Der Havaneser – ein Hundeliebling mit besonderem Charme

 

Ist der Havaneser wirklich nur ein Schoßhund vornehmer Damen?

 


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Der Havaneser gehört zu den Bichon Rassen.

Der Havaneser „Ein Hund muss auch dreckig sein, draußen sein und spielen. Der muss ein Hundeleben führen…“, so Tagesthemen Sprecherin Sabine Christiansen, die sich einer Havaneser-Hündin namens Paula erfreut. Fidel Castro hingegen begegnete der aus Kuba stammenden Rasse seinerzeit mit Ablehnung, da er den Havaneser für Schmuck des kapitalistischen Establishments hielt.

Der kleine, süße Havaneser erobert im Sturm das Herz sämtlicher Hundeliebhaber und auch derer, die bislang keine waren. Gehörte er zunächst in die Kategorie „Schoßhund vornehmer Damen“, so ist er heute in allen möglichen Kreisen zu finden. Durch seine fröhliche, lebhafte Art und sein „wuscheliges“ Aussehen schafft er es immer wieder, stets nur auf Sympathie zu stoßen.

 
 

Geschichte und Herkunft des Havanesers

 

Steckbrief Havaneser

  • Ursprungsland: Kuba
  • Standardnummer: 250
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): 21 bis 29 cm
  • Gewicht (von FCI nicht festgelegt): 3 bis 6 Kg
  • Verwendung: Gesellschafts- und Begleithund.
  • FCI-Gruppe 2: Gesellschafts- und Begleithunde
  • Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.

Es gibt unterschiedliche Theorien, woher diese Hunde ursprünglich stammen könnten. Eine davon besagt, dass man sie durch Handelsschiffe von Spanien nach Kuba brachte. Die kleinen „Luxushündchen“ dienten den damaligen Handelskapitänen als Mitbringsel für die Damen der feinen Gesellschaft und somit als „Eintrittskarte“ in die Geschäftsbeziehungen zu deren Ehemännern.

Eine andere Theorie besagt, dass bis dato in Kuba eine kleine Hunderasse mit Namen „Blanquito de la Habana“ existiert habe, die mit dem Pudel gekreuzt wurde, wobei der Havaneser entstanden sei. Egal wie, die ersten Havaneser – die „Havana-Silk Dogs“ – wurden auf der Karibik-Insel schnell als Wahrzeichen für Luxus gehandelt. Mit dem Sieg Castros 1959 aber verbannte man sie als Symbol des Kapitalismus aus Kuba.

Wenigen mutigen Exilkubanern, die ihre Hunde auf der Flucht in die USA mitnahmen, hat es die Rasse zu verdanken, dass sie nicht ausgestorben ist. 1981 kamen erste Hunde von Amerika nach Europa und bildeten somit den Fundus für die dortige Zucht. Wegen seiner kubanischen Herkunft ist sicher ein spanischer Hundename für den kleinen Wirbelwind die richtige Wahl.

 
 

Video zur Rasse des Havanesers

 
► Havaneser [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Havanesers

 

Der Havaneser erhielt von der FCI die Standardnummer 250. Er gehört der Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde – Gruppe 9 – sowie den Bichons – Sektion 1 – an. Gemäß Rassestandard sollte die Widerristhöhe der possierlichen Hündchen zwischen 21 und 29 Zentimeter betragen. Das Gewicht ist nicht festgelegt und liegt bei etwa 3 bis 6 Kilogramm. Er kann 14 bis 16 Jahre alt werden.

Der Havaneser ist kurzläufig, hat einen breiten Schädel mit hoch angesetzten, spitz zulaufenden Ohren. Die ebenfalls hoch angesetzte Rute wird meist gerollt getragen.

Das weiche Deckhaar, welches glatt oder gewellt sein kann, ist bis zu 18 Zentimeter lang und besitzt wenig Unterwolle. Ein Haarwechsel zwischen Winter und Sommer findet bei dieser Hunderasse nicht statt. Das macht ihn besonders bei Allergikern so beliebt.

Sein Fellkleid ist in weiß über beige bis hin braun oder grau-schwarz erlaubt. In diesen von der FCI zugelassenen Farben darf es aber auch gefleckt oder leicht schwarz gewolkt sein.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Havanesers

 


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Havaneser haben einen sehr verspielten Charakter. Sie lassen sich leicht erziehen und gelten als sehr anhänglich.

Sucht man einen kleinen und unkomplizierten Hund ist der Havaneser sicher eine gute Wahl: Die kleinen, niedlichen Hunde sind sehr lebhaft und fröhlich. Zudem sind sie sehr anpassungsfähig, verschmust, verspielt und extrem anhänglich.

Da Havaneser sehr neugierig sind, ist es möglich, in ihnen die volle Lernbereitschaft auszunutzen und ihnen so schnell Grundkommandos und kleine Kunststückchen beizubringen. Die Erziehung eines Havanesers kann also recht einfach sein. Sie haben einen ausgeprägten „will to please“ und möchten ihrem Herrchen oder Frauchen stets gefallen.

Die positiven Charaktereigenschaften und die Kinderliebe des kleinen Charmeurs machen den Havaneser zum idealen Familien- und Wohnungshund. Gerne steht er im Mittelpunkt. Auch für alleinstehende Senioren ist er ein passender Vierbeiner. Im Umgang mit anderen Hunden gilt die Hunderasse als umgänglich und sozial. 

Sein Charme verführt so manchen Halter, dem Havaneser Einiges durchgehen zu lassen und so ist der kleine Hund Meister darin, seine Liebsten „um die Pfote zu wickeln“. Schnell entwickeln die cleveren Hunde dann gewisse Ansprüche im täglichen Miteinander und tendieren dazu, ihre einmal „erarbeiteten“ Rechte auch einzufordern. So sollte man sich gut überlegen, ob man dem kleinen Hund z.B. einen Kuschelplatz im Bett zugesteht, denn schnell leitet der Havaneser daraus ein Gewohnheitsrecht ab, da er ganz genau weiß, was er will: Ist es erstmal so geschehen, dass man ihm gewisse Gewohnheiten zugestanden hat, helfen auch laute Worte oder übertriebene Strenge nicht mehr und er reagiert nicht selten mit Sturheit.

Havaneser sind durchaus wachsam, aber keine übertriebenen Kläffer und reagieren so gut wie nie aggressiv. Manchmal aber bellen sie gerne, wenn sie der Auffassung sind, nicht genügend beachtet zu werden oder sich ungenügend ausgelastet fühlen. Als Begleitung ist der Havaneser meist gern gesehen, denn anderen Vierbeinern oder auch Fremden gegenüber zeigt sich der kleine Herzensbrecher gutmütig und offen, aber auch selbstbewusst.

 

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Auslauf, Pflege und Haltung des Havanesers

 

Wie alle Hunde, liebt der kleine Wirbelwind lange, ausgiebige Spaziergänge mit Herrchen oder Frauchen, bei denen er gerne ausgelassen herumtollt. Aber selbst dann, wenn sein Besitzer mal nicht so viel Zeit für ihn haben sollte, ist er zufrieden, wenn man ihn alleine im Garten herumtoben lässt. Auch mit Agility lässt sich ein Havaneser gut beschäftigen und selbst als Hütehund für Kleintiere oder Geflügel wird er auch auf Kuba und in Südamerika heute noch eingesetzt.

Das seidig glänzende, üppige Haar des flinken Charmeurs bürstet und kämmt man am besten so oft wie möglich, um der Verfilzung vorzubeugen. Verfilzungen treten ganz besonders dann auf, wenn sich das flauschige Fell des Welpen zum Erwachsenenfell entwickelt. Dabei sind die lästigen Verfilzungen nicht nur ein optisches Problem, sondern lassen auch Filzplatten entstehen, die an der Haut anliegen und zur Bildung von Hautpilzen und Entzündungen führen können.

So sollte man die Hunde am besten auch regelmäßig baden, dabei aber auch ein geeignetes rückfettendes Shampoo verwenden. Idealerweise gewöhnen Sie schon den Welpen mit regelmäßigen Baderitualen an eine solche Fellpflege. Trotzdem gilt beim Baden: So oft wie nötig und so selten wie möglich, denn grundsätzlich ist das Bad für die gesunde Haut des Hundes immer eine Belastung.

Augen und Ohren bedürfen einer regelmäßigen Reinigung, um Entzündungen vorzubeugen. Bei den Ohren verwendet man am besten eine stumpfe Pinzette, um in den Gehörgang eingewachsene Haare zu entfernen. Die Augen hält man idealerweise mit einer kleinen Haarspange vom Fell frei, oder man schneidet das Fell vorsichtig zurück. Positiv ist, dass der Havaneser insgesamt nur wenig zum Haaren neigt.

 

Typische Rassekrankheiten beim Havaneser

 

Havaneser sind robuste Hunde. Tatsächlich wird die Gesundheit des Havanesers natürlich von einer gesunden Zucht beeinflusst und auch die Haltungsbedingungen sowie eine artgerechte Ernährung sind, wie bei jeder anderen Rasse, wichtig. Fragen Sie Ihren Züchter nach entsprechenden Untersuchungen bei den Elterntieren und lassen Sie sich Nachweise dazu zeigen.

Problemstellen können manchmal die empfindlichen Kniescheiben sein, die sich durch eine Patellaluxation verschieben können. Idealerweise lässt ein seriöser Züchter im ersten und dritten Lebensjahr der Elterntiere Untersuchungen durchführen, um eine erhöhte Anfälligkeit für Patellaluxationen ausschließen zu können.

Auch für die Progressiven Retina Atrophie (PRA) kann der Havaneser anfällig sein. Die PRA führt im fortgeschrittenen Stadium zur Erblindung des Hundes. Daher ist eine jährliche Augenuntersuchung bei Zuchttieren geboten. Die Hautkrankheit Sebadenitis, die Haarausfall bewirkt, kann beim Havaneser häufiger als bei anderen Hunderassen auftreten.

 
 

Havaneser in Not

 

Manch älterer Mensch hat sich einen Havaneser zugelegt, da sich Hunde dieser Rasse recht gut ohne allzu viel Bewegung und Auslauf halten lassen. Dann kann es jedoch passieren, dass Herrchen oder Frauchen in ein Seniorenheim müssen, weil sie sich nicht mehr selbst versorgen können.

Meistens ist es nicht möglich, seinen Hund in ein betreutes Wohnen mitzunehmen. Die traurige Konsequenz ist, dass Havaneser in Not kommen. Oft landen dann Hunde dieser Rasse, die dann schon etwas älter sind, im Tierheim. Diese Vierbeiner freuen sich natürlich riesig, wenn sie noch an einen evtl. auch älteren Menschen vermittelt werden können.

 

Häufig gestellte Fragen zum Havaneser

 
Kann man einen Havaneser alleine lassen?

Havaneser sind sehr menschenbezogene und anhängliche Hunde. Daher muss man den Havaneser behutsam an das Alleinbleiben gewöhnen. So sollte man den Hund am Anfang nur wenige Minuten alleine lassen. Dazu verlässt man den Raum und tut am besten so, als ob nichts wäre. (Also nicht verabschieden, liebkosen oder Ähnliches) Hat der Hund nicht gewinselt, belohnt man ihn bei der Rückkehr ausgiebig. So kann man die Zeiten des Alleinseins langsam ausdehnen. Länger als einen halben Tag möchte der Havaneser allerdings nicht alleine bleiben. 

Wie viel kostet ein Havaneser Welpe?

Ein Havaneser Welpe mit Ahnentafel kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 800 € und 1.800 €. Da die Hunde so klein sind, wurde in jüngster Zeit der Import der Hunde durch unseriöse „Tiervermehrer“ insbesondere aus Osteuropa immer beliebter. Oftmals wird bei der Zucht dieser Hunde nicht auf einen gesunden und frischen Genpool geachtet, was zur Folge hat, dass die an und für sich gesunden kleinen Hündchen an Erbkrankheiten leiden können. Achten Sie also bitte unbedingt auf die Einhaltung der Zuchtstandards und kaufen Sie den kleinen Schatz bei einem vertrauenswürdigen Züchter.