Der Bernhardiner – ein anhänglicher Hunderiese mit Retter-Image

 

Spielfreude und Verantwortungsbewusstsein sind typisch für den Bernhardiner

 

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Dass Bernhardiner immer ein Fässchen um den Hals trugen, dass mit Schnaps befüllt war, ist eine Legende.

Der Bernhardiner – Immer noch weckt der Anblick eines Bernhardiners (offizieller Name: „St. Bernhardshund“) bei vielen die Assoziation mit einem Lawinenhund in den Schweizer Alpen, der ein Fässchen um den Hals trägt. Dass der Hund bei seinen Einsätzen früher immer ein Fässchen um den Hals trug ist genauso eine Legende, wie die Behauptung, dass dieses Fässchen mit Schnaps oder Rum befüllt wurde. Es handelt sich vielmehr um eine „Schnapsidee“ der Werbewirtschaft, die geschickt für alle möglichen Einsatzzwecke entwickelt und verwendet wurde.

Als berühmtester Vertreter seiner Rasse gilt der Bernhardiner Barry, der von 1800 bis 1812 auf dem Großen St. Bernhard über 40 Personen das Leben rettete. Heute ist der Bernhardiner mit seiner imposanten Statur ein beliebter Familienhund.

Der manchmal etwas tollpatschig wirkende Hunderiese ist ein intelligenter, wachsamer und anhänglicher Begleiter. Neue Anhänger fand die Rasse auch durch den Familienfilm „ein Hund namens Beethoven“.

 
 

Geschichte und Herkunft des Bernhardiners

 

Steckbrief Bernhardiner

  • Ursprungsland: Schweiz
  • Standardnummer: 61
  • Widerristhöhe: Rüden: 70 – 90 cm, Hündinnen: 65 – 80 cm
  • Gewicht: 65 – 120 kg
  • Verwendung: Begleit-, Wach- und Hofhund.
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 2.2: Molosser, Typ Berghunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Der Bernhardiner hat seinen Ursprung in der  Schweiz. Auch wenn man es dem Hunderiesen heute nicht mehr ansieht, er ist ein Nachkomme der römischen Molosser (Kampfhunde), die vor ca. zweitausend Jahren mit den Truppen Cäsars in die Alpenregion kamen.

Mönche des Hospizes auf dem Großen St. Bernhard begannen im 17.Jahrhundert mit der Zucht des ursprünglichen Bernhardiners.

Die guten Eigenschaften wurden durch Kreuzung verstärkt und das Ergebnis  waren kleinere und leichtere Exemplare, die als Lawinen- und Bergführerhunde sowie zur Rettung von Bergwanderern eingesetzt wurden.

Zudem wurde der Bernhardiner in der Schweiz allerorten als Hirten- und Bauernhund gebraucht. Im Jahr 1850 bewirkte der Schweizer Heinrich Schumacher mit seiner Zucht, dass diese Hunde als eigene Rasse Anerkennung fanden und auch offiziell  Bernhardiner genannt wurden.

Um den Gefahren der Inzucht zu begegnen, wurden Neufundländer und Mastiffs  eingekreuzt. Dies hatte jedoch zur Folge, dass die Bernhardiner wesentlich massiger wurden und nicht mehr als Rettungshunde im Schnee einsetzbar waren.

Auch die Lebenserwartung senkte sich dadurch auf weniger als 10 Jahre. Aktuelles Züchtungsziel ist es, wieder leichtere und agilere Hunde mit geschlossenen Lefzen zu schaffen.

 

Bernhardiner

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Video zur Rasse des Berhardiners

 
► Bernhardiner [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Bernhardiners

 

Der Bernhardiner besitzt die FCI-Standard-Nr. 61 und gehört zur Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Hunderassen; Sektion 2 Molossoide).

Gemäß Rassestandard darf die Schulterhöhe beim Rüden zwischen 70 und 90 Zentimeter betragen, während die Hündin eine Größe von 65 bis 80 Zentimeter erreichen sollte. Der Bernhardiner kann je nach Geschlecht ein von der FCI nicht festgelegtes Gewicht von 80 Kilogramm und mehr auf die Waage bringen. Manche Exemplare wiegen sogar weit mehr als 100 Kilogramm. Bernhardiner werden zwischen 8 und 10 Jahre alt.

Es gibt den sanften Riesen in einer Lang- und einer Stockhaar-Version. Das Fell kann glatt oder leichtgewellt sein und ist von sehr dichter Struktur. Die Fellfarbe ist meist weiß mit rotbraun bis gelbbraun. Weiße Abzeichen an Pfoten, Brust, Nase, Hals und Rutenspitze sind erwünscht.

Das Gesicht sollte eine gleichmäßige, dunkle Maske aufweisen. Sein massiger Kopf ruht auf einem stabilen Hals und der kräftig gebaute Körper unterstreicht seine wuchtige Erscheinung.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Bernhardiners

 


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Bernhardiner haben einen gutmütigen Charakter aber auch einen starken Beschützerinstinkt. Sie benötigen eine konsequente Erziehung.Der Bernhardiner ist ein liebenswertes Kraftpaket, das seine Besitzer oft mit einer unerwarteten Sensibilität überrascht. Manchmal wirkt er etwas tollpatschig, was ihn eigentlich nur noch liebenswerter macht. In der Regel ist er ein freundlicher, anhänglicher und sehr kinderlieber Hund. Aber nicht alle Vertreter dieser Rasse werden der ihnen zugesprochenen Gutmütigkeit gerecht.

Wichtig ist, dass der Bernhardiner früh lernt, sich unterzuordnen. Eine konsequente Erziehung in einer Hundeschule sollte bereits beim Welpen beginnen. Er baut eine starke Beziehung zu seinem Rudelführer auf und zeigt einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Er ist anhänglich, kann sich aber auch energisch verhalten und einen erstaunlichen Eigensinn an den Tag legen.

Kinder schließen den Bernhardiner mit seinen etwas traurig wirkenden Augen schnell in ihr Herz und wer den Bernhardiner im Umgang mit Kindern beobachtet, wird bestätigen, dass der Bernhardiner mit zu den kinderliebsten Hunderassen zählt.

Er besitzt ein starkes Territorialverhalten und ist daher ein sehr zuverlässiger Wachhund. Er ist alles andere als ein „großes Hundebaby“ und stets schimmern die Eigenschaften seiner Vorfahren, der Hirten- und Bauernhunde durch.

Bernhardiner brauchen unbedingt Familienanschluss und zeigen sich in der Regel umgänglich mit Artgenossen und anderen Hunden.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Bernhardiners

 

Das Laufbedürfnis dieses großen Hundes ist moderat. Für Hundesport wie z.B. Agility ist der schwere Bernhardiner nicht geeignet. Trotzdem braucht er regelmäßige Bewegung und liebt längere Spaziergänge, besonders im Schnee.

Eine Stadtwohnung ist für einen Bernhardiner kein geeignetes Domizil. Auch das Treppensteigen ist seinen durch den schweren Körperbau belasteten Gelenken nicht zuträglich.

Der Bernhardiner braucht Bewegungsspielraum im Grünen. Gerne bewacht er Haus und Garten. Eine größere Hundehütte im eingezäunten Garten kann ein gutes Quartier für ihn sein, insbesondere wenn er mit zunehmendem Alter nicht mehr ganz stubenrein bleibt. Dennoch ist der Kontakt zu seiner Familie wichtig, eine Zwingerhaltung ist, wie für die meisten Hunderassen, nicht angebracht.

Ein zu schnelles Wachstum der Bernhardiner Welpen kann sich extrem schädlich auf den Knochenbau des erwachsenen Hundes auswirken. Daher sollte man auf ein geeignetes Welpenfutter mit entsprechender, nicht zu hoher Kalziumdosierung achten.

Aufwändiger und vor allem teurer ist das Befüllen des Fressnapfes mit geeignetem Hundefutter, was Einiges an Folgekosten mit sich bringt.

Regelmäßige Impfungen (z.B. gegen Staupe, Tollwut) dürften selbstverständlich sein. Sein Gebiss sollte man regelmäßig auf Zahnsteinbildung untersuchen und mindestens einmal in der Woche möchte der sanfte Hunderiese ausgiebig gebürstet werden. Dabei sollte das Fell auch nach Flöhen und Zecken abgesucht werden, wenn sich der Hund viel Freien aufhält.

 

Rassetypische Krankheiten beim Bernhardiner

 

Da die meisten internationalen Bernhardiner Rasse-Clubs, die Mitglied der FCI sind, heute gut miteinander vernetzt sind und somit ein reger Austausch bezüglich eventueller Rassekrankheiten herrscht, war man in jüngster Zeit recht erfolgreich darin, die Rasse wieder zu einem gesünderen und robusteren Hund zu machen.

Wie die meisten großen Hunderassen zeigt auch der Bernhardiner nach wie vor eine erhöhte Anfälligkeit für Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie, doch konnte das Aufkommen an Erkrankungen inzwischen deutlich reduziert werden. Neben Knochenkrebs sind allerdings weitere rassetypische Erkrankungen wie Epilepsie, Augenprobleme durch hängende Lider, und Hauterkrankungen möglich.

Auch für Magendrehungen kann die Rasse anfällig sein, daher ist es wichtig, dem Hund lieber mehrere kleine Portionen Futter am Tag zu geben. Nach der Fütterung sollte man zu viel Bewegung vermeiden und den Hund an einem ruhigen Platz gemütlich verdauen lassen.

 
 

Bernhardiner in Not

 

Jeder, der an die Anschaffung eines Bernhardiners denkt, sollte auch die endgültige Größe des Hundes und die damit verbundenen Verpflegungskosten berücksichtigen. Ein Bernhardiner braucht viel Platz und sollte auf keinen Fall in einer Stadtwohnung gehalten werden.

Leider wird dann manchem Hundehalter sein Hund „zu groß“ und so geraten Bernhardiner in Not und in die nächste Hundeauffangstation. Daher kann es Sinn machen, vor dem Besuch eines Züchters einmal in einigen Tierheimen vorbeizuschauen, ob man nicht einen der sanften Hunderiesen findet, der sich sehnlichst ein neues Zuhause wünscht.

 

Häufig gestellte Fragen zum Bernhardiner

 
Wie gefährlich sind Bernhardiner?

Grundsätzlich sind Bernhardiner sanfte und gutmütige Hunde. Allerdings hat der Bernhardiner ein ausgeprägtes Territorialverhalten und ist sehr wachsam. Daher ist es wichtig, den Hund vom Welpenalter an auch konsequent zu erziehen. Fehlen gute Erziehung und Sozialisierung können Bernhardiner schon allein aufgrund ihrer schieren Größe und körperlichen Wuchtigkeit nicht ganz ungefährlich sein. 

Ist ein Bernhardiner ein guter Familienhund?

Bernhardiner sind als Familienhunde durchaus geeignet, sofern sie konsequent erzogen wurden. Die Hunde entwickeln einen starken Beschützerinstinkt. Beachten muss man aber, dass der wuchtige Hund eher für das Zusammensein mit älteren und größeren Kindern geeignet ist. 

Wie viel Futter braucht ein Bernhardiner?

Natürlich benötigt ein Bernhardiner eine ganze Menge Futter pro Tag. Allerdings ist der Futterbedarf auch immer davon abhängig, wie viel sich der Hund bewegt. Als Richtwert kann gelten, dass ein Welpe mit einem Körpergewicht von 10kg bereits fast 0,5 kg an Futter täglich benötigt. Ist der Hund ausgewachsen, sollte man auf jeden Fall mit 0,75 kg bis 1 kg Futterbedarf pro Tag rechnen.

Was trug der Bernhardiner in dem Fässchen um den Hals?

Dass Bernhardiner früher bei ihren Rettungseinsätzen ein Fässchen um den Hals getragen haben, gehört genauso zur Legendenbildung wie die Vermutung, dass das kleine Fässchen mit reinem Rum oder Schnaps befüllt war. Es ist schlicht und ergreifend eine Erfindung der Werbewirtschaft mit dem Ziel alle möglichen Produkte oder Dienstleistungen geschickt mit einem charmanten „Nostalgiefaktor“ zu bewerben.

Wie viel kostet ein Bernhardiner?

Einen Bernhardiner Welpen mit ordentlichem Stammbaum und regulären Papieren erhält man beim Züchter ab 1.000 € bis 1.500 €.