Der Jack Russell Terrier – ein quirliger Wirbelwind

 

Jack Russells lieben Wasser und Apportierspiele

 


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Der Jack Russell Terrier ist eigentlich eine kurzläufige Variante des Parson Russell Terriers.

Der Jack Russell Terrier ist ein kleiner quirliger Kerl, den man bei aller Schlitzohrigkeit einfach liebhaben muss. Sein mutiges Wesen und zuweilen sturer Durchsetzungswille erfordern allerdings eine konsequente Erziehung. Nicht selten tritt er im Zirkus mit Artisten auf. Heute ist er beinahe eine Art „Modehund“ geworden.

Neben dem Jack Russel Terrier gibt es auch noch den hochläufigen Parson Russell Terrier, dessen einziges Unterscheidungsmerkmal seine längeren Beine sind.

Prominente wie Mariah Carey, Prinz Charles, Audrey Hepburn oder Serena Williams waren oder sind glückliche Besitzer eines solchen kleinen Rackers. Auch Fußballprofi Marcel Schmelzer und Schauspielerin Iris Berben besitzen einen „Jackie“

 
 

Geschichte und Herkunft des Jack Russell Terriers

 

Steckbrief  Jack Russell Terrier

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 345
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt):25 bis 30 cm
  • Gewicht (von FCI festgelegt): etwa 1 Kilogramm pro 5 cm Widerristhöhe
  • Verwendung: Arbeitsterrier, Begleithund
  • FCI-Gruppe 3: Terrier
  • Sektion 2: Niederläufige Terrier. Mit Arbeitsprüfung.

Im Jahre 1819 erwarb der Pfarrer und leidenschaftliche Jäger John (Jack) Russell seinen ersten Terrier, die Hundedame Trump. Sie war weiß und rauhaarig mit Abzeichen am Kopf. Mit dieser „Urmutter“ begann Russell einen speziellen Schlag des Fox Terriers zu züchten. Ein Gemälde der Hündin „Trump“ ist im Besitz der Queen und hängt heute in der Sattelkammer auf Schloss Sandringham.

Mitte des 19. Jahrhunderts brachten Auswanderer den Fox Terrier aus England nach Australien mit. Auch direkte Nachkommen aus der Zucht Russells gelangten auf diese Art nach down under, um dort bei der Jagd auf den lästig gewordenen Fuchs zu helfen. Die Füchse leben in Australien in relativ engen Kaninchenbauten, was bei der Jagd einen Terrier erforderte, der eine geringere Größe hatte.

Da die Zuchtpopulation in Australien weitgehend isoliert war, entstanden zunächst viele Inzuchten. 1972 gründeten Züchter den Jack Russell Terrier Club of Australia und man bemühte sich um die Anerkennung des niederläufigen Jack Russell als eigenständige Hunderasse. Erst 19 Jahre später erkannte der nationalen Australische Hundeverband die Hunde als eigene Rasse an. 2003 erfolgte die endgültige Anerkennung durch die FCI. Durch englische Pferdepfleger und Reiter gelangte der Jackie schon im 19. Jahrhundert nach Deutschland.

 
 

Video zur Rasse des Jack Russell Terriers

 
► Jack Russell Terrier [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Jack Russell Terriers

 

Der aus Australien kommende, aber ursprünglich aus Großbritannien stammende Jackie hat die FCI-Standardnummer 345. Er zählt zur Gruppe 3 – den Terriern – mit der Sektion 2 – den niederläufigen Terriern.

Der Rassestandard sieht eine Widerristhöhe von 25 bis 30 cm vor. Auch das Gewicht ist festgelegt: Es soll etwa 1 Kilogramm pro 5 cm Widerristhöhe betragen. Das bedeutet, dass ein 25 cm großer Hund etwa 5 Kilogramm wiegen darf. Ein Jack Russell kann 13 bis 16 Jahre alt werden.

Der kleine Hund sollte ein überwiegend weißes Fell mit schwarzen, braunen oder lohfarbenen Abzeichen besitzen. Auch dreifarbige Jack Russell Terrier sind anerkannt. Sein Haar ist glatt, rau oder broken coated. Die Ohren bilden ein V und sind nach unten geklappt. Auffallend ist die Rute: Während sie in der Ruhephase herabhängt, trägt sie der kleine Wirbelwind in Bewegung aufrecht.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Jack Russel Terriers

 


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Jack Russel Terrier haben einen besonders quirligen Charakter, neiden aber auch zu Sturheit. Sie sind wachsam und brauchen eine konsequente Erziehung.

Auch wenn er sehr beliebt ist und man ihn gerne in der Familie hält, ist der Jack Russell Terrier ein nicht ganz einfach zu haltender Hund, da er enorm viel Beschäftigung braucht und einen extrem quirligen Charakter besitzt. Liebevolle Konsequenz und eine gewisse Strenge sind in der Erziehung des kleinen und niedlichen Hundes sehr wichtig, denn manchmal kann er auch ein richtiger Dickkopf sein, der seinen Besitzer schier zur Verzweiflung bringen kann. 

Stellt der Jackie ein inkonsequentes Handeln in seiner Erziehung fest, wird der kluge Strolch dies nur allzu schnell zu seinem Vorteil zu nutzen wissen. Der kleine Hund hat einen stark ausgeprägten Jagdtrieb und daher sollte man neben dem Erlernen der Grundkommandos auch ein besonderes Augenmerk auf eine funktionierende Abrufbarkeit legen.

Als Arbeits- und Jagdhund mit besonders hoher Intelligenz und überschäumendem Temperament will er ständig geistig, wie auch körperlich gefordert werden. Er liebt anspruchsvolle Spiele für Spürsinn und Gedächtnis. Nicht selten erfreut er im Zirkus das Publikum mit kleinen Kunststückchen.

Herumtoben, Aufstöbern und Apportieren zählen zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Zudem ist er ein recht unerschrockener und mutiger Hund, der sich auch gerne mal mit größeren Fellnasen anlegt, wenn ihm etwas nicht passt oder er sein Territorium in Gefahr sieht. Bei Unstimmigkeiten kann er dann schnell laut und aufbrausend reagieren. Typisch für ihn ist auch sein besonders wachsames Wesen.

Legendär sind auch seine Kinderliebe und große Geduld mit Kindern, auch wenn man mit kleinen Kindern etwas aufpassen sollte. Bei anderen Haustieren wie Katzen oder Hasen und Meerschweinchen ist Vorsicht geboten, denn hier kann sein starker Jagdinstinkt schnell Oberhand gewinnen. Hier ist es besonders sinnvoll, den Hund bereits als Welpen mit den anderen vierbeinigen Mitbewohnern im Haus zu sozialisieren. Auch der Besuch einer Hundeschule kann bei dem kleinen Racker nie schaden, um dem kleinen Racker beizeiten „Manieren“ beizubringen.

 

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Auslauf, Pflege und Haltung des Jack Russell Terriers

 

Der kleine Quirl gehört aufgrund seines Temperaments eher in die Hände eines sportbegeisterten Hundehalters. Genügend Auslauf mit interessanten Aufgaben ist das, was der Jack Russell Terrier braucht. Wenn er dies bekommt, kann er anschließend auch seelenruhig in seinem Körbchen liegen und schlafen. Er eignet sich hervorragend für Hundesport, insbesondere Agility und liebt das Wasser. Somit ist er bei der Jagd für das Apportieren von Wasservögeln sehr gut einsetzbar.

Gerne buddelt der kleine Kerl mit Vorliebe Löcher, was so manchen Gartenbesitzer an den Rand des Wahnsinns treiben kann. Die Fellpflege des Temperamentbündels ist sehr einfach, denn es bedarf nur eines kurzen täglichen Durchbürstens, um Schmutz, Staub oder überflüssige Haare heraus zu kämmen. Hat er sich sehr dreckig gemacht, kann man ihn mit einem geeigneten Hunde-Shampoo baden, was ihm durchaus Spaß bereitet. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt und die nötigen Impfungen sollten selbstverständlich sein.

 

Rassetypische Krankheiten beim Jack Russell Terrier

 

An sich ist der Jackie ein recht gesunder Hund, dennoch gibt es einige rassetypische Erkrankungen. Kauft man seinen Jack Russell Welpen bei einem seriösen Züchter, der sich an geltende Zuchtstandards hält und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen sowie Tests bei den Elterntieren nachweisen kann, sollten sich die Risiken in Grenzen halten. Typisch für den Jack Russel Terrier ist, wie bei anderen Terrier-Rassen auch, eine Disposition zu degenerativer Myelopathie. Diese neurologische Erkrankung äußert sich in Bewegungsstörungen (Ataxie) und Muskelzittern.

Bei der genetisch bedingten Myelopathie kommt es zu einem fortschreitenden Absterben der Nervenbahnen im Rückenmark. Erste Symptome machen sich ab einem Alter von 5 Jahren bemerkbar. Myelopathie ist nicht heilbar und wird durch eine Genmutation verursacht. Glücklicherweise gibt es hierfür einen Gentest. Fragen Sie Ihren Züchter nach einem entsprechenden Nachweis, der belegt, dass die Elterntiere frei von dieser Genmutation sind. Ist ein Hund positiv getestet worden, bedeutet dies jedoch nicht, dass die Krankheit auch ausbricht. Meistens beginnt die Krankheit mit einem gestörten Bewegungsablauf an den Hinterbeinen. Die Hunde neigen dann zum Stolpern, fallen hin oder lassen ihre Krallen beim Laufen über den Boden schleifen.

Im fortgeschrittenen Stadium kann auch die Vorderhand von Bewegungsstörungen betroffen sein. Die Atem- und Schluckmuskulatur wird beeinträchtigt, was zu einer erschwerten Atmung und Nahrungsaufnahme führt. Zusätzlich können betroffene Jack Russels eine Inkontinenz entwickeln. Typisch für die Krankheit, die im Endstadium zu einer kompletten Lähmung führt, ist auch, dass sie keine direkten Schmerzen verursacht.

 
 

Wie viele kleine Rassen kann der Jackie auch von Patellaluxationen betroffen sein. Dabei kommt es zu einer Verschiebung der Kniescheibe. Dies äußert sich meist so, dass der Hund nur noch auf drei Beinen läuft, um das kranke Bein zu schonen. Eine Patellaluxation kann aber durch einen kleinen operativen Eingriff behoben werden. Man geht davon aus, dass Patellaluxationen meist genetisch bedingt sind. Derzeit arbeiten diverse Forscher an Genanalysen betroffener Hunde, was darauf hoffen lässt, dass in absehbarer Zeit ein Test vorhanden sein wird.

Manche Jackies können auch an der Willebrand Krankheit erkranken, bei der es zu Störungen der Blutgerinnung kommt. Ob ein Elterntier betroffen ist, kann durch einen Gentest festgestellt werden. Auch von Myasthenia Gravis (MG) wird gelegentlich berichtet. Bei dieser Autoimmunerkrankung kommt es zu einer gestörten Signalübertragung vom Nerv zum Muskel. Meist sind die Hunde dann physisch wenig belastbar und neigen zum Stolpern aufgrund einer geschwächten Muskulatur. Im weiteren Verlauf kommt es zu Lähmungen verschiedener Muskelgruppen.

So können z.B. auch die Atemmuskeln betroffen sein, was zu einer akuten Erstickungsgefahr führt. Die Krankheit ist in der Regel erblich bedingt und tritt beim Jack Russel Terrier bereits in der sechsten bis achten Lebenswoche auf. Obwohl die Krankheit nicht heilbar ist, kann man die Symptome durch die Gabe von Immunsuppressiva und gezielte Physiotherapie entscheidend mildern. Ansonsten haben die Hunde gelegentlich eine Anfälligkeit für Grauen Star und angeborene Taubheit.

 
 

Jack Russel in Not

 

Erstaunlicherweise geraten auch viele Jack Russells in Not, obwohl dieser kleine Hund bei ausreichend Bewegung und Beschäftigung durchaus auch in einer Stadtwohnung gehalten werden kann. Das bringt es mit sich, dass auch immer wieder Exemplare dieser Rasse in Tierheimen anzutreffen sind, die dort ein oft trauriges Leben mit vielen Entbehrungen führen müssen.

Wollen Sie einen Hund erwerben, so schauen Sie doch am besten zunächst in einer der zahlreichen Hundeauffangstationen vorbei, bevor Sie einen Hundezüchter besuchen, denn mit etwas Glück findet sich dort sogar noch ein junger Jack Russel, der abgeschoben wurde und nun sehnsüchtig auf ein glückliches Zuhause wartet.

Manchmal findet man dort auch eine Mutterhündin mit Jack Russel Welpen in Not, z.B. wenn eine Hündin gedeckt wurde und der Hundehalter sich aus verschiedensten Gründen außerstande sieht, die Welpen aufzuziehen und daher im Interesse der Welpen wenigstens die kleinen Hunde gemeinsam mit der Mutter abgibt.

 

Häufig gestellte Fragen zum Jack Russel Terrier

 
Ist ein Jack Russel Terrier ein Anfängerhund?

Der Jack Russell Terrier ist ein sehr kinderlieber Hund, der sich auch gut für die Haltung in der Familie eignet. Man sollte aber schon ein wenig Erfahrung in der Haltung von Hunden haben, da ein Jack Russell eine sehr konsequente Erziehung braucht. Ansonsten kann der kleine Hund eine ausgeprägte Dickköpfigkeit entwickeln. Daher eignet er sich für den Hundeanfänger nur bedingt. 

Wie alt werden Jack Russel Terrier?

Die von ihrer Grundkonstitution recht gesunden Jack Russell Terrier erreichen ein Alter von 13 bis 16 Jahren und mehr. Die kleinen Hunde werden etwa 25 bis 30 cm groß und haben ein kurzes glattes, oder auch raues Fell mit weißer Grundfarbe und lohfarbenen, braunen oder schwarzen Abzeichen.