Der Bullterrier – Liebenswert oder Kampfmaschine?

 

Wird gerne mit dem Pitbull verwechselt – Der Bullterrier ist ein sensibler, freundlicher und anhänglicher Hund

 


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Der Bullterrier hat oft zu Unrecht einen schlechten Ruf. In vielen Bundesländern wird die Rasse als Listenhund geführt.

Der Bullterrier wird leider viel zu oft als reiner Kampfhund betrachtet, Tatsache jedoch ist: Kommt er aus einer charakterfesten Zucht und wird er liebevoll und konsequent erzogen, so ist er ein guter und auch friedlicher Familienhund.

Scharf abgerichtet kann er durchaus aber auch zum gefürchteten Kampfhund werden, denn er ist von Natur aus verteidigungsbereit, wenn er sich angegriffen fühlt.

 
 

Geschichte und Herkunft des Bullterriers

 

Steckbrief Bullterrier

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Standardnummer: 11
  • Widerristhöhe: nicht festgelegt, in etwa 46 bis 56 cm
  • Gewicht: nicht festgelegt, ca. 20 bis 29 kg
  • Verwendung: Terrier
  • FCI-Gruppe 3: Terrier
  • Sektion 3: Bullartige Terrier. Ohne Arbeitsprüfung.

Beim Bullterrier handelt es sich um eine Kreuzung zwischen der ursprünglichen englischen Bulldogge, dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgestorbenen White English Terrier und dem Dalmatiner. Im England des 19.Jahrhunderts wurde er auch bei Hundekämpfen eingesetzt.

Als „Vater“ des Bullterriers gilt der englische Tierhändler James Hinks. Da er allerdings keinerlei schriftliche Aufzeichnungen hinterließ, kann man die genaue Herkunft nicht hundertprozentig bestimmen.

Sicher jedoch ist, dass dieser Hund ursprünglich nie als Kampfhund gezüchtet werden sollte, vielmehr wollte Hinks gegen Ende der Viktorianischen Ära ein modisches Beiwerk für gut situierte Herren schaffen.

Und so kam es, dass die Herren der höheren Gesellschaft als modisches Accessoire nicht nur Stock und Zylinder mit sich führten, sondern sich zudem von einem edel wirkenden, milchweißen Bullterrier begleiten ließen. Wegen seiner ursprünglichen Herkunft aus England könnte ein englischer Name als Hundename für einen Bullterrier passend sein.

 

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Video zur Rasse des Bullterriers

 
► Bullterrier [2018] Rasse, Aussehen & Charakter
 

Aussehen des Bullterriers

 

Bullterrier haben bei guter Sozialisierung und Erziehung einen ausgeglichenen Charakter und sind kinderliebe Hunde.Der Bullterrier ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse mit der Standardnummer 11. Er zählt zur Gruppe 3 – den Terriern – sowie der Sektion 3 – den bullartigen Terriern. Mit einer Widerristhöhe von 46 bis 56 Zentimeter bringt der „Standard“ Bullterrier je nach Geschlecht ein Gewicht von 20 bis etwa 29 Kilogramm auf die Waage, wobei es keine offiziell vorgegebene Größen- und Gewichtsbeschränkung gibt.

Im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts kam der heutige Miniatur-Bullterrier, der von der FCI als eigene Rasse geführt wird, mit einem nicht festgelegten Widerristmaß von bis zu 35 Zentimeter am häufigsten vor. Der Bullterrier kann 10 bis 14 Jahre alt werden.

Das äußere Erscheinungsbild dieser Rasse hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Die Ursprungsfarbe des Bullterriers war reinweiß.

In der Züchtung findet man, den Ahnenrassen entsprechend, dominierende Hunde wie den eher eleganten, hochbeinigen Dalmatiner-Typen, den eher kurzläufigen und plumpen Bulldog-Typen, sowie den Terrier-Typen. Bevorzugt wird dabei ein gesunder Mix aus diesen drei Erscheinungstypen.

Seine Fellvarianten sind in vielen Farben zugelassen: Er ist entweder reinweiß – wie die meisten -, rot, rehbraun, schwarz-gestromt oder dreifarbig. Bei den mehrfarbigen Bullterriern sollte eine Farbe vorherrschend sein. Das Fell ist kurz, hart und glatt. Seine Statur ist kräftig und muskulös.

Charakteristisch ist sein downface, was eine auseinanderlaufende Kopflinie mit einem ovalen Kopf meint, der keinen Stop besitzt. Die Ohren des Bullterriers sind im Vergleich zum Kopf klein, wobei sie nahe zueinander angesetzt und starr aufgerichtet sind.

 

Wesen, Charakter und Erziehung des Bullterriers

 


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Der Bullterrier kann in der Stadtwohnung gehalten werden, wenn er genügend Auslauf und Beschäftigung bekommt.Entgegen der landläufigen Meinung ist der Bullterrier, der gerne mit dem Pitbull verwechselt wird, ein sehr sensibler, freundlicher und anhänglicher Hund, der den engen Kontakt zu seinem Besitzer benötigt und Kinder liebt.

Hierzulande jedoch wird die Hunderasse in den meisten Bundesländern auf der Liste der gefährlichen Hunde geführt. Das wiederum bedeutet, dass Zucht und Haltung des Bullterriers dort verboten, beziehungsweise eingeschränkt sind. Auch der Import der Hunde ist gesetzlich untersagt. Der Bullterrier an sich jedoch ist, wird er richtig erzogen, und kommt er aus einer guten Zucht, alles andere als eine „Kampfmaschine“.

Sieht man sich die Hunde genauer an, wird man schnell von deren Anhänglichkeit und Menschenfreundlichkeit angetan sein. Ihrem Besitzer gegenüber sind Bullterrier sehr zugewandt und schätzen Liebkosungen und Streicheleinheiten ganz besonders.

Züchter sind dazu angehalten, den Rassestandards nachzukommen und aggressive sowie nicht wesensfeste Hunde von der Zucht auszuschließen. Die FCI setzt dazu gar folgende Eigenschaften fest: 

„Mutig, lebhaft, mit einem verspielten Wesen. Ausgeglichenes Wesen und diszipliniert. Obgleich sehr eigensinnig, ist er im besonderen sehr gut gegenüber Menschen.“

Somit sollten die einzigen negativen Eigenschaften eines Bullterriers seine Eigensinnigkeit und bei mangelnder frühzeitiger Sozialisierung eine eventuelle Unverträglichkeit und Neigung zu Dominanz mit Artgenossen sein.

Da die Hunde sehr selbstbewusst und intelligent sind, werden Kommandos ihres Herrn, deren Sinn sich ihnen nicht erschließt, gerne auch mal nicht befolgt. Daher ist es umso wichtiger, mit einer konsequenten Erziehung frühzeitig zu beginnen, um später einen ausgeglichenen und folgsamen Familienhund an seiner Seite zu haben. 

Der verspielte Charakter des Bullterriers, der sich besonders im Verhalten mit Kindern zeigt, erleichtert dabei eine erfolgreiche Erziehung ungemein. Dennoch sollte man gerade kleine Kinder nur unter Aufsicht mit dem energiegeladenen Hund spielen lassen, denn Kinder müssen erst einmal lernen, mit dem überschäumenden Temperament des Hundes umzugehen.

Gegenüber Fremden verhält sich der Bullterrier grundsätzlich misstrauisch. Kommt er aus einer wesensfesten Zucht, wird er aber einen Menschen niemals grundlos angreifen. Allerdings verfügt der Bullterrier über ein besonders ausgeprägtes Territorialverhalten und wird bei drohender Gefahr, insbesondere durch Artgenossen, niemals zögern, sein menschliches Rudel entschlossen und mutig zu verteidigen. Fehlt eine stringente Sozialisierung und Erziehung, kann die territoriale Veranlagung der Hunde durchaus gefährlich werden.

 

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Bullterriers

 

Wie bei jedem anderen Hund auch, ist regelmäßige Bewegung und ausreichend geistige Beschäftigung selbstverständlich. Auch für Hundesportarten wie Agility oder Obedience kann sich der Bullterrier begeistern.

Das Fell des Bullterriers ist ausgesprochen pflegeleicht. Ideal ist die regelmäßige Behandlung mit einem entsprechenden Hundehandschuh. Regelmäßige Untersuchungen, Entwurmungen sowie Impfungen verstehen sich von selbst.

 
 

Typische Rassekrankheiten beim Bullterrier

 

Da der Bullterrier oftmals ungerechtfertigterweise immer noch den Ruf eines Kampfhundes hat, legt man heute insbesondere auf seine Menschenfreundlichkeit bei der Auswahl geeigneter Zuchthunde Wert. Daher ist es sehr wichtig, bei der Auswahl des Züchters darauf zu achten, dass dieser sich an gültige Rassestandards hält und so auf eine besondere Wesensfestigkeit geachtet wird. Ansonsten könnte es zu unliebsamen Überraschungen beim Sozialverhalten des jungen Hundes kommen.

Eine der häufigsten genetischen physischen Fehlentwicklungen dieser Hunderasse ist der Monorchismus, was bedeutet, dass einer der beiden Hoden fehlt. Auch Herz- und Nierenerkrankungen sowie Allergien können auftreten. Besonders bei den weißen Bullterriern kommt es leider vermehrt zu angeborener Taubheit.

Viele Hunde neigen auch zu Hautallergien. Manche Bullterrier sind auch von Nabelbruch betroffen. Bei einem Nabelbruch (Umbilikalhernie) findet man eine Wölbung bzw. Beule in der Bauchgegend des Hundes vor. Oftmals fühlt sich diese Beule beweglich und weich an und ist von der Körpertemperatur her wärmer als der restliche Bauch.

Informieren Sie sich am besten gründlich beim Züchter Ihres Vertrauens und lassen Sie sich entsprechende Nachweise über Gesundheitschecks der Elterntiere zeigen. Am besten suchen Sie den Züchter mehrfach auf, um den Charakter der verschiedenen Welpen aus einem Wurf kennenzulernen und die artgerechte Haltung, sowie den Gesundheitszustand der Hunde beurteilen zu können.

 

 

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Bullterrier in Not

 

Auch wenn der Bullterrier in einigen Bundeländern als „Listenhund“ geführt wird, ist er bei guter Sozialisierung bereits während der Welpenerziehung ein kinderlieber und auch friedliebender Hund. Wenn Bullterrier in Not kommen, so ist die Ursache in der Regel beim Hundebesitzer zu suchen, der den jungen Hund bewusst zu einem aggressiven Tier erzogen hat.

Wenn man einen schlecht sozialisierten erwachsenen Bullterrier aus dem Tierheim aufnimmt, sollte man mit ihm idealerweise auch einen Hundetrainer aufsuchen, um anerzogene negative Verhaltensweisen wieder abzugewöhnen. Manche Bullterrier kommen auch deswegen in Not, weil ein Besitzer die höheren Kosten für Hundesteuer und Hundehaftpflicht für einen Listenhund scheut. Allerdings sollte man sich über diese Dinge im Klaren sein, bevor man sich einen solchen Hund anschafft.

 

Häufig gestellte Fragen zum Bullterrier

 
Wie gefährlich ist ein Bullterrier?

Leider hat der Bullterrier zu oft ungerechtfertigt einen schlechten Ruf. Tatsache aber ist: Wenn der Bullterrier aus einer wesensfesten Zucht kommt und mit Liebe und Konsequenz erzogen wird, ist er ein friedlicher und auch besonders kinderlieber Hund. Der Bullterrier wird in allen Bundesländern außer in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland und Thüringen auf der Rasseliste für „gefährliche Hunde“ geführt. In Bayern und Baden-Württemberg besteht die Möglichkeit zur Bewilligung einer Haltung, wenn ein Wesenstest des Hundes bestanden wurde. Im Gegensatz zum Bullterrier ist die Haltung des Miniatur Bullterriers überall in Deutschland erlaubt und es sind keine besonderen Auflagen zu berücksichtigen. 

Ist der Bullterrier als Familienhund geeignet?

Ein Anfängerhund ist der Bullterrier mit Sicherheit nicht; er sollte auf jeden Fall eine konsequente und liebevolle Erziehung bekommen. Wird er aber gut sozialisiert und fachkundig erzogen, ist er auch ein hervorragender Familienhund, denn er besitzt eine große Kinderliebe. Bullterrier sind selbstbewusste und mutige Hunde, die normalerweise eine hohe Reizschwelle haben. Vor dem Erwerb eines Welpen oder erwachsenen Hundes ist es wichtig, sich genauestens zu informieren, in welchem Bundesland eine Haltung des Hundes erlaubt ist, bzw. welche Auflagen für die Haltung erfüllt werden müssen. 

Wie groß wird ein Bullterrier?

Die Widerristhöhe des Bullterriers ist von der FCI nicht festgelegt und liegt bei 46 bis 56 cm.