Der Pudelpointer – ein gelehriger Jagdhund mit feiner Nase

 

Pudelpointer haben einen starken Jagdtrieb und apportieren gerne

 


Anzeige
Pudelpointer sind lernfähige Hunde mit starkem Jagdtrieb. Sie sind eine Kreuzung aus Pudel und Pointer.Der deutsche Pudelpointer ist eine Kreuzung aus dem Pointer und dem Königspudel (Großpudel). Vertreter dieser seltenen Rasse gelten als gelehrig und leicht erziehbar. Vom Pudel hat er den Jagdtrieb, vom Pointer die feine Nase geerbt.

Nach den geltenden Regeln darf nur mit Pointern gezüchtet werden, die eine Arbeitsprüfung abgelegt haben und als zuchttauglich anerkannt wurden.  Auch geben die Zuchtvereine hierzulande Welpen nur an Hundehalter ab, die den Pudelpointer jagdlich führen.

Als Jagd- und gleichzeitig Vorstehhund ist er der ideale Begleiter sowohl zum Aufstöbern von Kleinwild als auch bei der Entenjagd. Diese Vielseitigkeit macht den Hund zu einem besonders geschätzten Jagdbegleiter. Pudelpointer bauen eine enge Bindung an ihren Besitzer auf. Sie lieben menschliche Gesellschaft und möchten gerne stets in der Nähe ihrer Familie sein.

 
 

Geschichte und Herkunft des Pudelpointers

 

Steckbrief Pudelpointer

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 216
  • Widerristhöhe: Rüden: 60 bis 68 cm, Hündinnen: 55 bis 63 cm
  • Gewicht: 25 bis 30 kg
  • Verwendung: Vielseitiger Jagdgebrauchshund
  • FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 1.1: Kontinentale Vorstehhunde. Mit Arbeitsprüfung.

Ursprünglich entstand die Verpaarung der beiden eher gegensätzlichen Rassen, dem großen Königspudel und dem Pointer, rein zufällig. Das Ergebnis jedoch beeindruckte zunächst vor allem Jäger, die in diesem Zufallsprodukt sämtliche positiven Jagdeigenschaften in einem Tier zu sehen glaubten. Und so begann 1881 der Kynologe Sigismund Freiherr von Zedlitz und Neukirch, besser bekannt unter dem Pseudonym „Hegelwald“, der selber Jäger war, mit der bewussten Züchtung des Pudelpointers, dessen Namen sich aus den beiden Ursprungsrassen zusammensetzt.

Man sagt, er solle sieben Pudel und 100 unterschiedliche Pointer gekreuzt haben, ehe er mit dem Resultat zufrieden gewesen sei und den ersten wirklichen Pudelpointer vorstellte. In erster Linie ist es ihm, sowie dem Förster Walter und dem Kynologen Carl Rehfus, bekannt auch unter dem Namen „Oberländer“, zu verdanken, dass heute die Rasse des Pudelpointers existiert. Ihr ursprüngliches Ziel war es, einen vielseitigen rauhaarigen Gebrauchshund zu züchten, der sich in Feld, Wald und Wasser als geschickter Jagdhund beweist.

Im Jahr 1897, also 16 Jahre nach dem ersten bewusst erzielten Wurf rief Oberländer schließlich zur Gründung des ersten Pudelpointer Vereins auf, dem man noch im gleichen Jahr in Darmstadt Folge leistete. 

Wenngleich man seit 1924 keine Verpaarungen aus Pointern und Pudeln mehr im Zuchtbuch des VDH aufnimmt, bemängelten manche Kynologen sehr lange ein fehlendes einheitliches Erscheinungsbild der Rasse. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden allerdings vor der weiteren Reinzucht nochmals bewusst Pointer eingekreuzt, um Inzuchtprobleme bei der Rasse zu vermeiden. Zur endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI kam es im Jahr 1959. 

Zu dieser Zeit fanden auch erste Pudelpointer ihren Weg über den großen Teich nach Kanada, wo sie der Canadian Kennel Club als neue Jaghunderasse anerkannte.

Mittlerweile sind Pudelpointer bei uns sehr selten, was sicherlich auch darin begründet liegt, dass sie von verantwortungsvollen Hundezüchtern ausschließlich an Jäger verkauft werden. Laut VDH werden nur etwa 100 bis 120 Würfe pro Jahr ins Zuchtbuch eingetragen.

 

Der große BLV Hunderassen-Führer: Aussehen - Eigenschaften - Haltung

Preis: 18,50 €

(0 Bewertungen)

12 ab 18,50 €

 

Aussehen des Pudelpointers

 

Die FCI hat den aus Deutschland stammenden Pudelpointer anerkannt und ihm die Standard-Nummer 216 zugewiesen. Er ist in der Gruppe 7 – Vorstehhunde – sowie in der Sektion 1 – Kontinentale Vorstehhunde – zu finden. Hier wiederum erhielt er die Unternummer 1.1 und zählt zum Typ „Braque“.

Mit einer von der FCI vorgegebenen Widerristhöhe von 60 bis 68 cm beim Rüden und 55 bis 63 cm bei der Hündin ist der Pudelpointer ein eher großer Hund. Sein Gewicht wurde nicht festgelegt, liegt jedoch meistens zwischen 25 bis 30 kg. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 14 Jahren.

Pudelpointer haben ein mittellanges, sehr dichtes und drahtiges Fell, welches in den Farben Braun, Schwarz oder Weizenfarben von der FCI zugelassen ist. Dank seines wetterfesten Haarkleids ist der Pudelpointer Kälte gegenüber vollkommen unempfindlich und kann praktisch das ganze Jahr hindurch im Freien bleiben. Die Hunde haben einen kräftigen und muskulösen Körper.

Die „Kruppe“ (das ist die Körperregion bei Hunden, die sich im Übergangsbereich zwischen der Lendenwirbelsäule, dem Kreuzbein und den Schwanzwirbeln befindet) ist abfallend und der flache Schädel an den Seiten leicht gerundet. Dabei hat der Pudelpointer einen ausgeprägten Stop und mittelgroße, anliegende, zur Spitze gerundete Hängeohren. Die Rute befindet sich in gerader Linie mit der Kruppe.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Pudelpointers

 


Anzeige
Pudelpointer brauchen viel Auslauf und Beschäftigung. Ihr Charakter ist von einem starken Jagdtrieb geprägt.Der Pudelpointer ist ein nervenstarker, beherrschter, arbeitswilliger und unerschrockener Hund mit hochgradigem Jagdtrieb und Bewegungsdrang. Ferner zeichnen ihn Robustheit und Ausdauer aus. Er fühlt sich in jedem Gelände – ganz besonders im Wasser – wohl. Als Jagdgebrauchshund ist er vor allem wegen seiner Vielseitigkeit beliebt:

Er apportiert gerne und verfügt über eine ausgesprochen feine Nase. Des Weiteren kann man den Pudelpointer mit den Eigenschaften intelligent, ausgeglichen, leichtführig und lernfähig beschreiben. All diese positiven Charaktermerkmale haben zu seinem besonders guten Ruf unter Jägern beigetragen und die Beliebtheit dieses energiegeladenen Jagdbegleiters enorm gesteigert.

Da der Hund ein überaus großes Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis sowie einen starken Jagdinstinkt besitzt, sollte er nur in die Hände erfahrener Hundehalter kommen, die bereit sind, ihn auch jagdlich zu führen.

Wird ihm dies gewährt, so ist er ein liebenswerter Familienhund, der gerne mit Kindern herumtollt und mit anderen Artgenossen spielt. Gelassenheit und eine besondere Treue machen ihn zu einem liebevollen Freund und Spielkamerad für die komplette Familie. Dabei zeigt er sich stets gesellig und liebt die Nähe zu seinem menschlichen Rudel. Mit Artgenossen versteht er sich bestens und erfreut sich über ausgiebiges, gemeinsames Herumtoben. 

Pudelpointer sind durchaus wachsam und aufmerksam gegenüber ihrer Umgebung. Daher sind sie auch als Wachhunde geeignet und werden das ihnen anvertraute Revier mutig beschützen. 

Damit er sein grundsätzlich ausgeglichenes und beherrschtes Naturell komplett entfalten kann, muss sein Jagdinstinkt und das ausgeprägte Bedürfnis nach anspruchsvollen Aufgaben stets befriedigt werden. Werden ihm hingegen die nötige Beschäftigung und Bewegung nicht zugestanden, so kann es schnell zu unangenehmen Verhaltensauffälligkeiten kommen. Die meisten Züchter geben Pudelpointer Welpen daher nur an professionelle Jäger ab.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Pudelpointers

 

Auch heute noch darf ausschließlich mit Pudelpointern gezüchtet werden, die eine spezielle Leistungsprüfung absolviert haben und von einer unabhängigen Jury zur Zucht zugelassen wurden. Dabei wird neben dem Charakter und dem Aussehen des Hundes auch ein großer Wert auf eine robuste Gesundheit gelegt.

Wenn eine erblich bedingte Veranlagung zu Hüftgelenksdysplasie oder Ellbogendysplasie festgestellt wird, schließt man den Hund von der weiteren Zucht aus. Das strenge Vorgehen bezüglich der Zuchtkriterien hat tatsächlich zur Folge, dass nur sehr wenige Pudelpointer an HD oder ED erkranken. Auch sonstige Skeletterkrankungen sind trotz seiner Größe und seines Gewichts bei dem Hund sehr selten anzutreffen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Pudelpointers

 

Natürlich kann auch ein ambitionierter Jäger nicht jeden Tag mit dem Hund zum Jagen gehen. Um den Hund trotzdem ausreichend zu beschäftigen und mental zu fordern, kann man ihn z.B. mit Mantrailing oder anderen Suchspielen beschäftigen. Da der Pudelpointer ein leidenschaftlicher Schwimmer ist, liebt er auch das Apportieren aus dem Wasser.

Sein menschenbezogenes und verspieltes Naturell, die schnelle Auffassungsgabe und sein Lernwille erleichtern es ungemein, ihn für interessante Alternativen zur Jagd zu begeistern. Pudelpointer sind energiegeladen und neigen dazu, voranzugehen. Wegen seines starken Jagdtriebs sollten Sie dem Hund also beizeiten eine gute Leinenführigkeit antrainieren, um das Ziehen an der Leine zu minimieren.

Die Fellpflege ist nicht besonders aufwändig, da der Pudelpointer ein sehr unempfindliches, witterungsbeständiges Fell besitzt, was quasi einen Selbstreinigungseffekt hat. Gelegentliches Bürsten bzw. Striegeln ist ausreichend. So erreicht man, dass das Haarkleid von der Struktur etwas weicher wird. Um Verschmutzungen zu beseitigen, kämmt man den charakteristischen Bart des Pudelpointers von Zeit zu Zeit mit einem feingliedrigen Metallkamm durch.

Größere Aufmerksamkeit benötigen hingegen die Zehen: Da sich Pudelpointer häufig auf weichem Waldboden bewegen, unterliegen ihre Krallen nur geringfügiger Abnutzung. Damit sich der Hund nicht verletzt, weil er mit zu langen Krallen irgendwo hängenbleibt, sollten die Krallen regelmäßig nachgeschnitten werden.

Ferner sollte man die Ohren einer regelmäßigen Kontrolle unterziehen und bei Bedarf säubern. Ein größeres Problem können lästige Zecken darstellen und die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund von einer Zecke gebissen wird, ist in den Monaten von Mai bis Oktober besonders groß. In Gebieten, in denen Zecken besonders häufig auftreten, können eine Impfung bzw. entsprechende Schutzmaßnahmen angesagt sein. Bei Zeckenbefall sollte man immer sofort reagieren und die Zecke mit einer speziellen Zange entfernen oder einen Tierarzt aufsuchen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Pudelpointer

 
Ist der Pudelpointer ein Jagdhund?

Ja, der Pudelpointer ist ein waschechter Jagdhund. Er zählt zu den Vorstehhunden, d.h. er weist dem Jäger die Richtung des erwitterten Wildes und apportiert die Beute nach dem Schuss. Pudelpointer sollten nur an Jäger abgegeben und unbedingt jagdlich ausgelastet werden. Werden sie ihrer Bestimmung entsprechend ausreichend beschäftigt, kann man sie auch als Familienhunde halten. 

Was kostet ein Pudelpointer Welpe?

Für einen Pudelpointer Welpen mit Stammbaum muss man bei einem seriösen Züchter zwischen 1.000 € und 2.000 € bezahlen. Wenn es sich um einen bereits jagdlich ausgebildeten Junghund handelt, liegen die Preise jedoch höher. Die Hunde sind eine Kreuzung aus dem Großpudel und dem Pointer. Sie erreichen je nach Geschlecht eine Größe von 55 bis 68 cm und haben ein rauhaariges Fell, das Schwarz, Braun oder Weizenfarben sein kann.