Der Deerhound – ein Aristokrat unter den Hunden

 

Scottish Deerhounds haben ein sanftes, freundliches und würdevolles Wesen

 


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Der Scottish Deerhound ist ein Windhund mit sanftem und ausgeglichenem Wesen.

Der Deerhound – Raue Schale – weicher Kern, so könnte man den Deerhound kurz charakterisieren. Er gehört zu den Riesen unter den Hunden und ist wohl die älteste Hunderasse Schottlands. Der Deerhound – auch als Schottischer Hirschhund bekannt – gilt aufgrund seines edlen Auftretens als Aristokrat unter den Hunden. Bereits im frühen Mittelalter war von ihm die Rede. Schottische Clans benutzten den Deerhound in ihren Highlands für die Jagd auf Hirsche, daher auch ihr Name, denn „Deer“ bedeutet „Hirsch“.

Aber auch anderweitig gelangte diese Rasse zu Ruhm: Dichter wie der Schotte Sir Walter Scott verewigten ihn in ihrer Poesie und auch dem Maler Edwin Landseer diente er in seinen Bildern als Motiv. Obwohl Deerhounds einen unabhängigen Charakter haben, bauen sie meist eine enge Bindung zu ihrem Besitzer auf. Die stattlichen Hunde sind anhängliche Begleiter und genießen die Gesellschaft ihrer Familie.

 
 

Geschichte und Herkunft des Deerhounds

 

Steckbrief Deerhound

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 164
  • Widerristhöhe: (von FCI festgelegt) Rüden: min. 76 cm, Hündinnen: min. 71 cm
  • Gewicht: (von FCI festgelegt) Rüden: ca. 45,5 kg, Hündinnen: ca. 36,5 kg
  • Verwendung: Jagdhund, Rennhund, Begleithund.
  • FCI-Gruppe 10: Windhunde
  • Sektion 2: Rauhaarige Windhunde. Ohne Arbeitsprüfung.

Die Abstammung des Deerhounds lässt sich nicht zu 100% fokussieren. Man vermutet, dass er, wie auch sein enger Verwandter, der Irish Wolfhound, aus Kreuzungen zwischen keltischen Windhunden und weiteren großen Hunden entstanden ist. Es gibt Aufzeichnungen, die auf die Jahre vor Christi Geburt datiert sind und Hunde gleichen Aussehens und Charakters beschreiben.

Bereits im Mittelalter wurde der Deerhound von schottischen Adligen zur Hetzjagd auf Hirsche gezüchtet. Nach dem Aufkommen von Feuerwaffen, die es ermöglichten, das Rotwild aus größeren Entfernungen zu schießen, verloren die Hunde zunehmend ihre Aufgabe und wurden durch langsamere Spürhunde ersetzt.

Ihr Einsatzgebiet finden die inzwischen nahezu in aller Welt verbreiteten Deerhounds heute insbesondere bei der Hasenhetzjagd, die aber nicht überall erlaubt ist. Mancherorts werden sie sogar für die Kojoten-, Fuchs-, Schakal- oder auch Kängurujagd eingesetzt.

In den 1920er Jahren wurden erste Deerhounds nach Deutschland exportiert. Später allerdings verschwand die Rasse dann beinahe ganz von der Bildfläche. Erst seit den 1970er Jahren begann man hierzulande mir der planmäßigen Zucht des Scottish Deerhounds.

 

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Video zur Rasse des Deerhounds

 
► Scottish Deerhound [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Deerhounds

 

Der Deerhound ist eine von der FCI anerkannte Rasse mit der Standard-Nummer 164. Er wird der Gruppe der Windhunde – Gruppe 10 – sowie der Sektion 2 – Rauhaarige Windhunde – zugeordnet. Dabei ist dieser aus dem Vereinigten Königreich stammende Hund auch unter den Bezeichnungen Highland Deerhound oder Schottischer Hirschhund zu finden. Äußerlich ähnelt er dem rauhaarigen Greyhound, jedoch ist er wesentlich größer.

Laut Rassestandard sollten Rüden eine Widerristhöhe von mindestens 76 cm erreichen und Hündinnen größer als 71 cm sein. Das Gewicht der Hunde ist von der FCI je nach Geschlecht mit 36,5 und 45,5 kg festgelegt. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei nur 8 bis 10 Jahren.

Seine Erscheinung lässt zu Recht Kraft und Ausdauer gepaart mit Schnelligkeit vermuten, wobei ihm jedoch eine gewisse Würde – wie es eben einem Aristokraten gebührt – nicht abzusprechen ist.

Der Deerhound besitzt struppiges, zotteliges und nicht allzu üppiges Haar, das dicht anliegend ist und sich rau anfühlt. Seinem Arbeitsauftrag als Jagdhund entsprechend ist es wasserabweisend.

Als Fellfarben sind Silbergrau, dunkles Blaugrau, Dunkelgrau, Graugestromt, Gelb, Rot-Sandfarben und Rotbraun erlaubt. Brust, Zehen und die Schwanzspitze dürfen weiß sein, wobei man einfarbige Hunde bevorzugt. Die Pfoten des Deerhounds sind besonders groß und leicht oval geformt. Sie haben gut gepolsterte Sohlen, die ihnen helfen, auf verschiedenen Untergründen stabil zu stehen. 

Die kleinen Rosenohren sind hoch angesetzt und werden vom Deerhound in Ruhestellun zurück gefaltet. Er besitzt keinen Stop. Die im Ansatz starke Rute ist sehr lang und reicht fast bis zum Boden. Sie kann entweder aufgebogen oder aber gerade herabfallend getragen werden. Die Pfoten des Deerhounds sind besonders groß und leicht oval geformt. Sie haben gut gepolsterte Sohlen, die ihnen helfen, auf verschiedenen Untergründen stabil zu stehen. Der Körper des Deerhound weist die typische abfallende, breite und kraftvolle Kruppe auf.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Deerhounds

 


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Von aristokratischer Natur: Der Scottish Deerhound hat einen ruhigen und ausgeglichenen Charakter, außer sein Jagdtrieb erwacht in ihm.

Der edle Schotte mit der beeindruckenden Größe ist ganz entgegen seinem Aussehen ein sanfter, freundlicher, ausgeglichener, ruhiger und würdevoller Hund. Ferner können ihm Eigenschaften wie hohe Intelligenz, großes Anpassungs- sowie gutes Einfühlungsvermögen zugeschrieben werden, was ihn zu einem leicht erziehbaren Hund macht. Ungerechte Behandlung nimmt er jedoch gerne mal übel und kann dann recht beleidigt reagieren.

Als Familienhund eignet sich der auf Kinder besonders geduldig reagierende große Hund bestens, denn er ist besonders verschmust und zeigt ein hohes Maß an Empathie und Geduld. In der Regel verhält er sich sehr gehorsam und gilt daher als besonders leichtführig. Sein „will to please“ ist stark ausgeprägt und das Wichtigste für ihn ist stets das positive Feedback seines Herrchens oder Frauchens. 

Unbekannten Menschen oder Artgenossen gegenüber verhält sich der Deerhound zunächst gemäß seiner aristokratischen Erscheinung distinguiert zurückhaltend, jedoch keinesfalls misstrauisch oder gar aggressiv. Obwohl sie dem Menschen gegenüber grundsätzlich freundlich sind, sind Scottish Deerhounds gute Wachhunde und haben einen natürlichen Schutzinstinkt. Auf ungewöhnliche Geräusche oder Vorkommnisse reagieren sie mit entsprechender Wachsamkeit.

Als Jaghund aber zeigt sich eine ganz andere Seite seines Wesens: Bereits im Mittelalter setzte man ihn als gefürchteten und gnadenlosen Jäger in der Hetzjagd auf wesentlich größeres Rotwild ein. Dabei erwies er sich als enorm ausdauernd und konditionsstark. Laufleistungen von 60 km und mehr am Tag sind und waren für den begnadeten und pfeilschnellen Jagdhund ohne Weiteres zu bewältigen.

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Typische Rassekrankheiten des Deerhounds

 

Allgemein gelten die Hunde als robust, dennoch gibt es auch beim Scottish Deerhound einige Krankheiten, von denen die Rasse öfters betroffen ist. So können Deerhounds z.B. an der Dilatativen Cardiomyopathie (DCM) erkranken. Die Herzkrankheit führt zu einer unnatürlichen Erweiterung der Herzkammern. In der Folge verliert das Herz, bzw. der Herzmuskel an Pumpleistung und kann so nicht mehr ausreichend sauerstoffreiches Blut aus der linken Herzkammer in den Körperkreislauf pumpen. DCM führt oft zu einem plötzlichen Herztod. Die erblich bedingte Erkrankung kann nur durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens festgestellt werden, denn bedauerlicherweise gibt es derzeit keinen Gentest für diese Rasse.

Meist entwickelt sich DCM über einen längeren Zeitraum und kann im jungen Alter des Hundes nur schwer nachgewiesen werden. Ein verantwortungsvoller Züchter sollte seine Zuchttiere daher in jedem Fall einer Herzultraschalluntersuchung unterzogen haben. Sehen Sie sich am besten auch den Stammbaum des Welpen genau an und fragen Sie den Züchter ob DCM evtl. auch schon bei den Großeltern oder Urgroßeltern des Welpen aufgetreten ist. 

Auch für das Osteosarkom (Knochenkrebs) hat der Scottish Deerhound eine verstärkte Disposition. Man nimmt an, dass diese Krankheit ebenfalls erblich bedingt ist, allerdings gibt es auch hier nach wie vor keinen funktionierenden Gentest. Daher gilt hier ebenso: Sehen Sie sich den Stammbaum des Welpen genau an und befragen Sie den Züchter zu den Lebensspannen und Todesursachen der Eltern, Großeltern usw. 

Manche Deerhounds sind auch von der Faktor VII Defizienz betroffen, einer Blutgerinnungsstörung. Man nimmt an, dass sogar etliche Deerhounds das krankheitsauslösende Gen in sich tragen, allerdings nicht daran erkranken. Bei einer Verpaarung mit einem weiteren Träger des Gens kommt es dann zu einem Wurf Welpen, die das Gen in reinerbiger Form besitzen und an Faktor VII aktiv erkranken. Im Alltag spielt diese Blutgerinnungsstörung aber keine große Rolle. Allenfalls bei Verletzungen oder größeren chirurgischen Eingriffen ist hier Vorsicht geboten.

Wie alle großen Hunde ist auch der Deerhound für Magendrehungen anfällig. Daher ist es wichtig, auf allzu große Futterrationen zu verzichten und den Hund besser mehrmals täglich zu füttern. Danach gibt man dem Hund idealerweise ein wenig Zeit, um in Ruhe zu verdauen, d.h. man sollte ihm keinen größeren körperlichen Anstrengungen abverlangen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Deerhounds

 

Deerhounds verhalten sich zuhause still und unauffällig, sofern sie ihrer ursprünglichen Bestimmung entsprechend ausreichend Auslauf bekommen. Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass der Deerhound schon aufgrund seiner Größe nicht in einer Ein- bis Zweizimmerwohnung in der Stadt gehalten werden sollte.

Die mancherorts beliebten Windhunderennen, oder auch das Lure Coursing, bei dem eine Hasenhetzjagd simuliert wird, kommen dem Naturell des Deerhounds sehr entgegen. Auch die Begleitung beim Ausritt mit dem Pferd ist für diesen Hund ideal.

Bei Spaziergängen muss man damit rechnen, dass der Deerhound als jagdaffiner Windhund stets versuchen wird, erspähtem Wild hinterher zu rennen. Auch wenn man ihn zu einem guten Gehorsam erzogen hat, wird seinen geschärften Sinnen selbst das geringste Rascheln im Unterholz nicht entgehen.

Das robuste Fell dieses würdevollen Hunderiesen bedarf nur wenig Pflege: Gelegentliches Bürsten reicht.

 

Häufig gestellte Fragen zum Scottish Deerhound

 
Wie groß wird ein Deerhound?

Deerhound Rüden sollen laut FCI mindestens 76 cm groß werden, während Hündinnen eine minimale Widerristhöhe von 71 cm erreichen sollten. Das Fell kann von silbergrauer, dunkel-blaugrauer, dunkelgrauer, graugestromter, gelber, rot-sandfarbener und rotbrauner Farbe sein. Zur Zeit des Fellwechsels kann ein Deerhound stärker haaren. 

Was ist der Unterschied zwischen dem Scottish Deerhound und dem Irish Wolfhound?

Während der Deerhound für die Hetzjagd auf Hirsche verwendet wurde, setze man den Irish Wolfhound zur Jagd auf Bären und Wölfe ein. Irish Wolfhounds sind ein wenig größer (3 bis 5 cm) als Deerhounds. Im weiteren Aussehen unterscheiden sich die beiden Rassen nur geringfügig. Der agilere Deerhound ist von etwas zarterer Statur als der stämmigere Irish Wolfhound, der eher ein ausdauernder, als ein schneller Läufer ist. Beide haben Jagd- und Hetztrieb, wobei er beim Deerhound noch etwas stärker ausgeprägt ist.