Der Affenpinscher – ein „kleiner Teufel mit Backenbart“

 

Affenpinscher sind verspielte und lebhafte Vierbeiner mit besonders robuster Gesundheit

 

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Schon Dürer zeichnete den Affenpinscher. Er zählt zu den ältesten Rassen in Deutschland. und hat einen besonders quirligen Charakter.

Der Affenpinscher zählt zu den ältesten Rassen in Deutschland.

Der Affenpinscher zählt zu den ältesten und ursprünglichsten Hunderassen Deutschlands. Bereits Albrecht Dürer zeichnete einen von ihnen, und auch im weithin bekannten Standardwerk Brehms Tierleben wurde er 1890 ausgiebig erwähnt.

Einst wurden sie zur Ratten- und Mäusejagd eingesetzt, während man den Affenpinscher heute vorwiegend als Begleit- und Familienhund hält. Die Franzosen nennen dieses possierliche Tierchen übrigens Diabletin Moustache, was so viel wie „Kleiner Teufel mit Backenbart“ bedeutet.

Unter den Pinschern ist der Affenpinscher der kleinste aller Pinscher.

 

Geschichte und Herkunft des Affenpinschers

 

Steckbrief Affenpinscher

  • Ursprungsland: Deutschland
  • Standardnummer: 186
  • Widerristhöhe: (von FCI vorgegeben) 25 bis 30 cm
  • Gewicht: (von FCI vorgegeben) 4 bis 6 kg
  • Verwendung: Haus- und Begleithund
  • FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
  • Sektion 1: Pinscher und Schnauzer. Ohne Arbeitsprüfung.

Der genaue Ursprung des Affenpinschers ist nur sehr schwer zu lokalisieren, denn struppige, kleine Hunde gab es scheinbar schon immer. So portraitierte etwa 1434 der Maler Jan van Eyk ein Paar mit solch einem kleinen Hund. Dieser Griffon-artige Hund könnte ein Vorläufer des Zwergschnauzers oder Affenpinschers gewesen sein.

Man nimmt jedoch an, dass der Affenpinscher aus Deutschland stammt. Gemälde aus dem 17. Jahrhundert beweisen, dass es ihn – mit heutigem Aussehen – bereits damals gegeben haben muss. In einem der ältesten Berichte wurde 1876 in Der Hund und seine Racen von L.J. Fitzinger ebenfalls ein Hund dieses Aussehens beschrieben.

Einige Quellen sprechen davon, dass der Affenpinscher das Ergebnis der Kreuzung zwischen kleinen Pinschern und asiatischen mopsartigen Hunden sei, was für seine eher kurze Nase sprechen würde und sicher mit die plausibelste aller Theorien ist, woher der kleine Hund abstammt.

In Amerika und Kanada wurde der Affenpinscher 1936 als eigene Rasse anerkannt und 1955 bekam er von der FCI die internationale Anerkennung. In Großbritannien beispielsweise aber blieb die Rasse bis heute weitestgehend unbekannt.

Im Hinblick auf Gewicht und Größe ähnelt der Affenpinscher zwar einem Zwergschnauzer, allerdings hat das Fell des Affenpinschers ein deutlich anderes Aussehen. Nach wie vor ist der Affenpinscher auch bei uns nur wenig verbreitet: In den Jahren 1920 bis 1940 wurden noch 50 Welpen pro Jahr geboren. Heute dagegen erblicken sogar nur noch etwa 20 bis 30 Welpen jährlich das Licht der Welt.

 

Aussehen des Affenpinschers

 

Der Affenpinscher trägt die FCI-Standardnummer 186. Er ist in der Gruppe 2 – der Pinscher, Schnauzer, Molossoiden, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen – sowie in der Sektion 1 – Pinscher und Schnauzer, registriert. Bei einer Widerristhöhe von 25 bis 35 cm sowie einem Gewicht von lediglich 3 bis 6 kg ist der Affenpinscher ein sehr kleiner Hund. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 14 Jahren.

Das Fell des Affenpinschers ist dicht und hart und verfügt über Unterwolle. Er ist in den Farben Schwarz – mit schwarzer Unterwolle – sowie seltener auch Rot oder Graublau zu finden, was aber nicht dem FCI Standard entspricht. Typisch für diese Hunderasse sind die buschigen und stacheligen Augenbrauen, die Kranzeinfassung der Augen, die Schopf- und Backenbehaarung sowie der charakteristische Bart. Laut Standard ist vorgeschrieben, dass das Kopfhaar hart und strähnig abstehen soll. 

Ferner besitzt der Affenpinscher eine recht flache, nach oben gebogene Nase, kupierte Ohren und auffallende runde Augen. Affenpinscher haben einen Vorbiss, d.h. die unteren Schneidezähne stehen vor den Zähnen des Oberkiefers. In der Regel werden übrigens nur zwei Welpen je Wurf geboren.

 
 

Video zur Rasse des Affenpinschers

 
Affenpinscher: Informationen zur Rasse
 

Wesen, Charakter und Erziehung des Affenpinschers

 

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Affenpinscher haben ein besonders quirliges Wesen, können aber auch aufbrausend reagieren.

Von Kristy May for Pets Advisor www.petful.com – Uploaded at Petful – 2013 Westminster Kennel Club Dog Show: Affenpinscher Joey aka GCH Banana Joe V Tani Kazari, CC BY 2.0

Dieser kleine, quirlige Kerl ist eine echte Persönlichkeit. Er ist sehr lebhaft, anpassungsfähig, zuweilen frech und mutig. Gerne wird er als Begleit- und Haushund gehalten, wobei er seiner Familie treu ergeben ist, sich gut mit Kindern verträgt und besonders gerne spielt. Dennoch sollten Kinder behutsam mit ihm umgehen und ihn nicht ärgern, da er ansonsten durchaus mal sauer reagieren kann. Der temperamentvolle Hund ist verschmust und hält sich am liebsten in der Nähe „seines“ Rudels auf.

Der Affenpinscher hat allerdings auch seinen „eigenen“ Kopf und kann manchmal eine gewisse Launenhaftigkeit zeigen, wenn er mit gewissen Umständen nicht zufrieden ist. Dann zeigt er ein besonders hartnäckiges oder sogar stures Verhalten. Nachtragend ist der kleine Hund aber nie. Die Vierbeiner brauchen viel Abwechslung, denn Langeweile können sie gar nicht ertragen und werden schnell nervös. Charakteristisch für sie ist ihre hohe Ausdauer und ihre verspielte Unbefangenheit. Mit Artgenossen kommen Affenpinscher meist gut aus. 

Sie haben eine hohe Intelligenz und eine schnelle Auffassungsgabe, was sie in ihrer Erziehung zu recht unkomplizierten Hunden macht. Trotzdem muss auch der Affenpinscher mit einer gewissen Konsequenz erzogen werden, ansonsten kann sich der im Allgemeinen sehr liebenswürdige Vierbeiner schnell zu einem nervenden Tyrannen entwickeln. 

Affenpinscher sind gute Wachhunde und bereit, Ihre Familie mit Mut und Entschlossenheit zu verteidigen. Ein Problem kann dabei auch seine ausgesprochene Bellfreude werden. Deshalb ist es sinnvoll, bereits mit dem jungen Hund gegebenenfalls ein sog. Anti-Bell-Training in einer kompetenten Hundeschule zu besuchen.

Fremden gegenüber verhält er sich schon mal wie ein kleiner, cholerischer Teufel, was ihn im Französischen auch den Namen Diabletin Moustache einbrachte und übersetzt soviel bedeutet wie: „kleiner Teufel mit Backenbart“

 
 

Typische Rassekrankheiten des Affenpinschers

 

Affenpinscher sind Hunde, die nach wie vor wenig verbreitet sind und sich daher nie zu „Modehunden“ entwickelt haben. Dies hat den großen Vorteil, dass die Rasse, die seit Jahrhunderten mehr oder weniger unverändert gezüchtet wurde, so gut wie gar nicht von rassetypischen Krankheiten betroffen ist.

Zwar gehört er zu den brachycephalen Hunderassen und hat ebenfalls eine verkürzte Schnauze, dennoch leidet er nicht unter den ansonsten typischen Atemproblemen der meisten brachycephalen Rassen.  Achten Sie dennoch bei Ihrem Wunschwelpen darauf, dass er nicht eine zu kurze Schnauze und auch nicht zu große Augen besitzt, denn immer wieder gibt es unseriöse Züchter, die in ihrer Zucht äußere Merkmale bevorzugen, die dem sog. „Kindchenschema“ entsprechen.

 

Auslauf, Pflege und Haltung des Affenpinschers

 

Affenpinscher sind die idealen Hunde sowohl für kleine Stadtwohnungen als auch für große Häuser mit Garten. Dennoch sollte ihr Herrchen oder Frauchen kein Stubenhocker oder „Couchpotatoe“ sein. Affenpinscher  brauchen immer genügend Möglichkeiten zum Spazierengehen und Toben mit Artgenossen, wobei ihnen allerdings das Zusammensein mit „ihrem Menschen“ am wichtigsten ist. Ein Hundesport, wie Agility, als Ergänzung zu den täglichen Gassigängen, ist für den kleinen, agilen Affenpinscher ideal.

Damit sein Fell schön aussieht und nicht zerzaust, benötigt der Affenpinscher regelmäßige Fellpflege. Das bedeutet, dass es turnusmäßig gesäubert und gebürstet werden muss, da das Fell ansonsten zum schnellen Verfilzen neigt. Zweimal pro Jahr sollte der Hund getrimmt werden. Baden sollte weitestgehend tabu sein, es sein denn es geht einmal gar nicht mehr anders. Dann verwendet man am besten ein spezielles, für Hunde geeignetes Shampoo. Wichtig ist es, nur sparsam zu shampoonieren, um die Struktur des Fells und den natürlichen Fetthaushalt der Haut nicht über Gebühr zu belasten.

An wiederkehrende Fellpflegerituale gewöhnt man den Affenpinscher am besten schon im Welpenalter und arbeitet, sofern sich der Hund sträubt, mit positiver Verstärkung durch die Gabe eines Belohnungsleckerli. Verbinden Sie die Fellpflege mit einer regelmäßigen Kontrolle von Augen, Zähnen und Ohren und lassen Sie Ihrem Liebling dabei zärtliche Streicheleinheiten zukommen. So wird der kleine Wirbelwind die regelmäßige „Rundumpflege“ schnell genießen und sich gerne von Ihnen verwöhnen lassen.

Vorsicht sollte man beim Kürzen der Krallen an den Tag legen, da sie durch den starken Fellbewuchs oft nur schlecht sichtbar sind und so die Gefahr besteht, dass man zu viel abschneidet oder den Hund verletzt.

Was das Futter anbelangt, unterscheidet sich der Affenpinscher nicht von den Bedürfnissen anderer Hunderassen. Im Gegenteil, hier sind die Hunde sogar recht anspruchslos. Ein spezielles Welpenfutter ist nicht nötig, da Affenpinscher auch im höheren Alter so gut wie nie unter Gelenkerkrankungen leiden, die ansonsten bei vielen anderen und v.a. größeren Rassen durch eine zu hohe Kalziumdosierung im Welpenalter mit ausgelöst werden können. 

 

Affenpinscher in Not

 

Immer wieder kommt es vor, dass Hunde in Not geraten, weil sich Menschen nicht genügend Gedanken darüber machen, ob sie ausreichend Zeit für ihren Vierbeiner aufbringen können. Neben Mischlingswelpen findet man daher auch des Öfteren Rassehunde in Tierheimen und Hundeauffangstationen.

Oftmals muss man allerdings bei der Erziehung eines älteren Hundes einen Hundetrainer zu Rate ziehen, da sich bestimmte negative Verhaltensweisen verfestigt haben können.

 

Häufig gestellte Fragen zum Affenpinscher

 
Woher kommt der Name Affenpinscher?

Man nimmt an, dass dem kleinen Hund der Name „Affenpinscher“ wegen seines affenartigen Gesichtsausdrucks verliehen wurde. Affenpinscher sind mutig, manchmal auch frech und besonders lebhaft. Sie sind verspielt und vertragen sich mit Kindern gut. Ihre Erziehung ist relativ einfach, daher ist der Hund auch für Anfänger geeignet.

Wie sieht ein Affenpinscher aus?

Gemäß FCI sollte der Affenpinscher ein hartes und dichtes Haarkleid besitzen. Sowohl Unterwolle, als auch Deckhaar sind von rein schwarzer Farbe. Affenpinscher erreichen eine Widerristhöhe von 25 bis 30 cm und zählen damit zu den kleinen Hunden. 

Wie teuer ist ein Affenpinscher?

Für einen Affenpinscher Welpen mit ordnungsgemäßen Papieren bezahlt man bei einem seriösen Züchter zwischen 1.000 € und 1.500 €.