Der Irish Terrier – ein Hund aus Gold, außen wie innen

 

Temperament und Mut zeichnen den Irish Terrier aus

 

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Der Irish Terrier wurde erstmals um 1870 im südirischen Cork gezüchtet.

„Hund aus Gold“: Der Irish Terrier hat einen temperamentvollen Charakter und ist auch gut als Familienhund geeignet

Der Irish Terrier –  Eine besondere Liebeserklärung machte ihm seinerzeit schon der Schriftsteller Jack London, der ihn in seinem Buch „Jerry, der Insulaner“ als Hund „aus Gold – außen wie innen“ beschrieb. Heute ist er vielerorts ein beliebter Begleit- und Familienhund, der besonders vielseitig eingesetzt werden kann.

Seinem Besitzer gegenüber ist der aus Irland stammende Terrier stets loyal. Artgenossen kann er aber schon mal dominant bis aggressiv begegnen, insbesondere wenn er sich provoziert fühlt. Die Iren nennen das in ihren Standards a little too ready, was im übertragenen Sinne bedeutet, dass er zu jeder Zeit schnell für eine Auseinandersetzung mit Artgenossen bereit ist.

Irish Terrier sind energiegeladene Hunde, die unbedingt viel geistige und körperliche Stimulation benötigen. Wenn sie nicht ausreichend beschäftigt werden, neigen sie aus Langeweile oder Frustration durchaus auch zu unerwünschtem Verhalten.

 
 

Geschichte und Herkunft des Irish Terriers

 

Steckbrief Irish Terrier

  • Ursprungsland: Irland
  • Standardnummer: 139
  • Widerristhöhe (von FCI festgelegt): ca. 45,5 cm
  • Gewicht (von FCI festgelegt): je nach Geschlecht 11,5 bis 12,5 kg
  • Verwendung: Sehr widerstandsfähiger Hof-, Familien- Jagd- und Wachhund
  • FCI-Gruppe 3: Terrier
  • Sektion 1: Hochläufige Terrier. Ohne Arbeitsprüfung.

In der gälischen Sprache nennt man ihn „Brocaire Rua“. Möglichweise ist er die älteste der vier Terrier-Rassen Irlands. Man vermutet, dass der Black-and-Tan-Terrier, den es heute nicht mehr gibt, einer seiner Vorfahren war. Sicher ist hingegen, dass die Rasse seit 1870 – zunächst in der Umgebung von Cork in Südirland – gezüchtet wurde und man 1879 den Irish Terrier Club in Dublin ins Leben rief.

Man setzte den kühnen Draufgänger gerne zur Jagd auf Ratten, leider aber auch bei den zu dieser Zeit weit verbreiteten Hundekämpfen ein. Seine guten allgemeinen Jagdeigenschaften machten ihn aber auch sehr bald zu einem beliebten Jagdhund.

Im ersten Weltkrieg wurden die furchtlosen Vierbeiner als Botenhunde an der Front eingesetzt und stellten damit ihre hohe Intelligenz und Hartnäckigkeit unter Beweis. Das schottische Glasgow war die erste Stadt, in der man diese Rasse ausstellte. Bis in die 1960er Jahre züchtete man den Irish Terrier fast ausschließlich in Irland, Großbritannien und den USA. Nach wie vor ist die sehr gesunde Rasse weltweit aber eher selten anzutreffen, da er nicht in größerem Ausmaß gezüchtet wird.

Irish Terrier: Geschichte, Haltung, Ausbildung, Beschäftigung

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Video zur Rasse des Irish Terriers

 
► Irish Terrier [2019] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Irish Terriers

 

Mit der FCI-Standardnummer 139 wird der Irish Terrier in der Gruppe 3 – Terrier – sowie der Sektion 1 – Hochläufige Terrier – geführt. Der Rassestandard gibt eine Widerristhöhe von ca. 45,5 Zentimeter vor. Das Gewicht ist je nach Geschlecht mit etwa 11,5 bis 12,5 Kilogramm festgelegt. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 12 bis 15 Jahren.

Das Fell des Irish Terriers ist hart, drahtig und dicht, so wie es auch bei anderen Terrier-Rassen zu beobachten ist. Im Gesicht ist das Haar kurz, glatt und gerade, lediglich die typischen, angedeuteten Barthaare sind lang.

Dabei ist das Fell des Hundes in rot, rot-weizenfarben oder gelblich-rot zugelassen. Manchmal ist ein kleiner weißer Fleck auf der Brust sichtbar. Die Ohren des Irish Terriers sind klein und V-förmig und oft dunkler als das restliche Fell.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Irish Terriers

 

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Der Irish Terrier hat gegenüber seinem "Rudelführer" einen absolut loyalen Charakter.

Der Irish Terrier gilt als sehr kinderlieb. Trotzdem braucht auch er eine konsequente Hundeerziehung, da er ein sehr selbstbewusster Hund ist, der sich schon mal mit größeren Artgenossen auf eine Auseinandersetzung einlässt.

Man nennt ihn auch „red devil“ (roter Teufel) oder „dare devil“ (Teufelskerl), denn dem eher kleinen, drahtigen und quirligen Irish Terrier werden terriertypische Eigenschaften wie ein sehr aktives Temperament und ein besonderer Mut nachgesagt. Eine wesentliche Charaktereigenschaft aber ist sein enormes Selbstbewusstsein, was manchmal gar bis hin zur Selbstüberschätzung reicht. Unterwürfigkeit ist dem kleinen Draufgänger absolut fremd. Das fordert eine besonders konsequente Hundeerziehung und eine frühzeitige Sozialisation.

Vierbeiner mit einem derart rauen und kantigen Charakter wie dem Irish Terrier sind sicher nicht jedermanns Sache und erfordern schon etwas mehr Erfahrung in der Erziehung und Haltung von Hunden. Dazu kommt eine ausgeprägte Jagdleidenschaft, die kanalisiert werden will und ein frühzeitiges Anerziehen der Grundkommandos erfordert.

Während der Irish Terrier seinem Rudelführer gegenüber Loyalität und unabdingbare Zuwendung entgegenbringt, ist er seinen Artgenossen gegenüber durchaus bereit, sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen, wenn er sich provoziert oder angegriffen fühlt. Dabei macht er selbst vor deutlich größeren Hunden nicht Halt und benimmt sich recht respektlos, allerdings keineswegs erhöht aggressiv. Auf Gefahren oder eigene Verletzungen reagiert er mit äußerster Verachtung.

Irish Terrier sind sehr territorial veranlagt, haben schon rein genetisch bedingt eine gewisse Schärfe und sind Fremden gegenüber sehr skeptisch, was sie auch zu sehr guten Wachhunden befähigt. Gerne stellt er auch die Rangordnung gegenüber seinem Rudelführer immer wieder infrage und nützt Inkonsequenz gnadenlos aus.

All dies erfordert einen absoluten Hundekenner und selbst der tut gut daran, schon mit dem Welpen eine Terrier-erfahrene Hundeschule zu besuchen und ihn in Welpenspielstunden erfolgreich mit Artgenossen zu sozialisieren, damit er später gegenüber anderen Hunden nicht zu einem unerträglichen Raufbold und Einzelgänger wird.

Bei einer guten Erziehung spricht man ihm dennoch eine gute Anpassungsfähigkeit zu. Das befähigt ihn grundsätzlich auch dazu, als Begleithund eingesetzt zu werden. Sein angeborener Jagdinstinkt, der jedem Terrier zu eigen ist, prädestiniert ihn zudem als Jagdhund. Als Familienhund eignet er sich wegen seiner großen Kinderliebe ganz besonders und zeigt sich seinen Lieben gegenüber als sehr verschmuster Zeitgenosse. Wegen seines starken Jagdinstinkts wird er aber immer dazu neigen, andere tierische Mitbewohner im Haus, wie z.B. Katzen, Hasen oder Meerschweinchen, zu jagen und als willkommene Beute zu sehen.

 
 

Typische Rassekrankheiten des Irish Terriers

 

Zum Glück gibt es beim Irish Terrier nur wenige rassetypische Krankheiten, da der rustikale Naturbursche nie zum „Modehund“ geworden ist oder auf ein, in welcher Form auch immer, extremes Aussehen hin gezüchtet wurde. In der Vergangenheit wurde vermehrt über das Auftreten der digitalen Hyperkeratose, einer erblich bedingten übermäßigen Verhornung der Haut, berichtet. 

Infolge einer gezielten Auswahl bei der Zucht, kann eine genetische Belastung zu dieser Krankheit heute aber so gut wie ausgeschlossen werden. Manche Irish Terrier können zu einer Schilddrüsenunterfunktion neigen. Auch Hautprobleme wie Allergien oder Fehlstellungen der Pfoten und Bildung von Nierensteinen sind bei der Rasse bekannt. Ein guter und seriöser Züchter wird Sie sicher gerne hinsichtlich der überschaubaren und harmlosen Probleme bei dieser Rasse informieren.

Auch die bei vielen Hunderassen auftretende Hüftgelenksdysplasie sollte beim Irish Terrier wegen seines geringen Gewichts und der mittleren Größe kein Problem sein. Um 100% sicher zu sein, dass keine Disposition hierzu besteht, wird ein verantwortungsvoller Züchter die Elterntiere dennoch zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat einmal röntgen lassen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Irish Terriers

 

Dieser aktive Naturbursche bedarf enorm viel Bewegung und jeder Menge Beschäftigung. Hundebesitzer, die ein Haus mit Garten haben, sind klar im Vorteil, allerdings ist es nicht damit getan, sich selbst im Liegestuhl zu sonnen und dem Hund den Garten mit dem Kommando „Jetzt geh mal spielen“ zu überlassen. Schnell wird sich der temperamentvolle Terrier ansonsten Beschäftigungen hingeben, die seinen Besitzer weniger erfreuen werden: Wie alle Terrier liebt auch er es, auf der Suche nach Mäusen und ähnlichem Getier, mit Hingabe Löcher zu buddeln. 

Der neugierige und intelligente Hund braucht schon Herausforderungen, die gewiss auch seine Besitzer auf Trab halten, ein „Couchpotatoe“ darf man als Besitzer dieses Hundes nicht sein.

Um ihn genügend auszulasten, kann man mit ihm einen Hundesport wie z.B. Agility betreiben, aber auch Obedience oder Dog Dancing werden ihm großen Spaß bereiten. Ideal für ihn ist auch eine Ausbildung als Arbeitshund, dabei ist er besonders als Rettungshund besonders gut geeignet. Selbst eine spezielle jagdliche Schulung wird der vielseitige Hund mit Engagement und Ehrgeiz gerne absolvieren. Irish Terrier verfügen über sehr viel Kondition, so dass sie ihren Besitzer auch gerne beim ausgedehnten Joggen, Reiten und Fahrradfahren begleiten. Dabei muss der Hund aber immer angeleint bleiben, denn seine Jagdleidenschaft lässt ihn ansonsten schnell das Weite suchen.

Wenn ein Besitzer den kühnen Wirbelwind so beschäftigt, kann er auch in einer kleineren Wohnung gehalten werden, denn er neigt nicht zu ausgiebigem Bellen. Sehr positiv ist zudem, dass der Irish Terrier nicht haart und sich somit gut für Allergiker eignet. Das wiederum bedeutet aber auch, dass er regelmäßig getrimmt werden muss.

 

Irish Terrier in Not

 

Der Irish Terrier verfügt über jede Menge Temperament und braucht daher unbedingt ausreichende Beschäftigung. In der Regel ist er bei frühzeitiger Sozialisierung und mit Erfahrung gut erziehbar. Doch kommt es auch vor, dass Irish Terrier in Not kommen, weil ein Hundehalter mit der Erziehung schlicht überfordert ist und der Hund nicht so pariert, wir er soll, bzw. sich gegenüber anderen Hunden provozierend und aggressiv verhält.

Wenn schwerwiegendere Verhaltensprobleme auftreten, sollte man zunächst mal einen Hundetrainer konsultieren. Kann man sich tagsüber zu wenig um den Hund kümmern, kann sicher auch ein Hundesitter weiterhelfen, wobei hier der Hund natürlich gut sozialisiert sein sollte, da professionelle Hundesitter oft gleich mit mehreren Hunden gemeinsam Gassi gehen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Irish Terrier

 
Wie viel kostet ein Irish Terrier Welpe?

Ein Irish Terrier Welpe mit Ahnentafel und ordnungsgemäßen Papieren kostet bei einem seriösen Züchter zwischen 800 € und 1.500 €. Die Hunde sind auch recht gut für Allergiker geeignet, da sie nur wenig haaren. Allerdings braucht ein Irish Terrier eine konsequente Erziehung vom Welpenalter an, da die Hunde zur Dominanz neigen und auch gerne mal die Auseinandersetzung mit anderen Hunden suchen. 

Wie sieht ein Irish Terrier aus?

Irish Terrier sollten laut Rassestandard etwa 45,5 cm groß sein. Die Hunde haben ein kurzes, drahtiges Fell, das gemäß Rassestandard von rote oder rot-weizenfarben sein sollte. Die Hunde dürfen gemäß FCI Standard zwischen 11,5 und 12,5 kg wiegen.