aus Asien mit ins Karpatenbecken, das auf dem Gebiet des heutigen Ungarn liegt.

Im Laufe der Jahre entstanden gelbe türkische Windhunde und ungarische Bracken, die als direkte Vorfahren des Vizslas angesehen werden. Im 19. Jahrhundert verschwanden diese Hunde aber immer mehr von der Bildfläche und wurden von Settern, Pointern und Vorstehhunden abgelöst.

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts besann man sich wieder dieser alten Hunderasse und 1920 gründete man die „Ungarische Vizsla-Züchtervereinigung“. Während der beiden Weltkriege wurde die Zahl der Hunde erneut stark dezimiert, während heute die Rassebestände als gesichert gelten.

Während zunächst nur eine kurzhaarige Variante des Hundes existierte, schuf man in den 1930er Jahren eine drahthaarige Varietät, indem man den Vizsla mit dem Deutsch Drahthaar kreuzte. 1936 wurde der kurzhaarige Magyar Viszla von der FCI, der Fédération Cynologique Internationale, als eigene Rasse anerkannt, während die drahthaarige Variante erst 1966 internationale Anerkennung durch die FCI fand.

 
 

Video zur Rasse des Magyar Vizslas

 
► Magyar Vizsla [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Magyar Vizlas

 

Der Magyar Vizsla ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus Ungarn, die man in Drahthaarige und Kurzhaarige Vizsla unterteilt. Während der Drahthaarige Vizsla die Standard-Nummer 239 erhielt, bekam der Kurzhaarige die Nummer 57 zugeteilt. Beide werden der Gruppe 7, Vorstehhunde, sowie hier der Sektion 1.1, Kontinentale Vorstehhunde, zugeordnet. Mit ihren muskulösen, schmalen und beinahe zierlich wirkenden Körpern sollten Rüden laut Rassestandard eine Widerristhöhe von 58 bis 64 Zentimeter aufweisen; Hündinnen dürfen mit einer Schulterhöhe von 54 bis 60 Zentimeter etwas kleiner sein.

Das Gewicht ist nicht festgelegt und liegt je nach Geschlecht zwischen 18 und 30 Kilogramm. Damit zählen sie zu den mittelgroßen Jagdgebrauchshunden. Vizslas erreichen ein Alter von 12 – 15 Jahren.

Je nach Rasse ist das Haarkleid kurz oder drahthaarig. Die Fellfarbe variiert in den Nuancen „Semmelgelb“ bis „Dunkelgold“. Dabei sind kleine weiße Abzeichen an Kehle, Brust oder Zehen erlaubt, ein geflecktes Fell ist laut Zuchtstandard nicht zulässig. Kurzhaarige Vizslas haben keine Unterwolle und sind daher etwas kälteempfindlich.

Die unten abgerundeten Ohren hängen dicht am Schädel herunter. Seine bis zum Sprunggelenk reichende Rute trägt der Magyar Vizsla waagerecht.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Magyar Vizslas

 


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Der Magyar Vizsla hat einen sehr sensiblen Charakter, er ist eher leichtführig, muss aber unbedingt genügend ausgelastet werden. Man sollte also auf jeden Fall etwas Erfahrung in der Erziehung von Hunden mitbringen.Der Magyar Vizsla ist ein sehr treuer und intelligenter Hund, dessen Haltung aber durchaus zeitaufwändig ist. Die Vierbeiner sind äußerst aktiv und brauchen viel Beschäftigung und Bewegung. Sie verfügen über ein enormes Durchhaltevermögen und sind dabei sehr liebevoll, gehorsam und anschmiegsam.

Bei ausreichend Beschäftigung und Bewegung ist der Magyar Vizsla durchaus ein idealer Familienhund, da er sehr menschenbezogen und anpassungsfähig ist. Er möchte gerne überall mit dabei sein. Nicht selten entwickelt dieser intelligente Hund Kindern gegenüber einen enormen Beschützerinstinkt. Und die Tatsache, dass er neugierig, verspielt und lernbereit ist, macht ihn auch zum idealen Spielkameraden für Kinder.

Nicht zu unterschätzen ist seine Sensibilität: Bei Stress wird dieser Hund leicht nervös. Daher benötigt er bei der Erziehung viel Einfühlungsvermögen und keinesfalls eine harte Hand. Wird er falsch erzogen oder unterfordert, kann es zu Verhaltensauffälligkeiten kommen.

Sein Gehör ist ausgesprochen gut. Zudem reagiert er auf Kommandos seines Besitzers bereits allein durch lautlose Gestik und Mimik.

Der Vizsla kann vielseitig eingesetzt werden. Er ist ein ausgesprochen guter Schweißhund, der schnell, ausdauernd, spur- und fährtensicher ist und gerne apportiert. Auch als Rettungshund findet er seinen Einsatz.

Vizslas sind wachsam und schlagen bei verdächtigen Geräuschen schnell an. Als reiner Wachhund wird er sich aber unterfordert fühlen. Auch als Schutzhund ist der Magyar Vizsla eher nicht geeignet. Keinesfalls darf der Magyar Vizsla in einem Zwinger gehalten werden.

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Magyar Vizslas

 

Als waschechter Jagdhund hat der Vizsla einen hohen Bewegungsdrang mit großer Ausdauer und Schnelligkeit. Normale Spaziergänge reichen ihm nicht aus, er muss aktiv arbeiten und sich frei bewegen können. Sein Spürsinn ist hervorragend ausgeprägt und viele Jäger zählen auf seine guten Eigenschaften als Vorstehhund. Eine besondere Vorliebe hat der Vizsla für das Wasser und apportiert gerne. Daher ist er insbesondere als Wasserrettungshund geeignet.

Ideal ist ein Haus mit Garten. Wenn man ihn nicht zur Jagd mitnehmen kann, freut er sich, wenn man mit ihm einen Hundesport, wie Mantrailing, Obedience oder Fährtenarbeit, betreibt. Auch für Agility kann er sich begeistern. Beim Joggen oder Radfahren ist er ebenfalls ein angenehmer Begleiter.

Dank des kurzen Fells ist die Fellpflege recht einfach: Wenn sich der Hund schmutzig gemacht hat, reicht ein Abrubbeln mit dem Handtuch, die empfindlichen Ohren kontrolliert man am besten regelmäßig. Positiv wirkt sich hier aus, dass der Vizsla keine Unterwolle hat und somit auch sehr wenig haaren. Berücksichtigen muss man dabei aber, dass der Hund bei sehr niedrigen Temperaturen besser einen Hundemantel tragen sollte, damit er nicht friert.

Baden sollte man den Hund nur, wenn es unbedingt nötig ist und ein mildes, rückfettendes Shampoo verwendet wird. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Schlappohren, denn hier sammelt sich schnell Schmutz an, gerade wenn man mit dem Vizsla auf der Jagd war. Ohrentzündungen können bei mangelnder Reinigung sonst die Folge sein. Am besten verwendet man dazu einen speziellen Ohrenreiniger für Hunde. Hat der  Vizsla genügend Auslauf und Bewegung, so müssen die Krallen nicht geschnitten werden.

 

Rassetypische Krankheiten beim Magyar Vizsla

 

Magyar Vizslas sind im Allgemeinen recht robuste und gesunde Hunde, sofern sie bei einem seriösen Züchter erworben werden. Da es allerdings viele regionale Zuchten mit einem begrenzten Genpool gibt, können manche Zuchtlinien eine erhöhte erbliche Disposition zu verschiedenen Erkrankungen haben. Hüftdysplasie tritt zum Glück eher selten auf.

Manchmal können die Hunde von unterschiedlichen Tumorerkrankungen betroffen sein. Auch Epilepsie kann erblich bedingt auftreten, betroffene Hunde bekommen dann Krampfanfälle, ohne dass eine Ursache erkennbar wäre. Dabei lösen gleichzeitig anfallsartige Entladungen von Neuronen im Gehirn die epileptischen Anfälle aus. Verstärkt werden die Anfälle oftmals durch eine gestörte Leberfunktion, bei der Giftstoffe von der Leber aus ins zentrale Nervensystem transportiert werden. In der Folge blockieren diese Giftstoffe Neurotransmitter im Gehirn und sorgen so für gestörte Übertragungsmuster.

 
 

In der Regel tritt die Krankheit schon bei jungen Hunden auf, ist genetisch bedingt und schwierig zu behandeln. Leider ist die Identifizierung des verantwortlichen Gens bisher nicht gelungen. Epilepsie kann aber neben genetischen auch andere Ursachen haben: So kann auch ein Tumor, eine Hirnhautentzündung oder ein Schädeltrauma Auslöser dieser Krankheit sein. Auch hormonelle Störungen, Infektionen und Stoffwechselstörungen können ein Auftreten von Epilepsie begünstigen.

Bei manchen Hunden kann die Krankheit Vizsla Myositis auftreten, die zu einer Schwächung der Bissmuskeln führt. In der Folge leidet der Hund unter Schluckbeschwerden und Erbrechen. Der Magyar Vizsla kann auch von der Hautkrankheit Sebadenitis betroffen sein. Symptome sind neben entzündeten Talgdrüsen. Juckreiz und Haarausfall. Gute Züchter sollten ihre Zuchttiere auf all diese möglichen Erkrankungen hin untersuchen lassen und dahingehend ihren Zuchtpool selektieren, um für gesunde Nachfahren zu sorgen.

Typisch für die Rasse sind auch Magendrehungen. Daher verabreicht man den Hunden besser mehrmals täglich kleine Mahlzeiten und sorgt dafür, dass es genügend Zeit zum Verdauen an einem gemütlichen Plätzchen gibt.

 

 

Häufig gestellte Fragen zum Magyar Vizsla

 
Wie viel kostet ein Magyar Vizsla Welpe?

Ein Magyar Vizsla Welpe mit Ahnentafel und Papieren kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 1.300 € und 1.600 €. Magyar Vizsla Rüden werden etwa 58 bis 64 cm groß, während Hündinnen eine Widerristhöhe von 54 bis 60 cm erreichen sollten. Die Hunde gibt es in zwei Varietäten: Als kurzhaarigen Magyar Vizsla und als drahthaarigen Magyar Vizsla. Beide werden von der FCI als separate Rassen geführt. 

Ist der Magyar Vizsla ein Anfängerhund?

Der Magyar Vizsla ist ein sehr anhänglicher und auch kinderlieber Hund, der aber einige Erfahrung in der Haltung von Hunden benötigt. Seine Erziehung sollte mit Verständnis und Einfühlungsvermögen erfolgen. Zudem braucht er viel physische Betätigung und mentale Auslastung. Als reiner Anfängerhund ist er daher eher nicht geeignet.