Die Deutsche Bracke – einer der ältesten Jagdhunde überhaupt
Inhaltsverzeichnis
Deutsche Bracken sind passioniertere Jagdhunde und sollten am besten jagdlich gehalten werden
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Die Deutsche Bracke – Bracken allgemein gelten als die Vorfahren aller Jagdhunde mit Hängeohren und zählen zu den ältesten Jagdhunden überhaupt. Bereits bei den Kelten vor rund 2.500 Jahren dienten sie als unermüdliche Jagdhelfer. Die Deutsche Bracke wird auch heute noch – ihrem einstigen Hauptverbreitungsgebiet entsprechend – als Olper Bracke, Westfälische Bracke oder Sauerländer Holzbracke bezeichnet.
Als wichtigster lokaler Schlag bei der Entstehung der heutigen Rasse gilt dabei die Sauerländer Holzbracke, die man mit den ortsansässigen Steinbracken kreuzte und so die heute bekannte und seit 1900 offiziell auch so benannte Deutsche Bracke schuf.
Geschichte und Herkunft der Deutschen Bracke
Steckbrief Deutsche Bracke
- Ursprungsland: Deutschland
- Standardnummer: 299
- Widerristhöhe: 40 bis 53 cm
- Gewicht: 15 bis 23 kg
- Verwendung: Laufhund
- FCI-Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
- Sektion 1,3: Kleine Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung.
Bereits zu Zeiten der Germanen hielten sich die Menschen diese Hunde und nutzten sie für die Jagd. Ihre spätere Verbreitung fand nicht nur bis hin zu den Alpenregionen, sondern auch bis nach Skandinavien sowie nach Übersee statt. Die besonders ausdauernden Laufhunde sind in der Lage, ihre Beute über besonders lange Distanzen zu verfolgen und verfügen neben einer besonders feinen Nase über einen herausragenden Orientierungssinn.
Nach der Deutschen Revolution von 1848 und der damit verbundenen Gebietsverkleinerung starben die meisten in Deutschland verbreiteten Brackenrassen nahezu aus. Statt Bracken verwendete man fortan vermehrt Vorstehhunde bei der Jagd. Während es in Deutschland früher etliche Brackenrassen gab, existiert heute im Wesentlichen nur noch die Westfälische Bracke, die dort mit verschiedenen Lokalschlägen auch unter den Namen Sauerländer Holzbracke oder Olper Bracke bekannt ist.
1896 wurde dann in der Stadt Olpe der Deutsche Bracken Club e.V. gegründet, der schließlich die unterschiedlichen nordwestdeutschen Brackentypen zusammenfasste. Seit 1900 gilt bei Hundezüchtern und Hundekennern die offizielle Bezeichnung Deutsche Bracke.
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Aussehen der Deutschen Bracke
Die Deutsche Bracke ist eine von der Fédération Cynologique Internationale anerkannte Hunderasse mit der Standard-Nummer 299. Sie zählt zu der Gruppe 6, zu den Lauf- und Schweißhunden, sowie zur Sektion 1 – Laufhunde – und der Untergruppierung 1.3 – Kleine Laufhunde. Die aus Deutschland stammende Rasse wird auch unter dem Alternativnamen Westfälische Bracke geführt. Der Rassestandard fordert bei einem Gewicht von 15 bis 23 Kilogramm eine Schulterhöhe von 40 bis 53 Zentimeter. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Hunde liegt bei 14 Jahren.
Die Deutsche Bracke ist ein mittelgroßer, kräftig gebauter und dennoch elegant wirkender Hund, dessen Fell kurz, hart, sehr dicht und fast stockhaarig ist. Der Bauch und ganz besonders die Rute sind ebenfalls gut behaart. Deutsche Bracken sind gemäß Rassestandard in den Farben Rot bis Gelb, mit schwarzem Mantel bzw. Sattel, sowie den typischen weißen Bracken-Abzeichen an Fang, Bauch, Hals, Lauf und Rutenspitze zugelassen. Typisch für den Hund ist die von der Stirn bis zur Schnauze durchgehende weiße Blesse. Sowohl die anliegenden, unten abgerundeten Ohren, als auch die relativ dicke Rute sind verhältnismäßig lang.
Deutsche Bracken haben ein sehr kräftiges Gebiss. Der Nasenrücken hat einen nahezu geraden Verlauf mit einem kaum ausgeprägten Stop. Am Nasenschwamm befindet sich ein heller, nahezu fleischfarbener Streifen in der Mitte, während die Nasenflügel eine eher dunkle Pigmentierung aufweisen. Die dunklen, klaren Augen der Deutschen Bracke haben einen sanftmütigen und freundlichen Ausdruck.
Die tiefe Brust reicht bis unter die Ellbogen und der Rücken weist nur eine leichte Wölbung auf. Die Kruppe, damit ist der Bereich zwischen Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Schwanzwirbeln gemeint, ist leicht abgeschlagen. Das bedeutet, die Kruppe neigt sich stark abfallend vom höchsten Punkt bis zum Ansatz der Rute. Während die Vorderläufe kräftig ausgebildet und relativ hoch, sowie nahezu gerade sind, stehen die kürzeren und weniger breiten Hinterbeine gut angewinkelt auf dem Boden. Insgesamt ist die Deutsche Bracke eher hochläufig, und ihre Kopfhaltung kann als stolz bezeichnet werden.
Die kräftigen Pfoten verfügen über feste, große Ballen und sorgen so auch in unwegsamen Gelände für eine gute Trittsicherheit.
Wesen, Charakter und Erziehung der Deutschen Bracke
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Im Wald jedoch – und v.a. bei der Jagd – ist er kaum zu bremsen und kann sogar über viele Stunden hinweg ausdauernd eine Spur verfolgen. In der Mehrheit der Fälle wird die Deutsche Bracke bei uns zur Stöberarbeit auf Schalenwild (Mit „Schalenwild“ meint der Jäger alle Arten von Paarhufern, also z.B. Rot-, Reh-, oder Schwarzwild) eingesetzt.
Gerne arbeitet die Deutsche Bracke auch in der Meute und zeigt sich dabei ausgesprochen spurlaut bzw. fährtenlaut. (In der Jägersprache spricht man von spurlaut, wenn ein Jagdhund mit dem typischen Gebell, das eher an eine Mischung zwischen Jaulen und Bellen erinnert, die Spur eines Fuchses oder Hasen verfolgt; von fährtenlaut spricht der Jäger hingegen, wenn die Fährte von Schalenwild, also z.B. von Wildschweinen verfolgt wird.)
Für das eigentliche Brackieren, also der Treibjagd auf Hasen und Füchse auf großen Flächen (Mindestfläche 1.000 ha, gem. BJagdG) verwendet man die Deutsche Bracke hingegen gar nicht mehr. Die Erziehung dieses besonders sensiblen Hundes ist einfach, da er gelehrig, sowie seinem Besitzer gegenüber treu ergeben ist. Auch lässt er sich gut sozialisieren. Selten ist die Deutsche Bracke dominant.
Man sollte jedoch nie vergessen, dass es sich bei dieser Rasse um einen hochintelligenten Jagdhund handelt, der beschäftigt und bewegt sein will und muss. Kommt man diesem Bedürfnis nicht zur Genüge nach, so entwickelt er sich sehr schnell zu einem gestörten Tier, dessen Haltung durchaus nicht einfach ist.
Typische Rassekrankheiten der Deutschen Bracke
Deutsche Bracken sind besonders robuste und gesunde Hunde. Von genetischen Erkrankungen sind sie äußerst selten betroffen. Dennoch kann, wie bei nahezu allen mittelgroßen bis großen Hunderassen, Hüftgelenksdysplasie vorkommen. So sollte ein Züchter seine Elterntiere vor der Zucht in jedem Fall einer Röntgenuntersuchung unterziehen, um eine eventuelle Disposition zu HD erkennen zu können. Um das Risiko einer späteren Ausbildung von HD gering zu halten, sollte man insbesondere im Welpenalter auf eine nicht zu hohe Kalziumdosierung im Futter achten.
Gelegentlich kann die Deutsche Bracke auch von einer genetisch bedingten Epilepsie betroffen sein. Symptomatisch dafür sind Krampfanfälle, die offensichtlich keine Ursache haben. In der Regel sind bereits junge Bracken betroffen. Ist die Leber zusätzlich in ihrer Funktion gestört, so dass Giftstoffe ins zentrale Nervensystem transportiert und dort Neurotransmitter in ihrer Funktion blockiert werden, kommt es zu weiteren, Epilepsie auslösenden Störungen der Übertragungsmuster im Gehirn.
Allerdings kann eine Epilepsie auch immer durch nicht erblich bedingte Faktoren, wie z.B. ein Schädeltrauma, eine Hirnhautentzündung oder einen Tumor verursacht werden. Auch Stoffwechselstörungen, Infektionen oder Störungen im Hormonhaushalt können eine Epilepsie auslösen. Ist eine Bracke von Epilepsie betroffen, kann ein spezielles Futter helfen, das Leber und Nieren schont. Dabei sollte man zudem darauf achten, dass das Futter möglichst keine Konservierung- oder Aromastoffe enthält.
Manchmal treten auch Fehlstellungen der Augenlider (Entropium und Ektropium) auf. Selten kann die Rasse auch von Hauterkrankungen betroffen sein.
Auslauf, Pflege und Haltung der Deutschen Bracke
Deutsche Bracken sollten bevorzugt jagdlich gehalten werden, denn sie benötigen unbedingt sehr viel Auslauf und müssen ihren angeborenen Jagdtrieb kontrolliert ausleben können. Daher sind die Hunde auch für eine reine Haltung in einer Stadtwohnung nicht geeignet. Ideal ist ein Haus mit großem (eingezäuntem) Garten in der Nähe eines Jagdreviers.
Zusätzlich sind regelmäßige – lange – Spaziergänge ein Muss. Aber auch die geistige Beschäftigung muss stimmen. Optimal ist stets eine Kombination aus körperlicher sowie geistiger Anforderung, was man, wenn man die Bracke nicht ausreichend jagdlich verwendet, beispielsweise mit Fährtenarbeit bzw. Mantrailing gut erreichen kann.
Der Pflegeaufwand ist relativ gering: Regelmäßiges Bürsten und eine eventuelle Krallenpflege sind angeraten. Daneben sollte man ein Augenmerk auf die Kontrolle und Säuberung der empfindlichen Schlappohren richten, da diese ansonsten zu Entzündungen neigen.
Häufig gestellte Fragen zur Deutschen Bracke
Deutsche Bracken können bis zu 14 Jahre alt werden. Es sind sehr sensible und anhängliche Hunde. Wichtig ist, dass die Deutsche Bracke entsprechend ihrer Bestimmung zur Jagd eingesetzt wird. Erhält der Hund genügend Beschäftigung dieser Art, ist er auch ein sehr kinderlieber Familienhund.
Bei einem seriösen Züchter kosten Deutsche Bracken mit Ahnentafel und offiziellen Papieren zwischen 1.200 € und 1.600 €. Für jagdlich ausgebildete Jungbracken muss man allerdings deutlich mehr bezahlen. Die Deutsche Bracke wird je nach Geschlecht etwa 40 bis 53 cm groß. Je nach Geschlecht bringt die Deutsche Bracke zwischen 15 und 23 kg auf die Waage.