Der Malteser – seit der Antike bekuschelt und beschmust
Inhaltsverzeichnis
Die sensiblen Malteser haben eine hohe Lebenserwartung von 15 Jahren und mehr
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Der Malteser – auch Bichon Maltais genannt – erobert Herzen im Sturm. Dieses kleine weiße und elegante Hündchen mit langem Haar war bereits in der Antike der Liebling so mancher Edelfrau. Auch später beglückte er zahlreiche Prominente, Maler und Dichter mit seiner Anwesenheit.
In der Renaissance wurde er von Madame Pompadour liebkost und heute kuschelt Boxer Henry Maske am liebsten mit seinem Malteser namens Bonny. Auch die Schauspielerinnen Anna Nicole Smith und Halle Berry erfreuen sich an den kleinen Fellnasen.
Früher war der Malteser unter zahlreichen anderen Namen bekannt: Man nannte ihn Sanfter Spaniel, Schockhund, Melitea Hund, Comforter, Malteser Löwenhund oder auch Hund des antiken Malta.
Geschichte und Herkunft des Maltesers
Steckbrief Malteser
- Ursprungsland: Patronat Italien
- Standardnummer: 65
- Widerristhöhe (von FCI festgelegt): Rüden 21 bis 25 cm, Hündinnen 20 bis 23 cm
- Gewicht (von FCI festgelegt): 3 bis 4 kg
- Verwendung: Gesellschaftshund
- FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
- Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.
So ganz eindeutig ist der Ursprung des Maltesers nicht. Man vermutet, dass sein Name in Verbindung mit der Insel Malta steht. Eindeutig bewiesen ist dies aber nicht. Es wird angenommen, dass sich sein Name vom semitischen Wort màlat ableitet, was so viel wie „Zuflucht“ oder „Hafen“ bedeutet. Vermutlich sind die Vorfahren des kleinen Hündchens aber über das unter britischer Kolonialherrschaft stehende Malta nach Großbritannien gekommen, wo sie fortan gezüchtet und 1862 erstmalig ausgestellt wurden. Schon 1877 brachten Auswanderer den kleinen Malteser auch in die USA mit.
Jedenfalls lebten die kleinen Hunde einst in den Häfen und Küstenorten des Mittelmeers, wo man sie als Mäuse- und Rattenfänger einsetzte, um das Ungeziefer von Getreide- und Lebensmittelvorräten in den Lagerhäusern fernzuhalten.
Einige Quellen behaupten, dass phönizische Kaufleute die Vorfahren dieses Hündchens vor über 2000 Jahren von Ägypten aus im Mittelmeerraum verteilt hätten. Dafür spricht, dass man im Grabmal des Pharao Ramses des Zweiten kleine Naturstein-Statuen fand, die dem heutigen Malteser ähneln. Man entdeckte auch Vasen aus dem Jahr 500 v. Christus mit Malteserähnlichen Abbildungen und der Inschrift Melitae.
Auch die alten Griechen und Römer besaßen eine weiße, langhaarige und kleine Hunderasse, die zu den Vorfahren dieses Hündchens zählen könnte. Es scheint, dass der elegante und stolze Malteser eine gemeinsame Vergangenheit mit den aus Frankreich stammenden Bichon Frisé, den Havanesern, den Coton de Tuléar, den Bolognesern und den Löwchen hat. 1955 wurde der Malteser erstmals von der FCI anerkannt.
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Video zur Rasse des Maltesers
Aussehen des Maltesers
Der Malteser erhielt von der FCI die Standard-Nummer 65 und wurde in die Gruppe 9 – Gesellschafts- und Begleithunde – sowie die Sektion 1 – Bichons und verwandte Hunderassen – eingeteilt. Als Herkunftsort legte man das zentrale Mittelmeergebiet mit dem Patronat Italien fest.
Mit einer von der FCI festgelegten Widerristhöhe von 21 bis 25 Zentimetern beim Rüden und 20 bis 23 Zentimetern bei der Hündin zählt der Malteser zu den kleinen Hunderassen. Laut Rassestandard soll er 3 bis 4 Kilogramm auf die Waage bringen. Er kann bis zu 15 Jahre alt werden.
Sein Fell ist reinweiß, hin und wieder findet man auch eine blasse Elfenbeintönung vor. Nuancen, die in ein blasses orange reichen, sind laut Rassestandard nicht erwünscht. Die Nase ist schwarz. Der Malteser trägt ein dichtes, glänzendes und schwer herabfallendes Fellkleid.
Die glatten Haare reichen am ganzen Körper beinahe bis zum Boden. Wenn man ihn kurz schert, was den Zuchtvorgaben widerspricht, kann es passieren, dass der Hund kleine Löckchen bekommt.
Wesen, Charakter und Erziehung des Maltesers
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Meist ist der Malteser gut gelaunt und kuschelt gerne. Dennoch darf man ihn nicht nur als Schoßhund verhätscheln. Ständiges Herumtragen auf dem Arm oder in irgendwelchen Handtaschen wird seinem kontaktfreudigen Charakter gar nicht gerecht. Wie jeder große Hund möchte er auch „ganz normal“ Gassi gehen und andere Hunde beschnüffeln oder Spuren verfolgen können.
Er darf keineswegs vernachlässigt oder gar in einem Zwinger gehalten werden. Fremde ignoriert er zunächst. Dafür zeigt er stets ein maximales Maß an Zuneigung und Hingabe seinem Herrchen oder Frauchen gegenüber.
Schnell erobert der Malteser das Herz gerade mancher weiblicher Hundefans. Da der kleine süße Kerl eine hohe Lebenserwartung hat und sehr sensibel ist, sollte eine Entscheidung für diesen Hund aber genauestens abgewogen werden.
Seine Erziehung ist wirklich einfach und auch für den Hundeanfänger gut zu meistern. Der Malteser hat zudem einen starken „will to please“, was bedeutet, dass er seinem Besitzer immer gefallen möchte. Laute Worte und Kommandos sind bei dem feinfühligen Hund absolut unangebracht. Man spricht dem Malteser auch ein wachsames Wesen zu, dabei neigt er aber angenehmerweise nicht zu übertriebenem Gebell.
Trotzdem will auch er mit Konsequenz erzogen werden. Lassen Sie ein unerwünschtes Verhalten, wie z.B. das Betteln am Tisch, oder den Sprung in Ihr Bett einmal zu, wird es dauern, dem kleinen Herzensbrecher diese „Marotten“ wieder abzugewöhnen.
Das A&O für den Malteser ist die dauerhafte Gesellschaft einer Bezugsperson um ihn herum, denn er möchte möglichst gar nicht allein gelassen werden. Glücklicherweise kann man ihn fast überallhin gut mitnehmen. Muss man ihn dennoch einmal allein lassen, so sollte man vorher das Alleinsein ausführlich einüben:
So üben Sie das Alleinsein mit Ihrem Malteser
- Führen Sie Ihren Liebling an einen Platz, an dem er sich geborgen und sicher fühlt (z.B. sein Hundekörbchen) und das Alleinsein schon gewohnt ist, wenn Sie einmal kurz das Zimmer verlassen.
- Steigern Sie dann sukzessive die Phasen des Alleinseins.
- Lassen Sie den Hund zunächst nur für ein paar Sekunden und dann für einige Minuten allein.
- Verlängern Sie die Zeiten des Alleinseins nicht nur, sondern lassen Sie zwischendurch immer wieder Phasen kurzer Abwesenheit einfließen.
- Verzichten Sie unbedingt auf intensive und aufregende Begrüßungen oder Verabschiedungen.
- Lassen Sie Ihren Malteser nur allein, wenn er sich vorher genügend beschäftigt oder gespielt hat.
- Geben Sie Ihrem Hund sein Lieblingsspielzeug, mit dem er sich während Ihrer Abwesenheit beschäftigen kann.
Auslauf, Pflege und Haltung des Maltesers
Da er so gut wie keinen Jagdinstinkt besitzt und nicht allzu viel Bewegung benötigt, kann man ihn sehr gut in einer Stadtwohnung halten und sich nahezu überall hin von ihm begleiten lassen. Mehrere kleine Spaziergänge täglich, auf denen man ihn mit kleinen Apportierspielchen beschäftigt, reichen ihm vollkommen aus.
In der Fellpflege ist der Malteser schon ein wenig aufwändiger. Um Verfilzungen zu vermeiden, die auf der Haut zu Hautpilzen oder Entzündungen führen können, sollte das lange Haar täglich gekämmt und gebürstet werden.
Besonders empfindlich sind die Augen des Hundes, ihnen sollte man daher auch die volle Aufmerksamkeit widmen. Bedingt durch das lange Haar, das in die Augen hängt, kann es zu Reizungen kommen, was Bindehautentzündungen auslösen kann. Regelmäßige Kontrollen und die Verwendung eines geeigneten Augenreinigers sind daher ratsam.
Typische Rassekrankheiten des Maltesers
Wie bei vielen kleinen Hunden, besteht auch beim Malteser eine stärkere Disposition zu Patellaluxationen. Hierbei kann die Kniescheibe aus ihrer Führung springen, was zu einer Blockade der Kniegelenke und mitunter starken Schmerzen führt. Derzeit gibt es hierzu leider keinen zuverlässigen Gentest, der bei den Hundeeltern durchgeführt werden könnte. Um eine Patellaluxation zu vermeiden, achtet man am besten darauf, dass der kleine Charmeur kein Übergewicht bekommt und sich regelmäßig bewegt. So wird die stabilisierende Muskulatur um das Knie gestärkt.
Auch für Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) können die kleinen Hündchen im fortgeschrittenen Alter anfällig sein. Die Tränenkanäle der Augen sind besonders empfindlich, daher ist es wichtig, die Bereiche um die Augen haarfrei zu halten. Manche Züchter versuchen, dem Malteser ein besonders langes Fell anzuzüchten. Bitte sehen Sie vom Kauf solch überzüchteter Hunde ab, denn ein übermäßig langes Fell kann Erkrankungen und Entzündungen der Haut begünstigen.
Gelegentlich kommt es bei der Rasse zu Zahnfehlstellungen und auch insgesamt Zahnhalteapparat etwas empfindlicher, was bedeutet, dass man bei dem kleinen Schmuser auf eine gute Zahnhygiene achten sollte.
Malteser in Not
Der Malteser ist im Großen und Ganzen sehr einfach zu halten und zu erziehen. Die Gründe, warum ein Malteser in Not kommt, können dennoch vielfältig sein. Sicher ist die Hunderasse gerade auch bei älteren Damen beliebt und was passiert, wenn ein älterer Mensch nicht mehr ausreichend für sich selbst und den Hund sorgen kann?
Ja, dann bleibt oft nur noch der Weg ins Tierheim, was bei diesem kleinen Kerl aufgrund seiner großen Anhänglichkeit besonders traurig ist und für das Tier sehr schmerzlich sein kann. Daher sollte jeder, der daran denkt, sich einen Malteser anzuschaffen und einen Züchter aufsuchen will, erst einmal die nächstgelegenen Tierheime kontaktieren, denn vielleicht wartet hier ein kleiner Malteser sehnsüchtig darauf, aus seiner Einsamkeit befreit zu werden.
Häufig gestellte Fragen zum Malteser
Ein Malteser Welpe mit Stammbaum kostet bei einem vertrauenswürdigen Züchter normalerweise um die 1.000 €. Die possierlichen Hündchen werden je nach Geschlecht nur 20 bis 23 cm groß und haben ein weißes, langes Fell. Sie wiegen nur 3 bis 4 kg.
Das kommt ganz auf die Erziehung und Haltung des kleinen Hundes an. Malteser haben in der Regel einen sehr gutmütigen Charakter und sind wesentlich einfacher zu erziehen als manch andere Kleinhunde, wie z.B. der Yorkshire Terrier. Trotz seiner geringen Größe will aber auch der Malteser wie ein richtiger Hund behandelt werden. Er möchte laufen, schnuppern und andere Hunde kennenlernen. Hält man den Malteser immer nur auf dem Arm und verwehrt ihm den Kontakt mit anderen Hunden, kann auch er sich zu einem nervtötenden Kläffer entwickeln.