Der Eurasier ist eine Mischung aus Chow Chow und Wolfsspitz

 

Auch als Familienhunde gut geeignet – Eurasier sind selbstbewusst, ruhig und ausgeglichen

 


Anzeige
Der Eurasier ist einen Hunderasse, die in der 1960er Jahren entstand. Er ist eine Kreuzung aus Wolfsspitz, Chow Chow und dem Samojeden.

Der Eurasier ist ein Hund, dessen Zucht zum Ziel hatte, all die positiven Eigenschaften seiner Elternrassen in sich zu vereinen. Dabei handelt es sich um eine relativ junge Hunderasse, die ein besonders eigenständiges Wesen besitzt.

Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass die Ursprungsrassen von denen er abstammt, ihre Heimat in Europa (europäischer Wolfsspitz) bzw. Asien (Chow Chow Und Samojede) haben.

Inzwischen erfreuen sich die kinderlieben Eurasier besonders bei der Haltung als Familienhunde wachsender Beliebtheit.

 
 

Geschichte und Herkunft des Eurasiers

 

Steckbrief Eurasier

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 291
  • Widerristhöhe: Rüden: 52 bis 60 cm, Hündinnen: 48 bis 56 cm
  • Gewicht: Rüden: 23 bis 32 kg, Hündinnen: 18 bis 26 kg
  • Verwendung: Begleithund
  • FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.

Die Entstehungsgeschichte der Eurasier ist recht kurz. Diese Rasse hat ihre Wiege im Jahr 1960. Vater des Eurasiers ist Julius Wipfel, der gemeinsam mit ein paar anderen Züchtern im baden-württembergischen Weinheim seinerzeit beschloss, einen Familienhund besonderer Art zu züchten. Zunächst kreuzte man den Chow-Chow mit dem Wolfsspitz. Den entstandenen Mischlingen gab man den Namen „Wolf-Chow“.

Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz war von der Entstehung der neuen Rasse begeistert, denn er hatte zuvor schon die Charaktereigenschaften von Mischlingen aus dem Deutschen Schäferhund und dem Chow Chow genauer studiert. Als Ideal propagierte Lorenz die Kombination von Gebrauchshunden, die einen besonders guten Gehorsam zeigen (so wie der Schäferhund), mit den eigenständig handelnden Hunden des nordischen Typs (so wie dem Chow Chow). 

Genau dieses Ziel hatten auch die Wolf-Chow Züchter um Julius Wipfel. 1972 nahm Lorenz sogar eine Wolf-Chow Hündin namens Babette (Nanette vom Jägerhof) bei sich auf. Fortan an war Konrad Lorenz auch Ehrenmitglied der bis heute existenten Eurasier Zuchtgemeinschaft e.V. 1972 kreuzte man schließlich auch den sibirischen Samojeden ein, und der Eurasier, der 1973 von VDH und FCI anerkannt wurde, war geboren.

Eurasier - Heute

Preis:

(0 Bewertungen)

3 ab

Video zur Rasse des Eurasiers

 
► Eurasier [2023] Rasse, Geschichte, Aussehen, Charakter, Erziehung, Haltung & Krankheiten
 

Aussehen des Eurasiers

 

Der Eurasier ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse mit der Standard-Nummer 291. Er wird der Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp – sowie der Sektion 5 – asiatische Spitze und Verwandte – zugeordnet. Der – trotz des Namens – aus Deutschland kommende Eurasier hat eine vorgeschriebene Größe von 48 bis 60 cm bei einem Gewicht von etwa 18 bis 32 kg. Dabei erreicht er ein Lebensalter von 12 bis 14 Jahren; viele von ihnen werden sogar noch älter.

Das Fell dieses Hundes ist mittellang und liegt lose an; er besitzt eine dichte Unterwolle. Was die Farbe anbelangt, so sind nahezu alle Farben – mit Ausnahme von Reinweiß, weiß gescheckt und Leberfarben – erlaubt. Die meisten der Eurasier sind wolfsgrau, rot, cremefarben, falb oder schwarz mit Abzeichen.

Die Zunge dieses Rassehundes ist – je nach Erbanteil vom Chow-Chow – häufig blau oder blau gefleckt. Mit seinem mittelschweren Knochenbau wirkt die Statur des Eurasiers harmonisch und kompakt. Der mittelgroße Hund hat ein spitzartiges Aussehen, was er vor allem seinem runden Kopf mit den kurzen Stehohren und einer eher kurzen Schnauze zu verdanken hat.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Eurasiers

 


Anzeige
Der Eurasier hat einen ausgeglichenen und ruhigen Charakter. Er ist auch als Familienhund geeignet.Bei dem Eurasier handelt es sich um einen äußerst selbstbewussten, ruhigen und ausgeglichenen Vierbeiner, der eine vergleichsweise hohe Reizschwelle aufweist. Das alles prädestiniert ihn als Begleit- und Familienhund. Als die Rasse entstand, war das Zuchtziel, einen dem Menschen zugewandten und umgänglichen Begleithund zu schaffen, der hervorragend für die Haltung in der Familie geeignet sein sollte.

Dies ist auch weitestgehend gelungen, allerdings neigt der charakterstarke Hund manchmal zur Sturköpfigkeit, was er wohl vor allem seinem Chow-Chow Erbe zu verdanken hat.

Der Eurasier ist zudem sehr kinderlieb. Seine Familie bewacht er aufmerksam aber dezent, denn er neigt nicht zu ausgiebigem Gebell. Fremden gegenüber ist er zunächst zurückhaltend. Der Hund legt großen Wert auf einen engen Kontakt zu seinen „Lieben“. Eine konsequente Erziehung ist dennoch vonnöten, will man all seine positiven Charaktereigenschaften auch zur Geltung kommen lassen. Der sensible Vierbeiner darf keinesfalls als Zwingerhund oder gar an der Kette gehalten werden.

Aufgrund seines ausgeprägten Selbstbewusstseins sowie seiner eigenständigen Persönlichkeit kann er auch nicht als reiner Gebrauchshund arbeiten. Schnell wird man als Halter dieser Rasse merken, dass sinnlos gegebene Befehle und stupides Lernen dem Eurasier zuwider sind und er mit bockigem Verhalten reagiert. 

Trotz seiner insgesamt sehr liebenswürdigen Eigenschaften ist er nicht unbedingt für einen blutigen Hundeanfänger geeignet. Hat man kaum Erfahrung mit Hunden, kann aber der Besuch einer Hundeschule bereits im Welpenalter entscheidend helfen: Hier kann man mit dem Eurasier unter professioneller Anleitung Grundkommandos einüben und ihn in gemeinsamen Spielstunden mit Artgenossen sozialisieren.

Insbesondere für Rüden ist eine gute Sozialisierung unabdingbar, denn sie neigen zu verstärktem Dominanzgebaren gegenüber männlichen Artgenossen.

Besonders positiv beim Eurasier ist seine große Empathie und Sensibilität, mit der er Menschen begegnet. Das prädestiniert ihn ganz besonders für eine Ausbildung zum Therapiehund. Manche Eurasier haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt, daher sollte man ihm schon früh eine gute Abrufbarkeit anerziehen und ein Anti-Jagd-Training erwägen.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Eurasiers

 

Eurasier sind eine recht gesunde Hunderasse. Da die Zuchtbasis der Rasse anfangs eingeschränkt war, kann es aber gelegentlich zu Erbkrankheiten kommen. Sprechen Sie am besten den Züchter darauf an, wie sich seine Zuchtbasis im Laufe der Jahre entwickelt hat.

Es können unter anderem Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellbogengelenksdysplasie (ED) auftreten. Des Weiteren besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Patellaluxationen, bei denen es zu einer Ausrenkung der Kniescheiben kommt. Eine Patellaluxation kann durch einen chirurgischen Eingriff behandelt werden, der allerdings nicht ganz günstig ist.

Gelegentlich ist der Eurasier vom Entropium (Rolllid) betroffen, dabei wendet sich (meist das untere) Augenlid nach innen und sorgt so für Reizungen und Entzündungen der Hornhaut. Das Entropium kann durch eine kleine operative Korrektur behoben werden. Manche Hunde können von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) betroffen sein. Symptome dafür können allgemeine Antriebslosigkeit, schnelles Ermüden oder auch ein glanzloses und brüchiges Fell sein.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Eurasiers

 

Eurasier sind besonders wetterfeste Hunde, die regelmäßige Bewegung und ausreichende Beschäftigung brauchen. Die verspielten und lauffreudigen Hunde sollten daher stets genügend Auslauf erhalten. Ein Haus mit großem Garten ist ideal für den Eurasier, ersetzt aber nicht ausgedehnte Spaziergänge oder Wanderungen. Auch während kürzerer Gassigänge will er unterhalten werden, indem er schnüffeln darf, mit anderen Hunden spielen kann, oder Stöckchen und Bällchen apportiert. Er hat eine ausgesprochene Vorliebe für den Winter und so eignet er sich auch gut als Begleitung beim Skilanglauf.

Für Hundesportarten, bei denen es auf Geschicklichkeit und Schnelligkeit, wie z.B. Agility, ankommt, wird er sich weniger begeistern. Sein Ding ist ausgiebige Nasenarbeit. Bei der Fährtenarbeit oder dem Mantrailing ist er ganz besonders in seinem Element. Hier kann er seiner ausgeprägten Schnüffelleidenschaft besonders frönen und lernt, konzentriert zu arbeiten. Besonders gut arbeitet er beim Clickertraining, das die Bindung zu seinem Besitzer stärkt, mit.

Der Eurasier benötigt trotz seines pflegeintensiv aussehenden Fells keinerlei besonderer Pflege. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten (einmal pro Woche) mit einem entsprechenden Kamm und der richtigen Bürste sollten ausreichend sein. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Spätherbst muss das Fell häufiger gebürstet werden. Damit verhindert man eine Verfilzen des Haarkleids aber auch eine vollgehaarte Wohnung.

Ein Kürzen des Fells ist nicht sinnvoll, denn das üppige Haarkleid wirkt ähnlich wie eine Klimaanlage: Im Sommer schützt es vor Hitze und im Winter bewahrt es den Hund vor eindringender Kälte. Dennoch sorgt ein großzügiges Auskämmen der wärmenden Unterwolle im Sommer für ein gesteigertes Wohlbefinden Ihres Lieblings. Eurasier sollten normalerweise nicht häufig gebadet werden, es sei denn, sie haben sich auf ausgedehnten Streifzügen einmal besonders schmutzig gemacht. Übermäßiges Baden lässt die Haut austrocknen und stört den natürlichen Fettgehalt der Haut. Verwenden Sie milde Hunde-Shampoos, wenn Sie Ihren Eurasier baden.

Regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Ohren sind wichtig, um Infektionen vorzubeugen. Verwenden Sie dazu ein sanftes Ohrenreinigungsmittel und wischen Sie vorsichtig den äußeren Gehörgang ab. Halten Sie auch die Zähne sauber, indem Sie regelmäßig die Zähne putzen oder zahnreinigende Kauartikel verwenden. Dies hilft, Zahnsteinbildung und Zahnfleischerkrankungen zu verhindern.

 

Eurasier in Not

 

Traurigerweise kommen auch immer wieder Eurasier in Not. Dabei ist der Eurasier keinesfalls ein sehr schwer zu erziehender Hund. Wie so oft, spielen dann noch andere Gründe dafür eine Rolle, dass ein Eurasier in Not kommt. Oft sind es Veränderungen im Lebenswandel des Hundehalters oder auch der Familie, die z.B. einen Umzug in die Stadt erfordern.

Der Eurasier ist sicher kein reiner Stadthund, wenn, dann sollte schon ein Garten vorhanden sein. Da dies oftmals aber nicht möglich ist, wird dann ein Hund in einem Tierheim abgesetzt und fristet ein trauriges Dasein, bis ihn ein lieber Mensch erlöst. Ein Besuch im Tierheim sollte eigentlich einem Gang zum Hundezüchter immer vorangehen, um den Hunden in Not auch eine Chance zu geben.

 

Häufig gestellte Fragen zum Eurasier

 
Ist der Eurasier ein Anfängerhund?

Beim Eurasier handelt es sich um eine relativ junge Hunderasse, die in den 1960er Jahren aus der Kreuzung des Chow Chow mit dem Wolfsspitz entstand. Die Hunde sind kinderlieb und haben eine hohe Reizschwelle. Mit einem Minimum an Erfahrung in der Hundeerziehung eignet sich der Eurasier auch für Hundeanfänger. 

Wie viel Auslauf braucht ein Eurasier?

Insgesamt ist der Eurasier eher ein ruhiger Hund und kein Leistungssportler. Er freut sich über ausgiebige Spaziergänge bei Wind und Wetter. Gerne apportiert er und begleitet seinen Halter z.B. beim winterlichen Skilanglauf.