Der Große Schweizer Sennenhund – ein Hof- und Haushund mit ausgeprägtem Schutztrieb

 

Große Schweizer Sennenhunde sind die größten unter den Sennenhunden

 


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Der Große Schweizer Sennenhund ist ein sehr guter Wachhund, er ist der größte der vier Sennenhund Rassen.Der Große Schweizer Sennenhund – Insgesamt gibt es 4 Schweizer Sennenhundrassen: den kaum bekannten Entlebucher Sennenhund, den Appenzeller Sennenhund, den wohl am bekanntesten Berner Sennenhund sowie den eher seltenen Großen Schweizer Sennenhund. Letzterer ist der größte sowie der schwerste dieser vier Rassen. Er ist geringfügig größer als der Berner Sennenhund und besitzt ein kurzes Fell.

Vom Großen Schweizer Sennenhund wird behauptet, dass seine Vorfahren molossoide Hunde waren, die die Römer bei ihren Alpenüberquerungen mit sich führten, was bisher nicht eindeutig belegt werden konnte. Sicher jedoch ist, dass die Hunde zwischenzeitlich vom Aussterben bedroht waren, bis sie schließlich 1908 von dem Schweizer Kynologen Albert Heim (wieder) entdeckt wurden.

 
 

Geschichte und Herkunft des Großen Schweizer Sennenhundes

 

Steckbrief Großer Schweizer Sennenhund

  • Ursprungsland: Schweiz
  • Standardnummer: 58
  • Widerristhöhe: Rüden: 65 bis 72 cm, Hündinnen: 60 bis 68 cm
  • Gewicht: 35 bis 60 kg
  • Verwendung: Früher Wach- und Zughund, heute Begleit-, Schutz- und Familienhund.
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 3: Schweizer Sennenhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Einige der Theorien besagen, dass der Große Schweizer Sennenhund seinen Ursprung bei den Tibetanischen Doggen habe; anderen Hypothesen nach ist sein Ursprung bei den Molossern der Römer zu suchen. Keine dieser Behauptungen konnte bisher wissenschaftlich belegt werden. Anhand von Knochenfunden konnte aber eindeutig bewiesen werden, dass die Vorfahren dieser Hunde bereits rund 4000 vor Christus auf dem Gebiet der heutigen Schweiz lebten. 

Zwischenzeitlich waren die großen Hunde in ihrer Heimat sogar vom Aussterben bedroht, was sich 1908 schlagartig ändern sollte: Professor Albert Heim, ein Schweizer Kynologe, entdeckte auf einer Ausstellung einen großen Berner Sennenhund mit kurzem Fell. Fortan verwendete er viel Zeit für den Erhalt dieser Hunde, definierte eine eigene Rasse, der er die Bezeichnung „Großer Schweizer Sennenhund“ gab.

1909 kam es zur offiziellen Anerkennung der Rasse, 1912 gründete man den „Klub für Große Schweizer Sennenhunde“, und erst 27 Jahre später erfolgte die Veröffentlichung des ersten Standards durch die FCI.

Große Schweizer Sennenhunde fand man früher in erster Linie in ländlichen Gebieten, wo sie den Bauern halfen, schwere Milchwagen zu ziehen und den Hof zu bewachen. Heute werden sie meist als Familienhunde gehalten. Ihr Wachinstinkt sowie die Bereitschaft, Schlitten mit schweren Lasten zu ziehen, hat sich auch heute noch erhalten.

 

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Aussehen des Großen Schweizer Sennenhundes

 

Die Großen Schweizer Sennenhunde gehören einer von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannten Hunderasse an, die die Standard-Nummer 58 trägt. Dabei gehören sie zur Gruppe 2, den Pinschern, Schnauzern, Molossoiden und Schweizer Sennenhunden, sowie zur Sektion 3, den Schweizer Sennenhunden. Diese großen, aus der Schweiz stammenden Hunde sind ebenfalls unter dem Namen Greater Swiss Mountain Dog bekannt.

Rüden haben gemäß Rassestandard eine Schulterhöhe von 65 bis zu 72 cm und Hündinnen eine Widerristhöhe von 60 bis 68 cm. Dabei wiegen sie 35 bis 60 kg. Große Schweizer Sennenhunde haben lediglich eine maximale Lebenserwartung von 11 Jahren. Die Hunde besitzen kurzes bis mittellanges, stockhaariges Fell mit weicher Unterwolle, das laut Rassestandard dreifarbig sein soll. Genauer gesagt bedeutet das, dass ihre Fellfarbe von Grund auf schwarz ist, wobei sich große rotbraune Abzeichen über den Körper verteilen. An Schnauze, Pfote, Brust und Rutenende befinden sich weiße Abzeichen.

Der große, stämmige, muskulöse Hund, der trotz seines Gewichts und seiner Größe recht agil ist, hat seinem Körper entsprechend einen wuchtigen, großen Kopf mit leicht ausgeprägtem Stop. Die Abzeichen, die sich über den Augen befinden, vermitteln dem Betrachter den Anschein, als habe der Hund doppelte Augen. Die Ohren des Großen Schweizer Sennenhundes sind mittelgroß und dreieckig und hängen in der Regel flach am Kopf herunter. Ist der Hund aufmerksam, so werden sie nach vorne gedreht. Die Rute wird je nach Gemütszustand hängend oder sichelförmig nach oben getragen.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Großen Schweizer Sennenhundes

 


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Der Grosse Schweizer Sennenhund hat einen gutmütigen Charakter und eignet sich auch als Familienhund.Der Große Schweizer Sennenhund ist ein gutmütiger, ruhiger, treuer, jedoch stets wachsamer und aufmerksamer Hund, der generell kinderlieb ist und sich auch mit anderen Tieren sehr gut verträgt. Er ist ein typischer Haus- und Hofhund und zeigt seinem Rudel gegenüber einen ausgeprägten Schutztrieb.

Fremden sowie Besuchern gegenüber verhält er sich zunächst zurückhaltend und meldet sie unverzüglich durch Bellen an. Ansonsten ist er keineswegs ein Kläffer. Der sehr intelligente, gelehrige und überaus selbstständige Hund hält sich tagsüber am liebsten im Freien auf, daher ist ein Haus mit Garten unabdingbar. Abends liebt er es, mit ins Haus genommen zu werden und seine Streicheleinheiten zu bekommen.

Trotz seiner imposanten Größe kann man den Großen Schweizer Sennenhund nahezu überall hin mitnehmen, denn er weiß sich – sofern er eine gute Erziehung genossen hat – zu benehmen. Da er sehr gelehrig ist, lernt er auch sehr schnell, seinen Dickkopf durchzusetzen. Daher bedarf er eines konsequenten Hundebesitzers. Fürs Fressen – vor allem Leckerlies – tut er (fast) alles.

Dabei muss man aber beachten, dass er wegen seiner Verfressenheit schnell zu Übergewicht neigt. Große Schweizer Sennenhunde sind sehr ausdauernd und arbeitswillig, so dass man dafür sorgen sollte, dass sie immer ausreichend Auslauf und Beschäftigung bekommen. Das Begleiten beim Joggen ist hier ebenso geeignet wie das Ziehen von Schlitten oder gar das selbstständige Arbeiten auf einem Bauernhof oder einem Pferdegestüt, wo er gerne seine guten Eigenschaften als Hütehund unter Beweis stellt und den Wachdienst übernimmt.

 

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Typische Rassekrankheiten des Großen Schweizer Sennenhundes

 

Wie alle Sennenhund-Rassen ist leider auch der Große Schweizer Sennenhund von einer verkürzten Lebenserwartung betroffen, wenngleich er insgesamt robuster ist als z.B. der Berner Sennehund. Bedingt ist dies nicht zuletzt durch Inzucht, indem man z.B. schon seit Langem in den Rassestandards die Dreifarbigkeit seines Haarkleids fordert, was natürlich einer genetischen Vielfalt abträglich ist.

Erblich bedingte Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED) und Rückenprobleme sind häufig die Folge. Da man Große Schweizer Sennenhunde zudem als durchaus „gefräßig“ bezeichnen kann, leiden sie entsprechend häufig unter Übergewicht, was sich negativ auf das Skelett auswirkt und das Entstehen einer Hüftgelenksdysplasie zusätzlich begünstigt.

Bekannt ist beim Großen Schweizer Sennenhund auch das Auftreten von Osteochondrosis Dissecans (OCD), eine Erkrankung des Skeletts, die im fortgeschrittenen Stadium zu Lähmungen führt. Oftmals kann die Krankheit bereits ab einem Alter von fünf Monaten diagnostiziert werden. Dabei kommt es zu degenerativen Knorpelbildungen und Verknöcherungen, die zu einer unzureichenden Nähstoffversorgung der Gelenkknorpel führen. Die Folge ist, dass die Knorpelzellen absterben und sich vom Knochen ablösen, wodurch die Beweglichkeit der Gelenke immer weiter eingeschränkt wird und Schmerzen entstehen.

 
 

Betroffen sind meist Schulter-, Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenke. Manchmal heilt OCD im frühen Stadium spontan ab, in der Regel muss die Krankheit aber behandelt werden. Eine spezielle Futterdiät und die Einnahme entzündungshemmender Medikamente können helfen. Außerdem sollten betroffene Gelenke ruhiggestellt werden.

Haben sich bereits Fragmente durch losgelöste Knorpelzellen gebildet, hilft nur noch ein chirurgischer Eingriff, der glücklicherweise aber in vielen Fällen minimalinvasiv durchgeführt werden kann. Dabei entfernt man lose Knorpelfragmente und glättet die Knorpel. Danach müssen die behandelten Gelenke ruhig gestellt werden. Später sind meist Reha-Maßnahmen erforderlich, um die Mobilität des Hundes wiederherzustellen.

Manche Hunde neigen zu epileptischen Anfällen. Da der Große Schweizer Sennenhund auch von schmerzhaften Magendrehungen betroffen sein kann, muss man den Hund nach dem Fressen am besten eine Zeitlang ruhen lassen und verabreicht ihm idealerweise mehrere, kleine Futterrationen am Tag. 

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Großen Schweizer Sennenhundes

 

Große Schweizer Sennenhunde sind ausdauernde, aktive, bewegungsliebende Hunde, die die Begleitung beim Spazierengehen, Reiten, Joggen oder Wandern schätzen.  Auslauf in Form von einstündigen Spaziergängen pro Tag reichen diesem Hund keinesfalls aus. Ideal sind ein großes Grundstück oder ein Hof, wo er sich frei entfalten und unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen kann.

Keineswegs sollte man beim Führen an der Leine vergessen, welche Kräfte hinter diesem mächtigen Hund stecken. Kinder schickt man besser nicht mit ihm alleine los. Das kurze Stockhaar des Großen Schweizer Sennenhundes ist sehr pflegeleicht, so dass es ausreichend ist, wenn das Fell regelmäßig gebürstet wird.

 
 

Häufig gestellte Fragen zum Großen Schweizer Sennenhundes

 
Wie groß wird ein Großer Schweizer Sennenhund?

Der Große Schweizer Sennenhund erreicht als Rüde eine Widerristhöhe von 65 bis 72 cm, die Hündin wird zwischen 60 und 68 cm groß. Die Grundfarbe des Fells ist schwarz. Rotbraune Abzeichen befinden sich an Wangen, über den Augen und an der Brust. Auch die Läufe sind meist von rotbrauner Fellfarbe. Kopf und Brust haben eine weiße Blesse. 

Wie alt werden Große Schweizer Sennenhunde?

Leider werden die Hunde selten älter als 10 bis 11 Jahre. Wie alle Schweizer Sennehunde haben sie eine eher geringere Lebenserwartung, wobei der Große Schweizer Sennehund älter wird, als z.B. der Berner Sennenhund. Grund für die geringere Lebenserwartung im Vergleich zu anderen Rassen ist unter anderem, dass man ab 1910 für alle Sennenhund Rassen im Rassestandard die heute bekannte Dreifarbigkeit fordert, was zu einer deutlichen Beschränkung des Genpools führte.