Rassetypische Krankheiten bei Hunden


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Mischlinge sind meist robuster gegenüber rassetypischen Krankheiten.

Vor rassetypischen Krankheiten gefeit: Mischlingshunde wie dieser Beagle Mischling können gesünder sein, als manch überzüchteter Rassehund.

Der Volksmund besagt, dass Mischlingshunde die gesünderen Hunde seien, dieses kann man durchaus unterschreiben, denn zahlreiche Extremzuchten sowie der falsch verstandene Ehrgeiz einiger Hundezüchter gehen und gingen auf Kosten der Gesundheit des Hundes.

Bevor Sie einen Hund als neues Familienmitglied aufnehmen möchten, müssen Sie eine wichtige Entscheidung treffen: Für welche Rasse entscheide ich mich? Viele Menschen hegen seit langer Zeit den Traum von einer bestimmten Rasse. Andere hingegen wünschen sich einen treuen Begleiter, ganz gleich ob es ein Jagdhund, Schutzhund oder aktiver Spürhund ist. Dennoch ist es wichtig, sich über einige Charakteristika der entsprechenden Rasse klarzuwerden.

Denn je nachdem, für welche Rasse Sie sich entscheiden, bringt dies ein mehr oder weniger umfassendes Bedürfnis nach Bewegung, Ernährung und Pflege mit sich. Insbesondere rassetypische Krankheiten sollten im Vorfeld genau betrachtet werden.

Wer also einen Hund kaufen möchte, der einer Rasse angehört, die für bestimmte Krankheiten besonders anfällig ist, sollte sich darüber vorher genauestens informieren und auch den Züchter dazu befragen. Zum Glück verbietet das Tierschutzgesetz seit 1986 sog. Defektzuchten, dennoch kann man feststellen, dass bei einigen Rassen Missbildungen und typische Krankheiten gehäuft auftreten.

Erbkrankheiten – Wenn die Rasse krank macht

Häufige Erbkrankheiten und Defekte bei Hunden können, wenn sie auftreten, die Lebensqualität des Tieres erheblich einschränken. So entstehen beispielsweise Schmerzen oder die Mobilität wird drastisch eingeschränkt. Wenn der Hund rechtzeitig untersucht wird, können Erbkrankheiten dennoch mit Erfolg behandelt werden. Daher sollten Sie bei den Untersuchungen durch den Tierarzt rassespezifische Hüft-, Ellenbogen-, Knie-, Rücken-, Augen- und Herzuntersuchungen durchführen lassen. Diese Untersuchungen und das auf den Ergebnissen basierende Behandlungsprogramm haben einen erheblichen positiven Einfluss auf das Leben des Tieres.

Erbliche Krankheiten und Defekte sind leider bei vielen Hunderassen verbreitet. Von der amtlichen Prüfung profitieren alle, Zucht-, Haus- und Hobbyhunde gleichermaßen. Bei der Zucht von Welpen ist es wichtig, dass die Elterntiere gesund sind, um die Vererbung von vermeintlichen Erbkrankheiten, wie z. B. Augenerkrankungen, zu vermeiden.
Mit zu den bekanntesten Krankheiten gehört z.B. die Osteoarthritis. Sie ist eine schmerzhafte und lästige Erkrankung bei Hunden. Sie kann durch verschiedene erblich bedingte Entwicklungsstörungen der Ellenbogen- und Hüftgelenke sowie durch degenerative Erkrankungen verursacht werden. Wenn sie einmal begonnen hat, schreitet die Arthrose weiter fort und die Symptome verschlimmern sich. Da es keine Heilung gibt, ist eine gute Prävention besonders wichtig.

Lassen Sie regelmäßig Hüft- und Ellbogenuntersuchungen durchführen, um die Gelenkgesundheit Ihres Hundes sicherzustellen. Daher sollten alle Welpen oder zumindest Welpen von Hochrisikorassen im Alter von etwa vier Monaten zur arthroskopischen Untersuchung gebracht werden, Hunde besonders großer Rassen, wie z.B. Deutsche Doggen, im Alter von fünf Monaten.

Rassespezifische Krankheiten bei kleinen Hunden

Kleine Hunderassen wie Chihuahua, Zwergpinscher, Toypudel, Zwergschnauzer oder Yorkshire-Terrier leiden beispielsweise häufig unter Missbildungen der Knie- und Hüftgelenke. Sie neigen ferner zur Parodontose, haben Probleme bei den Geburten – durch ein zu enges Becken – beim Zusammenklappen der Luftröhre. Auch Herzfehler  treten bei kleineren Rassen inzwischen des Öfteren auf.

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Atembeschwerden bei brachycephalen Rassen

Bei kurznasigen Hunden, bzw. brachycephalen Rassen wie dem Mops oder dem Pekingesen, treten vorrangig Atembeschwerden sowie Nasenschleimhautentzündungen auf. Frühzeitige Erschöpfung, gerade bei hohen Temperaturen, sind oftmals die Folge. Auch Erkrankungen des Rachens und Kehlkopfes werden bei diesen Rassen öfters diagnostiziert. Auch hier sind vermehrt Geburtsprobleme zu beobachten.

Rassekrankheiten bei mittelgroßen und großen Hunden


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Die Hüftdysplasie ( HD ) kann beim Schäferhund auftreten.

Unter anderen Rassen ist auch der Deutsche Schäferhund bei Überzüchtung Hüftdysplasie gefährdet. HD tritt vor allem bei größeren Hunderassen auf.

Bei mittelgroßen und großen Hunderassen tritt vermehrt Hüft- und Ellenbogendysplasie auf. So leiden z.B.  Deutsche Schäferhunde, Bernhardiner, Doggen oder Berner Sennenhunde häufig unter den Missbildungen des Hüft- und Ellenbogengelenks. Auch Bandscheibenvorfälle sind bei großen Rassen stärker verbreitet.

Besonders krankheitsanfällig ist auch der in Mode geratene Shar-Pei. Er leidet vorrangig an Augenerkrankungen sowie nässenden Ekzemen in den Hautfalten.

Bei dem immer mehr in Mode geratenden Border Collie sind vermehrt typische Erbkrankheiten vorzufinden. Zu ihnen zählen: die Collie Eye Anomalie (CEA), die Progressive Retina Atrophie (PRA), die Hüftgelenksdysplasie (HD), der MDR-1-Gendefekt sowie die Epilepsie.