Hundebekleidung – Mode für den Hund?
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Mode für den Hund? Bei Hundekleidung scheiden sich bei vielen die Geister. Macht sie Sinn oder ist es nur eine Modeerscheinung, die dem Tier eigentlich überhaupt nichts nutzt? Wenn man sich etwas mehr mit der Materie beschäftigt, muss das Ganze etwas differenziert betrachtet werden. Aussagen wie: “Hundekleidung ist grundsätzlich gut oder schlecht“ sind unhaltbar. Auf der einen Seite kann man sagen, dass das Modebewusstsein von Hunden nicht gerade ausgeprägt ist und die Halter die Vermenschlichung des Hundes nur allzu weit treiben.
Unter Hundebekleidung versteht man Textilien, die der Hund vom Menschen angezogen bekommt, damit er entweder geschützt oder aber in einigen Fällen auch „besonders“ aussieht. Die einzelnen Teile unterscheiden sich nicht nur in Größe und Preis, auch bezüglich der Tauglichkeit, der Qualität und des Designs sind große Unterschiede vorhanden. Man findet kuschelige, farbenfrohe Hundepullover, modische Jacken, praktische wie auch flippige Mäntelchen und sogar Schuhe für den Hund.
Es gibt sowohl qualitativ hochwertige und teure als auch preislich niedrige Hundebekleidung von einfacher Qualität. Hundebekleidung ist nicht gleich Hundebekleidung. Man sieht auf den Straßen Shihtzus in kleinen Pelzmäntelchen, Chihuahuas in strassbedeckten Pullovern, Jack Russel in grellfarbigen Regelmäntelchen oder kleine Nackthunde in Overalls. Dabei ist alles teils eine Frage des Geschmacks aber sicherlich zum Teil auch eine Frage der Notwendigkeit.
Warum Hundebekleidung?
Manche Menschen behaupten, da der Hund vom Wolf abstamme, wäre er weder hitze- noch kälteempfindlich und benötige keinerlei Hundebekleidung. Das ist so nicht richtig. Lebten Hunde einst als Begleiter bei der Jagd oder als Beschützer von Herde, Haus und Hof unter den Menschen und waren sie in der Regel Tag und Nacht bei Kälte, Sonne und Regen im Freien, waren sie gegen alle Witterungsverhältnisse durch ihr dickes, dichtes Fell, welches im Winter durch eine Unterwolle ergänzt wurde, geschützt, so sieht das heute ganz anders aus.
Damals wurden die robusten Hunde 17 Jahre und älter, waren so gut wie nie krank und hatten im Haus der Menschen nichts verloren. Dann kam der Mensch auf die Idee, Hunde für seine Wünsche zu züchten. Er lebte fortan mit in der menschlichen Wohnung, fährt mit im Auto und sein Fell hat sich verändert: Es ist dünner und weniger geworden, oft sind die Hunde am Bauch vollständig nackt, die Unterwolle fehlt ganz und Nackthunde kamen in Mode.
Damit traten zahlreiche Krankheiten wie Harnwegsentzündung, Rheuma oder Erkältung auf den Plan. Kleine und Kleinst-Hunde entstanden, so genannte Tea-Cup-Rassen wurden und werden gezüchtet, die selbst in kleinen Stadtwohnungen die Hundehaltung ermöglichen. Auch sie sind wesentlich empfindlicher und anfälliger für Krankheiten als ihre Vorfahren. Die heutigen Hunde haben so gut wie nichts mehr mit ihren Urahnen, den Wölfen, gemein.
Sie sind verweichlicht, leben in beheizten Räumen, sind empfindlich und schlafen mit in den Betten ihrer Besitzer. Mini-Yorkshire, Toypudel, Chihuahua & Co. haben kaum noch eigene Abwehrkräfte und sind nicht mehr widerstandsfähig genug gegenüber klimatischen Veränderungen. Daher muss man sie mit Hundebekleidung vor Krankheiten und Anfälligkeit schützen. Ob ein Hund also Hundebekleidung benötigt oder nicht, ist stark von der Rasse aber auch von seinem Lebensstil – also vom Menschen – abhängig:
Sportlich aktive und arbeitende Hunde benötigen in der Regel weder Pullover noch Regenmäntelchen, extrem kleine Hunde, aber auch solche ohne Unterwolle oder Nackthunde hingegen brauchen Schutz in Form von Hundebekleidung. Das gilt nicht nur für Kälte und Nässe. Besonders Exemplare mit nur kurzem oder gar keinem Fell sind außerdem extrem empfindlich gegenüber Sonneneinstrahlung.
Welche Hundebekleidung gibt es?
Zunächst einmal kann man zwischen nützlicher und überflüssiger, kitschiger und zweckmäßiger Hundebekleidung unterscheiden. Stets findet man sowohl elegante, moderne Teile als auch schlichte und einfache Modelle. Es gibt Hundebekleidung aus beinahe Allerwelt, aus den USA, aus China, aus dem Modeland Italien oder aus Polen, um nur einige Länder zu nennen.
Aber auch maßgeschneiderte Kleidungsstücke kann man vielerorts kaufen. Für jede Rasse, für jede Größe, für jeden Hund findet sich die passende Bekleidung, egal, ob man Besitzer eines Toypudels oder einer Französischen Dogge ist. Nicht nur für jeden Anlass – etwa für Hochzeiten, für Fasching oder für Halloween – gibt es Hundebekleidung, auch unterschiedliche Schnitte – mit oder ohne Bein, mit oder ohne Bauchschutz – sind käuflich zu erwerben.
Den Stoffen und Details sind keine Grenzen gesetzt: Pelzmäntelchen, Kleidungsstücke mit aufgestickten Namen oder Sprüchen, Hundebekleidung mit Strasssteinen, Totenköpfen, in Lack, Baumwolle, Synthetik oder Leder sind nur einige der Möglichkeiten, um seinen treuen Freund einzukleiden. Dabei sind namhafte Hersteller und Designer wie Trixie, Adidas, Glööckler oder Hunter aber auch No-name-Produkte im Handel.
Gewichtige Gründe für Hundemäntel
Kaum ein anderes Thema bezüglich Hunde ist so viel diskutiert wie die Frage, ob Hundebekleidung sein muss oder nicht. Finden es die einen notwendig, ist es für andere nur chic. Zwar benötigen die allermeisten Hunde keine Hundebekleidung, dennoch gibt es einige gewichtige Gründe dafür und etliche Rassen, die nicht ohne auskommen. Besonders in kalten und nassen Wintermonaten frieren diese Hunde und können sich auch Erkältungen zuziehen.
Kälte wirkt sich außerdem negativ auf die Nieren und Gelenke aus. Wo andere Hunde dichtes Fell besitzen und gegen jede Wetter gut gewappnet sind, haben es andere nicht so gut. In diesem Fall kann ein Hunde-Pullover, ein T-Shirt oder eine Regenjacke durchaus Sinn machen und seinen Zweck erfüllen. Die Kleidung übernimmt hier die Schutzfunktion des Fells, die wie angesprochen bei einigen Hunden fehlen kann. Von einer Vermenschlichung kann in diesen Fällen denn nicht mehr uneingeschränkt gesprochen werden.
Diese Tatsache dann modisch umzusetzen, ist jedem Hundehalter selbst überlassen. Hat der Hund dann erstmal verstanden, dass er mit Mantel nicht mehr so friert und es ihn in der Bewegungsfreiheit nicht einschränkt, wird er sich auch schnell daran gewöhnen.
Das kleine, Italienische Windspiel zum Beispiel ist dürr und knochig und hat eine empfindliche Haut mit dünnem Fell. Diese Rasse kann sicherlich nicht über längere Zeit bei enormen Minusgraden spazieren gehen. Hier eine Auflistung der Gründe, warum welche Hunde zu manchen Gelegenheiten, in manchen Situationen Hundebekleidung tragen sollten:
- Nackthunde und Hunde mit kurzem Fell, vor allem kleine und extrem kleine, müssen bei Kälte und Nässe sowie bei intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden. Zu ihnen zählen das Italienische Windspiel, der Chihuahua, Whippets, Zwergpinscher oder der Mops.
- Auch einige große Hunde mit kurzem Fell sollten bei extremen Wetterlagen mittels Textilien geschützt werden. Es kommen unter anderem der Rhodesian Ridgeback, der Magyar Viszla oder auch der Greyhound und der Saluki infrage.
- Besonders bei Kälte sollten Hunde ohne Unterwolle wie Shih Tzus, Malteser, Langhaar-Chihuahua oder Yorkshire Terrier Hundebekleidung angepasst bekommen.
- Problematisch ist es für Tiere mit gelocktem Haar, weil sich ihr Fell mit Wasser vollsaugt, was bei Kälte und Wind schnell zu Lungenentzündungen und Erkältungen führen kann. Also ist auch für kleine bis mittelgroße Rassen wie den Bichon Frisé, den Bologneser oder den Toypudel eine schützende Bekleidung angesagt.
- Manche Hunde werden vor allem für Ausstellungszwecke geschoren und speziell frisiert. Manche tragen gar Papilotten ins Fell eingewickelt. Hier kann ein Overall sowohl vor Nässe als auch vor Verschmutzung schützen.
- Da kleine und sehr dünne Hunde – etwa der Rehpinscher – schnell frieren, sind Hundepullover oder Hundemäntelchen zu empfehlen.
- Ältere oder kranke Hunde sowie solche ohne Unterwolle frieren ebenfalls häufiger. Auch hier kann Hundebekleidung Abhilfe schaffen.
- Frisch operierte Tiere, die sich nicht so viel bewegen können, kann man mit einem Hundekleidungsstück wärmen oder auch vor Sonne schützen.
- Wer einen Hund mit extrem langem, zotteligem Fell hat – beispielsweise einen Komondor -, der wird schnell merken, dass bei Schnee kleine Schneebälle im Fell verbleiben. Hundebekleidung schützt auch hier.
- Hunde aus wärmeren Ländern, wie etwa der Rhodesian Ridgeback aus Simbabwe, frieren bei uns häufiger. Er hat ebenso wie Windhunde, Dalmatiner oder Dobermänner kurzes Fell ohne Unterwolle. Auch hier helfen Hundepullover oder –jacken.
- Letztendlich sorgen beispielsweise Hundebekleidungsstücke mit Leuchtstreifen gerade beim abendlichen Spaziergang für Sicherheit von Hund und Mensch.
- Aber auch für Hunde mit dickem Fell gibt es Situationen, in denen Hundebekleidung angesagt ist. Sich mit Wasser vollsaugendes Fell ist zum einen unangenehm, zum anderen kann es bei manchen Tieren bei einigen Wetterbedingungen auch zu Krankheiten wie Erkältung führen. Hier hilft eine dünne Hunderegenjacke.
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Was ist beim Kauf zu beachten?
Vieles an Hundebekleidung ist eine Frage des Geschmacks, so etwa Farbe und Form, einiges jedoch sollte man unbedingt beim Kauf beachten. Nicht selten erlebt man, dass Herrchen und Frauchen nach ihrem Geschmack kaufen und hinterher feststellen, dass sich ihr Vierbeiner nicht darin bewegen kann, es beim Aus- und Anziehen Probleme gibt oder sich das Tier gar einkotet, weil das Teil schlecht sitzt. Das muss nicht sein. Soll die Hundebekleidung Sinn und Zweck erfüllen, so sind einige Dinge beim Kauf zu beachten:
- Die Größe muss stimmen. Die Kleidergröße richtet sich – genau wie beim Menschen auch – nach der Größe des Hundes. Wer online bestellt und den Hund nicht zum Anprobieren mitnimmt, der sollte genauere Größenangaben bezüglich Rückenlänge, Brust- und Halsumfang wissen.
- Ferner sollte man auf das Material achten. Der Hund darf weder schwitzen noch frieren. Für den Regen benötigt er Kleidungsstücke aus anderem Material als für die Kälte oder als Schutz vor der Sonne. Hundebekleidung, die atmungsaktiv ist, ist auf jeden Fall empfehlenswert.
- Zuletzt sollte darauf geachtet werden, dass die Hundebekleidung pflegeleicht – also möglichst bei 30-60°C in der Waschmaschine waschbar – ist.
Wie zieht man seinen Hund an?
Die meisten Hunde lehnen – wenn sie es nicht vom Welpenalter her gewohnt sind – Hundebekleidung ab, weil es ihnen fremd ist und sie eventuell in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Da heißt es, das Tier langsam an den Pullover oder an die Jacke zu gewöhnen. Das geht zum einen mit Belohnungen, zum anderen sollte man zunächst erst einmal das Bekleidungsstück nur eine kurze Zeit anlegen.
Je nach Psyche des Hundes, haben einige Exemplare Probleme damit, in auffallender Kleidung daherzukommen. Sie spüren, dass sie belächelt werden, und das passt ihnen natürlich gar nicht. Daher ist gut zu überlegen, welches Modell wirklich gut für den Hund ist. Funktionelle Modelle sind besser als flippige, extrovertierte. Niemals jedoch sollte man Hunde zum Tragen eines Bekleidungsstückes zwingen, wenn er leidet, nur weil der Mensch es „niedlich“ oder chic findet.
Was spricht gegen Hundebekleidung?
Von Natur aus kommen die meisten Hunde mit einem Fell zur Welt, das den Hund sowohl vor Wärme als auch vor Kälte und Nässe schützt. Diese Tiere benötigen keinerlei Hundebekleidung, und man sollte sie auch nicht unnötig damit quälen, nur weil es der Mensch chic findet. Das Fell dient ferner der Kommunikation: Sträubt sich beispielsweise das Haar, so sollte man sich in Acht nehmen. Diese Form der Kommunikation geht verloren und führt zu Missverständnissen zwischen sich begegnenden Hunden, wenn einer von ihnen einen Hundepullover oder ein –mäntelchen trägt.
Weitere (notwendige) Accessoires
Hundepfoten sind so, dass sie sowohl Kälte als auch Nässe und Hitze vertragen, dennoch gibt es Situationen, da sollte der Hund Hundeschuhe tragen. Dazu gehören:
- Wenn der Spazierweg mit Streusalz von Schnee und Eis freigehalten wird, schadet das den empfindlichen Hundeballen. Das trifft in erster Linie für Stadthunde zu.
- Einige an den Ballen stärker behaarte Hunderassen – etwa der Cocker oder der Bearded Collie – neigen bei Schnee dazu, Eisbälle an den Pfoten zu bekommen. Das hindert beim Laufen und kann schmerzhaft sein.
- Lange, mehrtägige Wanderungen auf steinigem Boden können zu Verletzungen an den Pfoten führen.
Auch mit weiteren Accessoires – wie etwa mit Hundebrillen – sollte man „sparsam“ umgehen. Eine Hundebrille hat lediglich ihre Berechtigung, wenn der Hund im Cabriolet mitfährt. Dann kann sie getragen werden, um den Vierbeiner vor Augenentzündungen zu schützen.Reflektierende oder blinkende Bänder und Tücher sind beim abendlichen beziehungsweise nächtlichen Spaziergang zur Sicherheit von Mensch und Tier gedacht.
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T-Shirts für den Hund
Für Hundefans, die etwas ganz ausgefallenes suchen, können mittlerweile auch Hunde T-Shirts selber bedruckt werden. Das T-Shirt zu bedrucken, was bei Menschen bereits sehr angesagt ist, kann auch beim Vierbeiner eingesetzt werden.
Welcher Halter möchte schon Kleidung von der Stange für seinen Hund? Individuelle Hunde Shirts bringen Freude in den Spaziergang, schützen vor Kälte und machen beim nächsten Hundetreffen eine Menge her. Wie bei jeder modischen Erscheinung im Hundebereich gilt aber, dass man nichts übertreiben sollte und immer im Sinne des Hundes handeln sollte.