Der Bearded Collie – ein liebenswerter Familienhund

 

Beardies sind Hunde mit unverwechselbarem Charme

 


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Einst ein zuverlässiger Hütehund, hat sich der Bearded Collie heute zu einem kinderlieben Familienhund entwickelt.

Der Bearded Collie erfreut sich besonderer Beliebtheit als charmanter Familienhund, der auf Spaziergängen immer bemüht ist, sein „Rudel“ zusammenzuhalten.

Es ist ein zauberhafter Anblick, wenn ein Rudel Bearded Collies mit wehendem Haar über eine Wiese saust und hinterher seelenvoll aus sanften, sprechenden Augen zu einem hochblicken als ob sie sagen wollen: „Na, haben wir das nicht gut gemacht?“ Da schlägt das Herz eines jeden Hundefreundes höher.

Mit seinem unverwechselbaren Charme ist der Beardie das perfekte Familienmitglied und der richtige Partner in allen Lebenslagen.

 
 

Geschichte und Herkunft des Bearded Collies

 

Steckbrief Bearded Collie

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 271
  • Widerristhöhe: Rüden 53 – 56 cm, Hündinnen 51 – 53 cm
  • Gewicht: 18 bis 28 kg
  • Verwendung: Schäferhund, Begleithund
  • FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 1: Schäferhunde ohne Arbeitsprüfung.

Der Bearded Collie ist ein Hütehund, der ursprünglich in den schottischen Highlands verbreitet war. Schottische Farmer bezeichnen ihn heute noch als Highland Collie.

Um den Widrigkeiten von Wetter und Landschaft zu trotzen, begann man, einen robusten Hund mit dichtem Fell zu züchten. Der intelligente Beardie wurde fortan zum eigenständigen Treiben von Rinderherden aus den Bergen und zur Suche und Rückführung von entlaufenen Tieren eingesetzt.

Über den Bearded Collie ist aus den Zeiten vor der Anerkennung der Rasse wenig zu erfahren, da die Besitzer der Hüte- bzw. Herdenschutzhunde, die Schäfer, nicht den wohlhabenden und gebildeten Schichten der Gesellschaft angehörten und so gut wie keine Aufzeichnungen vornahmen.

Bis nach dem 2. Weltkrieg verloren sich die Spuren des Bearded Collies, weil sich kaum jemand für die hart arbeitenden Hütehunde interessierte. 1944 bestellte eine gewisse Mrs. Willison einen Sheltiewelpen, aber aus der erhaltenen Kiste kletterte ein braun-weißer Welpe, der für einen Mischling gehalten wurde. Diese Hündin bezauberte die Familie aber so, dass sie bleiben durfte.

Mit 4 Monaten erkannte ein alter Schäfer den Bearded Collie in der Hündin und so ist es nur dem Zufall zu verdanken, dass diese Hunderasse wieder entdeckt wurde. Mit viel Mühen, aber auch durch ihren Fleiß und ihre Zielstrebigkeit gelang es Mrs. Willison eine Zuchtbasis aufzubauen. Zusätzlich hat sie viele Züchter motiviert, mit der Zucht dieser bezaubernden Hunderasse zu beginnen und dadurch für den Fortbestand des Bearded Collies zu sorgen.

 
 

Video zur Rasse des Bearded Collies

 
► Bearded Collie [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Bearded Collies

 

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Bearded Collies haben einen gutmütigen Charakter und sind relativ einfach zu erziehen.

Der Bearded Collie wird der FCI Gruppe 1, FCI Sektion 1 und Hunderassenummer 271 zugeordnet. Die ideale Widerristhöhe beträgt gemäß FCI bei den Rüden 53 bis 56 cm, und bei den Hündinnen 51 bis 53 cm. Sein Gewicht liegt bei 18 – 28 Kg. Er ist ist ein schlanker, aktiver Hund, der trotz seines kräftigen Körperbaus nicht zu schwer wirkt. Im Verhältnis von ungefähr 5 zu 4 ist der Beardie länger als hoch. Er kann 12 bis 14 Jahre alt werden.

Das Haar ist doppelt, mit weicher, pelziger und dichter Unterwolle. Das Deckhaar ist glatt, hart, kräftig und zottig, weder wollig noch lockig, obgleich eine leichte Wellung erlaubt ist. Die Länge und Dichte des Haarkleides muss ausreichend sein, um Schutz zu bieten, aber trotzdem die Form des Hundes zur Geltung zu bringen. Das Haarkleid darf in keiner Weise getrimmt werden.

Die Farben des Bearded Collies zeigen sich im Erwachsenenalter über schiefergrau, rötlich falbfarben, schwarz, blau, bis hin zu allen Schattierungen von grau, braun und sandfarben, mit oder ohne weiße Abzeichen. Die Grundfarben bei der Geburt sind aber schwarz/weiß, braun/weiß, blau/weiß und fawn/weiß.

An den Wangen, den Unterlippen und unter dem Kinn nimmt das Fell zur Brust hin an Länge zu und bildet den typischen Bart. Der aufgeweckte, forschende Ausdruck ist ein kennzeichnendes Merkmal dieser Hunderasse und zeugt von seiner Intelligenz.

 
 

Charakter, Wesen und Erziehung des Bearded Collies

 

Der Bearded Collie ist ein aufmerksamer Begleiter, der seine Herrschaften genau beobachtet und einschätzt. Seine Intelligenz und Sensibilität befähigen ihn dazu, genau zu wissen, wann Achtung und einfühlsames Verhalten geboten sind. Lebhaft, selbstsicher und aktiv bewegt er sich in allen Lebenslagen, wenn seine Erziehung konsequent, vielseitig aber mit Freude durchgeführt, und er in seinen natürlichen Anlagen unterstützt wird. Er ist von Natur aus ein zuverlässiger, intelligenter Arbeitshund und dabei ohne Anzeichen von Nervosität oder Aggressivität.

Bearded Collies haben einen starken will to please, d.h. sie möchten „gefallen“, was ihre Erziehung ungemein erleichtert. Stets erkennen sie Bedürfnisse und Stimmung ihrer Besitzer und richten sich gerne danach. Dabei werden sie aber immer ihre ausgeprägte Persönlichkeit und ihr selbstständiges Wesen behalten. Gerade im Spiel mit Kindern zeigen Beardies ihre ausgeprägte Lebensfreude und untermalen dies gerne mit freudigem Gebell. 

Die anhänglichen Hunde sind sehr geräuschempfindlich und so ist es für sie typisch, sich z.B. bei einem schweren Gewitter an einen geschützten Ort zu verziehen. Manch einer bezeichnet den Beardie sogar abschätzig als „zitternden Wollhaufen“, womit man dem Hund sicher Unrecht tut, denn bei dem einfühlsamen Vierbeiner handelt es sich gewiss nicht um ein „Sensibelchen“, im Gegenteil: Der Beardie war aufgrund seiner Vergangenheit als Herdenschutzhund sehr wohl in der Lage, eine Viehherde nicht nur zusammenzuhalten und zu hüten, sondern auch effektiv zu bewachen und zu beschützen. 

Diese positiven Eigenschaften hat sich der besonders familientaugliche Vierbeiner bewahrt und gilt auch heute noch als guter Wachhund, ohne dabei in seinen Reaktionen eine übermäßige Schärfe zu zeigen. Beardies eignen sich aufgrund ihrer großen Empathie auch bestens als Therapiehunde.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Bearded Collies

 

Das Wesen des Bearded Collies kann man durchaus als sportlich bezeichnen. Er liebt auch einen Hundesport wie Agility.

Die vierbeinigen Freunde lieben ausgedehnte Spaziergänge und sind gerne sportlich aktiv. Aber auch „Kopfarbeit“ in Form von Intelligenzspielen und Denkaufgaben sind eine Herausforderung für jeden Beardie, die er mit einer Leichtigkeit bewältigt, die immer wieder staunen lässt. Gerne begleitet er Herrchen oder Frauchen als sportlicher Kamerad beim Obedience, Flyball, Agility und weiteren sportlichen Unternehmungen.

Bei dem glattem und hartem Fell hält sich eine “normale“ Verschmutzung nicht lange. Nach der Trocknung fällt feuchter Sand oder Waldboden aus dem Haar. Grobe Äste und Blätter müssen mit Hand und Kamm entfernt werden. Regelmäßig etwa ein Mal die Woche sollte man den Bearded Collie bürsten und bei dieser Gelegenheit auch Augen, Ohren, Krallen sowie die Fußballen auf Fremdkörper untersuchen und reinigen.

Ab und zu ist ein Bad fällig, was dem schönen Haarkleid des Beardies gut tut.

 

Rassetypische Krankheiten beim Bearded Collie

 

An und für sich ist der Bearded Collie eine recht gesunde und robuste Hunderasse. Allerdings können Zuchten, die sich sehr stark an Äußerlichkeiten, wie z.B. einem besonders langem und üppigen Fell orientieren, vermehrt von gesundheitlichen Problemen betroffen sein. Was den Knochenapparat anbelangt, leiden manche Beardies unter Ellbogen-Luxationen, hierbei entsteht eine Verlagerung der angrenzenden Gelenkflächen, was beim Hund zu Lahmheit und einer erschwerten Streckung und Beugung des Ellenbogengelenks führt.

Der Bearded Collie kann unter verschiedenen Augenerkrankungen wie z.B. Hornhautdystrophie und dem Hornhautkatarakt leiden. Auch die Progressive Retinaatrophie (PRA), die zunächst zu einer Nachtblindheit und im weiteren Verlauf zu einer vollständigen Erblindung führt, wird beim Beardie häufiger diagnostiziert. Erste Symptome dieser Erkrankung treten meist schon im jungen Alter auf.

 
 

Häufiger betroffen ist der Bearded Collie auch von der Hautkrankheit Pemphigus Foliaceus, einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem nicht mehr in der Lage ist, körpereigenes und körperfremdes Gewebe zu unterscheiden. In der Folge werden Antikörper gebildet und die Verbindungen zwischen den Hautzellen zerstört sowie einzelne Epithelzellen aus dem Zellverband herausgelöst. In einem histologischen Befund können diese auch akantholytische Zellen genannten Zellen nachgewiesen werden. Die Symptome sind meist Rötungen der Haut, Schuppen, Pusteln oder Krusten, meist begleitet durch Juckreiz, der in seiner Stärke unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Oft sind das Gesicht rund um Augen und Nase, aber auch Genitalien und Pfoten betroffen, die Krankheit kann sich aber über den gesamten Körper ausbreiten.

Weitere Organe außer der Haut sind glücklicherweise nicht betroffen. Eine Therapie erfolgt durch Immunsuppressiva, wie z.B. dem Cortison Prednisolon, in zunächst höherer Dosis. Die Dosierung sollte dann schnellstmöglich auf ein erforderliches Mindestmaß zurückgefahren werden, um Nebenwirkungen möglichst gering zu halten.

 
 

Bearded Collie in Not

 

Nur zu schnell wird dem Wunsch großer Kinderaugen entsprochen und ein Bearded Collie Welpe zieht zuhause ein, da sich diese Rasse ja gerade als Familienhund großer Beliebtheit erfreut. Umso trauriger ist es, dass manche Hundebesitzer bereits im Welpenalter feststellen, dass der Hund ja doch „Arbeit macht“. So geraten auch immer wieder Welpen in Not. Wer einem Bearded Collie in Not helfen will, sollte also vor dem Besuch beim Hundezüchter auch mal beim nächsten Tierheim vorbeischauen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Bearded Collie

 
Wie stark haart ein Bearded Collie?

Bearded Collies sind langhaarige Hunde. Allgemein haaren langhaarige Hunde weniger als kurzhaarige Rassen. So kommt man bei dem harten und glatten Fell der Hunde mit einem regelmäßigen Bürsten etwa alle ein bis zwei Wochen aus. Im Frühjahr sollte der Beardie auf jeden Fall einmal geschoren werden. Regelmäßiger sollte man das Haar um die Augen abschneiden, um dem Hund „freie Sicht“ zu gewähren. Auch ein Bad kann von Zeit zu Zeit nicht schaden. 

Ist der Bearded Collie ein Anfängerhund?

Beardies sind relativ leicht zu erziehen und daher auch als Anfängerhunde gut geeignet. Die schlauen Vierbeiner wollen allerdings regelmäßig gefordert und gefördert werden. Dazu eignen sich z.B. intelligente Hütespiele, die auch den Kopf des Hundes fordern oder ein Hundesport wie Agility. 

Wie alt werden Bearded Collies?

Beardies werden etwa 12 bis 14 Jahre alt.

Was kostet ein Bearded Collie Welpe?

Ein Bearded Collie Welpe mit Stammbaum und offiziellen Papiern kostet etwa zwischen 1.500 € und 2.500 €.

 

Gezüchtet werden die Bearded Collies im Bearded Collie Collie Club e.V. Der BCCD ist der 1. Club in Deutschland der sich nur dieser Hunderasse widmet. Die Gemeinschaft aus Bearded Collie Hundezüchtern und Liebhabern der Hunderasse bildet seine Jungzüchter sorgfältig aus und sorgt für regelmäßige Weiterbildungen. Weitere Infos: Bearded Collie Club Deutschland, e.V. www.bccd.de, Bearded Collies of Ram and Taurus www.ramandtaurus.de