Der Hokkaido Hund ist seit 1937 in Japan ein „Denkmal der Natur“

 

Der „Hokkaido“, man nennt ihn auch Ainu Inu, hat eine große Ähnlichkeit mit dem Akita Inu

 

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Der Hokkaido Hund ist auch mit dem Akita Inu verwandt.

Foto: Magdalena Niemiec, Anka Friedrich [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Der Hokkaido Hund ist eine Hunderasse, die man unter unterschiedlichen Bezeichnungen findet, wie Ainu-Hund, Ainu Inu oder Hokkaido-Ken. Den Namen Ainu-ken trägt er, weil man ihn nach den Ureinwohnern Hokkaidos – den Ainu – nannte, die diese Hunde zur Bären- oder auch anderen Jagd züchteten und hielten. Beim Hokkaido handelt es sich um eine besonders naturbelassene, robuste Hunderasse, die in der Lage ist, extremer Kälte sowie dichtem Schneefall zu widerstehen.

 

Geschichte und Herkunft des Hokkaido Hundes

 

Steckbrief Hokkaido Hund

  • Ursprungsland: Japan
  • Standardnummer: 261
  • Widerristhöhe: Rüden: 48,5–51,5 cm, Hündinnen: 45,5–48,5 cm
  • Gewicht: 20 bis 30 kg
  • Verwendung: Personenschutzhund
  • FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.

1937 wurde dieser japanische Rassehund zum „Denkmal der Natur“ erklärt. Heute wird er hierzulande nicht mehr im VDH gezüchtet. Wer einen Hokkaido erwerben will, wird sich hierzulande etwas länger umsehen müssen, da es nur sehr wenige Hundezüchter gibt. Es wird angenommen, dass der Hokkaido von mittelgroßen japanischen Hunden abstammt, die um das Jahr 1140 die Emigranten, die von der japanischen Hauptinsel Honshu nach Hokkaido kamen, begleiteten.

Das würde auch die Herkunft des Namens Ainu Inu oder Ainu-Hund erklären, da die dortigen Ureinwohner Ainu genannt wurden. Allerdings gibt es auch Kynologen, die behaupten, der Hokkaido Hund stamme aus Australien. Wieder andere beharren darauf, dass er mongolische Vorfahren habe. Die offizielle Bezeichnung Ainu Inu oder eben Hokkaido Hund trägt diese Hunderasse seit dem Jahr 1937. Die damaligen Einwohner Hokkaidos züchteten diesen Hund übrigens mit der Absicht, ihn zur Bärenjagd aber auch zu anderen Jagden zu verwenden.

1937 erklärte man den Hokkaido aufgrund seiner Seltenheit zum „Denkmal der Natur“ und gab ihm den Namen seines Ursprungsgebietes Hokkaido. 

 
 

Aussehen des Hokkaido Hundes

 

Die FCI erteilte dem Hokkaido Hund die Standardnummer 261. Dabei gehört er zur Gruppe 5, Spitze und Hunde vom Urtyp, sowie zur Sektion 5, asiatische Spitze und verwandte Hunderassen. Dieser mittelgroße, kräftige Hund besitzt einen robusten Knochenbau sowie stark entwickelte Muskeln. Er hat, je nach Geschlecht, eine Widerristhöhe von 45,5 bis 51,5 cm, wobei keine Gewichtsvorschrift besteht. Hokkaidos haben einen breiten und eher flachen Schädel. Der Nasenschwamm ist schwarz, wobei weiße Tiere häufig auch eine fleischfarbene Nase besitzen.

Zudem hat diese Hunderasse kleine, dunkle Augen und kleine, leicht nach vorne geneigte, dreieckige Ohren, die aufrecht stehen. Die dicke Rute trägt der vornehm wirkende Hund gerollt oder gebogen über dem Rücken. Eine hin und wieder blau-schwarze Zunge darf keineswegs als Fehler betrachtet werden. Ein leichter Vor- oder Rückbiss hingegen wird nicht anerkannt. Das Fell dieser Rasse hat die Farben gestromt, rot, schwarz, weiß, Sesam – was rot-fallfarben mit schwarzen Spitzen bedeutet – oder aber schwarzloh.

Dabei ist das Deckhaar gerade und hart. Die Unterwolle hingegen ist dicht und weich. Charakteristisch ist das Fell an der Rute, welches recht lang und abstehend ist. Der Gang des Hokkaidos ist als flink und leichtfüßig zu bezeichnen.

 
 

Wesen, Charakter und Erziehung des Hokkaido Hundes

 


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Hokkaidos sind extrem ausdauernd und schnell. Da er sich zumeist eher zurückhaltend – jedoch keineswegs ängstlich – verhält, macht er häufig einen „edlen“ Eindruck auf sein Gegenüber. Ferner ist dieser äußerst widerstandsfähige Hund, der selbst extremer Kälte sowie enormem Schneefall trotzen kann, nicht nur mutig sondern auch treu, gefügig, selbstständig, intelligent sowie sehr agil.

Hokkaido Hunde sind nur bedingt als Familienhunde geeignet, da sie eher ein typischer Ein-Mensch-Hund sind: In der Regel gehorchen sie nur einem Menschen, alle anderen werden mehr oder weniger von ihnen ignoriert. Da Hunde dieser Rasse zudem ein wenig eigensinnig sind, bedürfen sie einer konsequenten, jedoch liebevollen und geduldigen Erziehung eines erfahrenen Hundehalters. Dabei sind Strenge und Liebe gleichermaßen wie Gerechtigkeit gefragt. Fühlt sich der Hund ungerecht behandelt, so reagiert er mit Sturheit.

Gelingt die Erziehung, ist der Hokkaido Hund ein treuer Wegbegleiter, der seinen Rudelführer und dessen Familie beschützt. Im Umgang mit anderen Artgenossen ist er jedoch nicht immer verträglich, was sich besonders bei der Begegnung mit gleichgeschlechtlichen Hunden bemerkbar macht. Dann reagiert der Hokkaido nicht selten aggressiv. Er sollte daher auch nicht als Zweithund gehalten werden und ist nichts für Anfängerhände.
Besonders ausgeprägt ist sein Sinn fürs Wiederfinden: Der Hokkaido findet sein Herrchen oder Frauchen, auf das er extrem fixiert ist, selbst über große Distanzen wieder und kämpft sich dabei sogar durch das unwegsamste Gelände.

Mit Kindern kommt er zurecht, sofern sie ihn als Hund und nicht als Spielzeug akzeptieren und behandeln. Ein Hokkaido will stets beschäftigt werden. Geschieht dies nicht, so sucht er sich selbst Beschäftigung, was nicht immer im Sinne des Menschen ist. Er eignet sich übrigens auch gut als Personenschutzhund.

 
 

Auslauf, Pflege und Haltung des Hokkaido Hundes

 

Hokkaido Hunde sind anspruchsvolle Tiere; sie benötigen extrem viel Bewegung und Beschäftigung. Normale Spaziergänge sind dabei keineswegs ausreichend, denn der Hokkaido fordert ausgedehnte Streifzüge, bei denen er wechselnden Eindrücken sowie unterschiedlichen Beschäftigungen ausgesetzt ist. Da er sich seine Ursprünglichkeit noch sehr gut bewahren konnte, ist er auch kein Hund für einen Gang an der kurzen Leine oder für eine Stadtwohnung.

Obwohl er seine Natürlichkeit bewahren konnte und ein sehr robuster Hund ist, besteht die Gefahr, dass sich unerwünschte (Erb)Krankheiten einschleichen können, da es aufgrund seiner Seltenheit nur wenige Zuchthunde gibt, womit eine etwaige Inzucht vorprogrammiert sein könnte.

Ein Haus mit Garten, in dem er sich nach Herzenslust austoben und auch aufhalten kann, ist Bedingung. Dabei liebt er es, sich bei Wind und Wetter im Freien aufzuhalten. Bei gemeinsamen Spaziergängen darf man seinen Jagdinstinkt keinesfalls unterschätzen: Unbedingtes Gehorsam, also erfolgreiches Zurückrufen beim Aufstöbern von Wild, sind Grundvoraussetzung. Auch die Fellpflege ist ein wenig aufwändiger als bei vielen anderen Hunden: Das dichte Fell sollte regelmäßig und ergiebig gebürstet werden. Das gilt besonders während des Fellwechsels. Gebadet werden sollte der Hokkaido hingegen nicht. Im Prinzip übernimmt er das nämlich selber, da er mit Vorliebe in Seen und Flüsse springt.

 

 

 

Hokkaido Hund in Not

 

Da sich mancher Hundehalter nicht im Klaren ist, welche Anforderungen bereits in der Welpenerziehung eines Hokkaido Hundes an ihn gestellt werden, geraten auch immer wieder Ainu Inu Hunde in Not,  da sich der Hundebesitzer überfordert fühlt. Daher empfiehlt es sich, gerade auch bei dieser Hunderasse zeitig eine geeignete Hundeschule aufzusuchen.

 

Häufig gestellte Fragen zum Hokkaido Hund

 
Was kostet ein Hokkaido Hund?

Für den äußerst seltenen Hokkaido Hund muss man beim Züchter rund 1.500 € bis 2.000 € bezahlen. Hokkaido Hunde haben eine gerades und hartes Deckhaar mit weicher und dichter Unterwolle. Das Haarkleid kann Sesamfarben oder aber Gestromt, Rot, Schwarz, Schwarzloh und Weiß sein. Die FCI fordert bei Rüden eine Widerristhöhe von 48,5 bis 51,5 cm, während Hündinnen zwischen 45,5 und 48,5 cm groß sein sollten. 

Woher kommt der Hokkaido Hund?

Der Hokkaido Hund, den man auch „Ainu Inu“ nennt, kommt von der japanischen Hokkaido, der nördlichsten der Haupinseln Japans. 1937 wurde er in Japan zu Naturdenkmal erklärt. Hokkaido Hunde sind, ähnlich wie Akita Inus, stolze und zurückhaltende Hunde, die gerne selbstständig handeln und zu einer gewissen Sturheit neigen. Bei Begegnungen mit gleichgeschlechtlichen Hunden kann der Hokkaido Hund zu aggressivem Verhalten neigen.