Der Mittelschnauzer – Ein selbstbewusster Hund mit Schnauzbart
Inhaltsverzeichnis
Mittelschnauzer vereinen Kinderliebe mit einem mutigen und ausdauerndem Charakter
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Der Mittelschnauzer – Typisch für den Mittelschnauzer sind – wie bei seinem kleinen und großen Bruder, dem Zwergschnauzer und dem Riesenschnauzer – die dichten Augenbrauen und der kräftige Schnauzbart. Während er einst Stallpinscher oder rauhaariger Pinscher hieß, erhielt er im 20. Jahrhundert seinen jetzigen Namen.
Geschichte und Herkunft des Mittelschnauzers
Steckbrief Mittelschnauzer
- Ursprungsland: Deutschland
- Standardnummer: 182
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): 40 bis 50 cm
- Gewicht (von FCI festgelegt): je nach Geschlecht zwischen 14 bis 20 kg
- Verwendung: Gebrauchshund, Begleithund
- FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
- Sektion 1: Pinscher und Schnauzer. Mit Arbeitsprüfung.
Der Mittelschnauzer ist der älteste der drei Schnauzer-Varietäten und existiert bereits seit mindestens 500 Jahren. Wie seine großen und kleinen Brüder stammt auch er aus Deutschland, wobei seine genauere Heimat in Bayern und Baden-Württemberg lokalisiert werden kann. Früher bewachte er Haus und Hof; Fremde und Passanten zeigte er schnell und sicher durch sein besonders wachsames Wesen und ausgiebiges Gebell an.
Und so kam es, dass dieser Pinscher – damals auch Stallpinscher genannt – so manchen Dieb, aber auch Ratten und Mäuse stets zuverlässig in die Flucht trieb. Nahezu jeder Ort im Süden Deutschlands besaß im 19. Jahrhundert solch einen für damalige Zeiten „gewöhnlichen“, und nicht immer schönen, aber klugen und robusten Hund. 1895 wurde der 1. Rasseclub in Nordhausen gegründet, und man gab sämtlichen Schnauzern mit hartem Fell den Namen „rauhaarige Pinscher“.
In München wurde 1907 der Bayerische Schnauzer-Club gegründet, und der Mittelschnauzer erhielt – in Abgrenzung zum Zwerg- und Riesenschnauzer – seinen eigenen Namen. Zunächst war der Mittelschnauzer hierzulande wesentlich beliebter als seine großen und kleinen Geschwister, doch in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gewann der Riesenschnauzer mehr und mehr Popularität. Nach dem 2. Weltkrieg dagegen drängte sich der Zwergschnauzer auf der Beliebtheitsskala zunehmend nach vorne.
1956 bekam der Mittelschnauzer einen neuen Standard zugesprochen: Fortan sollte er einen länglichen Kopf, einen nicht mehr geraden Rücken, sowie eine höhere Widerristhöhe haben. Auch andere Farbvarianten wurden zugelassen. In Deutschland gibt es etliche Züchter, die sich auf die Zucht des Mittelschnauzers, auch Standardschnauzer genannt, spezialisiert haben. Gegenwärtig werden ungefähr 1.000 Mittelschnauzer-Welpen pro Jahr in das Zuchtbuch des Schnauzer und Pinscher Clubs eingetragen.
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Video zur Rasse des Schnauzers
Aussehen des Mittelschnauzers
Der Mittelschnauzer erhielt die FCI-Standardnummer 182. Dabei gehört er der Gruppe 2 – Pinscher & Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde – sowie der Sektion 1 – Pinscher & Schnauzer – und darin der Untersektion 1.2 – Schnauzer – an. Der Standardschnauzer kann bis zu 16 Jahre alt werden und hat damit die höchste Lebenserwartung aller Schnauzer-Varietäten. Bei einer festgelegten Widerristhöhe von 40 bis 50 cm, sowie einem gewünschten Gewicht von 14 bis 20 kg zählt der Mittelschnauzer – wie sein Name bereits verrät – zu den mittelgroßen Hunden.
Prinzipiell ähnelt er in seinem rustikalen Äußeren seinem großen Bruder, dem Riesenschnauzer, sieht man einmal von der Größe ab. Er hat einen kompakten, mittelgroßen, quadratischen Körperbau und ist sehr muskulös. Sein Schädel ist kräftig und hat eine eher langgestreckte Form. Typisch dabei sind die buschigen Augenbrauen sowie der kräftige Schnauzbart. Ferner hat der Mittelschnauzer hochangesetzte, V-förmige Klappohren. Ein weiteres typisches Merkmal des Mittelschnauzers ist der zum Becken hin abfallende Rücken und die auf mittlerer Höhe angesetzte Sichelrute.
Sein Fell ist drahtig, hart und dicht. Dabei hat dieser Hund eine üppige Unterwolle und ein eng anliegendes Deckhaar. Letzteres ist rau, sollte aber weder gewellt, noch struppig sein. Die Fellfarbe kann stark variieren. Es gibt den Mittelschnauzer in rein Schwarz, sowie in Pfeffer-und-Salz-Farben. Zulässig sind ferner Farbnuancen vom dunklen Eisgrau über Mittelgrau bis hin zu Silbergrau.
Wesen, Charakter und Erziehung des Mittelschnauzers
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Der Mittelschnauzer gilt als sehr lebhafter und dennoch in sich ruhender Hund. Er ist zeigt ein besonders wachsames Verhalten neigt nur selten zu Aggressivität. Zudem werden diesem kinderlieben Hund zu Recht Eigenschaften wie Mut, Ausdauer, Widerstandsfähigkeit und Klugheit nachgesagt. Mittelschnauzer benötigen neben viel Bewegung und Auslauf auch (anspruchsvolle) mentale Aufgaben.
Bei seiner Erziehung benötigt man häufig viel Geduld, da der Mittelschnauzer bisweilen ein etwas stures und eigenwilliges Verhalten an den Tag legt, das von großem Selbstbewusstsein geprägt ist.
Besonders wichtig bei seiner Erziehung ist Konsequenz, denn der Schnauzer neigt nur allzu gerne dazu, dominant zu sein. Einen bedingungslosen Gehorsam wird man ihm allerdings eher schwer anerziehen können.
Voraussetzung für eine gelungene Erziehung ist stets, dem Hund bereits im Welpenalter wichtige Kommandos beizubringen und ihn idealerweise mit anderen Hundewelpen in einer Hundeschule in speziellen Welpenspielstunden zu sozialisieren.
Wenn man ihm dann mit Erfolg die wichtigsten Dinge beigebracht hat, erweist er sich als idealer Begleithund. Geschieht dies nicht und vernachlässigt man seine Erziehung, kann sich der temperamentvolle Hund durchaus zu einem kleinen Raufbold entwickeln.
Während der Mittelschnauzer Fremden gegenüber eher abweisend oder wenigstens vorsichtig reagiert, ist er seiner Familie treu ergeben und sucht deren Nähe. Er ist also der ideale Familienhund, da er auch besonders kinderlieb ist. Ferner eignet er sich als Wachhund und selbst als Rettungshunde werden die Mittelschnauzer eingesetzt.
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Typische Rassekrankheiten des Mittelschnauzers
Gerade in den USA gibt es viele unseriöse Züchter, die den kleinen Bruder des Mittelschnauzers, den Zwergschnauzer, zu einem überzüchteten Ausstellungshund degradierten, der mit abenteuerlichen und wenig artgerechten Frisuren antreten muss. Glücklicherweise sind seine größeren Brüder von derlei modischem und gesundheitsgefährdendem Firlefanz meist verschont worden.
Die Hunderasse gilt im Großen und Ganzen als robust, da die meisten Züchter hierzulande ein charakterfestes Wesen und eine robuste Gesundheit in den Mittelpunkt ihrer Zucht stellen.
Manche Mittelschnauzer erkranken im höheren Alter an Hüftgelenksdysplasie. Mit einer entsprechenden Röntgenuntersuchung bei den Elterntieren kann ein Züchter die Veranlagung dazu aber weitestgehend ausschließen. Auch bösartigeTumore (Plattenepithelkarzinome) können auftreten, insbesondere die Mundschleimhaut und die Zehen des Hundes sind davon betroffen.
Bekannt sind auch Herzerkrankungen und die Augenkrankheit Progressive Retinaatrophie, durch welche die Hunde durch ein Absterben der Photorezeptoren in der Netzhaut erblinden können. Die PRA kündigt sich meist durch eine beginnende Nachtblindheit an. Die Kastration führt gerade bei Rüden häufig zu Übergewicht und ca. 2% der kastrierten Hündinnen werden im höheren Alter inkontinent.
Auslauf, Pflege und Haltung des Mittelschnauzers
Herrchen und Frauchen eines Mittelschnauzers sollten in jedem Fall unternehmungslustig sein und/oder sportliche Ambitionen haben.
Neben seinem Bedarf an mentaler Beschäftigung und Bewegung prädestiniert ihn die große Ausdauer zu Hundesportarten wie Agility und Obedience. Bei der Fährtenarbeit oder beim Mantrailing kann man ihn ebenfalls erfolgreich einsetzen. Auch beim Joggen, Reiten oder Radfahren begleitet er seinen Besitzer sehr gerne. Daneben schätzt er die Begleitung auf langen, ausgedehnten Wanderungen.
Wenn er genügend Auslauf und Aufgaben bekommt, kann man ihn sogar in einer Stadtwohnung halten. Allerdings muss man bedenken, dass er bei dem kleinsten Geräusch anschlägt, was in einer Mietwohnung nicht immer erwünscht ist. Mit einem frühzeitigen, geeigneten „Anti-Bell-Training“, das heute viele Hundeschulen anbieten, kann aber Abhilfe geschaffen und die Freundschaft der Nachbarn erhalten werden.
Der Mittelschnauzer liebt winterliche Temperaturen, während er kein Fan von sommerlicher Hitze ist.
Er haart kaum, was ihn zu einem angenehmen Mitbewohner macht. Das drahtige, harte Haar muss jedoch 2 bis 3 mal im Jahr professionell getrimmt werden. Dazu besuchen Sie am besten einen Hundesalon. Man kann das professionelle Trimmen aber auch in speziellen Kursen erlernen. Bart und Pony – auch „Spinne“ genannt – sollten regelmäßig gekämmt werden, um seinen speziellen „Look“ zu erhalten.
Mittelschnauzer in Not
Wie Hunde anderer Rassen auch, können auch Mittelschnauzer in Not kommen, wenn sich unvorhergesehen die Lebensumstände des Hundebesitzers ändern und kein Weg gefunden wird, um ein weiteres Zusammenleben von Hund und Hundebesitzer zu ermöglichen.
Dabei sollte man immer bedenken, dass der Zeitmangel aus beruflichen Gründen das kleinste Übel darstellt, denn gerade in und um Großstädten herum sind inzwischen viele Hundesitter unterwegs, die ihre Dienstleistung professionell anbieten und dann gleich mit mehreren Hunden Gassi gehen.
Manchmal geraten auch schon Welpen in Not, wenn z.B. eine Hündin einen großen Wurf hat, und der Besitzer nicht weiß, wohin mit den kleinen Hunden. In der Regel werden dies aber eher Mischlingswelpen sein.
Häufig gestellte Fragen zum Mittelschnauzer
Der Mittelschnauzer ist ein robuster Hund, der eine konsequente Erziehung benötigt. Die Hunde neigen zur Sturheit, sind sehr wachsam und bellfreudig. Sie sind kinderlieb und eignen sich zur Haltung in der Familie. Ein absoluter Hundeanfänger sollte man aber nicht sein, wenn man sich einen Mittelschnauzer anschaffen möchte.
Die FCI fordert beim Mittelschnauzer eine Widerristhöhe zwischen 40 und 50 cm. Die Hunde werden etwa 14 bis 20 kg schwer. Sie haben ein hartes und dichtes Fell, das Schwarz oder Pfeffer-und-Salzfarben sein kann. Auch verschiedene Grautöne sind gemäß Rassestandard zulässig.