Der Australian Shepherd – ein Hütehund mit guter Familientauglichkeit

 

Australian Shepherds zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Fellfarbe und Zeichnung aus

 


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Australian Shepherds gelten als hervorragende Hütehund-Rasse und werden bevorzugt zum Hüten von Schafen eingesetzt.

Der Australian Shepherd – Entgegen dem Namen ist das Ursprungsland der Aussies – wie sie liebevoll genannt werden – nicht Australien sondern die USA.

Hierzulande ist diese zu den Hütehunden gehörende Rasse inzwischen beinahe ein Modehund geworden, was leider auch mit sich bringt, dass die Hunde oft wenig artgerecht gehalten werden. Auch bei der Zucht wird nicht selten mehr auf Quantität, als auf Qualität geachtet.

 
 

Geschichte und Herkunft des Australian Shepherds

 

Steckbrief Australian Shepherd

  • Ursprungsland: Vereinigte Staaten von Amerika
  • Standardnummer: 342
  • Widerristhöhe: (von FCI festgelegt) Rüden: 51 bis 58 cm, Hündinnen: 46 bis 53 cm
  • Gewicht: (nicht von FCI festgelegt) 16 bis 32 kg
  • Verwendung: Hütehund
  • FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Sektion 1: Schäferhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Nach 1800 und insbesondere zur Zeit des großen Goldrauschs um 1840 brachten Einwanderer verschiedene europäische und australische Hütehunde in die heutigen USA mit. Diese Hunde vermischten sich mit den Hunden ebenfalls zugewanderter baskischer Schafhirten. Zu dieser Zeit fand auch der Export von Merinoschafen von Europa über Australien nach Amerika statt.

Dort nannte man diese Schafe Australian Sheep, und in Anklang an sie ihre Hütehunde Australian Shepherds. Wegen seiner Vielseitigkeit als Gebrauchs- und Hütehund und seiner guten Charaktereigenschaften begann man nach zunächst zufälligen Kreuzungen mit der gezielten Züchtung des Aussies. Im Laufe der Jahre gewannen die Hunde auf Rodeos und Western Shows immer weiter an Bekanntheit.

Wegen seiner Intelligenz und seines gutmütigen Wesens erfreute sich der Australian Shepherds nach dem 2. Weltkrieg in den USA besonderer Beliebtheit. Er war von den amerikanischen Farmen und Ranches nicht mehr wegzudenken. Auch Pferdeliebhaber schätzen die intelligenten Hunde als Reitbegleitung und Aufsicht für das Hüten auf Pferdegestüten. Alsbald begann man, den Hund auch an Hütehundwettbewerben teilnehmen zu lassen. 

Und so sorgten die dortigen Züchter dafür, dass die Weiterentwicklung der Rasse unter Berücksichtigung seiner guten Hüteeigenschaften vorangetrieben wurde.  Ein erstes Zuchtbuch wurde im Jahr 1957 unter Federführung des Australian Shepherd Club of America (ASCA) veröffentlicht, allerdings dauerte es weitere 20 Jahre, bis ein erster einheitlicher Rassestandard festgestellt wurde.

Erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kamen die Australian Shepherds nach Europa. Die erste offizielle Registrierung fand 1971 statt. 1977 trat der erste Rassestandard des ASCA und 1993 ein weiterer, eigener Rassestandard des American Kennel Club (AKC) in Kraft. 1996 wurde der Australian Shepherd zunächst provisorisch und 2007 offiziell von der FCI anerkannt.

Heute ist der Australian Shepherd weltweit für seine Vielseitigkeit, Intelligenz und Energie bekannt. Die Rasse eignet sich gut für sportlich-aktive Familien, die genügend Zeit für eine körperliche und geistige Auslastung (z.B. durch Agility und ähnliche Hundesportarten) der quirligen Hunde haben.

 

 

Video zur Rasse des Australian Shepherds

 
► Australian Shepherd [2021] Rasse, Aussehen & Charakter
 

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Aussehen des Australian Shepherds

 

Der Australian Shepherd gehört mit der Standard-Nummer 342 zur FCI-Gruppe 1 (Hüte- und Treibhunde) und dort zur Sektion 1 (Schäferhunde ohne Arbeitsprüfung). Laut Rassestandard sollte die Widerristhöhe der Rüden bei 51 bis 58 cm liegen und die Hündin eine Größe von 46 bis 54 cm erreichen. Das Gewicht der Hunde ist nicht von der FCI festgelegt und beträgt je nach Geschlecht zwischen 16 und 32 kg. Der Australian Shepherd wird etwa 12 bis 15 Jahre alt.

Beinahe jeder einzelne Hund dieser Rasse weist ein individuelles Erscheinungsbild in Farbe und Zeichnung auf. Dennoch haben die Hunde bestimmte gemeinsame Merkmale. Züchter sprechen von 16 möglichen Farbvarianten: So gibt es die vier Grundfarben Schwarz, Rot, Blue-Merle und Red-Merle. Diese Farben können für sich alleine existieren oder aber mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen kombiniert sein. Blue-Merle Australian Shepherds werden mit zunehmendem Alter dunkler.

Gemäß Rassestandard darf Weiß am Kopf nicht vorherrschen und die Augen müssen komplett von Pigment und Farbe umgeben sein. Die Hunde haben ein halblanges, wetterbeständiges Fell mit einer dichten Unterwolle, welche sich entsprechend dem Klima in ihrer Fülle anpasst. Das Deckhaar ist entweder glatt oder leicht gewellt.

Charakteristisch für den Aussie sind die mandelförmigen, meist blauen, braunen oder bernsteinfarbenen Augen. Er besitzt dreieckige, an den Spitzen abgerundete Kippohren. Der Körper ist gut proportioniert. Australian Shepherds sind muskulös und bewegen sich sehr geschmeidig. Merle zu Merle-Verpaarungen sollten unbedingt vermieden werden, um einer genetisch bedingten Blind- bzw. Taubheit vorzubeugen. In Deutschland sind sie verboten.

In der Vergangenheit verlangte man bei dieser Hunderasse eine kupierte Rute. Da das in einigen Ländern aber verboten ist, sind heute unkupierte ebenfalls Hunde zugelassen. Manche Australian Shepherds kommen auch mit einer Stummelrute zur Welt.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Australian Shepherds

 


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Australian Shepherds haben einen leicht erziehbaren Charakter. Es gibt den Hund in einer Vielzahl von Fellfarben, jeder Hund hat ein eigenes Aussehen.Der intelligente, lernfähige und lebhafte Hund verfügt über einen sehr gut entwickelten Hütetrieb. Wurde er deshalb früher ausschließlich als Schäfer- bzw. Hütehund eingesetzt, so fällt ihm heute vielfach der Aufgabenbereich eines Begleithundes zu.

Weitere charakteristische Eigenschaften dieser Rasse sind Wachsamkeit sowie enorme Ausdauer und Treue. Das macht die Haltung und Erziehung gleichzeitig einfach aber auch kompliziert: Seine enorme Anhänglichkeit lässt ihn zu einem beliebten Weggefährten werden und erleichtert seine Hundeerziehung, sein Bewegungsdrang und seine Ausdauer hingegen verlangen nach intensiver Arbeit bzw. sportlicher Betätigung.

Daher gehört ein Aussie auch nur in die Hände von Menschen, die ihnen genügend Zeit, Zuwendung, Aufgaben sowie sportliche Betätigung bieten können. Diese Hunde bedürfen sowohl der körperlichen Beschäftigung als auch der Kopfarbeit. Werden sie nicht genügend gefordert, suchen sie sich schnell „Ersatzbeschäftigungen“, die nicht immer im Sinne ihres Besitzers sind.

Ist der Hund derartig beschäftigt und gefordert, kann man ihn auch als Familienhund halten.

Australian Shepherds lernen gerne und schnell, was aber auch eine große Konsequenz seitens des Halters verlangt, denn aufgrund seiner hohen Intelligenz weiß der Aussie Erziehungsfehler sehr schnell auszunutzen. Am liebsten begleitet er Herrchen oder Frauchen immer und überall hin. Er ist ausgeglichen, friedlich und gutmütig, obwohl er Fremden gegenüber zunächst erst einmal reserviert reagiert.

 

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Australian Shepherds

 

Australian Shepherds zeichnet ein gutmütiges und kinderliebes Wesen aus.Es ist wichtig, den Hund sowohl physisch wie auch kognitiv genügend auszulasten und so eignet sich der Australian Shepherd gewiss nicht für notorische Stubenhocker.

Neben ausgiebigen Spaziergängen, Wanderungen oder Radtouren sollte man dem Hund aber auch mentale Aufgaben bieten: Aussies lieben Hundesport wie z.B. Obedience, Flyball, Discdogging, Dogdancing und Agility.

Die Hunde freuen sich über eine Ausbildung zum Therapie-, Blinden- oder Rettungshund und werden auch gerne zur Fährtenarbeit sowie zum Aufspüren von Drogen bei Feuerwehr und Polizei eingesetzt.

Australian Shepherds, die ausreichend gefordert werden, integrieren sich perfekt in den Familienverbund, während unterforderte Tiere schnell Unarten und Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Allerdings sind Ruhephasen und Erholung für den agilen Hund nach „getaner Arbeit“ ebenso essentiell.

Ansonsten ist der Aussie ein eher anspruchsloser Hund, der neben den üblichen Tierarztbesuchen mit Impfungen, Entwurmungen etc. lediglich eine regelmäßige Fellpflege mit Kamm und Bürste braucht.

 

Rassetypische Krankheiten beim Australian Shepherd

 

Da sich der Aussie gerade in den letzten Jahren immer mehr zu einem äußerst beliebten Hund entwickelt hat, wurden die an sich robusten Vierbeiner durch Überzüchtung leider immer anfälliger gegenüber genetisch bedingten Krankheiten und Defekten. So haben Krankheiten wie Epilepsie, diverse Allergien, Autoimmunerkrankungen, Grauer Star, Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie zugenommen.

Mit dem in Deutschland ausgesprochenen Verbot, Merle-x-Merle-Verpaarungen vorzunehmen, konnte man zumindest der genetisch bedingten Blind- und/oder Taubheit entgegenwirken. Manchmal taucht eine Überempfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln auf, die durch den MDR1-Defekt bedingt sind.

 

Australian Shepherd in Not

 

Der Australian Shepherd ist ein durchaus anspruchsvoller Hund, was seine Beschäftigung anbelangt. Dies wird von manchen Hundebesitzern übersehen. So passiert es immer wieder, dass ein Aussie in Not kommt, weil sich der Hundehalter nicht über die Anforderungen im Klaren ist und/oder die Zeit für den Hund nicht aufbringen kann.

Bevor man den nächstgelegenen Züchter aufsucht, lohnt daher der Besuch im Tierheim. Hier findet man auch etliche Welpen in Not, wobei Rassewelpen eher selten sind.

 

Häufig gestellte Fragen zum Australian Shepherd

 
Wie viel kostet ein Australian Shepherd?

Die Preise für einen reinrassigen Australian Shepherd Welpen liegen zwischen 1.300 und 2.500 €. Ursprünglich stammt der Australian Shepherd aus den USA und nicht aus Australien. Um 1800 nahmen Einwanderer ihre Hütehunde in die heutigen USA mit. Diese Hunde kreuzten sie mit den Hunden ebenfalls eingewanderter baskischer Schafhirten. In dieser Zeit exportierte man Merinoschafe von Europa über Australien in die heutigen USA, wo man die Schafe wegen ihrer Herkunft „Australian Sheep“ nannte. In Anklang daran gab man den Hütehunden der Schafe den Namen „Australian Shepherd“. 

Ist ein Australian Shepherd ein Familienhund und für Anfänger geeignet?

Ein Aussie möchte vor allem Eines: Seinem Besitzer gefallen. Grundsätzlich sind Australian Shepherds gute Familienhunde und sehr kinderlieb. Zu beachten gilt aber, dass der Aussi immer ausreichend geistig und physisch gefördert und gefordert werden muss, um ausgeglichen zu sein. In jüngster Zeit tragen viele Züchter der Beliebtheit als Familienhund Rechnung und legen den Schwerpunkt bei der Zucht auf ein ausgeglicheneres Wesen, statt auf gute Hütetauglichkeit. Die intelligenten Hunde sind leicht erziehbar und daher auch als Anfängerhunde geeignet, vorausgesetzt man fördert sie entsprechend ihrer Anlagen mit ausreichend Beschäftigung oder einem Hundesport wie Leistungshüten, Agility und Ähnlichem. 

Wie stark haart ein Australian Shepherd?

Der Australian Shepherd ist ein pflegeleichter Hund. So kann Schmutz aus dem Fell ohne großen Aufwand ausgebürstet werden. Das Haarkleid neigt insgesamt wenig zum Verfilzen. Außer während des Fellwechsels haaren Aussis nicht allzu stark.