Der Yorkshire Terrier ist ein intelligenter und mutiger Kleinhund
Inhaltsverzeichnis
Ein Hund mit Beschützerinstinkt – ein „Yorkie“ legt sich schon mal mit den Großen an
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Der Yorkshire Terrier – Noch vor mehreren Jahrzehnten war der Yorkshire Terrier als Hunderasse eher in Fachkreisen bekannt. Aber schon bald eroberte der kleine, mutige und anhängliche Hund die westliche Welt und wurde zur beliebtesten Kleinhunderasse. Yorkshire Terrier, auch „Yorkies“ genannt, sind aufgrund ihrer Vergangenheit als Mäuse- und Rattenjäger Gebrauchshunde. Sie möchten wie „große“ Hunde behandelt und nicht auf ein Dasein als Schoßhund reduziert werden.
Yorkies gehören zu den intelligentesten Hunden überhaupt und benötigen einen Besitzer, der genügend Zeit für sie hat. Da sie sehr viel Aufmerksamkeit, Auslauf und eine entsprechende Pflege ihres glänzenden Fells benötigen, sollten sie eher als Einzelhunde gehalten werden. Die lebhaften und wachsamen Vierbeiner fühlen sich auch in einer Stadtwohnung wohl und sind bei guter Erziehung zauberhafte und lebhafte Gefährten.
Zu den prominenten Yorkshire Terrier Besitzern gehören und gehörten unter anderem:
Audrey Hepburn (mit Mr. Famous und Assam), Britney Spears (mit London und Mitzy), Bruce Willis (mit Wolf Fishbein), Gisele Bündchen (mit Vida), Justin Timberlake (mit Bella und Bearlie), Miley Cyrus (mit Shooter und Roadie), Miranda Kerr (mit Frankie), Natalie Portman (mit Vhizz)sowie Naomi Watts (mit Bob).
In Deutschland kam die Yorkiedame „Daisy“ dank ihres Herrchens, dem prominenten Modeschöpfer Rudolph Mooshammer, zu besonderer Berühmtheit.
Geschichte und Herkunft des Yorkshire Terriers
Steckbrief Yorkshire Terrier
- Ursprungsland: Großbritannien
- Standardnummer:86
- Widerristhöhe (von FCI nicht festgelegt) ca. 18 bis 24 cm
- Gewicht (von FCI festgelegt): max. 3,2 kg
- Verwendung: Begleit- und Gesellschaftshund
- FCI-Gruppe 3: Terrier
- Sektion 4: Zwerg Terrier. Ohne Arbeitsprüfung.
Zur Zeit der Industrialisierung Mitte des 18. Jahrhunderts kamen etliche schottische Tagelöhner in die Grafschaft Yorkshire und die großen Metropolen Nordenglands. Die Arbeiter brachten ihre eigenen Hunde, wie z.B. den Skye Terrier oder den inzwischen ausgestorbenen Paisley Terrier (auch Clydesdale Terrier genannt) mit und begannen im 19. Jahrhundert gezielt mit der Züchtung besonders kleiner Terrier.
Diese sollten dazu dienen, Häuser, Wohnungen und Lagerhallen von der grassierenden Ratten- und Mäuseplage zu befreien. Auch in den dunklen und engen Gassen fanden die kleinen Hunde stets genügend Arbeit in Form von wehrhaften Nagern. Da in den Industrievierteln meist die ärmsten Gesellschaftsschichten wohnten, war der noch in seiner Entstehung befindliche Yorkshire Terrier ursprünglich also auch ein „Underdog“. Im Laufe der Jahre fand die neu entstandene Rasse ihren Einsatz auch bei der illegalen Jagd auf Hasen und Kaninchen. Die Arbeiterschaft organisierte zur Unterhaltung sogar Wettbewerbe, die sog. „Rattenpits“, bei denen der Hund gewann, der in der kürzesten Zeit die meisten Ratten tötete.
Mit der Zeit wurden vermutlich etliche weitere Rassen wie z.B. der alte Englische Toy Terrier und sogar der Malteser eingekreuzt. Man setzte sich als Ziel, das Gewicht und die Größe der Hunde immer weiter zu verringern, um den Yorkies das heute so typische possierliche Aussehen zu geben und ihn so auch als Begleithund für vornehme Kreise interessant werden zu lassen. Tatsächlich verkauften viele Arbeiter und Bauern Exemplare der neu entstandenen Rasse an Angehörige des Adels und des Bürgertums und konnten so ihr kärgliches Einkommen aufbessern.
Man nimmt an, dass die heutigen Yorkshire Terrier im Wesentlichen von einem Rüden mit dem Namen „Old Crab“ und einer Hündin namens „Kitty“ abstammen. Die beiden zeugten einen Nachkommen, der sich „Ben Huddersfield“ nannte, viele Preise gewann und bis heute als Stammvater der neuen Rasse gilt. 1874 trug man die Rasse erstmalig ins Zuchtbuch ein und die offizielle Anerkennung erfolgte 1886. Zum Ende des 19. Jahrhunderts galt der Yorkie als beliebtester Zwerghund in Großbritannien. Im 20. Jhd. breitete sich die Rasse weltweit aus und den 1970ern avancierte der kleine Vierbeiner regelrecht zum „Modehund“.
Die ersten Züchtungen waren weitgehend artgerecht, bis unseriöse Hundezüchter versuchten, Tiere mit besonders großen Augen und puppenhaftem Aussehen zu kreieren, die meist gesundheitliche Probleme aufwiesen. Obwohl von kleiner Größe, trägt der Yorkshire Terrier auch heute noch ein Erbe als Jagdhund in sich, was sein besonders mutiges Verhalten erklärt.
Video zur Rasse des Yorkshire Terriers
Aussehen des Yorkshire Terriers
Der Yorkshire Terrier besitzt die FCI-Standard-Nr. 86 und gehört zur Gruppe 3 (Terrier), Sektion 4 (Zwergterrier). Laut Rassestandard ist die Widerristhöhe des Hundes nicht festgelegt, sie beträgt normalerweise zwischen 18 und 24 Zentimeter. Das Maximalgewicht hingegen wird laut FCI auf 3,2 Kilogramm begrenzt. Seine Lebenserwartung liegt bei 13 bis 16 Jahren. Der Körperbau des Yorkshire Terriers ist dem der großen Terrier-Rassen ähnlich, er besitzt nur ein kleineres Format.
Das Fell sollte seidig glänzend sein, wobei das Körperfell in dunklem Stahlblau erscheint, während die Kopf- und Brusthaare von intensiv goldener Farbe sind. Das Haar ist am ganzen Körper lang und glatt. Der Yorkshire Terrier wechselt im Vergleich zu vielen anderen Hunderassen nicht im halbjährlichen Rhythmus sein Fell, da er über keine Unterwolle verfügt und ist deshalb auch für Allergiker geeignet. Auch die mittellange Rute schmückt reichlicher Haarbewuchs. Mit einer dunklen Wurzel werden die Haare zur Rutenspitze hin immer heller.
Mit seiner aufrechten Körperhaltung und seinem adretten Aussehen vermittelt der Yorkie seiner Umgebung einen gewissen Stolz nach dem Motto: „Seht her, hier bin ich!“ Die dunkel glänzenden Augen unterstreichen dies durch ihren wachen und intelligenten Ausdruck.
Wesen, Charakter und Erziehung des Yorkshire Terriers
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Der Zwergterrier besitzt ein lustiges, lebhaftes und anhängliches Naturell, gepaart mit viel Charakterstärke. Im Verhältnis zu seiner Größe ist er ein sehr mutiger und äußerst wachsamer Hund mit stark ausgeprägtem Beschützerinstinkt.
Da er nicht leicht zu erziehen ist, benötigt er bereits als Welpe eine starke Hand und liebevolle Zuwendung. Ein enger Kontakt zum Menschen ist dem Yorkie wichtig. Trotzdem möchte er aber auch sein ursprüngliches „terriertypisches“ Wesen ausleben können.
Aufgrund seines Wesens ist er eigentlich das Gegenteil eines Schoßhundes und wenn man ihn verhätschelt, fördert man durchaus negative Eigenschaften zutage. Da er seinem Besitzer viel Zeit und Aufmerksamkeit abfordert und sich mit anderen Hunden meist nicht besonders gut verträgt, sollte er eher als Einzelhund gehalten werden. Manchmal zeigt der Yorkshire Terrier geballte Angriffslust im Kleinformat. Sein Besitzer muss Sicherheit vermitteln und von Anfang an klarstellen, wer Herr im Haus ist.
Yorkies, die als Schoßhunde verzogen und immer nur auf dem Arm getragen werden, können sich auch zu besonders nervtötenden Kläffern entwickeln.
Der Yorkie ist nicht immer kinderlieb und sollte nur mit Kindern zusammen sein, die er bereits als Welpe kennengelernt hat. Der kleine Terrier hat auch keine Angst vor größeren Hunden und Fremden. Mitunter kann er sehr stur sein und neigt zur Selbstüberschätzung. Ist der kleine Hund gut sozialisiert und erzogen, kann man ihn aber auch z.B. als Therapiehund in Senioren- und Pflegeheimen oder Kliniken einsetzen.
Auslauf, Pflege und Haltung des Yorkshire Terriers
Der kleine Vierbeiner hat einen starken Bewegungsdrang. Er ist bei artgerechter Haltung ein robuster Hund, der auch vor Regen und Schnee nicht zurückschreckt. Ein nasses Fell bei kalten Temperaturen sollte man vermeiden. Da er einen ausgeprägten Spieltrieb besitzt, bietet man ihm auf Spaziergängen am besten viel Abwechslung, z.B. mit Apportierspielen. Auch ein Hundesport wie z.B. Agility kann dem Yorkie viel Freude bereiten.
Leider gehört der beliebte Yorkshire Terrier zu den Rassen, bei denen Überzüchtung ein Problem sein kann. Genetisch bedingt ist neben einer möglichen Luxation der Kniescheibe auch eine Schwäche der Aufhängung der Augenlinse, die in der Folge zum Grünen Star führen kann. Hierzu gibt es einen speziellen Gentest.
Umfangreiche Haarpflege ist für ein gutes Aussehen essentiell und der Einsatz von Kamm und Bürste sollte täglich erfolgen. Das bodenlange, zarte Haar wird beim Yorkie leicht brüchig und muss entsprechend gepflegt werden, damit es seinen Glanz behält. Auch ein Bad kann man dem kleinen Kerl von Zeit zu Zeit angedeihen lassen.
Um die Augen muss das Fell des kleinen Charmeurs regelmäßig gekürzt werden, damit Hornhautentzündungen vermieden werden.
Yorkshire Terrier in Not
Prinzipiell ist der Yorkshire Terrier ein einfach zu haltender kleiner Hund, der überall seinen Platz findet und auch gut mitgenommen werden kann. Trotzdem geraten auch Yorkshire Terrier in Not. Dafür kann es viele Gründe geben. Ein Grund ist mit Sicherheit, dass gerade Yorkshire Terrier sehr alt werden können und sowohl bei jüngeren, als auch bei älteren Damen recht beliebt sind.
So kann es schon mal vorkommen, dass ein Yorkie sein Frauchen überlebt und dann ins Tierheim gebracht wird. Wer einen Urlaub mit seinem Yorkshire Terrier verbringen möchte, wird sich dagegen wesentlich leichter tun, denn bei diesem kleinen Hund wird auch der Vermieter einer ansonsten für Hunde nicht erlaubten Ferienwohnung mal ein Auge zudrücken. Somit ist das Problem, dass ein Yorkshire Terrier im Tierheim abgegeben wird, weil gemeinsame Ferien mit Hund nicht möglich sind, eher selten.
Häufig gestellte Fragen zum Yorkshire Terrier
Es gibt mit Sicherheit Rassen, die deutlich besser als Familienhunde geeignet sind. Yorkies müssen, damit sie einen kinderlieben Charakter zeigen, am besten mit Kindern von frühauf sozialisiert werden. Das niedliche Aussehen des Hundes täuscht darüber hinweg, dass es sich um eine Rasse handelt, bei der Erfahrung und eine konsequente Erziehung besonders wichtig sind.
Ein Yorkie mit offizieller Ahnentafel kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 800 € und 1.300 €. Die Hunde zählen mit einer Größe von 18 bis 24 cm zu den Zwerghunden. Das lange, seidige Fell hat keine Unterwolle und unterliegt keinem halbjährlichen Haarwechsel. Daher ist ein Yorkie auch gut für Allergiker geeignet.