Räude beim Hund

 

Räude wird durch unterschiedliche Milben verursacht und kann auch auf den Menschen übertragen werden

 

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Verschiedene Arten von Milben verursachen Räude beim Hund. Die Hautkrankheit ist hochansteckend und kann auch den Menschen befallen.

Die mikroskopisch kleinen Milben (zwischen 200 µm und 500 µm) verursachen die Räude beim Hund. Vereinzelt können die Milben auch den Menschen befallen und eine „Pseudo Krätze“ auslösen.

Räude, auch als Scabies oder Skabies bezeichnet, ist eine parasitäre Hauterkrankung, die bei verschiedenen Tierarten, einschließlich Hunden, vorkommen kann. Sie wird meist durch die Sarcoptes-Milbe verursacht, die in die oberste Schicht der Haut eindringt und dort Eier legt.

Dies führt zu intensivem Juckreiz, Hautentzündungen und Haarausfall. Räude ist hochgradig ansteckend und kann von Hund zu Hund sowie von Tieren auf Menschen übertragen werden.

Die Milbenerkrankung kann beim Menschen eine Art Pseudo-Krätze auslösen. Die kleinen Milben bleiben leider keineswegs nur bei ihrem Wirt sondern ziehen weiter, was eine enorm hohe Ansteckungsgefahr bedeutet.

Übertragen wird die Räude durch Körperkontakt sowie durch den Kontakt mit dem Schlaf- und Liegeplatz des Hundes. Besonders auf Waldspaziergängen kann der Hund sehr schnell von Milben befallen werden, deren Überträger der Fuchs (Fuchsräude) ist. Es gibt verschiedene Arten von Räude, die beim Hund auftreten können, wobei jede durch unterschiedliche Milbenarten verursacht wird.

 
 

Die häufigsten Arten von Räude beim Hund sind:

  • Sarcoptes-Räude (Sarcoptic Mange): Diese Form der Räude wird durch die Sarcoptes-Milbe verursacht. Sie ist hochgradig ansteckend und verursacht starken Juckreiz, Hautrötungen, Pusteln und Haarausfall. Die Milben graben Gänge in die Haut des Hundes, um ihre Eier abzulegen. Sarcoptes-Räude kann auch auf Menschen übertragen werden.
  • Demodex-Räude (Demodectic Mange): Demodex-Milben kommen in geringer Anzahl auch natürlicherweise auf der Haut von Hunden vor, aber in einigen Fällen kann ihre Vermehrung außer Kontrolle geraten und zu einer Infektion führen. Diese Räudeart betrifft normalerweise junge Hunde oder solche mit einem geschwächten Immunsystem. Sie verursacht Haarausfall, Hautentzündungen und Juckreiz.
  • Otodectes-Räude (Otodectic Mange): Diese Räudeart betrifft vor allem die Ohren des Hundes und wird durch die Otodectes-Milbe verursacht. Die Infektion verursacht starken Juckreiz im Ohr, wodurch der Hund häufig den Kopf schüttelt oder sich an den Ohren kratzt. Ein braun-wachsiger Ausfluss kann ebenfalls auftreten.
  • Cheyletiella-Räude (Walking Dandruff): Diese Art der Räude wird durch die Cheyletiella-Milbe verursacht. Sie ist weniger intensiv und verursacht Schuppenbildung (daher der Name „Walking Dandruff“), Juckreiz und Hautirritationen. Die Milben sind mit bloßem Auge sichtbar und können auf der Haut des Hundes umherwandern.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund Räude hat, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Jede Art von Räude sollte von einem Tierarzt genau diagnostiziert werden, da die Symptome ähnlich sein können, aber die Behandlung je nach Milbenart variieren kann. Frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um das Wohlbefinden Ihres Hundes zu gewährleisten und die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

 

Symptome und Krankheitsverlauf

 

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Auch Grabmilben können Räude verursachen. Meist wird Räude beim Hund durch die Sarcoptes-Milbe ausgelöst.

Kratzt sich ein Hund öfters, sollte er auf Milbenbefall und daraus resultierende Räude untersucht werden. Besonders die Ohren sind bei Sarcoptes-Räude gefährdet.

Die Symptome und der Krankheitsverlauf der Räude bei Hunden sind je nach individueller Empfindlichkeit des Hundes, Schweregrad der Infektion und Milbenart unterschiedlich.

Zu den möglichen Symptomen der Räude zählen in erster Linie Haarausfall und Schuppenbildung im Augen-, Vorderbein- und Mundwinkelbereich, gerötete Flecken auf der Haut, kahle Stellen im Fell sowie wunde Stellen vorwiegend zwischen den Zehen, auf der Nase und über den Augen.

Gleichzeitiger Juckreiz verschlimmert das Leiden Ihres Lieblings noch um ein Vielfaches. Je nach Rasse werden manche Hunde stärker von bestimmten Milbenraten angegriffen: Weiße Terrier, Airdale Terrier und der Shar Pei werden z.B. häufig von der Demodex-Räude befallen.

Diese kleinen Parasiten, deren Vorkommen in geringer Anzahl sogar natürlich ist, nisten sich in den Haarbälgen der Hunde ein und verursachen keinen Juckreiz, weshalb man den Befall erst sehr spät bemerkt. Haarausfall, der zumeist auf Gesicht und Beine begrenzt ist, ist die Folge. Die hochgradig ansteckende Sarcoptes-Räude dagegen wird durch Grabmilben hervorgerufen.

Diese Parasiten bohren sich durch die Haut des Hundes und graben – wie der Name verrät – dort ihre Gänge. Starker Juckreiz ist die Folge. Leider geht dieser auch häufig mit offenen Hautstellen einher. So können sekundäre Infektionen auftreten, da die geschwächte Haut durch Kratzen und Schlecken leichter von Bakterien oder Pilzen besiedelt werden kann.

Die Sarcoptes-Räude beginnt sehr oft im Gesicht – da besonders am Ohr – sowie an den Beinen. Haarausfall sowie Schorf- und Krustenbildungen sind weitere Symptome des Befalls.

Typische Symptome einer Räude beim Hund sind:

  • Intensiver Juckreiz: Der Juckreiz ist das auffälligste Symptom einer Räude. Der Hund wird sich häufig kratzen, beißen und sich übermäßig lecken, um den Juckreiz zu lindern.
  • Krankhafte Hautveränderungen: Die Haut kann gerötet, entzündet und schuppig werden. Es bilden sich Krusten, Bläschen und Pusteln. Haarausfall und kahle Stellen sind ebenfalls möglich.
  • Rötung und Verdickung der Haut: Besonders betroffen sind oft Bereiche wie Ohren, Ellenbogen, Achselhöhlen, Bauch und Genitalbereich.
  • Veränderungen an den Krallen: Die Krallen können sich verdicken, brüchig werden und ihre Form ändern.
  • Sekundäre Infektionen: Aufgrund der geschwächten Hautbarriere können sich Bakterien oder Pilze leichter auf der Haut vermehren, was zu zusätzlichen Infektionen führen kann.
 
 

Der Krankheitsverlauf der Räude kann von akut bis chronisch variieren. Bei einer akuten Infektion treten die Symptome schnell auf und können sehr schwerwiegend sein. Chronische Fälle sind von den Symptomen her oftmals subtiler und von periodischem Juckreiz und weniger offensichtlichen Hautveränderungen gekennzeichnet.

 
 

Behandlung und Therapie

 

Die Behandlung und Therapie einer Räude beim Hund erfordert normalerweise eine Kombination aus medizinischen und hygienischen Maßnahmen, um die Milben abzutöten, den Juckreiz zu lindern und sekundäre Hautinfektionen zu behandeln. Die genaue Vorgehensweise hängt von der Schwere der Infektion ab und sollte immer unter der Aufsicht eines Tierarztes erfolgen.

Junge, widerstandsfähige Hunde genesen in der Regel rasch und zumeist ohne tierärztliche Hilfe. Baden, nährstoffreiches Hundefutter sowie Nahrungsergänzungsmittel beschleunigen den Heilungsprozess. Auch Fettsäuren, die etwa in Leinöl und weiteren ätherischen Ölen zum Einreiben enthalten sind, haben eine positive Wirkung auf den Heilungsprozess. Ansonsten wird der Tierarzt dem Patienten in der Regel ein spezielles Milbenmittel und/oder ein Antibiotikum verordnen, falls bereits Sekundärinfektionen aufgetreten sind.

Ferner ist eine Stärkung des Immunsystems angesagt. Während die Demodex-Räude bei normalem Verlauf innerhalb von 8 Wochen selbstständig heilt, bedarf die Sarcoptes-Räude unbedingt medikamentöser Therapie. Daher wird der Tierarzt auch ein Grabmilben abtötendes Medikament verschreiben.

Generell kann gesagt werden, dass die Heilungschancen bei Räude sehr gut sind. In vielen Fällen heilt die Krankheit von alleine aus, allerdings gibt es auch Formen von Räude, die nur medikamentös behandelt werden können. In der Regel wird ein Tierarzt dann meist ein Neurotoxin aus der Gruppe der Avermectine und lokal angewandte Waschungen verordnen.

Gängige Behandlungsmethoden einer Räude sind:

  • Akutbehandlung gegen Milben: Um die Milben abzutöten, wird der Tierarzt zunächst eine geeignete medizinische Behandlung verschreiben. Dies kann z.B. durch die Haut- und Fellreinigung mithilfe spezieller Shampoos geschehen. Auch Spot-On-Präparate, die man direkt auf die Haut aufträgt, werden dazu gerne verwendet. In einigen Fällen kann auch eine orale Medikation, z.B. mit einem Neurotoxin wie Ivermectin, erforderlich sein.
  • Linderung des Juckreizes: Um den Juckreiz zu lindern, wird der Tierarzt Antihistaminika oder andere Medikamente verschreiben. Dies hilft, den Hund vor der Gefahr weiterer aufgekratzter Hautstellen aufgrund des starken Juckreizes und zu schützen.
  • Gabe von Antibiotika oder Antimykotika: Wenn sekundäre bakterielle oder pilzbedingte Hautinfektionen auftreten, wird der Tierarzt möglicherweise Antibiotika oder Antimykotika verabreichen, um diese Infektionen zu behandeln.
  • Reinigung der Umgebung: Die Umgebung des Hundes sollte gründlich gereinigt werden, um eventuell verbliebene Milben oder Eier zu entfernen. Waschen Sie Bettzeug, Decken und Spielzeug Ihres Hundes gründlich und desinfizieren Sie die Schlafplätze des Hundes.
  • Kontrolluntersuchungen: Nach Beginn der Behandlung sind regelmäßige Besuche beim Tierarzt erforderlich, um den Fortschritt der Behandlung zu überwachen und sicherzustellen, dass keine neuen Symptome auftreten.

Entscheidend ist, die Behandlung gemäß den Anweisungen des Tierarztes durchzuführen, damit die Infektion vollständig unter Kontrolle gebracht werden kann. Die Dauer der Behandlung variiert je nach Schwere der Infektion. Um einen Rückfall zu verhindern, ist es nötig, die Medikamente auch dann weiterzugeben, wenn die Symptome bereits verschwunden sind.

Während der Behandlungszeit sollte Ihr Hund engen Kontakt mit anderen Tieren und Menschen vermeiden, um eine mögliche Übertragung zu verhindern. Denken Sie daran, dass Räude hochgradig ansteckend ist! Hygiene und Sauberkeit sind das A&O, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

 
 

Vorbeugung und Impfschutz

 

Leider gibt keine spezielle Impfung gegen den Milbenbefall, der die Räude beim Hund verursacht. Daher liegt der Schwerpunkt bei der Vorbeugung auf anderen Maßnahmen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Da die Sarcoptes-Räude hochgradig ansteckend ist und auch die anderen Formen der Räude übertragbar sind, sind absolute Sauberkeit und Hygiene die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.

Ansonsten sind folgende weitere Vorbeugemaßnahmen empfehlenswert:

  • Verwendung von speziellen Parasitenschutzmitteln: Der regelmäßige Einsatz von geeigneten Parasitenschutzmitteln wie Floh- und Zeckenschutzmitteln trägt dazu bei, dass Ihr Hund vor einer Infektion geschützt ist. Einige dieser Mittel bieten auch einen (gewissen) Schutz gegen Milben.
  • Hygiene und Sauberkeit: Halten Sie die Umgebung Ihres Hundes sauber. Regelmäßiges Waschen von Decken, Kissen und Spielzeug, auf denen Ihr Hund liegt, hilft, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu reduzieren.
  • Vermeiden von Kontakt mit infizierten Tieren: Reduzieren Sie Kontakte Ihres Hundes mit anderen Tieren, die von Räude oder anderen Hauterkrankungen befallen sind.
  • Stärkung des Immunsystems: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und angemessene Pflege helfen, das Immunsystem Ihres Hundes zu stärken und seine allgemeine Gesundheit zu fördern.
  • Regelmäßige Tierarztbesuche: Turnusgemäße Besuche beim Tierarzt sorgen dafür, eventuelle Hautprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
 

Video – Floh- und Milbenbefall beim Hund richtig behandeln

 
Flöhe und Milben bei Hunden und Katzen richtig behandeln
 

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Ist Räude beim Hund heilbar?

Ja, es gibt einige Möglichkeiten, eine Räude beim Hund erfolgreich zu behandeln und bleibende Schäden sind normalerweise nicht zu erwarten. In der Regel wird der Tierarzt zunächst Mittel zur Linderung des Juckreizes und der Abtötung der krankmachenden Milben verabreichen. Bei bakteriellen Sekundärinfektionen kann auch die Gabe eines Antibiotikums sinnvoll sein. 

Was sind die Symptome einer Räude beim Hund?

Neben intensivem Juckreiz und krankhaften Hautveränderungen, wie einer Verdickung und Rötung der Haut, kommt es oft auch zu Veränderungen an den Krallen. Sie können ihre Form ändern, sich verdicken und brüchig werden. Auch sekundäre, bakterielle Infektionen infolge von aufgekratzten Hautstellen sind oft zu beobachten.