Der Schipperke – ein geduldiger und wachsamer Familienhund

 

Schipperke bedeutet zu deutsch so viel wie „kleiner Schäferhund“

 


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Schipperke bedeutet übersetzt soviel wie "kleiner Schäferhund". Die Hunde wurden früher zur Jagd auf Ratten, Mäuse und andere Schädlinge eingesetzt.Der Schipperke – Das Wort „Schipperke“ entstammt dem flämischen Dialekt und bedeutet so viel wie „kleiner Schäferhund“. Der ursprünglich aus dem belgischen Flandern stammende Hund wurde auch in den Niederlanden gezüchtet. Als 1885 die damalige Königin Belgiens, Maria-Hendrika, auf einer Ausstellung in Brüssel einen Hund dieser Rasse erwarb, wurde der Schipperke auf einen Schlag sehr populär. Drei Jahre später wurde der erste Rassestandard festgesetzt.

 
 

Geschichte und Herkunft des Schipperkes

 

Steckbrief Schipperke

  • Ursprungsland: Belgien
  • Standardnummer: 83
  • Widerristhöhe: (nicht von FCI festgelegt) Rüden: 28 bis 33 cm, Hündinnen: 25 bis 30 cm
  • Gewicht: (von FCI festgelegt) 3 bis 9 kg
  • Verwendung: Wachhund, Gesellschaftshund
  • FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 1: Schäferhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Man nimmt an, dass der Vorfahre des Schipperkes – wie übrigens auch der des Belgischen Schäferhundes – der Leuvenaar, ein kleiner, schwarzer, urtümlicher Schäferhund war, der schon im 17. Jahrhundert existierte. Man hielt ihn vor allem für die Jagd auf Ratten, Mäuse und anderes Ungeziefer.

Um 1690 galten die Vorfahren des heutigen Schipperkes als beliebteste Hunde in Flandern und Brüsseler Kupferstecher nutzten die Hunde als „models“, um an ihren Hälsen die neuesten Kollektionen gemeißelter Kupferhalsbänder zu präsentieren. Zu dieser Zeit war es auch besonders beliebt, die Rute der Hunde zu kupieren.

In der belgischen Stadt Spa wurde der Schipperke erstmals 1882 ausgestellt, so richtig bekannt machte ihn jedoch erst die damalige belgische Königin Maria-Hendrika, als sie 1885 in Brüssel einen Schipperke erwarb.

Bereits zwei Jahre später exportierte man den kleinen Hund sogar nach Amerika und England. Eine erste Festlegung des Rassestandards fand 1888 durch den entsprechenden Rasseclub statt, welcher heute auch der älteste Rasseclub Belgiens ist. Während es früher noch verschiedene Typen – den Anvers, den Louvain und den Bruxelles – gab, wurden diese Varietäten schließlich zu einer Rasse zusammengeführt.

Viele Züchter mussten zur Zeit des 2. Weltkrieges die Zucht der kleinen Hunde aufgeben. So gab es nach Kriegsende nur drei Züchter in der Heimat des Schipperkes, die aber wegen der damaligen Beliebtheit des Pudels ihre Hunde kaum verkaufen konnten. Erneut waren es Liebhaber in den USA und England, die sich der Zucht und Haltung der Hunde annahmen und so ein Aussterben der Rasse verhinderten.

 

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Aussehen des Schipperkes

 

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkannte den Schipperke 1954 als eigene Rasse an und gab ihr die Standard-Nummer 83. Er zählt mit der Gruppe 1 zu den Hüte- und Treibhunden, sowie der Sektion 1 zu den Schäferhunden. Als Ursprungsland einigte man sich auf Belgien. Hunde dieser Rasse haben eine hohe Lebenserwartung, die durchschnittlich bei 13 bis 15 Jahren liegt. Es gab jedoch schon Schipperkes, die ein Alter von 20 Jahren erreicht haben.

Die Größe des Schipperkes ist nicht von der FCI festgelegt. Rüden erreichen gewöhnlich aber etwa 28 bis 33 cm Widerristhöhe, während die Hündinnen mit 25 bis 30 cm geringfügig kleiner sind. Das Gewicht der Hunde liegt bei 3 Kilogramm bis maximal 9 Kilogramm. Schipperkes besitzen reichlich dichtes, glänzendes, gerades und hartes Deckhaar von relativ fester Textur. Die Unterwolle ist dicht und weich. Während das Fell am Körper eher mittellang und eng anliegend ist, ist es am Kopf, an den Ohren sowie teilweise an den Beinen eher kurz. Um den Hals herum bildet sich ein Kragen.

Typisch sind ebenso die Mähne sowie die Schürze und die „Hose“ (dichter Fellbewuchs) an den Hinterbeinen, wodurch der Hund ein besonders individuelles Aussehen hat. Schipperkes sind einfarbig schwarz, wobei die Unterwolle auch schon mal dunkelgrau sein darf. Dabei muss sie jedoch vom Deckhaar bedeckt sein, um dem Rassestandard zu entsprechen.

Von seinem Aussehen wirkt der Schipperke wie eine Miniatur Variante des Groenendaels, eine der vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes. Er ist mit seinem kurzen, geraden Rücken sowie seinem breiten und relativ langen Hals kräftig gebaut. Der Kopf ist keilförmig und ähnelt dem eines Fuchses. Der kleine Hund hat einen recht kurzen Fang und hoch angesetzte, dreieckige Ohren, die auffallend beweglich sind. Seine dunkelbraunen Augen sind klein und mandelförmig, was ihm einen aufgeweckten Blick verleiht. Die hochangesetzte Rute ist hängend.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Schipperkes

 


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Der Schipperke hat einen besonders kinderlieben Charakter und kann gut als Familienhund gehalten werden.Der sportliche Schipperke ist ein sehr aufmerksamer, robuster, schlauer, wachsamer, neugieriger, intelligenter, aufgeweckter sowie mutiger und selbstbewusster Vierbeiner. Er eignet sich hervorragend als Familienhund, da er besonders kinderlieb und seinem Besitzer immer treu ergeben ist.

Auch wenn er zu den kleinen Hunderassen zählt, ist er gewiss kein Schoßhund. Fremden gegenüber verhält er sich in der Regel eher misstrauisch und neigt zu ausgiebigem Gebell. Als Wachhund eignet sich der Schipperke deshalb hervorragend, wobei er sein Territorium entschlossen und mutig verteidigt.

Selbst seinen Jagdtrieb konnte der auch „Schifferspitz“ genannte Hund beibehalten. Wenn man ihn lässt, so jagt er mit Vorliebe Mäuse, Ratten und andere Kleintiere. Bis auf seine ausgeprägte Bellfreude, die sich aber durch eine konsequente Erziehung ab dem Welpenalter in Griff bekommen lässt, gilt der Schipperke als recht leicht erziehbarer Hund. 

Sein ausgeprägter „will to please“ und seine rasche Auffassungsgabe tragen dazu bei, dass der Schipperke auch von Hundeanfängern gehalten werden kann, wenn sich diese zumindest in der Welpenphase etwas sachkundige Unterstützung in einer Hundeschule holen. Dabei gilt es durch entsprechendes Training neben seiner Bellfreude besonders seinen vorhandenen Jagdtrieb und das mitunter verstärkte Misstrauen gegenüber Fremden zu kontrollieren.

Lastet man den Schipperke, dem auch der Spitzname „little black devil“ zuteil wurde, körperlich und mental genügend aus, wird man sich über einen wunderbaren und einfühlsamen Begleiter freuen können. Seine Empathie und große Geduld gegenüber Kindern macht ihn stets zu einem perfekten Spielkameraden in jeder Familie. 

 

Typische Rassekrankheiten des Schipperkes

 

Da der Schipperke nur wenig verbreitet ist, wurde er auch kaum überzüchtet und gilt als besonders gesunde Hunderasse. So sind gesundheitliche Probleme eher selten. Gelegentlich kann die Erbkrankheit Maligne Hyperthermie auftreten, die nach der Gabe bestimmter Narkotika zu Fieber, Muskelstarre, Herzrasen und Organversagen führen kann.

Zeigt der Hund o.g. Symptome, sollte man die Narkose sofort abbrechen. Mit einer sofortigen Gabe eines Medikaments mit dem Wirkstoff Dantrolen hat der Hund aber eine große Wahrscheinlichkeit, unbeschadet zu überleben. Manche Hunde können vom Grauen Star betroffen sein; bei dieser Krankheit  trübt sich die Augenlinse ein, was bis zur Erblindung führen kann.

Auch Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit) kann auftreten. Meist tritt die Erkrankung im mittleren Lebensalter von sieben bis neun Jahren erstmalig auf. Hündinnen sind häufiger betroffen als Rüden. Manche Schipperkes haben von Geburt an eine verkürzte Rute. Die auch Brachyurie genannte Erscheinung ist vererbbar. Früher züchtete man sogar bewusst auf schwanzlose Exemplare. 

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Schipperkes

 

Die lebhaften und aktiven Schipperkes sind keine Hunde für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder viel Ruhe brauchen. Sie sind die idealen Begleiter für aktive und sportliche Menschen. Dabei macht dem robusten Vierbeiner auch extremes Wetter wie Regen, Kälte, Eis und Schnee dank seines üppigen Fells überhaupt nichts aus.

Zwar ist ein Haus mit Garten für diese Rasse – wie überhaupt für viele Hunde – die ideale Wohnstätte, doch kann dieser anpassungsfähige Schipperke auch durchaus in einer Stadtwohnung gehalten werden, sofern man Nachbarn hat, die sich an etwas häufigerem Gebell nicht stören.

Die Hunde lieben viel Bewegung und Hundesportarten wie z.B. Agility. Apportieren macht ihnen großen Spaß und da sie sehr lernbereit sind, kann man ihnen auch gut kleine Kunststückchen beibringen. Selbst für die Ausbildung zum Rettungshund oder Fährtensuchhund (Mantrailing) kommt der Schipperke infrage. Besonders auffallend ist auch seine besondere Affinität zu Pferden, was ihn zur Reitbegleitung prädestiniert. Da die kleinen schwarzen Teufel gerne und ausgiebig fressen, neiden sie zum Übergewicht.

Die Fellpflege ist sehr einfach und wenig zeitaufwändig. Da das Fell eine sehr harte Struktur aufweist, reicht gelegentliches Bürsten. Nur zu den Zeiten des Fellwechsels kämmt man loses Haar am besten einmal in der Woche aus. Angenehm bei der Rasse des Schipperkes ist, dass sich der Haarausfall aber insgesamt in Grenzen hält. Gelegentliches Baden ist möglich, dann verwendet man aber idealerweise ein spezielles Hundeshampoo. Wenn sich der Schipperke bei einem Ausflug mal etwas schmutzig gemacht hat, reicht es aber meistens, wenn man das Fell nur oberflächlich mit klarem Wasser abspült.

 

Häufig gestellte Fragen zum Schipperke

 
Wie teuer ist ein Schipperke Welpe?

Für einen Schipperke Welpen mit Ahnentafel muss man bei einem seriösen Züchter zwischen 1.200 € und 1.600 € bezahlen. Die kleinen Hunde haben dieselben Vorfahren wie der Belgische Schäferhund. Sie sind wachsam, besonders bellfreudig, gelten aber insgesamt als leicht erziehbare Hunde. 

Wie alt wird ein Schipperke?

In der Regel wird ein Schipperke 13 bis 15 Jahre alt. Es gab aber schon Exemplare, die ein nahezu „biblisches“ Alter von 20 Jahren erreicht haben sollen. Wegen der geringen Verbreitung und immer noch geringem Zuchtaufkommen gilt die Hunderasse als genetisch besonders gesund. Die Hunde haben ein schwarzes Haarkleid, werden um die 30 cm groß und wirken im Aussehen wie eine Miniversion des Groenendaels, der eine schwarzhaarige Varietät des belgischen Schäferhundes ist.