Der Saluki – einer der ältesten domestizierten Hunde
Inhaltsverzeichnis
Salukis sind anmutig, schnell und besonders sensibel
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Seit vielen tausend Jahren werden diese Hunde in ihren Heimatländern unter den gleichen Bedingungen gehalten und bestehen wahrscheinlich immer noch in ihrer Urform. Einige Meinungen tendieren dahin, dass die Namensgebung nach der heute verschwundenen Stadt Saluq stattfand. Andere Quellen sprechen davon, dass der Begriff „Saluki“ dem Wort „Sloughi“ gleichkommt, was im Arabischen „Windhund“ bedeutet. In seiner Heimat wird dieser Hund auch „Tazi“ genannt.
Geschichte und Herkunft
Steckbrief Saluki
- Ursprungsland: Naher Osten
- Standardnummer: 269
- Widerristhöhe: 58 bis 71 cm
- Gewicht: bis zu 30 kg
- Verwendung: Jagdhund, Coursinghund
- FCI-Gruppe 10: Windhund
- Sektion 1: Langhaarige und befederte Windhunde. Ohne Arbeitsprüfung.
Salukis zählen zu den ältesten Hunden, die sich als solche vom Wolf abspalteten. In vielen Gegenden Vorderasiens – in Regionen des Fruchtbaren Halbmondes – findet man auf Tonwaren aus der Zeit um 3500 vor Christi Abbildungen von Hunden, die dem Saluki ähneln. Auch auf den Grabmälern von Hierakonpolis – dem religiösen und politischen Zentrum Oberägyptens – welche um das Jahr 3600 vor Christi datiert sind, sind Salukis zu finden. Ferner tauchen in der Oberen Nil-Region weitere Belege für den, dem Saluki ähnelnden Hund auf, wie etwa Überreste von Mumifizierungen in Gräbern aus der Zeit um 2100 vor Christi.
Da der Saluki mehrheitlich von Nomaden gehalten wurde, dehnt sich auch dessen Verbreitungsgebiet über eine enorm große Fläche aus. So waren diese Hunde sowohl in der Türkei als auch im Irak, im Iran, in Syrien und in Saudi-Arabien zu finden. Über viele tausend Jahre lang war er ein beliebter Jagdgehilfe der Wanderhirten, die diese Hunde zudem noch liebevoll behandelten und am Familienleben teilnehmen ließen. Die jungen Hunde wurden von den Stammesfrauen mit großer Fürsorge großgezogen und die Männer ließen die Hunde zur Schonung sogar auf ihrem Sattel solange mitreiten, bis sie gebraucht wurden.
Nach Europa kamen sie zunächst nur vereinzelt, wie etwa Mitte des 17. Jahrhunderts nach Großbritannien. Hier ist auch die erste erfolgreiche Zuchtlinie zu finden, die 1895 von Florence Amherst initiiert wurde, nachdem sie von einer Nil-Reise ein Zuchtpärchen mitnahm. Einen größeren Bekanntheitsgrad erlangten die Salukis erst zu Beginn der 1920er Jahre, als sie von englischen Offizieren aus dem Middle East als Haustiere mitgebracht wurden. Unter ihnen waren General Frederick Lance und seine Frau Gladys, die zwei syrische Salukis in ihr Heimatland importierten, nachdem sie zuvor im Besatzungsgebiet diese Art Hunde gemeinsam mit Terriern zur Jagd auf Schakale und Gazellen mitnahmen und von ihnen begeistert waren. Sowohl die Eheleute Lance als auch Florence Amherst setzten sich letztendlich für die Anerkennung der Rasse ein.
Der erste offizielle Eintrag eines Saluki Wurfes in ein Zuchtbuch ist auf das Jahr 1922 datiert. Seit 1987 gibt es bei uns den Kurzhaar- Saluki.
Erscheinungsbild
Salukis sind eine vom größten kynologischen Dachverband – dem FCI – anerkannte Hunderasse mit der Standard-Nummer 269. Sie sind in der Gruppe 10 – Windhunde – sowie in der Sektion 1 – Langhaarige oder befederte Windhunde – registriert. Als Ursprungsland wird der nahe Osten – Middle East – angenommen. Bei diesem Hund handelt es sich um einen typischen Windhund, der eine Widerristhöhe von 58 bis 71 cm aufweist und je nach Größe bis zu 30 kg wiegen darf. Er hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren. Es gibt den Saluki in zwei Varietäten: den befederten sowie den kurzhaarigen. Einziger Unterschied der beiden ist, dass dem kurzhaarigen Saluki die Befederung an den Läufen, an den Ohren sowie an der Rute fehlt. Ansonsten kommt das glatte Deckhaar der Salukis in verschiedenen Farben – wie etwa Braun, Creme, Silbrig-Pfeffersalz, Weiß, Schwarz, Rotgold, Weiß-Schwarz-Rotbraun-Gestromt und Trikolor vor.
Je nach Ursprungsregion ist der Saluki von seiner Statur her schlanker oder stabiler, generell jedoch kann gesagt werden, dass er die charakteristische Windhundfigur besitzt. Er ist voller Anmut und Harmonie, muskulös und schlank, besitzt einen langen und ebenfalls schmalen Kopf sowie extrem lange Beine.
Wesen und Charakter des Saluki
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Hunde dieser Rasse sind angenehme Mitbewohner, denn Knurren oder gar Bellen sind ihnen so gut wie fremd. Allerdings unterschätzen sie gerne ihre Größe und machen sich – wenn man es ihnen nicht aberzieht – gerne auf Sesseln und Sofas gemütlich, da sie eine Vorliebe dafür haben, erhöht zu liegen. Salukis können gut in der Familie als Einzel- aber auch als Zweit- oder Dritthund gehalten werden. Sie lieben Gesellschaft. Die Bezugsperson wählt sich der Saluki selber aus. Fremden gegenüber zeigt er sich eher zurückhaltend, jedoch niemals scheu oder gar aggressiv. Als Zwingerhund ist diese Rasse überhaupt nicht geeignet. Erfahrene Hundebesitzer, die eine gute Beziehung zu ihrem Hund pflegen, schaffen es auch, den Saluki die Begleithundeprüfung ablegen zu lassen.
Auslauf und Pflege
Wie alle Windhunde braucht auch der Saluki sehr viel Auslauf. Hat er diese gehabt, so wird man anschließend einen ausgeglichenen, ruhigen Hund in der Wohnung vorfinden. Ideal ist ein Haus mit Garten, in dem er ungestörten Auslauf genießen kann. Das Fell dieser Hunde – das ja selbst bei den befederten Salukis sehr kurz ist – ist pflegeleicht. Gelegentliches Bürsten reicht aus. Angenehm macht ihn auch die Tatsache, dass er nur geringfügigen Haarausfall und keinen typischen Hundegeruch hat.
Sonstiges
Trotz des eher „zarten“ Aussehens ist der Saluki eine sehr gesunde Rasse. Ein bekanntes Problem ist in einigen Fällen jedoch eine Überempfindlichkeit gegenüber Anästhesie-Mitteln.
Salukis haben einen eigentümlichen „Gesang“, wenn sie in einer bestimmten Stimmung sind, wie etwa dann, wenn sie sich alleine gelassen fühlen. Übrigens begannen die arabischen Beduinen mit der Zucht dieser Hunde noch ehe sie die Vollblutaraber-Pferdezucht in Angriff nahmen. Im Gegensatz zu anderen Hunden werden die Salukis in muslimischen Regionen geschätzt und als Familienmitglieder erachtet. Bei den Nomaden schlafen sie sogar in den Zelten mit. Begründet ist diese Liebe darin, dass sie als Jagdhunde zum Nahrungserwerb für die Familie ihren Beitrag leisten. In der arabischen Literatur werden sie gar als Geschenk Allahs erwähnt.