Der Chesapeake Bay Retriever liebt die Jagd im Wasser

 

Der „Chessie“ wurde früher für die Gänse- und Entenjagd eingesetzt

 


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Der Chesapeake Bay Retriever macht gerne Jagd auf Enten und Gänse. Er ist eine der insgesamt sechs Retriever-Rassen und die einzige, die aus den USA stammt.

Der Chesapeake Bay Retriever

Seinen Namen hat der Chesapeake Bay Retriever – auch „Chessie“ genannt – der Chesapeake Bay in Maryland, im Osten der USA, zu verdanken. Seit 1964 ist er auch offizieller State Dog des US-Bundesstaats Maryland.

Es handelt sich dabei um den einzigen Retriever, der seinen Ursprung in den USA hat. Von den Retrievern Europas unterscheidet er sich sowohl im Aussehen, als auch im Charakter.

In seiner ursprünglichen Heimat ist er weitaus häufiger anzutreffen, als hierzulande. Neben einem starken Jagdtrieb verfügt der „Chessie“ auch über einen ausgeprägten Schutz- und Wachtrieb. Chessies sind wahre Arbeitstiere, haben eine große Liebe zum Wasser und handeln sehr selbstbewusst.

 
 

Geschichte und Herkunft des Chesapeake Bay Retrievers

 

Steckbrief Chesapeake Bay Retriever

  • Ursprungsland: USA
  • Standardnummer: 263
  • Widerristhöhe: (von FCI festgelegt) Rüden: 58 bis 66 cm, Hündinnen: 53 bis 61 cm
  • Gewicht: (von FCI festgelegt) Rüden: 29,5 bis 36,5 kg, Hündinnen: 25 bis 32 kg
  • Verwendung: Apportierhund, Wasserhund.
  • FCI-Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde
  • Sektion 1: Apportierhunde. Mit Arbeitsprüfung.

Der Chesapeake Bay Retriever wurde ursprünglich für die Gänse- und Entenjagd eingesetzt. Schnell erkannte man seine Leidenschaft für das Wasser und bildete ihn bevorzugt zur Apportierarbeit aus.

So ganz eindeutig jedoch ist die Entstehungsgeschichte der Chesapeake Bay Retriever nicht: Man nimmt an, dass sie das Ergebnis unterschiedlicher Kreuzungen verschiedener Rassen sind.

Zwar fand man bereits aus dem 16. Jahrhundert Belege für die Existenz eines Hundes diesen Typs, richtig bekannt als Jagdhund wurde der Chesapeake Bay Retriever aber erst im 19. Jahrhundert. Als Urahnen gelten die beiden St.-John’s Neufundland Welpen Sailor und Canton, die beide 1807 aus einem in der Chesapeake Bay gestrandeten Schiff gerettet wurden.

Überlieferungen besagen zudem, dass der Irish Water-Spaniel, der Flat Coated Retriever, der Curly Coated Retriever, sowie verschiedene Setter und Coonhounds an der Entstehung dieser Rasse beteiligt waren. Der erste Chesapeake Bay Retriever, der den Rassestandards gerecht wurde, wurde 1878 vom AKC erfasst.

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Video zur Rasse des Golden Retrievers

 
► Chesapeake Bay Retriever [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Chesapeake Bay Retrievers

 

Der Chesapeake Bay Retriever ist ein von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannter Rassehund, der die Standardnummer 263 erhielt. Dabei wurde er in die Gruppe 8 – Apportier-, Stöber- und Wasserhunde – sowie in die Sektion 1 – Apportierhunde – eingeteilt. Seinen Ursprung hat diese Rasse in den USA.

Laut Rassestandard sollten Rüden eine Schulterhöhe von 58 bis 66 cm erreichen, während Hündinnen mit 53 bis 61 cm etwas kleiner sein dürfen. Das ebenfalls festgelegte Gewicht liegt je nach Geschlecht zwischen 25 und 36 Kilogramm. Chessies werden 10 bis 13 Jahre alt.

Der mittelgroße Hund hat dichtes, kurzes, hartes und gewelltes Haar mit feiner, dichter, wolliger Unterwolle. So prädestiniert ihn sein Haarkleid für die Arbeit ganz besonders in eisigem Wasser und unter rauen und widrigsten Wetterbedingungen.

Von der Farbe her ist nahezu jede Schattierung von Strohfarben (light deadgrass), bis Hellrot (sedge), oder auch Dunkelbraun erlaubt. Unter Jägern gilt, dass die Farbe des Hundes an sein Arbeitsgebiet angepasst sein sollte. Unifarbene Chesapeake Bay Retriever werden bevorzugt. Typisch ist, dass sich das Fell vom Hals bis zur Rute wellt, während es an Kopf, Bauch und Beinen glatt und kurz ist.

Der Hund besitzt einen relativ breiten, runden Schädel mit einem mittleren Übergang von der Nasenwurzel zur Schädelkalotte und einem kräftigen Kiefer, der ideal zum Apportieren ist.

Sein Körper ist von kraftvoller Natur und gut bemuskelt. Typisch sind seine bernsteinfarbenen oder gelben Augen. Der Chessie besitzt recht kleine, hoch angesetzte, hängende Ohren.

Die Rute ist gerade bis leicht gebogen und sollte keinesfalls über den Rücken gerollt sein. Eine ausgeprägte Mimik kennzeichnet diese Hunde: Als Zeichen der Freude zieht er die Lefzen hoch und zeigt dabei seine Zähne, was wie ein Grinsen wirkt. Untermalt wird dieser Gesichtsausdruck oft von einem typischen, recht lauten Gurren oder Brummen.

Heute wird der Chesapeake Bay Retriever in seinem Heimatland sowohl als Familienhund, als auch als Jagdgebrauchshund, als Hund für Field-Trials, Ausstellungshund oder gar Therapiehund eingesetzt. Bei uns in Deutschland ist diese Rasse eher selten. Die vorhandenen Hunde werden hauptsächlich zur Dummyarbeit eingesetzt oder jagdlich geführt.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Chesapeake Bay Retrievers

 


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Bevorzugtes Element des Chesapeake Bay Retriever ist das Wasser. Er ist willensstarker Hund mit dominantem Charakter und benötigt daher eine konsequente Erziehung.

Extreme Witterungsbedingungen und Stress machen dem hartgesottenen Chessie überhaupt nichts aus. Im Gegenteil: Erst so fühlt er sich so richtig in seinem Element! Er arbeitet ausgesprochen gerne und meist auch selbstständig, was ihm nicht selten als Sturheit ausgelegt wird, da er nicht erst lange auf ein menschliches Kommando wartet.

Ferner können dem Chesapeake Bay Retriever Mut, Ausdauer und eine enorm hohe Intelligenz bescheinigt werden. Er besitzt ein quicklebendiges, stets gut gelauntes und wachsames Naturell.

Typisch für die Rasse ist die besondere Vorliebe für das Wasser, weshalb sich der Chesapeake hervorragend für die Jagd auf Wasservögel eignet. Die anhänglichen Hunde, denen ein starker Beschützerinstinkt innewohnt, sind nichts für Menschen mit wenig Zeit, denn sie sind Arbeitstiere, die gefordert und gefördert werden wollen. 

Das absolute A&O für den Chessie bedeutet daher Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit: Wird er nicht genügend ausgelastet, kann sich ein Chesapeake leider schnell zu einem unberechenbaren Problemhund entwickeln. Daher eignet er sich auch keineswegs als reiner Familienhund.

Zudem gehört er nur in Hände von erfahrenen Hundehaltern, da er mit seinem manchmal übertriebenen Schutztrieb und seiner zumeist vorhandenen Dominanz eine konsequente Erziehung benötigt. Dennoch zeigt sich der Chesapeake durchaus sensibel, denn zu „seinem Rudel“ bzw. seiner Familie und ganz besonders zu einer Bezugsperson, entwickelt er eine intensive und enge Bindung.

Bei entsprechender Führung mit interessanten Herausforderungen ist der Chessie auch gut in der Familie zu halten, wo er ein treuer Wegbegleiter und Kinderfreund ist. Fremden gegenüber verhält er sich zurückhaltend bis misstrauisch.

 
 

Typische Rassekrankheiten beim Chesapeake Bay Retriever

 

Der Chessie gilt als die gesündeste und kräftigste Retriever-Rasse. Nur gelegentlich tauchen Erkrankungen an den Augen oder Hüft- und Ellbogengelenksdysplasie auf. Es besteht eine (seltene) Disposition zu Mukopolysaccharidose Typ VI., auch Maroteaux-Lamy-Syndrom genannt. Die Krankheit wird durch einen einen autosomal-rezessiven Erbgang bedingt.

Betroffene Hunde entwickeln schon im Welpenalter eine Trübung der Hornhaut und leiden unter Wachstumsstörungen. Typische Symptome sind ein verkürzter Rumpf mit einer gekrümmten Wirbelsäule und Fehlbildungen des Kopfes bzw. Gesichts. Erkrankte Hunde müssen intensiv medizinisch betreut werden; in der Regel führen die schweren Krankheitssymptome dazu, dass die Hunde schon im Welpenalter eingeschläfert werden müssen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Chesapeake Bay Retriever

 

Man könnte den Chessi auch als wahren „Workoholic“ bezeichnen: Mit Sicherheit ist er der agilste unter den Retrievern, denn er arbeitet mit extrem hoher Ausdauer, Zielstrebigkeit und Leidenschaft. Neben einer ausreichenden Beschäftigung, sei es Jagen, Hundesport oder Dummyarbeit, unternimmt man mit ihm am besten auch regelmäßige und längere Spaziergänge. Dabei muss man aber seinen Jagdtrieb im Auge behalten, denn es ist damit zu rechnen, dass er selbst bei eisigem Wetter in das nächstliegende Gewässer springt.

Beim Apportieren in zugefrorenen Seen beweist er sich dabei sogar als talentierter Taucher, nachdem er sich mutig durch das Eis am Uferrand gebrochen hat. Erst wenn er das Federvieh zuverlässig aus dem Wasser apportiert hat, ist für ihn sein Jagdeinsatz abgeschlossen. Da der Chesapeake Bay Retriever auch einen hervorragenden Geruchssinn besitzt, kann man ihn auch sehr gut als Stöber- bzw. Schweißhund einsetzen. 

Neben jagdlichen Betätigungen oder dem Einsatz als Wach- und Schutzhund eignet sich der Chessie auch hervorragend zur Ausbildung als (Wasser)Rettungshund. Die Fellpflege ist recht anspruchslos: Regelmäßiges Kämmen und Bürsten erfreuen den leidenschaftlichen Schwimmer und festigen eine herzenswarme Bindung zu seinem Herrchen oder Frauchen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Chesapeake Bay Retriever

 
Sind Chesapeake Bay Retriever aggressiv?

Nein, ein Chesapeake Bay Retriever hat normalerweise nicht mehr Aggressionspotenzial als die meisten anderen Hunderassen. Allerdings ist er die Retrieverrasse zu deren Erziehung definitiv am meisten Erfahrung und Konsequenz gehört. Er ist sehr wachsam, dominant und hat einen ausgeprägten Schutztrieb. All dies sind Eigenschaften, die eigentlich nicht Retriever typisch sind. 

Welche Arten von Retrievern gibt es?

Es gibt insgesamt sechs Retriever Rassen, die von der FCI anerkannt sind: Neben dem Chesapeake Bay Retriever sind dies der Curly Coated Retriever, der Flat Coated Retriever, der Golden Retriever, der Labrador Retriever und der Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Wie viel kostet ein Chesapeake Bay Retriever?

Für einen Chesapeake Bay Retriever mit Stammbaum und Papieren sollte man bei einem seriösen Züchter zwischen 1.000 € und 1.500 € rechnen.

Wofür wurde der Chesapeake Bay Retriever gezüchtet?

Früher setze man den „Chessie“ zur Enten- und Gänsejagd ein. Mit seiner Liebe zum Wasser eignet er sich hervorragend zum Apportieren des Federviehs aus aus Bächen, Flüssen und Seen.

Was hat es mit dem „Lächeln“ des Chesapeake Bay Retrievers auf sich?

Wenn sich der Chessie freut, zeigt er gerne seine Zähne, indem er seine Lefzen hochzieht. Dieser Gesichtsausdruck wirkt wie ein Grinsen und wird einem Brummen oder Gurren untermalt.